„La force de l’art derrière les barbelés“, 3. Teil

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  • Опубліковано 29 лис 2024
  • In diesem Video hören Sie ein Kaddisch von Maurice Ravel und „Wird es Nacht im Camp de Gurs“ von Leonhard Karl Märker. Leonhard Karl Märker hat das Stück im Lager komponiert. Der 1911 in Wien geborene Märker war ein berühmter Komponist für Filmmusik und komponierte auch Operetten und musikalische Komödien. Nach seiner Befreiung aus Gurs floh er nach New York und setzte seine Karriere dort als Musikkritiker fort.
    Hier zu hören ist auch das Stück „Wir sind ganz junge Bäumchen” von Alfred Cahn. Der jüdische Komponist Alfred Cahn wurde 1922 in Speyer geboren. Er lernte früh Klavierspielen und begann, in der Speyrer Synagoge die Gemeinde auf der Orgel zu begleiten. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Synagoge von SA und SS überfallen und in Brand gesteckt. Cahn sollte ins KZ Dachau gebracht werden. Ihm gelang es, nach Rotterdam und später nach Brüssel zu fliehen.
    Im Mai 1940 wurden die Jüdinnen und Juden aus den Beneluxändern nach Frankreich deportiert, Cahn kam in das Lager Saint Cyprien. Im Oktober 1940 wurde er weiter nach Gurs verschleppt. In Gurs leitete Cahn den Kinderchor und komponierte für ihn 1941 das Lied „Wir sind ganz junge Bäumchen“. Den Text dazu verfasste der ebenfalls inhaftierte Wiener Leopold Rauch. Der Text spricht auf metaphorischer Ebene von Zwangsentwurzelung und der Sehnsucht nach einer neuen, sicheren, freundlicheren Heimat. In Gurs, wo die Kinder von ihren Eltern getrennt leben mussten, wurde dieses Lied im Erwachsenenlager uraufgeführt. Aus diesem Anlass wurde es den Eltern ausnahmsweise erlaubt, ihre Kinder von weitem zu sehen und zu hören. Jeder weitere Kontakt zwischen ihnen war im Lageralltag verboten. Dank verschiedener Hilfsorganisationen wurden die meisten Kinder aus Gurs gerettet. Die anderen wurden im Sommer 1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet.
    Die Aufnahmen entstanden in einer nachgebauten Baracke auf dem ehemaligen Lagergelände.
    Piano: Mélina Burlaud, Sopran: Claire Beaudouin

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