Robert Musil, Die Schwärmer. Burgtheater 1980. Regie: Erwin Axer

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  • Опубліковано 16 жов 2024
  • Die Schwärmer von Robert Musil. Burgtheater Wien 1980, Verfilmung 1981
    Regie Erwin Axer
    Bühne Eva Starowieyska
    Kostüme Eva Starowieyska
    Dramaturgie Rudolf Weys
    Mit
    Joachim Bißmeier Thomas
    Gertraud Jesserer Maria, seine Frau
    Erika Pluhar Regine, ihre Schwester
    Karlheinz Hackl Anselm
    Wolfgang Gasser Josef, Regines Mann; Universitätsprofessor und hoher Beamter der Unterrichtsverwaltung
    Wolfgang Hübsch Stader, Inhaber des Detektivbureaus Newton, Galilei & Stader
    Paola Loew Fräulein Martens, cand. phil
    DIE SCHWÄRMER. SCHAUSPIEL IN DREI AUFZÜGEN
    von Robert Musil
    Obwohl die drei Freunde, die in Robert Musils Die Schwärmer. Schauspiel in drei Aufzügen
    um die Definitionsgewalt über ihre Jugenderinnerungen ringen, den Krieg mit keinem Wort erwähnen, ist auch dieses Stück eine verdeckte Auseinandersetzung mit Musils eigener Kriegsbegeisterung von 1914. „Anselm und Johannes und ich“, so erinnert sich Thomas: „Es gab nichts, das wir ohne Vorbehalt hätten gelten lassen; kein Gefühl, kein Gesetz, keine Größe. Alles war wieder allem verwandt und darein wandelbar; Abgründe zwischen Gegensätzen warfen wir zu und zwischen Verwachsenem rissen wir sie auf.“ (SCHW, 10) Gegen Ende des Stücks sieht Thomas als Folge dieses einstigen intellektuellen Aufbegehrens die prinzipielle Beliebigkeit moralischer Haltung. „Man ist religiös oder modern. Leidenschaftlich oder enttäuscht. Kriegerisch oder pazifistisch. Und so weiter und so weiter, diesen ganzen geistigen Jahrmarkt entlang, der heute für jedes seelische Bedürfnis seine Buden offen hält.“ (SCHW, 81) Auch der etwas ältere Josef wirft den drei Freunden die Blindheit ihrer abstrakten Begeisterungsfähigkeit vor: „[S]o seid ihr alle: eine Idee braucht nur übertrieben zu sein, gleich habt ihr dafür eine Schwäche!“ (SCHW, 59)
    litkult1920er....
    Eine Dreiecksgeschichte um falsche Gefühle erzählt Musil, in der jeder überzeugend sich selbst zu analysieren weiß, nur sind alle diese Einschätzungen falsch. Ort der Handlung ist ein Landhaus, in dem Thomas, ein erfolgreicher Wissenschaftler, mit seiner Frau Maria lebt. Bei ihnen zu Besuch sind Regine, Marias Schwester, und ihr Liebhaber Anselm, ein Jugendfreund von Thomas. Regines erster Mann hatte hier im Landhaus Selbstmord begangen. Dennoch hat Anselm sie überreden können, ihren jetzigen Mann zu verlassen und hierher zu fliehen. Kaum angekommen, verliert Anselm sein Interesse an Regine und widmet sich ganz der Schwester. Doch dann kommt heraus, dass Anselm schon des öfteren Frauen verführt hat, ihre Ehemänner zu verlassen, wobei er seine eigene Ehe allerdings verschwiegen hat.
    Das Stück galt nach einer missglückten Uraufführung lange als unspielbar. In einem Brief an Franz Blei kommentierte Musil die Aufnahme lakonisch: "Merkwürdig, ich höre von vielen Seiten Wirkung der Schwärmer, aber es erscheinen keine Rezensionen. Das ist schon so gespenstisch, als sollte ich an meinem eigenen Monument aufgehängt werden."

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