In Bezug auf Obergrenzen der staatlichen Geldschöpfung könnte man also sagen: Die MMTler meinen, dass wir die falschen Kriterien zur Bemessung haben. Nicht die Höhe der "Staatsschulden" in Relation zu einer anderen Größe wie etwa dem BIP zählt, sondern die Frage, ob wir aktuell die Ressourcen in Form von Arbeitskraft und sonstigen Produktionsmitteln haben oder ob wir sie freisetzen müssen und zu welchem gesellschaftlichen Preis dies möglich wäre.
Das ergibt auch Sinn. Stell dir vor, du hättest dir selbst zur Regel gemacht, dich selbst für die Hausarbeit zu bezahlen. Welchen Sinn würde da Geldmangel ergeben, der dich daran hindert, deine Bude zu putzen, obwohl dem sonst nichts entgegen steht? Geld ist keine Ressource sondern Buchführung und damit ein Mittel der Organisation.
Ich würde korrigieren: Nur politische Regeln ... können dazu führen, dass er kein Geld mehr ausgeben DARF (statt: kann). Ist Korinthenkackerei, aber er könnte, wenn er dürfte. Dieses "kann" störte mich, weil es den Ideologen der Schuldenbremse in die Karten spielt, nach dem Motto "Siehste, es gibt Situationen, wo er nicht kann".
Das ist nicht grell. Es geht dabei allein um die Flussrichtung des Geldes: 1. Geldschöpfung durch Kreditaufnahme 2. Ausgaben 3. Einnahmen 4. Geldvernichtung durch Kredittilgung Das ist beim Privatkredit so und ebenso beim Staat. Zwischen 2. und 3. liegt und kursiert das Geld bei den Bürgern. Dass der Staat die Bürger finanziert bedeutet nicht, dass es da keine "Belastung" für die Bürger geben würde. Die entsteht da, wo der Staat das Geld ausgibt und die Bürger dafür arbeiten müssen. Der wesentliche Punkt dabei ist, dass der Staat nicht auf Geld von den Bürgern angewiesen ist. Das wäre auch problematisch, weil der Staat dann darauf angewiesen wäre, dass die Bürger Kredite bei Banken aufnehmen um das Geld zu schaffen, das der Staat ausgeben möchte. Nur warum sollten sich Bürger dafür als zuständig empfinden?
Kommt auf die Ursache der Inflation an. Wenn du sowas hättest, wie die Lohn-Preis-Spirale in der Türkei, wo die Wirtschaft ansonsten insgesamt gut läuft, die Spirale durch sehr hohe Mindestlohnforderungen entstanden ist, dann müsstest du nur prinzipiell nur die jährlichen Preiserhöhungen und Lohnforderungen begrenzen. Statt jährlich immer wieder +50% einmalig +25% im laufenden Jahr und keine Erhöhungen im Folgejahr, dann wäre die inflation vorbei. Wenn du sowas hättest, wie die Gasknappheit, dann extra Investitionen um das Gut zu substituieren (z.B. per Wärmepumpe!) und/oder das Angebot ausweiten (z.B. per LNG Terminals, was auch gemacht wurde, weshalb wir schon seit ca. 1 Jahr keine Inflation mehr sehen).
da muss ich widersprechen; diesen MMT-Stuss kann man kaum besser darstellen, Es ist ja nicht so einfach, all die Widersprüche und Fehlschlüsse so zu verpacken, dass es einigermaßen glaubwürdig aussieht. "Der Staat gibt Geld aus, in dem er die Bundesbank anweist, den Kontostand der empfangenden Bank zu erhöhen. Und was macht die empfangende Bank mit dem Geld, warum wird dieses Geld plötzlich zu Staatsausgaben? Der Staat bestimmt also, welche Bank Geld bekommt und welche nicht; das klingt nach Planwirtschaft. Warum reden wir überhaupt von Bankenkrisen und -Pleiten. Um der MMT folgen zu können, muss man Realitätsverweigerer sein.
@@DieterHofmann-r9q Sie sprechen einige kritische Punkte an, biegen aber in ein paar entscheidenden Fragen falsch ab. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, als der US-Dollar durch das Bretton-Woods-Abkommen vom Gold gelöst wurde, ist Geld tatsächlich nicht mehr an reale Werte gebunden. Heute basiert es nur auf dem Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit des Staates, der die Währung ausgibt. Wichtig ist dabei, dass Geld keine echte Ressource ist, sondern ein Koordinationsmittel, das hilft, reale Ressourcen wie Arbeitskraft und Materialien effizient zu verteilen. Geld selbst hat keinen eigenen Wert; es ist nur ein Instrument, um wirtschaftliche Aktivitäten zu organisieren. Wenn der Staat mehr Geld in die Wirtschaft bringt, z.B. über Staatsausgaben für Infrastruktur, fließt es in den privaten Sektor und fördert Wohlstand, solange ungenutzte Ressourcen vorhanden sind. Das führt nur dann zu Inflation, wenn das Geld nicht produktiv eingesetzt wird. Die EZB steuert die Geldmenge durch den Ankauf von Staatsanleihen und bringt das Geld indirekt in Umlauf - sie verteilt es aber nicht gezielt an bestimmte Banken, was eine Planwirtschaft wäre. Bei Bankenkrisen sind private Banken betroffen, die selbst kein Zentralbankgeld schöpfen, sondern nur Kredite vermitteln. Die MMT zeigt, dass staatliche Schulden kein Problem sind, solange produktive Kapazitäten existieren und das Geld für Wachstum eingesetzt wird. Das ist vor allem in unserer aktuellen Lage, wo sich unser langjähriger partner USA von uns abwendet und den Blick auf den Pazifik richtet, entscheidend zu verstehen, denn nur so können wir relevant bleiben - oder wir sparen uns am Ende selbst kaputt.
@@DieterHofmann-r9q Sie sprechen einige kritische Punkte an, biegen aber in ein paar entscheidenden Fragen falsch ab. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, als der US-Dollar durch das Bretton-Woods-Abkommen vom Gold gelöst wurde, ist Geld tatsächlich nicht mehr an reale Werte gebunden. Heute basiert es nur auf dem Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit des Staates, der die Währung ausgibt. Wichtig ist dabei, dass Geld keine echte Ressource ist, sondern ein Koordinationsmittel, das hilft, reale Ressourcen wie Arbeitskraft und Materialien effizient zu verteilen. Geld selbst hat keinen eigenen Wert; es ist nur ein Instrument, um wirtschaftliche Aktivitäten zu organisieren. Wenn der Staat mehr Geld in die Wirtschaft bringt, z.B. über Staatsausgaben für Infrastruktur, fließt es in den privaten Sektor und fördert Wohlstand, solange ungenutzte Ressourcen vorhanden sind. Das führt nur dann zu Inflation, wenn das Geld nicht produktiv eingesetzt wird. Die EZB steuert die Geldmenge durch den Ankauf von Staatsanleihen und bringt das Geld indirekt in Umlauf - sie verteilt es aber nicht gezielt an bestimmte Banken, was eine Planwirtschaft wäre. Bei Bankenkrisen sind private Banken betroffen, die selbst kein Zentralbankgeld schöpfen, sondern nur Kredite vermitteln. Die MMT zeigt, dass staatliche Schulden kein Problem sind, solange produktive Kapazitäten existieren und das Geld für Wachstum eingesetzt wird.
@@yangterbaik89MMT an sich kritisiert nichts, aber alle die für ein Fiat Geld System sind, welches von der MMT beschrieben wird, müssen automatisch gegen Bitcoin sein, weil sie wollen, dass der Staat die Kontrolle über die Geldschöpfung hat.
Ich habe weder VWL noch BWL studiert aber ich bin extrem dankbar, dass die Vorträge vom Dr. Dirk Ehnts hoch geladen werden. Gleich lokal gesichert :D
Ich finde die Vorträge von Dirk Ehnts immer sehr verständniserzeugend, verstehe nicht was an dem undurchsichtig sein soll
In Bezug auf Obergrenzen der staatlichen Geldschöpfung könnte man also sagen: Die MMTler meinen, dass wir die falschen Kriterien zur Bemessung haben. Nicht die Höhe der "Staatsschulden" in Relation zu einer anderen Größe wie etwa dem BIP zählt, sondern die Frage, ob wir aktuell die Ressourcen in Form von Arbeitskraft und sonstigen Produktionsmitteln haben oder ob wir sie freisetzen müssen und zu welchem gesellschaftlichen Preis dies möglich wäre.
Das ergibt auch Sinn. Stell dir vor, du hättest dir selbst zur Regel gemacht, dich selbst für die Hausarbeit zu bezahlen. Welchen Sinn würde da Geldmangel ergeben, der dich daran hindert, deine Bude zu putzen, obwohl dem sonst nichts entgegen steht?
Geld ist keine Ressource sondern Buchführung und damit ein Mittel der Organisation.
@@ThomasVWorm Schöner Impuls, danke!
Ich würde korrigieren: Nur politische Regeln ... können dazu führen, dass er kein Geld mehr ausgeben DARF (statt: kann). Ist Korinthenkackerei, aber er könnte, wenn er dürfte. Dieses "kann" störte mich, weil es den Ideologen der Schuldenbremse in die Karten spielt, nach dem Motto "Siehste, es gibt Situationen, wo er nicht kann".
Die Antwort macht deutlich, welch Geistes Kind Sie sind und offenbar haben Sie auch keine Manieren. Aber das war zu erwarten.
"Der Staat finanziert die Steuerzahler". Das ist mir ehrlich gesagt ein bisschen zu grell, da tue ich mich sehr schwer damit! 🙂
Das ist nicht grell. Es geht dabei allein um die Flussrichtung des Geldes:
1. Geldschöpfung durch Kreditaufnahme
2. Ausgaben
3. Einnahmen
4. Geldvernichtung durch Kredittilgung
Das ist beim Privatkredit so und ebenso beim Staat.
Zwischen 2. und 3. liegt und kursiert das Geld bei den Bürgern.
Dass der Staat die Bürger finanziert bedeutet nicht, dass es da keine "Belastung" für die Bürger geben würde. Die entsteht da, wo der Staat das Geld ausgibt und die Bürger dafür arbeiten müssen.
Der wesentliche Punkt dabei ist, dass der Staat nicht auf Geld von den Bürgern angewiesen ist. Das wäre auch problematisch, weil der Staat dann darauf angewiesen wäre, dass die Bürger Kredite bei Banken aufnehmen um das Geld zu schaffen, das der Staat ausgeben möchte. Nur warum sollten sich Bürger dafür als zuständig empfinden?
Wie soll man die Inflation also bekämpfen?
Kommt auf die Ursache der Inflation an.
Wenn du sowas hättest, wie die Lohn-Preis-Spirale in der Türkei, wo die Wirtschaft ansonsten insgesamt gut läuft, die Spirale durch sehr hohe Mindestlohnforderungen entstanden ist, dann müsstest du nur prinzipiell nur die jährlichen Preiserhöhungen und Lohnforderungen begrenzen. Statt jährlich immer wieder +50% einmalig +25% im laufenden Jahr und keine Erhöhungen im Folgejahr, dann wäre die inflation vorbei.
Wenn du sowas hättest, wie die Gasknappheit, dann extra Investitionen um das Gut zu substituieren (z.B. per Wärmepumpe!) und/oder das Angebot ausweiten (z.B. per LNG Terminals, was auch gemacht wurde, weshalb wir schon seit ca. 1 Jahr keine Inflation mehr sehen).
Gratulation! Undurchsichtiger kann man die MMT nicht mehr darstellen.
da muss ich widersprechen; diesen MMT-Stuss kann man kaum besser darstellen, Es ist ja nicht so einfach, all die Widersprüche und Fehlschlüsse so zu verpacken, dass es einigermaßen glaubwürdig aussieht. "Der Staat gibt Geld aus, in dem er die Bundesbank anweist, den Kontostand der empfangenden Bank zu erhöhen. Und was macht die empfangende Bank mit dem Geld, warum wird dieses Geld plötzlich zu Staatsausgaben? Der Staat bestimmt also, welche Bank Geld bekommt und welche nicht; das klingt nach Planwirtschaft. Warum reden wir überhaupt von Bankenkrisen und -Pleiten.
Um der MMT folgen zu können, muss man Realitätsverweigerer sein.
@@DieterHofmann-r9q Sie sprechen einige kritische Punkte an, biegen aber in ein paar entscheidenden Fragen falsch ab. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, als der US-Dollar durch das Bretton-Woods-Abkommen vom Gold gelöst wurde, ist Geld tatsächlich nicht mehr an reale Werte gebunden. Heute basiert es nur auf dem Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit des Staates, der die Währung ausgibt.
Wichtig ist dabei, dass Geld keine echte Ressource ist, sondern ein Koordinationsmittel, das hilft, reale Ressourcen wie Arbeitskraft und Materialien effizient zu verteilen. Geld selbst hat keinen eigenen Wert; es ist nur ein Instrument, um wirtschaftliche Aktivitäten zu organisieren. Wenn der Staat mehr Geld in die Wirtschaft bringt, z.B. über Staatsausgaben für Infrastruktur, fließt es in den privaten Sektor und fördert Wohlstand, solange ungenutzte Ressourcen vorhanden sind. Das führt nur dann zu Inflation, wenn das Geld nicht produktiv eingesetzt wird.
Die EZB steuert die Geldmenge durch den Ankauf von Staatsanleihen und bringt das Geld indirekt in Umlauf - sie verteilt es aber nicht gezielt an bestimmte Banken, was eine Planwirtschaft wäre. Bei Bankenkrisen sind private Banken betroffen, die selbst kein Zentralbankgeld schöpfen, sondern nur Kredite vermitteln. Die MMT zeigt, dass staatliche Schulden kein Problem sind, solange produktive Kapazitäten existieren und das Geld für Wachstum eingesetzt wird. Das ist vor allem in unserer aktuellen Lage, wo sich unser langjähriger partner USA von uns abwendet und den Blick auf den Pazifik richtet, entscheidend zu verstehen, denn nur so können wir relevant bleiben - oder wir sparen uns am Ende selbst kaputt.
@@DieterHofmann-r9q Sie sprechen einige kritische Punkte an, biegen aber in ein paar entscheidenden Fragen falsch ab. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, als der US-Dollar durch das Bretton-Woods-Abkommen vom Gold gelöst wurde, ist Geld tatsächlich nicht mehr an reale Werte gebunden. Heute basiert es nur auf dem Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit des Staates, der die Währung ausgibt.
Wichtig ist dabei, dass Geld keine echte Ressource ist, sondern ein Koordinationsmittel, das hilft, reale Ressourcen wie Arbeitskraft und Materialien effizient zu verteilen. Geld selbst hat keinen eigenen Wert; es ist nur ein Instrument, um wirtschaftliche Aktivitäten zu organisieren. Wenn der Staat mehr Geld in die Wirtschaft bringt, z.B. über Staatsausgaben für Infrastruktur, fließt es in den privaten Sektor und fördert Wohlstand, solange ungenutzte Ressourcen vorhanden sind. Das führt nur dann zu Inflation, wenn das Geld nicht produktiv eingesetzt wird.
Die EZB steuert die Geldmenge durch den Ankauf von Staatsanleihen und bringt das Geld indirekt in Umlauf - sie verteilt es aber nicht gezielt an bestimmte Banken, was eine Planwirtschaft wäre. Bei Bankenkrisen sind private Banken betroffen, die selbst kein Zentralbankgeld schöpfen, sondern nur Kredite vermitteln. Die MMT zeigt, dass staatliche Schulden kein Problem sind, solange produktive Kapazitäten existieren und das Geld für Wachstum eingesetzt wird.
Prima, nach dem Vortrag machen Bitcoins und dergl. Konstrukte einen soliden Eindruck.
Was genau meinst du
MMT kritisiert Bitcoin, siehe Maurice Höfgen
@@yangterbaik89MMT an sich kritisiert nichts, aber alle die für ein Fiat Geld System sind, welches von der MMT beschrieben wird, müssen automatisch gegen Bitcoin sein, weil sie wollen, dass der Staat die Kontrolle über die Geldschöpfung hat.
😂 😂 😂 " der Staat mit seinen Ausgaben finanziert die Steuerzahler" 😅 Elfenbeinturm hoch 10
@@ThomasVWorm der Werte des Geldes entsteht an der Werkbank und wird dem kleinen Mann von der druckerpresse abgesaugt
Woher kommt denn sonst das Geld? Hat der Steuerzahler etwa eine Gelddruckmaschiene?
@@UL1999 wir machen es selber!
#Bitcoin
@@redxx1000 🤣🤣🤣
@@UL1999 wer zu letzt lacht lacht am besten