F. Schubert - "Alinde" - D.904 (D. Johannsen & ALINDE Quartett)
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- Опубліковано 14 жов 2024
- Franz Schubert, "Alinde" - D.904
for Tenor and String Quartet
on period instruments
Daniel Johannsen & ALINDE Quartett
#SCHUBERT200
Daniel Johannsen, Tenor
Eugenia Ottaviano, Violin
Guglielmo Dandolo Marchesi, Violin
Erin Kirby, Viola
Bartolomeo Dandolo Marchesi, Cello
Video: Lydia Ramos
Sound: Kaling Hanke
Audio recorded at Wasserburg Haus zum Haus, Ratingen
Video recorded at Kloster Gräfenthal, Goch
ALINDE
by Johann Rochlitz
Die Sonne sinkt ins tiefe Meer,
Da wollte sie kommen.
Geruhig trabt der Schnitter einher,
Mir ist’s beklommen.
„Hast, Schnitter, mein Liebchen nicht gesehn?
Alinde, Alinde!“
„Zu Weib und Kindern muss ich gehn,
Kann nicht nach andern Dirnen sehn;
Sie warten mein unter der Linde.“
Der Mond betritt die Himmelsbahn,
Noch will sie nicht kommen.
Dort legt der Fischer das Fahrzeug an,
Mir ist’s beklommen.
„Hast, Fischer, mein Liebchen nicht gesehn?
Alinde, Alinde!“
„Muss suchen, wie mir die Reusen stehen,
Hab nimmer Zeit nach Jungfern zu gehen,
Schau, welch einen Fang ich finde.“
Die lichten Sterne ziehn herauf,
Noch will sie nicht kommen.
Dort eilt der Jäger in rüstigem Lauf,
Mir ist’s beklommen.
„Hast, Jäger, mein Liebchen nicht gesehn?
Alinde, Alinde!“
„Muss nach dem bräunlichen Rehbock gehen,
Hab nimmer Lust nach Mädeln zu sehn;
Dort schleicht er im Abendwinde.“
In schwarzer Nacht steht hier der Hain,
Noch will sie nicht kommen.
von allen Lebendgen irr ich allein,
Bang und beklommen.
„Dir, Echo, darf ich mein Leid Gesten:
Alinde, Alinde!“
„Alinde,“ liess Echo leise herüberwehn;
Da sah ich sie mir zur Seite stehn:
„Du suchtest so treu, nun finde!“