@@sitwo3591Wär doch plump gewesen. Zudem war er vom Film enttäuscht. Rosa hät wohl eher gepasst, wenn er hell auf begeistert gewesen wär. Aber selbst dann wärs plump gewesen.
Es ist so schön zu sehen, wie in den Analyse immer wieder das Positive hervorgehoben wird. Jeder kann sich einen Verriss aus den Fingern saugen, aber wie bei jedem Film, wo es geht auch das Positive herausgestellt wird, ist einfach großartig.
"Incels und Trumpanhänger wüten gegen den Film und das lässt für die andere Seite nur die Schlussfolgerung zu der Film muss toll sein." Damit hat Wolfgang die idiotische Ebene unserer gegenwärtigen politischen Auseinandersetzung auf den Punkt gebracht.
Schon diese Behauptung von Wolle halte ich für hanebüchenen Unfug oder schlichtweg Wolles Wunschdenken. Warum sollten Incels dagegen wüten und woher weiß Wolle überhaupt, welcher Wüterich ein Incel wäre? Kennt er die Lebens- und Beziehungsgeschichten dieser Leute? Dasselbe mit Trump-Anhängern - denen wird irgendein Kinofilm vermutlich blunznwurscht sein. Wolle will da einfach mit einem reißerischen Auftakt Aufmerksamkeit bei seiner pseudointellektuellen linksprogrammierten unreflektierten Zielgruppe abschöpfen.
Und sich ihr selbst angeschlossen. "Incels und Trump Anhänger". Welche incels bitte? Die meisten die gegen den Film Schiessen sind konservative, rechtsextreme (wie ich) und unpolitische leute die kein Bock mehr auf diesen scheiss haben. Incels sind per Se eine seltene Spezies und absolut unwichtig. Trump Anhänger (=Wähler?) sind auch keine homogene Gruppe, wir reden hier von 50% der US Bevölkerung. Dumbatzige suggestive pauschalisierung eines linken der sich intellektuell gibt aber oft doch garnicht ist
@@MatthiasDragan Männer, die absolute Versager in allen Dingen sind und Frauen die Schuld an ihrem Versagen geben. Auch, dass sie keine Frau finden oder so oder halt absolute Frauenhasser sind - wie du scheinbar einer bist - sind Incels.
Tolle Analyse. Ich hatte großen Spaß an dem Film, sehe es aber ähnlich: An vielen Stellen wurde der Film nicht zu Ende gedacht und/ oder blieb oberflächlich. Ich persönlich konnte mich damit aber arrangieren, weil es am Ende des Tages auch ein Film ist, der komplexe gesellschaftliche Phänomene auf 2h reduziert und einer kindlichen Welt aus Glitzer, Glamour und Spaß einrahmt. Für alle, die "die letzten 15 Jahre unter einem Stein gelebt haben", kann der Film aber durchaus augenöffnend sein und die Probleme, die für Frauen und Männer im Patriarchat entstehen, zugänglich und verständlich machen. Wir sollten nicht so arrogant sein zu denken, dass wir alle die selben Dinge wissen und verstehen. In die Falle bin ich auch getappt, bis ich in vielen Kommentaren in den Sozialen Medien gesehen habe, wie vor allem junge Mädchen von diesem Film gelernt haben.
Ich fand den Film anfangs auch ganz gut, mir stieß der andauernd propagierte Männerhass aber sauer auf. Jeder Mann im Film wird als toxischer, Verblödeter, sexist dargestellt, nicht einer ist positiv. Zudem missbraucht jeder Mann seine Machtposition. Was im Film vermittelt wird, ist ein Extremes Feindbild und hat für mich nichts mehr mit feminismus zu tun. Da kann ich mir auch gleich Nordkoreanische propaganda Filme reinziehen. Ich kann da die Analyse des Psychologen Peter Frahm empfehlen
@@tharex927 Haben wir den selben Film geschaut: Zu welchem Zeitpunkt wurde "Männerhass" propagiert? Männer wurden parodiert und zu Schluss entschuldigten sich die Frauen für ihr Verhalten gegenüber den Männern. Evtl würde es sich lohnen, die eigenen Vorurteile und die eigene Überemotionalisierung auf Eis zu legen, wenn man sich den Film anschaut.
@@OkayCiaoPodcast da bin ich anderer Ansicht. die Spaltung wurde unterschwellig vermittelt, und es ist natürlich stark parodiert, aber die kernbotschaft dahinter bleibt die gleiche. Und die ist meiner Meinung nach eine Spaltung der Geschlechter und Diffamierung eines jeden Mannes. Wo war ich überemotional? Wo voreingenommen? Ich gebe lediglich meine Meinung und die Punkte eines Renommierten Psychologen wieder.
Ich würde eher sagen, es wurde auf spielerische Art und Weise „Männerhass“ für kleine Mädels aufgedröselt und im gleichen Zuge, die Weltanschauung und der doppelte Boden, der von Gleichgesinnten bei bereits vorhandener Voreinstellung besteht bestärkt.
Tolle Kritik mit vielen guten Punkten. Nur kurz: „Die Haut von Barbie fängt an zu altern“ soll vermutlich auf die Cellulite anspielen. Das stimmt so nicht, es gibt Mädchen die sie schon mit 12 haben. Es hat nur etwas mit der Stärke des Bindegewebes zu tun und dies kann auch angeboren schwächer sein :) Da die meisten Frauen Cellulite haben im Gegensatz zu Puppen und dem präsentierten Schönheitsideal in den Medien, zeigt dies die Entwicklung, dass Barbie vom perfekten Schönheitsideal abfällt und normaler, menschlicher wird.
Ich stimme in vielem zu. Einen Punkt würde ich dem Film aber dennoch geben: Er stellt wichtige Themen in sehr einfacher und grundsätzlicher Weise dar. Diese Themen mag man als akademisch sozialisierter Mensch "abgedroschen" oder "allgegenwärtig" finden. Ich denke, hier verallgemeinert man aber seine eigene "Bubble" allzu sehr. Insofern kann es sich zu einem Vorteil entwickeln, wenn ein bestimmtes Zielpublikum hier mit Themen konfrontiert wird, die noch nicht präsent sind. Und vielleicht angeregt werden, diese selbstständig dann tiefer nachzuvollziehen, z.B. mit betreffenden sozialem und wirtschaftlichem Unterbau. Diesen Optimismus glaube ich mir zwar selbst nicht, aber ich würde gerne...
Ich habe da meine Zweifel. Welche Themen und welche Zielgruppe soll das sein? Wer immer noch der Meinung ist, eine Frau wäre glücklich, wenn sie nur von ihrem Mann versorgt wird und im Gegenzug ihn und die Familie umsorgt, der wird sich kaum von diesem Film eines besseren belehren lassen. Im Gegenteil, der große Monolog, der die Barbies am Ende "aufweckt" ist so sehr darauf ausgelegt, dass alle "ungesehenen" Probleme, die eine Frau hat, nur auf ihr Geschlecht beruhen, dass es für Menschen die so etwas als "Gott gewollt" betrachten, vermutlich einfach nur antworten würden, dass sie selbst auch ihre Probleme hätten, die Frauen nicht sehen.
@@pheeku6996 Aber genau das zeigt der Film überhaupt nicht, er behauptet es eben nur (im Monolog). Gezeigt wird sogar das scheinbare Gegenteil: Wie sich eigentlich starke Frauen in ihr Schicksal ergeben, sobald Männer ihren Machtanspruch erheben. Ein anderes Beispiel, an dem der Film nicht weiß, was er eigentlich sagen will: (Beach-)Ken kommt in der "realen" Welt zunächst nicht voran, weil er zwar ein Mann ist, aber keine Ausbildung hat. (Stereotyp-)Barbie hat genauso keine Ausbildung, kommt aber offenbar in der realen Welt sehr gut zurecht (auch wenn der Film nicht genauer darauf eingeht, wie sie ihr "reales" Leben stemmt)
Eine der stärksten Analysen seit langem. Volle Breitseite Ideologiekritik, zugleich differenziert und gut nachvollziehbar präsentiert. Chapeau! (Sehr gut auch die Darstellung der nur historischen Verbindung von Patriarchat und Kapitalismus und der faschistoiden Idylle der "Volks-Barbie-Gemeinschaft").
Ich verstehe an dieser Stelle den Begriff faschistoid nicht vollständig. Wird er allein wegen der Rückwärtsgewandheit der Ständegesellschaft verwendet, oder aufgrund der nicht entkommbaren Rollen und der Abwesenheit von widerstreitenden Interessen? Denn im Falle von letzterem, könnte es sich doch auch jm etwas utopisches handeln, solange dies nicht durch Gewalt erzungen wird. Oder übersehe ich etwas?
@@pandalm7797 Eine faschistoide Tendenz sehe ich in der Aufhebung der Individualität und in der Eingliederung in ein Kollektiv, wo ein jeder dem ihm zugewiesenen Platz annimmt, ohne jedwede Möglichkeit, seine Rolle frei zu wählen.
@@pandalm7797Genau das ist mir dabei auch in den Sinn gekommen. Erstens ist die Deutung, dass es ausschließlich klassenkämpferisch lösbar sei, per se eine patriarchale. Zweitens bedeutet "jeder an seinem Platz" eben nicht naturgemäß ein durch die Sachzwänge Bestimmtes, da durch Konkurrenz und Kapitalverhältnis "schicksalhaft Ausgelostes", sondern könnte wie bereits erwähnt auch ein herrschaftsfreier und auf Glück- und Vernunftempfinden des jeweils einzelnen Individuums Entschiedenes sein, was vielmehr einer kommunistischen Bewegung - welche immer eine Utopie ist - entsprechen würde. Dass es aber dann doch viel wahrscheinlicher der Faschismus bedeutet, wenn etwas so aussieht wie die beschriebene Barbie-Gesellschaft, liegt ja ganz einfach genau an der patriarchalen Herrschaftslogik, die im positivistischen Dualismus der instrumentellen Vernunft und nicht im negativ dialektischen und nicht-identischen Denken qua Vernunft ausgerichtet ist und auch nicht selten glaubt, Marx höchstpersönlich hätte den Klassenkampf als ein Naturphänomen der Geschichte beschrieben. Jedoch heißt "die Geschichte ist eine Geschichte aus Klassenkämpfen", dass es sich hierbei um eine falsche (!) Geschichtsschreibung handelt und eine wahrhaft vom Menschen für Menschen gemachte Geschichte eben noch nicht (!) gemacht wurde. Das wird hier in der Analyse nicht reflektiert, bzw. wird diesem Widerspruch ausgewichen - auf dieselbe patriarchale Weise übrigens.
@@pandalm7797 Beide Punkte zusammen machen in meinen Augen das faschistoide/reaktionäre/totalitäre Element aus: Durch das Beibehalten der gegenwärtigen (oder eine Rückkehr zu einer früheren) Gesellschaftsordnung entsteht eine "organische" Gemeinschaft, in der es keine widerstreitenden Interessen gibt (sozial/politisch/ökonomisch/weltanschaulich etc.). Viele Utopien haben ja solche faschistoiden Elemente. Eine gute Utopie muss berücksichtigen, dass es diese widerstreitenden Interessen gibt und einen glaubwürdigen Entwurf bringen, wie man diese bewältigen kann. Dabei müssten auch z.B. ein alternatives Wirtschafssystem und andere politische Institutionen entworfen werden, die zu einer besseren Gesellschaft führen können. Bei vielen Utopien (auch in Filmen) wird ja nur schwammig-esoterisch von irgendeiner neuen Denkweise, Wahrnehmung oder einem pseudo-spirituellen Erwachen gefaselt oder so etwas durch Bilder evoziert, und das ist eben anschlussfähig an faschistische Konzepte.
Finde ich nur teils. "Die Barbies haben ihren festen Platz und können nicht ausdringen" - das sehe ich anders. Man muss hier eine Ebene höher nach der Antwort suchen. Wie im Film erwähnt, gibt es nicht eine Barbie. Alle Barbies sind eine Barbie und Barbie ist alle Barbies. Das ist die erste Argumentation warum das nicht stimmt. Die zweite ist aber, dass Menschen mit diesen Puppen spielen. Dieser Mensch ist das eigentliche Subjekt, er entscheidet sich, ob er sich eine Barbie-Ärztin oder eine Barbie-Bauarbeiterin kaufen (und damit soch selbst hinein projezieren) möchte.
Ich hätte es toll gefunden wenn der Film sich als bitter böse Satire mit richtig schwarzem Humor entpuppt hätte. Mit jeder Menge Schockelemente die man eben erstmal hinter diesem ganzen Rosa versteckt. Das war leider nicht der Fall. Den Film fand ich dennoch nicht schlecht und war für mich aufjedenfall ein Grund mal wieder ins Kino zu gehen. Ideologiekritik find ich immer wichtig. Ganz besonders in der heutigen Zeit. Mir fällt jedoch immer mehr auf dass viele Menschen keine Lust haben sich tiefergründig damit zu beschäftigen. Manchmal möchten Menschen einfach nur unterhalten werden.
Hatte ich mir auch gewünscht, gerade nach dem vielversprechenden Anfang bzgl. Todesgedanken und Altern. War auch komplett verwirrt, wie der Film die Themen wieder hat fallen lassen. Hätte gerne eine Barbie gesehen, die sich dem stellen muss... Habe dann als ausgleich im Anschluss nochmal Promising Young Woman angeschaut.
Problematisch finde ich hier, dass mit "manchmal unterhalten werden wollen". Das trifft doch sowieso schon fast andauernd zu. Ich kenne fast keine Person die sich nicht andauernd bloß recht seicht unterhalten lässt. Wäre es nur manchmal, gäbe es kein Problem.
Ich habe das Video gerade mit drei Freunden gemeinsam gesehen. Wir hingen alle gebannt vor dem Fernseher. Danach haben wir noch ein wenig darüber gesprochen, weil es sehr zum nachdenken und reflektieren anregt. Wir alle hatten ein gutes Filmerlebnis und haben sehr gelacht im Kino. Es blieb aber auch ein für mich nicht ganz greifbares Gefühl, das ich nach diesem Video besser in Worte fassen kann. Einige Themen stellt der Film echt schön dar, das hat mir gefallen. Die intersektionalistischen Tendenzen und mangelnde Auseinandersetzung mit ökonomischen Problemen hingegen finde ich nicht begrüßenswert. Vielen Dank für die Gedanken und das spannende Video. ☺️🙏
Soviele Filme von Männer haben auch eine mangelnde Auseinandersetzung mit ökonomischen Problemen. Sind die auch nicht begrüßenswert oder ist das für dich und deine Kumpels nur so, weil der Film von einer Frau gemacht wurde. Wenn ja, denk mal drüber nach, ob du nicht Teil des Problems bist
@@kyvanrae Falls das für dich etwas zur Sache tut: wir sprechen von 2 weiblichen und 2 männlichen Personen, ich bin weiblich und ich habe lediglich meine persönliche Sicht wiedergegeben und nicht für die anderen gesprochen. Viel wichtiger ist aber: Ja, natürlich stört es mich genauso, wenn andere Filme sich mit gesellschaftlichen Diskursen auseinandersetzen und das Thema dabei vernachlässigen, alles andere wäre nicht sonderlich weit gedacht.
@@kyvanrae Deine Frage würde ich gerne zurückgeben: Ich würde dich bitten dich einmal zu fragen, ob deine Art an diesem Diskurs teilzuhaben dich nicht selbst zu einem Teil des Problems macht. Hinterfrage mal was du mir unterstellst und wieso und ob ich da wirklich die richtige Zielperson bin.
@@kyvanraeDu trägst hier nur deine persönliche, kategorische Verurteilung von Männern/„Kumpels“ vor - eben das was du der Kommentierenden zu Unrecht in Bezug auf Frauen unterstellen wolltest. Dein Geschlecht ist irrelevant - deine destruktive Kommunikation hingegen nicht. Das ist einfach traurig und definitiv Teil vieler Probleme.
Wie immer starke Analyse. Schön, eigene Gedanken in so ein schönes Wortgewand gehüllt präsentiert zu bekommen! Nur ein Gedanke zur Kritik am fehlenden Klassenkampf: Ist die Forderung danach nicht auch nur berechtigt, wenn man den Maßstab der realen Welt an die Barbiewelt anlegt, also die Hierarchien samt ihrer materiellen Konsequenzen 1 zu 1 überträgt? Vielleicht braucht es ja keinen Streik in Barbieland, weil Müllfrau so viel EInkommen und Vermögen hat wie Präsidentinbarbie? Vielleicht wohnt sie ja auch in einer Villa? Die Barbies scheinen sich ja die gleiche Anerkennung für ihre Berufe zu geben, also vielleicht bestehen ja gar keine materiellen/ökonomischen Machthierarchien in dem Sinne. Wobei man auch sagen muss, dann werden die Hierarchien evtl. durch Entscheidungsmacht geschaffen, welche Funktion hätte sonst eine Präsidentinbarbie? Der Film zeigt, wenn ich mich richtig erinner, nicht wirklich die ökonomischen Verhältnisse im Detail auf, auch nicht wie eine politische Entscheidung getroffen wird. Das deuten wir ja dann auf Basis des Wissens über unsere Welt hinzu, oder irre ich?
Cooler Kommentar. Vorallem sind hierachesche Strukturen erstmal nichts schlechtes an sich, wenn man im Team arbeitet, um so mehr Menschen an einem Projekt beteiligt sind, bringt es viele Vorteile mit sich, die Hierarchie Frage geklärt zu haben. Wenn hypothetisch, Filialleiter und Kassierer gleich viel verdienen und um den Sack zu zu machen, verringern wir potentiellen Macht Missbrauch mit einem tipi topi Arbeitsrecht. Wer hätte da noch ein Problem mit Hierarchie?
Wie in der Kritik gesagt wurde, das Problem liegt ja eben darin, dass der Film das nicht konkret aufzeigt. Der Film hätte ja aufzeigen können, sie haben alle das gleiche Einkommen und sind somit glücklich, auch die müllfrau kann in einer Villa leben wenn sie möchte und so. Aber das wird gerade nicht gesagt und deswegen ist das ein Problem bei dem Film. Dass man das nicht eindeutig so hinein interpretieren kann
Wer will schon Müllfrau werden? Es heisst doch, du kannst alles werden, was du willst. So wie es die Gewinnerinnen von GNTM preisen. Nur kann es halt nicht jede. Wer ist denn Müllfrau/Mann? Ausländer. Menschen ohne Bildung, oft auch eher kranke Menschen, die eigentlich in meinen Augen gesund sind, also keine Ellbogenmentalität haben und Härte gegenüber anderen. Ich sehe es auch so: Feminismus geht nur zusamnen mit Kapitalismus- Kritik. Denn Feministen/ innen sehen Ganzheitlichkeit, auch den verletzten Menschen, den schwachen, bedürftigen Menschen, der in einer okonomisch geprägten Gesellschaft verlieren muss. Schöne heile Glitzerwelt mit Einkaufsrausch und festgelegten Strukturen ist kontraproduktiv. Für mich leer, dumm, reaktionär.
Die Müllfrauenbarbies waren eh erstaunlich. Ich habe noch keine Feministin gehört, die eine Quote für Müllwerker oder Bauarbeiter gefordert hat. Immerhin waren im Film dann auch die Müllwerker Frauen. Auch wenn es keinen Müll und Dreck gibt..
Erstmal: Lob an diese Kritik, wie immer großartig artikuliert, wenn ich auch nicht jedem Aspekt zustimme. Ich will noch anmerken, dass es nicht nur Spaß macht mit ihre Perspektive zu hören, sondern es auch toll ist immer die vielen verschiedenen, sehr intelligenten, Interpretationen und Meinungen in den Kommentaren zu lesen. Weiter so!
Ich habe auch den Absturz nach dem guten Start gespürt, allerdings gestehe ich dem Film auch viel Dummheit zu - es ist ein Barbie Film. Hier war sicherlich auch das Ziel gewesen sein, einem breiteren und vom Feminismus weiter entfernten Publikum hier und da sanft und mit viel Blödelei die Augen zu öffnen. Es ist also ein recht harmloser Film. Das macht die hysterischen Reaktionen einiger Kulturkämpfer eigentlich noch lustiger.
ich fand‘s auch einen extrem harmlosen Film und wundere mich umso mehr, warum die Kulturkämpfer so dagegen wüten. Da merkt man, wie blöde und beliebig dieser Kulturkampf ist.
Nein, Barbie ist durch und durch ein Merchandise-Universum. Das ist durch und durch bedenklich, weil Kreativität hier immer dem Verkauf von Plastikpuppen unterworfen ist. Es sind gerade solche Filme, die man immer kritisch betrachten sollte. Und dass sage ich dir als jemand der alle Bionicle hatte.
@@madness9651 Dass das eine Kommerzveranstaltung war, schon klar. Das meinte ich nicht. Da nimmt es sich nichts im Vergleich zu Marvel-Filmen. Was ich meinte: harmlos im Sinne von feministischer Sozialkritik.
Ich fand den Film anfangs auch ganz gut, mir stieß der andauernd propagierte Männerhass aber sauer auf. Jeder Mann im Film wird als toxischer, Verblödeter, sexist dargestellt, nicht einer ist positiv. Zudem missbraucht jeder Mann seine Machtposition. Was im Film vermittelt wird, ist ein Extremes Feindbild und hat für mich nichts mehr mit feminismus zu tun. Da kann ich mir auch gleich Nordkoreanische propaganda Filme reinziehen. Das ist für mich das gleiche Niveau… ferner auch die Wochenschau von 1944 Ich kann da die Analyse des Psychologen Peter Frahm empfehlen
Ich bedanke mich für diese tiefgreifende Analyse zu diesem Film, welche anders als bei all den anderen negativen Kritiken zu diesem Film nicht nur aus inhaltslosen Schlagwörtern besteht. Ich für meinen Teil sah in diesem Film Hauptsächlich eine Kritik am zeitgenössischen Hollywood, der Umgang mit erzwungenen Geschlechterollen in welchen die Frau als perfektes Wesen dargestellt wird, während der Mann nur noch als Beiwerk oder als Antagonist wahrgenommen wird und wie sich diese radikale Veränderung der Geschlechterdarstellungen negativ auf Menschen auswirken kann. Barbie Land ist quasi das zeitgenössische Hollywood. Eine Fantasie, in der Frauen perfekt und Männer wertlos sind. Ken steht stellvertretend für alle Männer, die aufgrund dieser Wahrnehmung anfangen, in ihren Sichtweisen toxischer zu werden und anfangen sich dementsprechend für die radikal andere Seite zu entscheiden. Nicht weil sie schlechte Menschen sind, sondern weil man ihnen das Gefühl gibt, als Ken/Mann wertlos zu sein. So sehen wir es zurzeit ja auch an ganz vielen jungen Männern, dessen schwaches Selbstwertgefühl von Life Coaches und Alpha Männern aufgebaut wird, nur um damit die alte Geschlechter Ideologie wieder aufleben zu lassen, dass der Mann das Recht auf alles besitzt. Es ist diese Entwicklung welche ich in diesem Film wahrgenommen habe und damit einhergehend fand ich dann auch das Ende, in welchem Barbie dieser "Perfekten Frauen Welt " den Rücken kehrt wunderbar, da es mehr darum ging sich nicht von Medialen Ansichten, was eine gute Frau oder einen guten Mann ausmacht, beeinflussen zu lassen. Barbie Land bleibt fürs erste so wie es ist, genau so wie es Hollywood fürs erste bleiben wird, der Wandel kommt langsam und dieser geht nur, wenn wir uns in der realen Welt damit auseinander setzen. So war meine Auffassung des Filmes also im gesamten sehr viel Positiver, aber wie schon gesagt bedanke ich mich für diese andere Sichtweise. Versuche diese Punkte dann auch vielleicht mal bei einem Rewatch zu berücksichtigen. Ich hoffe auf jeden Fall dass die Diskussion über diesen Film in Zukunft sachlicher wird und die hohlen Schlagwort Kritiken mit der Zeit weniger werden. Dann wünsche ich noch einen schönen Tag.
Wo werden in Hollywood Männer als wertlos dargestellt? Das einzige, was mir einfiele, wären bspw Kriegsfilme, in denen Männer bloßes Kanonenfutter sind. Aber sonst?
@@nadjak3410 Wertlos ist vielleicht das falsche Wort, aber man sieht immer häufiger das vielen Männern häufig die Fähigkeiten abgeschrieben werden etwas vollkommen alleine geschafft zu haben und viele ihrer Erfolge ihrem Geschlecht zugeordnet wird, wie Zum Beispiel dem Hulk in She Hulk, man ihnen das Heroische der damaligen Zeit abspricht wie beim neuen Indiana Jones oder bei Remakes wie in Arielle, wo Prinz Erik damals noch der Retter in letzter Minute war, welchem in der neuen Version diese Heldenhafte Seite aber genommen wurde. Stattdessen ist er jetzt nur noch ein Hübscher Kerl mit einem Mutter Komplex, die es im Original nicht mal gab. Es kommt halt immer häufiger vor das Männliche Charaktere immer etwas schlecht geredet werden um Platz für eine neue Starke emanzipierte Frau zu schaffen. Was die Charaktere damals ausgezeichnet hat wird dabei häufig ignoriert. Also ja Wertlos ist etwas falsch ausgedrückt, aber das Bild vieler Männlicher Charaktere hat sich, gerade wenn man auf den Mäuse Konzern blickt, definitiv ins Negative gewandelt. Nicht immer, aber doch immer häufiger. 📽
Erste Anmerkung im Min 5. Es wird noch nicht bei der Vorstellung der Charaktere die "Rollenverteilung umgekehrt" . Ken wird dargestellt als das was er in der Spielwelt tatsächlich ist, ein zweitrangiger Gegenpart zur Identifikationsfigur des spielenden Mädchens. Rudimentäre Charakterzüge im Gegensatz zu den detailliert in der Fantasie ausgearbeiteten von Barbie.
zweite Anmerkung 11.30: Hier würde ich sehen, dass genau die grobe Holzhammerphraseologie der Darstellung, von der Tochter, welche als die Spielerin vermutet wird, beim ersten Treffen heruntergeleiert wird, also aus Teenagerkopf stammend wahrgenommen und somit abgetan werden kann.
Dritte Anmerkung später: Was manchmal als großer feministischer self own gelesen wird, ist meiner Meinung ganz im Gegenteil etwas faszinierendes. Eine aktivistische Feministin hat noch einmal, wie ihr junges Teenager Selbst mit ihren Barbies gespielt und die Geschichte aus dem Kopf ebendieses Teenagers erzählt.
Im Film gab es auch noch einen super witzigen Witz darüber, dass die Barbie-Erfinderin Steuern hinterzogen hat. Die Befreiung der Frauen muss Werk der Frauen sein, bitte lasst uns das nicht Unternehmen wie Martell überlassen. Der Film kann als Kooptation verstanden werden.
Finde in der Analyse ist der Fokus falsch gelegt. Beispielsweise wird weder die Auflösung, dass es unfair für die Kens war, noch die Message, dass Männer sich genauso wenig von Rollenbildern bestimmen lassen sollten, wie Frauen, unter die Lupe genommen.
Wenn ich bei Wolfgang Kulturkampf im Titel lese, weiss ich, dass es eine gute Analyse wird! Der Film ist meiner Meinung nach auch ein gutes Abbild unserer aktuellen Diskussionskultur: Die eine Seite kritisiert den nach ihrer Ideologie problematischen Feminismus (wie in der Analyse erwähnt eher Pseudofeminismus) und die andere Seite meint daraufhin, dass diese Reaktion zeige man habe genau den richtigen Film gemacht, da man es geschafft hat den gesellschaftlichen Gegner zu triggern. Der eigentlich diskussionswürdige Kern, der die Probleme des Films entlarven würde, bleibt unangetastet und somit auch der mögliche Lerneffekt und die gesellschaftliche Selbstreflexion.
Sehr gut zusammengefasst! Ich war mit zwei Frauen im Kino, die hellauf begeistert waren und meinten, wie "gut es getan" habe, zu sehen, wie die Männer fertig gemacht würden. Daraufhin meinte ich dann, dass der Film es verpasst hat, eine andere Lösung als Geschlechter bashing zu präsentieren und es doch interessant gewesen wäre, zu sehen, wie Barbies und Kens WIRKLICH Gleichberechtigung verhandeln. Die Frauen meinten daraufhin zu mir, dass es ja in der echten Welt auch keine einfache Lösung für das Patriachart-Problem gäbe und sie das gut gefunden hätten, dass es im Film einfach rumgedreht wird. Als ich noch was dazu sagen wollte, wurde ich gewarnt, dass ich als Mann in einer kritischen Position bin und dann hab ich gemerkt, wenn ich jetzt weiter rede, bestätige ich nur das Denken der Gegenseite "Ah, ein weiterer Mann der erfolgreich getriggered wurde"
@@lorkhan610 Du hast also versucht, mit zwei rein emotionalen bzw. durch den Film emotionalisierten Frauen rational und mit Logik zu sprechen ... jeder Mann, der kein Simp ist, hätte dir sagen können, dass das von Natur her schief geht. Übrigens hast du den Shüttest nicht passiert und folglich bei denen ohnehin an Respekt verloren.
@@lorkhan610ich bin eine Frau und sehe es wie du! Mich hat es gestört, dass die Männer so schlecht gemacht wurden. Liegt es daran, dass ich Söhne habe? Oder an meinen Gerechtigkeitssinn? Wer weiß! 😅 Aber was sind das für Argumente? Machen wir jetzt Filme, wo Männer auf die Fresse kriegen, weil in der echten Welt es Frauen sind? Bescheuert! 🙄 Im Grunde ist der Feminismus ein Klassenkampf der Frauen. Die reichen, privilegierten möchten Karriere machen und sind sauer auf die armen Frauen, die niemals diese Chance haben werden (weil sie arm sind und an der Aldi-Kasse zu stehen keine Selbstverwirklichung ist), aber dann für sich entscheiden, dass sie lieber heiraten und Kinder kriegen wollen! Sie nennen es Verrat und der Zickenkrieg geht weiter. Weiber! 🥴
Auch wenn er einige Schwächen aufweist, die Wolfgang hier allesamt herausarbeitet, würde ich ihn doch zu den besseren Kino-Blockbustern zählen. Er lässt wirklich viele Fragen offen, aber letztenendes würde ich dem Video doch eher einen Titel a la „Viel schönes dabei“ geben, das wort: „blödeste“ passt für mich nicht und passt auch nicht zu Wolfgangs Analyse. Ich verstehe natürlich dass man auch irgendwie neue Zuschauer akquirieren muss.
Vielen Dank für die Analyse. Aus einer marxistischen Perspektive kann ich große Teile deiner Ausarbeitung und Kritik verstehen. Allerdings wirst du dem Film ungerecht gegenüber, da Erwartungen an eine 2h lange Komödie gestellt werden, die es zu erfüllen wohl kaum möglich ist. Außerdem gibst du der ökonomischen Perspektive eine deutlich höhere Stellung gegenüber der kulturellen Perspektive. Als ob das eine das andere bestimmt, aber keine Wechselwirkungen vorherrschen würden. Das ist zu eindimensional. Das finde ich insbesondere dahingehend ulkig, da du mit Bourdieu die Analyse einleitest. Bourdieu selbst macht, wie du sicher weißt, aus gutem Grund die verschiedenen Kapitalsorten auf, da diese in den gesellschaftlichen Machtverhältnisse in klarer Relation zueinander stehen. Das ökonomische Kapital ist eines davon und bedingt und wird gleichzeitig auch durch das symbolische, kulturelle sowie soziale Kapital bedingt. Somit wird bei Bourdieu dem Kulturkampf genauso viel Wertigkeit wie dem Klassenkampf zugeordnet. Den Film finde ich dahingehend sehr gut, da er eben den aktuellen kulturellen Wandel und den Konflikt in diesem sehr schön darstellt und persifliert. Alle Ungleichheiten und Machtstrukturen aufzugreifen wäre natürlich schöner, aber diesen Anspruch muss ein Film meiner Meinung nach nicht immer gerecht werden. Wie du schon gesagt hast: ein umgekehrter Film mit Ken als erwerbenswerte Person würde heute nicht mehr funktionieren, vor 20 Jahren hat es das aber. Der kulturellen Wandel ist nicht zu überschätzen und das unterstreicht der Film wunderbar.
Im Podcast mit Stephan sagst du über Oppenheimer, dass man dem Film nicht vorwerfen könne, was er nicht ist (bzw. sein will - z. B. Hiroshima mon amour). An Barbie kritisierst du aber genau das, was er nicht ist, aus deiner Sicht aber hätte sein sollen.
Der Film hatte gute Witze und sah klasse aus. Auch das Musical am Ende hat Spaß gemacht. Und alles politische daran war zwar sehr "on the Nose", aber das war mMn satirisch gemeint, was zugegebenermaßen nicht immer feuert. Trotzdem fand ich ihn #Kenug für ne unterhaltsame Kinoerfahrung.
Ich fand den Film unterhaltsam auf musikalischem Showniveau... Intellektuell hat er mich gelangweilt und fand auf kindlichem Plattitüdenniveau statt. Ich hatte nach ersten Begeisterungsausbrüchen von anderen Kritikern deutlich mehr Inhalt erwartet. Das Kinoticket bereue ich trotzdem nicht. Im Grunde wurde meine ganz tiefe kritische eigene Erwartungshaltung dann doch bestätigt und ich habe mir eine Dopamindusche abgeholt, sowie eine bunte Show genossen. Faszinierend finde ich immer wieder, wie Wolfgang M. S. das von mir nur oberflächlich irgendwie Gefühlte, in so klare, analytische und literarisch/philosophisch angelehnte Worte fassen kann. Immer wieder Chapeau vor diesem Scharfsinn und dieser Eloquenz. Große Freude. Vielen Dank!
Ich glaube der Film Barbie hat so viele Möglichkeiten gehabt politisch, moralisch, nostalgisch, fröhlich, ernst zu sein wie schon lange kein Blockbuster mehr. Ein riesiges Franchise und eine mittlerweile älterwerdende Boomergeneration ist damit aufgewachsen, freiwillig oder eben nicht. Es ist schwierig alle Erwartungen zu erfüllen, alles Mögliche anzukratzen erscheint da einfacher, aber ich sehe die Kritik, dass man wie oft heutzutage Aufmerksamkeit haben will, aber auf keinen Fall einen Skandal auslösen möchte oder gesellschaftliche Gruppierungen angreifen will, Hauptsache am Ende sind eben alle glücklich; eben Barbie
eine Barbiesierung der Erzählweise... =D die ich aber irgendwie stimmig finde. ich hätte übrigens die inneren und äußeren Probleme des Feminismus als Thema dieses Films benannt, an dem er auch dran bleibt. da kann man dem Film noch vorwerfen, dass er sich nicht um den intersektionalen Feminismus und das Rassismus Problem des Feminismus kümmert... aber der Film ist so voll wie ein Regal im Spielzeugladen. was man gut oder schlecht finden kann, aber es wär dann wohl sehr voll geworden.
Gegenfrage: Ist Barbie denn ein riesiges Franchise, oder besteht es seit Beginn an eigentlich nur aus den selben zwei Figuren, plus genausovielen austauschbaren Extras (z. B. Barbies brünette beste Freundin oder so). Zu selben Zeit wo Mädchen mit Barbie aufgewachsen sind, hat man die Jungs mit gigantischen, megalomanischen Fanstasy-Merchandise Universen regelrecht bombardiert, die ideologisch sicher genauso verblödet sind, aber mit ihrem kreativem Charakter auch ausgewachsene Männer oft ein Leben lang beschäftigen. Auf der anderen Seite kenne ich eigentlich kaum ein Mädchen, dass sich nach der zweiten Klasse noch mit Barbie beschäftigt hat - zu kindisch, zu kitschig. Das Franchise ist nur von dem Umsätzen her riesig, vom Geist her ist es unglaublich hohl.
Du hast zwar einige valide Punkte aber an vielen Stellen hast du das Thema verfehlt. Du wünschst dir der film wäre wie Trueman oder dieser andere. Aber wozu die Filme gibts schon. Auch wad die Ökonomiekritik angeht, ich mag Filme die sich damit auseinander setzen. Find ich top. Aber du kannst nicht von jedem Film erwarten, dass er alles aufgreift was mit der heutigen Gesellschaft schief läuft. Die meisten Filme nehmen sich ein Topic vor, wenn überhaupt. Und das Topic von Barbie ist nun mal der Sexismus. Und Sexismus hat keine direkte Korrelation zum Kapitalismus was du selbst sagt. Es kann einen Kapitalismus ohne Sexismus geben, aber genauso kann es einen Sexismus ohne Kapitalismus geben. Deshalb kann man Sexismus auch getrennt kritisieren. Was das Topic der Sterblichkeit angeht, wenn du es stattdessen als Thema des Erwachsenwerdens ansiehst, dann fügen sich viele deiner Kritikpunkte doch als puzzel zusammen. Barbies im barbieland sind Kinder. Es ist alles schön und einfach und jeder tag ist gleich. Aber irgendwann muss man Erwachsenen werden, ob man will oder nicht (birkenstocks). Manche werden früher erwachsen als andere, durch Umstände über die sie keine Kontrolle haben (voodo effekt). Das Erwachsenwerden ist eine reise, man muss das vertraute hinter sich lassen und nach und nach fallen viele rosaroten Illusionen und msn sieht die Fehler. Das ist auch der Grund wieso die Barbies im Barbieland so leicht auf Ken hereinfallen. Sie sind noch Kinder. Sie glauben nicht das es böses gibt. Ihre welt ist noch rosarot. Während stereo Barbie schon erwachsener geworden ist und einen teil ihrer kindlichen Naivität verloren hat. Man kann jetzt darüber streiten ob es so positiv ist dass die wachen (woken?) Barbies den anderen ihre Kindheit rauben und sie aufklären. Das ist ja auch teil vieler feministischen aktionen. Über die Missstände aufzuklären und das auch gegenüber Frauen, die die Missstände nicht sehen oder sogar gut finden. Der film folgt Barbie beim erwachsen werden. Vom Mädchen zur Frau. Es ist schwer und sie sträubt sich dagegen, wie viele andere Frauen auch. Kindheit war doch ganz schön. Aber am ende akzeptiert sie es. Das ist ihr mensch/frau werden. Sie weiß das es unschön ist aber es ist die Wahrheit und sie akzeptiert sie.
@@Endeavour30 Es geht nicht um Schauspieler, sondern so wie es bei der stereo Barbie ist, werden die Puppen ja von einem Kind (meist weiblich) gespielt. Es gibt eine Verbindung von Kind und der Puppe, weshalb sich ja Barbie auch auf die Suche nach "Ihrem" Kind macht. Deswegen spielt das Alter der Schauspieler keine Rolle.
Der Film war eine einzige Enttäuschung. Gerade weil der Anfang und die Trailer so vielversprechend waren bis der Fall in die bodenlose Belanglosigkeit folgte.
Ich möchte einfach nur laut vernehmlich zustimmen. Die ganze Kulturkampfdebatte versperrt leider zu oft den Blick auf das gemeinsame Gefangensein im ökonomischen Hamsterrad.
Probleme oder Aspekte anreißen, nicht durchdenken und dann zur Seite legen ... das ist doch das hegemoniale Denkmuster überall heute. Die Kooptation der Kritik an den Verhältnissen durch die Verhältnisse zum Zwecke ihrer Erhaltung. Läuft!
Wolfgang in letzter Zeit on fire 🔥 Ich hab den Film zwar etwas anders gelesen, aber jedenfalls hatte ich die meiste Zeit Spaß ihn zu gucken. Aber trotzdem klar #TeamOppenheimer ^^
Im Film gibt es eine Anspielung auf ein Konkurrenzprodukt in der Szene wo die 4 Teenies vor Barbie sitzen, das ist eine Anspielung auf MGA und den Bratz Puppen und wer sich auskennt weiß, das die schon viele Kämpfe auch vor Gericht hatten...
Wolfgang, bei aller Liebe, nicht jeder Comedy-Film in einem fiktiven Universum hat die ökonomischen Verhältnisse der realen Welt ausdrücklich zu thematisieren.
@@pinselbube9834 Und es ist ein Film geworden, der nicht für Kinder geeignet ist und anscheinend zu einem großen Aufschrei bei einem Teil der Gesellschaft gesorgt hat und ist dabei extrem erfolgreich. Alles richtig gemacht.
Dieser Kanal übt Ideologiekritik, nicht Filmkritik. Also ein Film wird gemäß seiner Ideologie analysiert und dann wird diese kritisiert. Das heißt nicht, dass es ein "schlechter" Film sein müsste
Es ist wenig überraschend, dass der Film bei den Fans gut ankommt. Dass er laut rotten tomatoes bei Filmkritikern durschnittlich noch besser als beim Publikum ankommt, mag doch mehr verwundern. Danke für diesen scharfsichtigen Ausgleich!
Finde ich nicht so überraschend. Ideologische Filme kreieren natürlich starkes Feedback, in der Regel von der Seite, die eine gegensätzliche Ideologie vertritt.
Herr Schmitt, welch wohltuend klare Analyse! Ich habe mich sehr gefreut, dass Sie Bourdieu zitiert haben, das hat für diesen Film sensationell gut gepasst. Ihre ersten Sätze hielt ich für sehr harsch und war nicht sicher, ob mir das Video zusagen werde, aber spätestens bei der Hinzuziehung der ökonomischen Dimension war klar, welch kluge Analyse Sie hier teilen. Ihre Kleiderwahl war noch das i-Tüpfelchen.
Und da denke ich hat der Film einen Nerv getroffen. Viele Frauen haben sich in den letzten Jahren innerlich weiterentwickelt, haben alte Muster aufgelöst, nach spirituellen Antworten und Heilung gesucht. Und da muss man halt sagen, dass dies bei Männern nicht so der Fall ist. Eine Emanzipation der Männer aus den alten Rollenbilder hat es bis heute nicht gegeben.
@@beakath2188Weiter Entwickelt ? Frauen haben Männern immer Machogehabe vorgeworfen Heute reden wir Penetrant von Starken Frauen die sich Selbstbeweihräuchern ! Ihr Frauen Brauch euch echt nicht wundern warum ihr denn ganzen Hass auf euch zieht. Mit solchen Aussagen wie die deine... Ihr seit ja soviel besser als die Bösen Bösen Männer
@@beakath2188 Warum sollten sich Männer aus völlig eigener Motivation von alten Rollenbildern lösen wollen? Immerhin sind damit im Großen und Ganzen eher die Annehmlichkeiten für Männer verbunden. Für Frauen waren und sind die Benachteiligungen durch alte Rollenbilder viel offensichtlicher und die Motivation zur Weiterentwicklung größer. Was der Film gut beschreibt ist, dass das Handeln von Männern immer wieder vom Drang nach Anerkennung, v. a. der Anerkennung durch Frauen, geprägt ist. Ein Freund meinte mal zu mir scherzhaft, dass alles Schlechte auf der Welt durch sexuelle Frustration bedingt ist und auch wenn es nur ein Witz war, ist doch etwas Wahres daran: Viele Männer definieren sich über Beziehungen zu Frauen, aber können nicht gut mit Zurückweisung umgehen. Genau das müssten sie aber mal lernen, dann würde sich vieles für Frauen verbessern. Unsere Gesellschaft (und auch der Film) scheitert aber daran, sich überhaupt nur ansatzweise auf die ernsthafte Suche nach einem Lösungsansatz für dieses Problem zu begeben. Stattdessen werden männliche Verhaltensweisen verhöhnt (Soziale Medien!) und Männer werden bei der Lösungsfindung für ein Problem, das sie selbst weniger stark wahrnehmen als Frauen, allein gelassen (für ein Beispiel siehe das Video "What Guys Do Instead Of Getting Therapy" vom YT-Kanal Cherdleys). Incel, PUA und MGTOW sind einigermaßen bekannte, größtenteils frauenfeindliche "Lösungsansätze" von Männern für Männer. Eine alternative, konstruktive Konzeption unter Mitwirkung von Frauen wäre definitiv besser. Ein "du darfst auch weinen, Ken" reicht da aber nicht aus und es darf auch kein Kindergarten werden. Mit oberflächlichem Hollywood-Feminismus wird man die bestehenden Verhältnisse bestenfalls reproduzieren und einige Tendenzen sogar noch verstärken. Insofern darf man sich dann nicht wundern, wenn das harmonische Zusammenleben der Geschlechter (@frauinrot, sehe ich nämlich genauso) auch in Zukunft nicht gelingt.
Sehr gute Analyse! Nach dem Film war ich mir nicht wirklich sicher ob der Film jetzt gut oder schlecht war. Ich fand ihn auf jeden Fall unterhaltsam, im Kinosaal wurde auch viel gelacht, er war aber auch voll mit Teenagern und ich war schon recht angetrunken. Um einem gewissen Trend nachzueifern hab ich mir den Film mit einem Freund nach Oppenheimer angesehen und ich finde es war definitiv eine interessante Kombi, da der vorherige Film (vor allem am Ende) eigentlich sehr zum Nachdenken anregte, wohingegen Barbie eigentlich nur Spaß machte und nie wirklich einen großen Plot hatte. Nach Barbie haben wir uns auch sofort über Oppenheimer unterhalten und nicht über Barbie. Ich fand das Ende von Barbie aber doch irgendwie gut, da ja gesagt wurde, dass Ken eben Ken sein soll und Barbie eben Barbie, wodurch eben kein Machtverhältnis sondern ein Zusammenleben entstehen soll. Leider sieht man davon im Film nicht viel und es endet dann doch recht schnell nach dieser Auflösung, sodass man nie wirklich dieses Zusammenleben mitbekommt. Es kommt zu einem Perspektivenwechsel, dadurch dass Barbie realisiert wie sich die Kens fühlen und indem Ken mitbekommt wie sich die Barbies fühlen und am Ende kann man auch nicht zum Ursprung zurückkehren, sondern es wird eben ein Kompromiss gefunden. Der Film war doch irgendwie besser als erwartet und war nicht nur kitsch, was doch positiv war, aber Margot Robbie meinte auch dass man das bekommt was man nicht erwartet, was im Endeffekt ja auch geboten wurde. Ich fand auch Billie Eilish's song am Ende sehr passend, der Songtitel machte nach dem Sehen des Films erstaunlich mehr Sinn und führte zu einem schönen Abschluss.
Das ist ja aber genau das Problem. Die Message "sei du selbst" war schon immer antipolitisch und libertär indoktrinierend, weil unsere Gesellschaft auch dann nicht darauf ausgelegt ist, dass das irgendeine ökonomische Rolle spielt, wer man zu sein meint, wenn gewisse soziale Ungerechtigkeiten endlich abgebaut wären. Der ökonomische Erfolg hängt maßgeblich davon ab in welchem sozialen Status man aufwächst. Es ist eine Sache zu sagen dass dieser Erfolg nicht am Geschlecht oder anderen äußeren Merkmalen hangen darf, was ich begrüße. Es ist ein ganz andere zu meinen dass einfach jeder Mensch idealerweise gute Chancen haben sollte. Davon sind wir aber so weit entfernt, dass dieses Versprechen des "sei du selbst" letztlich gelogen ist und bestenfalls ein "finde deinen Platz in der Ausbeutungssystematik und sei damit glücklich." Was, wenn ich Arzt werden will aber im "Ghetto" aufwachse und die falsche Sprache spreche und schon früh mit Gewalt und Drogen konfrontiert werde statt mit Sicherheit und empowerment? Oder auf einer Müllhalde im globalen Süden in dem Anfällen anderer nach Verwehrtbahrem suche? Wer du bist oder sein willst ist da eher uninteressant. Unser Wert wird letztlich nicht an unserer Persönlichkeit gemessen, sondern am Mehrwert den wir anderen liefern. Insofern ist das halt die selbe alte Unfug der berühmten Tellerwäschergschichte mit etwas mehr selfawareness angetüncht. Wenn in den nächsten Jahrzehnten weitere Fortschritte in den Antidiskriminierungskämpfen erzielt werden: super. Nur wird echte Chancengleichheit dann immer noch an der Geburt hängen. Und deshalb ist alles andere ein Stück Augenwischerei.
Das wäre grandios gewesen. Aber die Zeit fürs Antrainieren des Sixpacks war wohl zu knapp. Wenigstens Blondieren hätte er sich aber schon können. Apropos, in irgendeinem Interview hat Wolfgang mal mit der Idee gespielt, auf OnlyFans zu gehen und Karl Marx in der Badewanne vorzulesen. Vielleicht kommt da ja noch was.
Wenn du unterhalten werden willst gibt es meiner Meinung nach wenig Besseres. Ideologisch kann man (wie Wolfgang ja gemacht hat) einiges daran kritisieren. Hol unbedingt auch Across the Spiderverse nach, solltest du den noch nicht gesehen haben.
Die Thematiken des "geschlechterkampfs" sind nicht neu, das ist richtig, aber was neu ist, ist die Art wie diese themen gezeigt werden: leicht und lustig, und damit zugänglich fur die breite Masse. Es gibt auch immernoch genug Menschen, denen nicht bewusst ist, was z.b. mansplainen ist. Interessant außerdem wie hier im video die suche nach dem Ich mit einem Beruf glechgesetzt wird, und generell der starke fokus auf einen fehlenden ökonomischen askept. Es handelt sich hier immernoch um eine (rosa) Fantasiewelt. Die barbies haben, so wie Ken in der echten welt, diese berufe im barbieland nicht einfach so, "weil sie an sich selbst glauben" oder weil ihnen eine rolle zugewiesen wird, sondern es wird deutlich gemacht, dass sie studiert und promoviert haben. Die Suche nach dem Ich im Film hat absolut nichts damit zu tun, eine Rolle in der barbiewelt zu finden und an keiner stelle des films wird gesagt, dass barbies nicht aus ihrer rolle/beruf ausbrechen dürfen. Stereotypical barbie geht über in die echte welt um sich selbst zu finden (was nicht über einen beruf definiert sein muss) und niemand hindert sie daran. Und Ken lernt, dass er sich selbst in Ordnung finden kann, auch wenn er keine tolle partnerin hat oder selbst gar nichts tolles kann (oder noch nicht weiß was er kann... außer beach) Ich finde der film enthält damit eine großartige botschaft für die vielen kleinen Mädchen und auch Jungen, die den film sehen werden: Man braucht keine*n Partner*in um vollständig oder glücklich zu sein. Und ja, diese Annahme ist sehr viel weiter verbreitet als man vielleicht denken könnte.
Wer weiß heutzutage nicht, was Mansplaining etc. heißt, außer die Generation 60+ (die sich den Film nicht ansehen wird)? Ich glaube, es ist wirklich genug Awareness geschaffen worden - und dass ein Film, die eigentlich für Kinder unter 8 geeignet sein sollte, ständig vom Patriarchat sprechen muss, halte ich für unnötig.
@@nymphey ich weiß nicht in welchen kreisen du dich bewegst und ich kann verstehen, dass man davon ausgeht, das müsste mittlerweile überall angekommen sein. Aber in weniger gebildeten kreisen oder wo man halt nicht jeden Tag Zeitung oder Twitter liest, da sind solche Themen einfach nicht so auf dem Schirm oder man verdreht die Augen drüber, weil das wieder irgendein woke-kram aus der Stadt ist. Dieser Film zeigt sehr leicht verständlich an humorvoll aufbereiteten Beispielen was dabei problematisch ist. "Es ist genug awareness geschaffen worden" ist eine interessante Aussage, jetzt kann uns alles wieder egal sein und wir brauchen nicht mehr darüber zu sprechen, dass Frauen immer noch benachteiligt sind in unserer Gesellschaft? Außerdem arbeite ich in einem Kino und kann dir sagen, dass wirklich jede Altersgruppe in diesen Film reingeht. Dieser Film zieht ein weites Publikum an und ist auch in der Lage für jeden etwas zu bieten. Die deutsche FSK 6 ist vielleicht etwas zu freigiebig, da geb ich dir Recht.
Also es kommt ja auch immer darauf an wie die Botschaft im Film vermittelt wird ! Ich hab denn Film selber noch nicht gesehen. Aber Grade der Gedankengang der wenigen Kritiker die denn Film schlechter Bewerten als der Rest. Ist für mich Logisch Nachvollziehbar. Wie kann der gleiche Film bei Menschen zu einer anderen Erkenntnis führen ? Und was ist mit Womensplaining was wir heute haben ! Darüber möchtest du wohl nicht sprechen. Aber macht nichts. Moderne Filme machen dass ja schon zu genüge ! Mal ne ganz einfacher Frage... Ab wann ist denn die Gleichberechtigung für euch Frauen Erreicht ? Gibt es überhaupt ein Ende ? Oder werdet ihr euch noch in 100 Jahren Diskriminiert fühlen !
"Ich finde der film enthält damit eine großartige botschaft für die vielen kleinen Mädchen und auch Jungen, die den film sehen werden: Man braucht keine*n Partner*in um vollständig oder glücklich zu sein." Eine Botschaft, die anscheinend immer populärer wird. Man denke nur an den weltweiten Erfolg von ua-cam.com/video/N050USOIfLE/v-deo.html
@@sundancefour4648 "Ab wann ist denn die Gleichberechtigung für euch Frauen Erreicht ?" Sobald Incels wie du nicht mehr darüber reden, wie schlecht Männer benachteiligt werden bei jeder Gelegenheit, wenn es um Themen geht, die speziell Probleme von Frauen betreffen. Fakt ist seit Jahrtausenden herrschten und eroberten und dominierten Männer die Welt und tun das immernoch in vielen Schlüsselpositionen. Frauen werden immernoch als selbstverständlich wahrgenommen und als Mütter betrachtet oder oder als Objekt der Begierde oder als Opfer. Genau das ist hier das Problem und das sage ich als Mann. Was zum Teufel soll bitte Womensplaining sein? Ich sehe nirgendwo Frauen, die Männern Männer Probleme erklären am laufendem Band. Wieder so ein ausgedachtes Buzzwort wie "Woke".
Die Schuhwahl-Szene hat mir gefallen. Es wird eine Wahl zwei scheinbar gegensätzlicher Dinge gezeigt, aber eigentlich ist beides LVMH. Es macht also keinen echten Unterschied. Nur das Image ist ein anderes. Hätte gedacht Wolfgang der Modefreak geht darauf ein :)
Wir waren insgesamt zu sechst, 4 Frauen und 2 Männer. Scheinbar haben die anderen mehr oder weniger besseren Hälften dankend abgelehnt. Erst waren wir uns Mut antrinken und diskutieren mit wenig eintreffender Erlebnisvorhersage. Als der Vorspann über die Leinwand flimmerte dache ich erst, auf was ich mich da eingelassen habe...aber schon die erste Viertelstunde war erfrischend gut. Allein die einleitende Anspielung auf 2001 hat mich köstlich amüsiert. Der Film ist ein Kaleidoskop aus schriller Kulisse, Klichees aber auch unerwarteter Tiefe und Reflektion. Verfolgungsjagd, Schlägerei, Sinnkrise, Revolution und ein nicht gerade unkritischer Rückblick auf das Barbie Franchise. Farben, Kontrast und Schauspielerei oft gnadenlos überzeichnet, erfrischend schrill und dadurch anders. Dazu ein bischen Musikal, ja sogar fast schon eine Prise Bollywood. Ryan Gosling on point, ich habe in der Vergangenheit oft über fragwürdige Oscarvergaben gelästert, da kann man ihm für die Rolle ruhigen Gewissens einen verleihen. Und ja es geht um den Kampf der genitalen Klassen, wobei aber beide Seiten ihr Fett abbekommen. Vielleicht ein bißchen zu viele Handlungsstränge und nicht alle konsquent fertig erzählt, ein leicht skurriles Ende (heutzutage sagt man wohl cringe) aber insgesamt ein auf seltsame Art interessanter Film. Ich bin schon lange nicht mehr so angeregt aus einem Film gekommen. Am Ende saßen wir alle noch am Kanal und haben über Gott, die Welt...und Barbie diskutiert. Kurzum es war ein magischer Kinoabend, wie ich ihn schon lange nicht mehr erlebt habe. Für mich selbst habe ich mitgenommen weniger in erwartungsschwangere Blockbuster-Kinofilme zu gehen (von denen ich ehrlich gesagt immer enttäuscht wurde), sondern auch mal Filmen abseits der eingefahrenen Bahnen eine Chance zu geben.
Also ich bin nach dem Kinogang mit meiner Frau und einer Tochter immer noch hin und her gerissen. Ich fand viele Szenengroßartig, die Eröffnungsszene, die bunte Plastikwelt, die Oberflächlichkeit, Kate Mckinnon als komische Barbie,… Auf der anderen Seite war das überschmalzige Ende, dass den Film tatsächlich beschädigt hat. Vielleicht war unser aller Erwartungshaltung einfach zu groß. Was mir hier in der Kritik zu wenig erwähnt wurde, die großartige Szene, die diverse Männlichkeitskulte oder Mythen nachstellte. Die Schlacht am Omaha Beach, in der die Barbies die Kens just for fun, um sie abzulenken einfach aufeinander gehetzt haben. Hier war ein überraschend starkes Statement in dem Film wahrzunehmen. Hier wurde der Mann als Soldat und als Cowboy in seiner ganzen Lächerlichkeit dekonstruiert. Im Nachhinein bin ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus dem Film. Es gab sehr viele originelle Ideen, gerade am Anfang, ein paar auch zwischendrin, aber am Ende hat den Film dann doch der Mut verlassen. Obwohl es immer wieder große singuläre Szenen gab, wie die Depri-Barbie. Dank Margot Robbie und Ryan Gosling ist der Film trotz allem ein verhältnismäßig sehbarer Blockbuster, wenn auch mit angezogener Bremse.
Ein Soldat hat in seinem Leben mehr geleistet, als Sie es wahrscheinlich je tun werden. Ein Soldat beschützt (meistens) sein Land und begeht den größten Dienst. Für sein Land, für seine Familie. Während Sie mit ihrer Familie einen Barbie - Film schauen und dann ganz vermessen mit dem Hintern auf der platt gesessen Couch solchen Bullshit schreiben. Lächerlich.
Es geht in diesem Film allerdings schon in erster Linie um das Verhältnis zwischen dem Puppenland und der Realität, während die Thematik des "Kulturkampfs" auch erzähltechnisch in diese Rahmen einzubetten ist. Barbieland fungiert eigentlich als eine weibliche Projektionsfläche und genau in dieser Richtung fragt der Film: Wie kann so eine Fantasie in diesem Zeitalter noch aufrechterhaltet werden? Die große "Krise", die der stereotypischen Barbie erfährt und die Erzählung ins Rollen bringt, ist ein Platzverlust: Dieser Stereotyp kann, im Gegensatz zu den anderen Varianten (Polizistin, Politikerin, Wissenschaftlerin etc.), nicht mehr ihrer Rolle als eine Projektionsfläche gerecht werden, weil das Frauenbild inzwischen drastisch anders wird. In diesem Sinne will der Film ausloten, wie eine gendergerechtere weibliche Fantasiebildung heutzutage aussieht. Und für die stereotypische Barbie heißt es: Verbannung aus dem Spielplatz, wird eine "echte" Frau und lässt sich ihr Frauensein überprüfen.
Keine schlechte Analyse, gerade die erste Hälfte ist gut. Ganz so kritisch sehe ich den "liberalen Feminismus" nicht, aber Kritik ist natürlich trotzdem angebracht. Der zweite Teil geht mir wieder zu sehr in Schmitts Übliche Prämisse wonach neben einer ökonomischen - meint marxistischen Analyse eigentlich nichts existieren darf (ein bisschen Überspitzt zugegeben). Auch ist es traurig, dass er wieder einmal auf einige der rechten Vorurteile über den Film selbst hereinfällt. zum Beispiel, dass im Film keine "netten" Männer gezeigt werden, oder es zwangsweise auf einen Geschlechterkampf hinausläuft. Und ganz besonders, dass er nicht zu verstehen scheint das die Barbie Welt keine "echte" Welt ist, sondern ein Ideologie Spiegelbild. Deswegen ist Barbie World ein Matriarchat, weil es die propagierte Ideologie der Barbies als "Frau die alles kann" darstellt (das erklärt auch warum es keine Sexualität gibt, die Barbies sind Puppen!!!) Props allerdings für die Kritik an der Selbstfindung. Per se ist es natürlich besser sich nicht über den "Besitz" von Geschlechtspartnern, Eigentum, etc zu definieren, aber damit fällt auch so ziemlich alles weg was Otto-Normalverbraucher unter Selbstfindung versteht.
@ShadowDragon1848 Ein "Spiegelbild" zur heutigen Gesellschaft ist das aber ja aber eben nicht wirklich, höchstens eins zur Gesellschaft der 50er Jahre. Auf dieses Problem wurde in der Analyse auch zurecht hingewiesen. Eine bloße Umkehrung der heutigen Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern wäre filmisch ausgesprochen unspektakulär.
@@JusTus-nf1rr Deswegen ist es ja auch kein Spiegelbild, sondern eine Fantasy Welt im wahrsten Sinne des Wortes. Es will und soll keine alternative Realität sein. Sondern nur eine Ansammlung von Puppen und deren Ideologie. Deswegen sind ihre Häuser offen, die Barbies haben kein Geschlecht, die Kens haben scheinbar gar kein Zuhause, etc (das fragt sich Barbie sogar selbst).
Auf einmal wurde mir dieses Video vorgeschlagen. Ein voller Erfolg, lieber Algorithmus, eine wirklich interessante Analyse dieses Films, über den man derzeit viel hört und liest, den ich mir aber bestimmt nicht ansehen werde. Man bekommt einen guten Eindruck des Films, seiner Intentionen, Stärken und Schwächen. Toll! Ich werde ich jetzt durch diesen Channel klicken.
Ich versteh nicht, wie man als Filmkritiker nicht einfach einen Unterhaltungsfilm Unterhaltungsfilm sein lassen kann. Ja es hapert etwas an der Vodoo Story, aber darum geht es nicht. Ich fand den viel sehr lustig und auch angebracht politisch. Er zeigt Probleme auf und zwar so dass sie auch für die breite Masse vestäntlich sind. Und letztendlich habe ich nicht den Anspruch an einen Barbie Film, dass er mir Lösungen präsentiert für den ‚Kulturkampf‘. Deshalb gelungener Unterhaltungsfilm in meinen Augen
Also das versteh ich nicht. Nach der Logik könnte man ja auch einfach alles irgendwie unkritisiert so vor sich hin sein lassen, weil es halt einfach das jeweilige ist. Manche Leute mögen auch den Faschismus oder den Kapitalismus unterhaltend finden und würden darum bitten einfach mal das nicht zu kritisieren.
Ist mMn okay das so zu sehen. Du hast dann aber aus meiner Sicht eine sehr eindimensionale Herangehensweise an Kunst. Jeder Film (Und auch jedes andere menschliche Machwerk) transportiert eine Ideologie. Und die hat Auswirkungen auf die Zuschauer. Mal mehr, mal weniger. Und aufzuzeigen, welche Botschaften der Film jenseits des offensichtilichen transportiert ist, gerade bei einem Film mit vordergründig sehr offensichtlichen Botschaften wie Barbie, Aufgabe einer Filmkritik. Jedenfalls eine, die ich mir geben möchte. Alles andere wäre doch auch nicht wirklich "Kritik" oder? Aber einigen scheint es auszureichen, den Kapitalismus rosa anzumalen und alles ist gut.
Du kleidest mein Unbehagen gegenüber diesem Film in perfekte Worte. Was, wenn eine begeisterte Teenagerin mich kurz nach der Vorstellung gefragt hätte: "Na, wie fandest du den Film?" Hätte ich die richtigen Worte dafür gefunden, ihr zu vermitteln, dass er zwar progressiv sein will, aber die völlig falschen Fragen stellt? Und hätte sie das dann verstanden? Dank solcher Analysen weiß ich, wo meine Argumentation ansetzen müsste.
Du kleidest mein Unbehagen gegenüber diesem Film in perfekte Worte. Was, wenn eine begeisterte Teenagerin mich kurz nach der Vorstellung gefragt hätte: "Na, wie fandest du den Film?" Dann wäre ich nicht in der Lage gewesen, ohne überhaupt ihre genaue Meinung zu kennen, ihr zu mansplainen, wie der Film Themen ihres alltäglichen Kontextes falsch verarbeitet. Verstehen würde sie es eh nicht, weil ich viel zu intelligent bin. Dank solcher Analysen weis ich nun, wo meine Argumentation ansetzen müsste.
Ist es mansplaining, wenn man nach der Meinung gefragt wird? Und muss man dafür die Meinung seines Gegenübers kennen? Für mich liest sich der Kommentar im Übrigen so, dass e es ohne die Hilfe von Wolfgang nicht glaubt in der Lage gewesen zu sein, sich verständlich auszudrücken und nicht, dass das Gegenüber zu blöd wäre. Sorry, aber wenn man seine Wahrnehmung immer nur die schlimmstmogliche Auslegung zugrunde legt, ist man vielleicht ein Opfer, aber nicht unbedingt des Patriarchats.
@@Skaflock Aus dem Originalkommentar: "Hätte ich die richtigen Worte dafür gefunden, ihr zu vermitteln, dass er zwar progressiv sein will, aber die völlig falschen Fragen stellt? Und hätte sie das dann verstanden? Dank solcher Analysen weiß ich, wo meine Argumentation ansetzen müsste."
Ich teile deine Kritik nicht. Für mich war Barbie eine nette Satire, die sich selber nicht wirklich ernst nahm. Auch habe ich keine tiefgründige, anti-kapitalistische Botschaft von einem Film, der eine Mattel-Puppe zum Gegenstand hat, erwartet. Mir gefielen die Anspielungen, paar lustige und kreative Szenen. Ich finde es eher lustig, wie viele erwachsene Männer über einen Barbie-Film herziehen 😂
Exakt. Ich hab von einem Barbie-Film nichts erwartet oder maximal irgendwas auf Marvel-Niveau. Klar ist das Popkorn-Kino, aber besser als so manch anderes.
Ich fand zB auch lächerlich, wie Erwachsene Menschen sich über den Arielle Remake aufgeregt haben. Aber Barbie ist kein Film für Kinder. Wieso sollten erwachsene Männer diesen also nicht kritisch besprechen?
Immer wieder spannend zu sehen wie viele Kommentatoren nicht sehen was dieser Kanal macht oder eben nicht macht. Genauso ist König der Löwen ein guter Film gewesen, mit einer fragwürdigen Ideologie. Da sich dieser Kanal aber nicht mit den Filmen selbst beschäftigt, sondern nur mit der darin verhandelten Ideologie... Du erwartest von Herrn Schmitt doch auch nichts anderes, oder? Der Film wie diese Analyse liefern das erwartete
@@nadjak3410wenn sie sich über das" plötzliche"Schwarzsein" von Arielle aufregten, ist das doch vollkommen zu verstehen(ein woke-gemäßes Zurückrudern, bloß, um nirgends anzuecken, ist Hosenschisserig!😂
Warum sagt man dass so ? Du kannst niemanden etwas absprechen, nur weil man es selber nicht so sieht. Es ist ja auch keine Kritik sondern einer Analyse
Ich verstehe nicht was an Kulturkampf per se schlecht sein soll. Ja die ökonomische Frage wird ausgeblendet, aber es ist nunmal Fakt, dass Frauen mainsplained, gaslightet, catcalled etc. werden. Das sind vlt alles keine Probleme, die nach Behebung das System umkrempeln würden, aber es ist doch trotzdem wichtig?! Ist alles außerhalb der Ökonomie im Feminismus uninteressant, weil es nicht so disruptiv ist wie "die wirklich wichtigen Themen"? Man kann auch Umstände im Kapitalismus kritisieren, ohne den Kapitalismus zu kritisieren, ohne sich gleich zum Systemsklaven zu machen.
Ja, da stimme ich zu. Das finde ich bei Wolfgangs Output auf diversen Kanälen schon länger ein wenig fragwürdig, auch weil mir die Solidarität mit gewissen marginalisierten Gruppen dann doch fehlt. Ich glaube beides kann und muss miteinander einhergehen. Auch wenn der Hase sicher ökonomisch viel grundsätzlicher im Pfeffer liegt und das auch immer wieder so betont werden sollte.
symptome kann man falsch deuten, auch Reaktionäre kennen so etwas wie (pseudo-) "feministische" Ideen (und nazis auch, die sehen halt nur andere "ursachen") . und somit würde man möglicherweisr wieder rattenfängern in die hände spielen. Vielleicht (und das wäre traurig) ist es ja aber tatsächlich so weit dass progressive politik nur noch gemeinsam mit neoliberalen geht, um reaktionären irgendwie noch die stirn bieten zu können. Mansplaining, Gaslighting, Catcalling usw. funktionieren nur (mit ausnahme von gaslighting, aber das ist auch ein phänomen was nicht auf ein geschlecht begrenzt ist) , wenn es ein Machtgefälle gibt. Natürlich kann eine Reiche businessfrau auch Catcalling erfahren, aber sie ist ihm nicht hilflos ausgeliefert. Das problem sind ja in den ganzen großen skandalen um diese phänomene nie "nur" die problematischen verhaltensweisen gewesen, sondern immer auch die Machtgefälle, die den Opfern das Entkommen verwehrt haben. Du musst nicht bei einem Übergriffigen Chef bleiben wenn du nicht auf sein geld angewiesen bist usw...
Der Kulturkampf ist ja laut Wolfgang nicht per se schlecht sondern hier, im Film Barbie, einfach schlecht aufgearbeitet. Es geht dabei nicht nur um die ökonomische Frage sondern im Kern auch darum, dass der Feminismus grundsätzlich auf Solidarität aufbaut und eigentlich nicht dazu gedacht ist, dass einzelne Frauen Karriere in Beruf X machen können, sondern dass es denn marginalisierten Gruppen besser geht. Doch genau dies klammert der Film ja aus, den letztlich soll ja laut dem Film jeder sich selbst finden aber bitte schön an dem Platz an dem er schon immer war. Für Frauen in Ländern in der sie weit mehr noch marginalisiert werden als in Europa ist so was zynisch und nicht hilfreich und daher ist auch die Kritik an den Film und den im Film gezeigten Feminismus so zu verstehen. Die Kritik daran ist so gesehen feministischer als der Film...
@@AdrianRavenclaw Ja der Film vermittelt vor allem white feminism. Aber ganz ehrlich, ich glaube für einen tiefergehenden inklusiven, nichtweißen feministischen Film (wo z.B. marginalisierte Menschen die Hauptrolle spielen und kapitalistische Machtstrukturen kritisiert werden würden) ist der Mainstream noch nicht bereit. Viele Konservative drehen schon ab bei diesen basic feministischen Ansätzen (die aber trotzdem mega wichtig sind und eine gute Grundlage sind), die in diesem Film behandelt werden. Für viele ist das alles auch noch komplett neu. Ich finde es braucht unerschiedliche feministische Filme für verschiedene Level. Für Anfänger und für Fortgeschrittene. Es gibt generell noch zu wenige.
Du redest von Fakten... Dabei sind es nur Persönliche Befindlichkeiten ! Ich könnte jetzt auch von Männer Hass sprechen und dies als Fakt bezeichnen und dafür Beispiele nennen. Würde man mir aber genau so absprechen ! Zum Beispiel gibt es Frauen, die sich Grundsätzlich nichts von einem Mann erklären lassen wollen. Weil sie ein Problem mit dem Geschlecht haben ! Das ist aber laut unserer Gesellschaft Richtig so, weil hier der Mann das Problem ist 😅 Er darf der Frau nichts Erklären. Und so ist es bei vielen Dingen ! Man bringt sich in die Opfer Rolle um aus dieser heraus, das Männliche Geschlecht anzugreifen und dinge fordern zu können !
Absolut, der Film blendet in der Tat jegliche ökonomische oder auch soziale Frage aus, was ihn meiner Meinung nach zu einem verwerflichen Produkt des Kapitalismus macht, das allerhöchstens zu unterhalten vermag, sonst aber keine essenziellen oder politisch relevanten Fragen aufwirft, wieder einmal erneut großartige Kritik auf diesem Kanal 👍
Wenn man von einem Hollywood Film verlangt, was er nicht leisten kann und Analysen mit Bourdieu und Co. betreibt, überinterpretiert man etwas, daran ist nichts klasse.
Wenn ich einen kapitalismuskritischen Film ansehen möchte, schaue ich z.B. "Früchte des Zorns", mit dem grandiosen Henry Fonda. Aber ganz bestimmt nicht "Barbie" mit dem Schmierenkomödianten Ryan Gossling.
OPPENHEIMER blendet beides auch aus, wurde auf dem Kanal aber abgefeiert. BARBIE ist vielleicht nicht an besagten Themen interessiert. Denn, es mag verrückt erscheinen, es gibt auch noch massenhaft andere Themen. Es scheint mir eher so, dass Herr Schmitt Filme mittlerweile wohl eher dahingehend betrachtet, ob sie seiner vorgefertigten Erwartung entsprechen. Und ist das nicht der Fall, "irgendwas mit Klassenfrage".
Also ich persönlich kriege zurzeit zu großen Teilen nur negative Kritiken zum Film mit. Das schöne an Wolfgangs Kritik halt das seine Hand und Fuß hat und nicht nur aus Inhaltslosen Schlagwörter in den Raum wirft📽
@@mandarineb.b.3377 Mir ist klar, dass die Kanäle konzeptuell unterschiedlich angelegt sind, aber Barbie ohne jegliche Kritik als Meisterwerk hinzustellen ist schon mehr als fragwürdig. Nur weil ein Kanal sich eher im popkulturellen Sinne mit Filmen beschäftigt, heißt das noch lange nicht, dass man jegliche ideologische Kritik über den Haufen werfen sollte, die ist nämlich für eine reflektierte Kritik wichtig und ein bisschen Reflexion darf man doch von jeder Kritik erwarten. Bei CSB war sie in diesem Falle leider nicht vorhanden.
@@sundancefour4648 ja, aber wie Wolfgang gerade ausführlich erklärt hat, handelt es sich hier eher um einen Pseudofeminismus mit derart wackeliger Argumentation, dass seine gut gemeinte Botschaft im Prinzip jegliche Kraft und Innovation verliert. Genau das ist der Punkt, den CSB vollkommen übersehen hat.
Was ich gut an dem Film finde, ist, dass er Menschen abholt, die sich bisher sonst nicht mit diesen gesellschaftlichen Fragen beschäftigen. Wenn man sich die Kommentare unterm Ken-Song durchliest, ist man erstaunt über die vielen Männer, denen durch den Film die Augen geöffnet wurden und die sich durch dieses Lied sehr verstanden fühlen (so wie Musik in Ebenen vordringen kann, die sich dem Verstand entziehen). Sie werden durch den Film an den richtigen Feminismus herangeführt, dessen Ziel nicht die Unterdrückung/Verdrängung von Männern ist, sondern Gleichstellung. Sie haben gesehen, dass der Film (und die darin gezeigte Form des Feminismus) sie nicht übersieht und stattdessen ihre Gefühle beschreibt, derer sie sich selbst nicht bewusst waren. Daher ein großartiger Film.
Die Dramaturgie des Films ist einfach murks, da werden viel zu viele Türen im Drehbuch aufgemacht, die nicht mehr geschlossen werden können.. und was passiert dann: deus ex machina Ruth Handler kommt vorbei und bringt Barbie auf den richtigen Weg.. öde!! Ich hätte es toll gefunden, wenn der Film sich richtig was getraut hätte und total over the top mit dem Barbie-Universum, das man aus seiner Kindheit kennt, gespielt hätte, also zB ‚was macht Zauberglanz-Barbie, wenn das Licht angeht?‘💖
Ich habe den Film noch nicht gesehen. Interessante Kritik, vorher habe ich Kritiken von Leuten gesehen, die den Film entweder hassen oder lieben. Hier wird wirklich gut argumentiert. Und ich habe ein neues Wort gelernt, "antiintellektuell". Klingt sehr interessant.
Hätte einen rosa Anzug erwartet
Eine rosa Krawatte immerhin
Absolut Kenügend
@@wylndkenau
@@wylndkenial
Krawatte muss reichen
Wolfgang ist mein persönlicher Ken
Ich grüße den Typen neben mir im Kinosaal, der meinte: "Weißt du, was es bräuchte? Wolfgang M Schmitts Filmkritik zu Barbie"
Ehrenmann :D :D
Inoperable
Hahaha
Danke
Warst du in Bern letzte Woche neben mir? :D
Das war dann wohl ich (Rex am Ring) liebe Grüße zurück haha
Schatz! Wolfgang hat die Barbiekritik hochgeladen!
Starkes Profilbild
babe wake up Wolfgang uploaded a new video
Wolfgang wie immer passend zu der Thematik gekleidet, Daumen hoch dafür!
XD
Kein Rosa Anzug? 😢
@@sitwo3591Wär doch plump gewesen. Zudem war er vom Film enttäuscht. Rosa hät wohl eher gepasst, wenn er hell auf begeistert gewesen wär. Aber selbst dann wärs plump gewesen.
Aber wie hat denn damals sein Hemd mit Kapuze zur Thematik gepasst? Das bereitet mir immer noch schlaflose Nächte....
@@laurenzor-ed6iv Das halte ich auch für einen Fehlgriff, ebenso wie seinen knallroten Anzug. Passiert den besten :D
Es ist so schön zu sehen, wie in den Analyse immer wieder das Positive hervorgehoben wird. Jeder kann sich einen Verriss aus den Fingern saugen, aber wie bei jedem Film, wo es geht auch das Positive herausgestellt wird, ist einfach großartig.
Die rosa Krawatte fügt dem Ganzen die richtige Kenergy hinzu.
ich war also nicht der einzige, der das gedacht hat
"Incels und Trumpanhänger wüten gegen den Film und das lässt für die andere Seite nur die Schlussfolgerung zu der Film muss toll sein."
Damit hat Wolfgang die idiotische Ebene unserer gegenwärtigen politischen Auseinandersetzung auf den Punkt gebracht.
Schon diese Behauptung von Wolle halte ich für hanebüchenen Unfug oder schlichtweg Wolles Wunschdenken. Warum sollten Incels dagegen wüten und woher weiß Wolle überhaupt, welcher Wüterich ein Incel wäre? Kennt er die Lebens- und Beziehungsgeschichten dieser Leute? Dasselbe mit Trump-Anhängern - denen wird irgendein Kinofilm vermutlich blunznwurscht sein.
Wolle will da einfach mit einem reißerischen Auftakt Aufmerksamkeit bei seiner pseudointellektuellen linksprogrammierten unreflektierten Zielgruppe abschöpfen.
was ein glück das da keine linken beteiligt sind sondern nur woke
Und sich ihr selbst angeschlossen. "Incels und Trump Anhänger".
Welche incels bitte? Die meisten die gegen den Film Schiessen sind konservative, rechtsextreme (wie ich) und unpolitische leute die kein Bock mehr auf diesen scheiss haben.
Incels sind per Se eine seltene Spezies und absolut unwichtig. Trump Anhänger (=Wähler?) sind auch keine homogene Gruppe, wir reden hier von 50% der US Bevölkerung. Dumbatzige suggestive pauschalisierung eines linken der sich intellektuell gibt aber oft doch garnicht ist
Was ist ein „Incels”? Ein Begriff der schon eine Anmaßung ist. Man muss auch kein Trumpanhänger sein um den Film schlecht zu finden.
@@MatthiasDragan Männer, die absolute Versager in allen Dingen sind und Frauen die Schuld an ihrem Versagen geben. Auch, dass sie keine Frau finden oder so oder halt absolute Frauenhasser sind - wie du scheinbar einer bist - sind Incels.
Tolle Analyse. Ich hatte großen Spaß an dem Film, sehe es aber ähnlich: An vielen Stellen wurde der Film nicht zu Ende gedacht und/ oder blieb oberflächlich. Ich persönlich konnte mich damit aber arrangieren, weil es am Ende des Tages auch ein Film ist, der komplexe gesellschaftliche Phänomene auf 2h reduziert und einer kindlichen Welt aus Glitzer, Glamour und Spaß einrahmt. Für alle, die "die letzten 15 Jahre unter einem Stein gelebt haben", kann der Film aber durchaus augenöffnend sein und die Probleme, die für Frauen und Männer im Patriarchat entstehen, zugänglich und verständlich machen. Wir sollten nicht so arrogant sein zu denken, dass wir alle die selben Dinge wissen und verstehen. In die Falle bin ich auch getappt, bis ich in vielen Kommentaren in den Sozialen Medien gesehen habe, wie vor allem junge Mädchen von diesem Film gelernt haben.
Ich fand den Film anfangs auch ganz gut, mir stieß der andauernd propagierte Männerhass aber sauer auf. Jeder Mann im Film wird als toxischer, Verblödeter, sexist dargestellt, nicht einer ist positiv. Zudem missbraucht jeder Mann seine Machtposition. Was im Film vermittelt wird, ist ein Extremes Feindbild und hat für mich nichts mehr mit feminismus zu tun. Da kann ich mir auch gleich Nordkoreanische propaganda Filme reinziehen.
Ich kann da die Analyse des Psychologen Peter Frahm empfehlen
@@tharex927 Haben wir den selben Film geschaut: Zu welchem Zeitpunkt wurde "Männerhass" propagiert? Männer wurden parodiert und zu Schluss entschuldigten sich die Frauen für ihr Verhalten gegenüber den Männern. Evtl würde es sich lohnen, die eigenen Vorurteile und die eigene Überemotionalisierung auf Eis zu legen, wenn man sich den Film anschaut.
Super formuliert!
@@OkayCiaoPodcast da bin ich anderer Ansicht. die Spaltung wurde unterschwellig vermittelt, und es ist natürlich stark parodiert, aber die kernbotschaft dahinter bleibt die gleiche. Und die ist meiner Meinung nach eine Spaltung der Geschlechter und Diffamierung eines jeden Mannes. Wo war ich überemotional? Wo voreingenommen? Ich gebe lediglich meine Meinung und die Punkte eines Renommierten Psychologen wieder.
Ich würde eher sagen, es wurde auf spielerische Art und Weise „Männerhass“ für kleine Mädels aufgedröselt und im gleichen Zuge, die Weltanschauung und der doppelte Boden, der von Gleichgesinnten bei bereits vorhandener Voreinstellung besteht bestärkt.
Tolle Kritik mit vielen guten Punkten. Nur kurz: „Die Haut von Barbie fängt an zu altern“ soll vermutlich auf die Cellulite anspielen. Das stimmt so nicht, es gibt Mädchen die sie schon mit 12 haben. Es hat nur etwas mit der Stärke des Bindegewebes zu tun und dies kann auch angeboren schwächer sein :) Da die meisten Frauen Cellulite haben im Gegensatz zu Puppen und dem präsentierten Schönheitsideal in den Medien, zeigt dies die Entwicklung, dass Barbie vom perfekten Schönheitsideal abfällt und normaler, menschlicher wird.
Ich schätze auch dass damit generell schöne Haut gemeint ist. Ob cellulite oder falten, das was im Alter halt kommt.
Die Welt braucht diese Review auf englisch!
Ich finde den Business- Ken look von der Frisur bis zum Anzug absolut gelungen 😂
Ich stimme in vielem zu. Einen Punkt würde ich dem Film aber dennoch geben: Er stellt wichtige Themen in sehr einfacher und grundsätzlicher Weise dar. Diese Themen mag man als akademisch sozialisierter Mensch "abgedroschen" oder "allgegenwärtig" finden. Ich denke, hier verallgemeinert man aber seine eigene "Bubble" allzu sehr. Insofern kann es sich zu einem Vorteil entwickeln, wenn ein bestimmtes Zielpublikum hier mit Themen konfrontiert wird, die noch nicht präsent sind. Und vielleicht angeregt werden, diese selbstständig dann tiefer nachzuvollziehen, z.B. mit betreffenden sozialem und wirtschaftlichem Unterbau. Diesen Optimismus glaube ich mir zwar selbst nicht, aber ich würde gerne...
Ich habe da meine Zweifel. Welche Themen und welche Zielgruppe soll das sein?
Wer immer noch der Meinung ist, eine Frau wäre glücklich, wenn sie nur von ihrem Mann versorgt wird und im Gegenzug ihn und die Familie umsorgt, der wird sich kaum von diesem Film eines besseren belehren lassen.
Im Gegenteil, der große Monolog, der die Barbies am Ende "aufweckt" ist so sehr darauf ausgelegt, dass alle "ungesehenen" Probleme, die eine Frau hat, nur auf ihr Geschlecht beruhen, dass es für Menschen die so etwas als "Gott gewollt" betrachten, vermutlich einfach nur antworten würden, dass sie selbst auch ihre Probleme hätten, die Frauen nicht sehen.
Der Film hetzt gegen Männer.
Männer sind hier Trottel oder Mistkerle ,echte Kerle gibt's hier nicht.
Woker Unsinn.
Es beruht nun aber zum größten Teil auf dem Geschlecht
@@pheeku6996
Dass der Film radikal feministisch ist? Klar, wurde von Frauen gemacht.
@@pheeku6996 Aber genau das zeigt der Film überhaupt nicht, er behauptet es eben nur (im Monolog).
Gezeigt wird sogar das scheinbare Gegenteil:
Wie sich eigentlich starke Frauen in ihr Schicksal ergeben, sobald Männer ihren Machtanspruch erheben.
Ein anderes Beispiel, an dem der Film nicht weiß, was er eigentlich sagen will:
(Beach-)Ken kommt in der "realen" Welt zunächst nicht voran, weil er zwar ein Mann ist, aber keine Ausbildung hat.
(Stereotyp-)Barbie hat genauso keine Ausbildung, kommt aber offenbar in der realen Welt sehr gut zurecht (auch wenn der Film nicht genauer darauf eingeht, wie sie ihr "reales" Leben stemmt)
Eine der stärksten Analysen seit langem. Volle Breitseite Ideologiekritik, zugleich differenziert und gut nachvollziehbar präsentiert. Chapeau! (Sehr gut auch die Darstellung der nur historischen Verbindung von Patriarchat und Kapitalismus und der faschistoiden Idylle der "Volks-Barbie-Gemeinschaft").
Ich verstehe an dieser Stelle den Begriff faschistoid nicht vollständig. Wird er allein wegen der Rückwärtsgewandheit der Ständegesellschaft verwendet, oder aufgrund der nicht entkommbaren Rollen und der Abwesenheit von widerstreitenden Interessen? Denn im Falle von letzterem, könnte es sich doch auch jm etwas utopisches handeln, solange dies nicht durch Gewalt erzungen wird. Oder übersehe ich etwas?
@@pandalm7797 Eine faschistoide Tendenz sehe ich in der Aufhebung der Individualität und in der Eingliederung in ein Kollektiv, wo ein jeder dem ihm zugewiesenen Platz annimmt, ohne jedwede Möglichkeit, seine Rolle frei zu wählen.
@@pandalm7797Genau das ist mir dabei auch in den Sinn gekommen. Erstens ist die Deutung, dass es ausschließlich klassenkämpferisch lösbar sei, per se eine patriarchale. Zweitens bedeutet "jeder an seinem Platz" eben nicht naturgemäß ein durch die Sachzwänge Bestimmtes, da durch Konkurrenz und Kapitalverhältnis "schicksalhaft Ausgelostes", sondern könnte wie bereits erwähnt auch ein herrschaftsfreier und auf Glück- und Vernunftempfinden des jeweils einzelnen Individuums Entschiedenes sein, was vielmehr einer kommunistischen Bewegung - welche immer eine Utopie ist - entsprechen würde. Dass es aber dann doch viel wahrscheinlicher der Faschismus bedeutet, wenn etwas so aussieht wie die beschriebene Barbie-Gesellschaft, liegt ja ganz einfach genau an der patriarchalen Herrschaftslogik, die im positivistischen Dualismus der instrumentellen Vernunft und nicht im negativ dialektischen und nicht-identischen Denken qua Vernunft ausgerichtet ist und auch nicht selten glaubt, Marx höchstpersönlich hätte den Klassenkampf als ein Naturphänomen der Geschichte beschrieben. Jedoch heißt "die Geschichte ist eine Geschichte aus Klassenkämpfen", dass es sich hierbei um eine falsche (!) Geschichtsschreibung handelt und eine wahrhaft vom Menschen für Menschen gemachte Geschichte eben noch nicht (!) gemacht wurde. Das wird hier in der Analyse nicht reflektiert, bzw. wird diesem Widerspruch ausgewichen - auf dieselbe patriarchale Weise übrigens.
@@pandalm7797 Beide Punkte zusammen machen in meinen Augen das faschistoide/reaktionäre/totalitäre Element aus: Durch das Beibehalten der gegenwärtigen (oder eine Rückkehr zu einer früheren) Gesellschaftsordnung entsteht eine "organische" Gemeinschaft, in der es keine widerstreitenden Interessen gibt (sozial/politisch/ökonomisch/weltanschaulich etc.). Viele Utopien haben ja solche faschistoiden Elemente. Eine gute Utopie muss berücksichtigen, dass es diese widerstreitenden Interessen gibt und einen glaubwürdigen Entwurf bringen, wie man diese bewältigen kann. Dabei müssten auch z.B. ein alternatives Wirtschafssystem und andere politische Institutionen entworfen werden, die zu einer besseren Gesellschaft führen können. Bei vielen Utopien (auch in Filmen) wird ja nur schwammig-esoterisch von irgendeiner neuen Denkweise, Wahrnehmung oder einem pseudo-spirituellen Erwachen gefaselt oder so etwas durch Bilder evoziert, und das ist eben anschlussfähig an faschistische Konzepte.
Finde ich nur teils.
"Die Barbies haben ihren festen Platz und können nicht ausdringen" - das sehe ich anders. Man muss hier eine Ebene höher nach der Antwort suchen. Wie im Film erwähnt, gibt es nicht eine Barbie. Alle Barbies sind eine Barbie und Barbie ist alle Barbies. Das ist die erste Argumentation warum das nicht stimmt. Die zweite ist aber, dass Menschen mit diesen Puppen spielen. Dieser Mensch ist das eigentliche Subjekt, er entscheidet sich, ob er sich eine Barbie-Ärztin oder eine Barbie-Bauarbeiterin kaufen (und damit soch selbst hinein projezieren) möchte.
Ich hätte es toll gefunden wenn der Film sich als bitter böse Satire mit richtig schwarzem Humor entpuppt hätte. Mit jeder Menge Schockelemente die man eben erstmal hinter diesem ganzen Rosa versteckt. Das war leider nicht der Fall. Den Film fand ich dennoch nicht schlecht und war für mich aufjedenfall ein Grund mal wieder ins Kino zu gehen.
Ideologiekritik find ich immer wichtig. Ganz besonders in der heutigen Zeit. Mir fällt jedoch immer mehr auf dass viele Menschen keine Lust haben sich tiefergründig damit zu beschäftigen. Manchmal möchten Menschen einfach nur unterhalten werden.
In Hinblick auf Unterhaltung gibt es heutzutage genug Sekunden-Content. Wenn ich ins Kino gehe, möchte ich gefordert werden.
@@le_gus001Filme bedienen Unterschiedlichste Dinge !
Wenn du Gefordert werden willst, kannst du halt nur eine Sorte Film schauen.
@@le_gus001deine Meinung und deine Entscheidung. Filme können und dürfen Vieles
Hatte ich mir auch gewünscht, gerade nach dem vielversprechenden Anfang bzgl. Todesgedanken und Altern. War auch komplett verwirrt, wie der Film die Themen wieder hat fallen lassen. Hätte gerne eine Barbie gesehen, die sich dem stellen muss... Habe dann als ausgleich im Anschluss nochmal Promising Young Woman angeschaut.
Problematisch finde ich hier, dass mit "manchmal unterhalten werden wollen".
Das trifft doch sowieso schon fast andauernd zu. Ich kenne fast keine Person die sich nicht andauernd bloß recht seicht unterhalten lässt.
Wäre es nur manchmal, gäbe es kein Problem.
Du bist für mich eindeutig der beste Filmkritiker im deutschsprachigen Raum.
Immer wieder erstanunlich welche philosophischen Ansätze Sie in diesen Machwerken erkennen, Herr Schmitt!
Adorno Geschwafel für Infaulenzer 😉
Ohne den Elefant im Raum anzusprechen? Den Sexismus? Jo.
😆😳🙏💪
Das sind keine philosophischen sondern ideologische Ansätze. Der Begriff Philosophie wäre bei diesem Machwerk zu hoch gegriffen.
Der Film selbst verspricht Philosophie
Sehr differenzierte Kritik! Danke dafür!
Ich habe das Video gerade mit drei Freunden gemeinsam gesehen. Wir hingen alle gebannt vor dem Fernseher. Danach haben wir noch ein wenig darüber gesprochen, weil es sehr zum nachdenken und reflektieren anregt.
Wir alle hatten ein gutes Filmerlebnis und haben sehr gelacht im Kino. Es blieb aber auch ein für mich nicht ganz greifbares Gefühl, das ich nach diesem Video besser in Worte fassen kann. Einige Themen stellt der Film echt schön dar, das hat mir gefallen. Die intersektionalistischen Tendenzen und mangelnde Auseinandersetzung mit ökonomischen Problemen hingegen finde ich nicht begrüßenswert.
Vielen Dank für die Gedanken und das spannende Video. ☺️🙏
Soviele Filme von Männer haben auch eine mangelnde Auseinandersetzung mit ökonomischen Problemen. Sind die auch nicht begrüßenswert oder ist das für dich und deine Kumpels nur so, weil der Film von einer Frau gemacht wurde. Wenn ja, denk mal drüber nach, ob du nicht Teil des Problems bist
@@kyvanrae Falls das für dich etwas zur Sache tut: wir sprechen von 2 weiblichen und 2 männlichen Personen, ich bin weiblich und ich habe lediglich meine persönliche Sicht wiedergegeben und nicht für die anderen gesprochen.
Viel wichtiger ist aber: Ja, natürlich stört es mich genauso, wenn andere Filme sich mit gesellschaftlichen Diskursen auseinandersetzen und das Thema dabei vernachlässigen, alles andere wäre nicht sonderlich weit gedacht.
@@kyvanrae Deine Frage würde ich gerne zurückgeben: Ich würde dich bitten dich einmal zu fragen, ob deine Art an diesem Diskurs teilzuhaben dich nicht selbst zu einem Teil des Problems macht. Hinterfrage mal was du mir unterstellst und wieso und ob ich da wirklich die richtige Zielperson bin.
@@kyvanraeDu trägst hier nur deine persönliche, kategorische Verurteilung von Männern/„Kumpels“ vor - eben das was du der Kommentierenden zu Unrecht in Bezug auf Frauen unterstellen wolltest.
Dein Geschlecht ist irrelevant - deine destruktive Kommunikation hingegen nicht. Das ist einfach traurig und definitiv Teil vieler Probleme.
@@kyvanraeSie scheinen eher Teil des Problems zu sein wenn Sie es schaffen, aus einem neutralen Kommentar, eine Geschlechter-Debatte zu starten
Wie immer starke Analyse. Schön, eigene Gedanken in so ein schönes Wortgewand gehüllt präsentiert zu bekommen! Nur ein Gedanke zur Kritik am fehlenden Klassenkampf: Ist die Forderung danach nicht auch nur berechtigt, wenn man den Maßstab der realen Welt an die Barbiewelt anlegt, also die Hierarchien samt ihrer materiellen Konsequenzen 1 zu 1 überträgt? Vielleicht braucht es ja keinen Streik in Barbieland, weil Müllfrau so viel EInkommen und Vermögen hat wie Präsidentinbarbie? Vielleicht wohnt sie ja auch in einer Villa? Die Barbies scheinen sich ja die gleiche Anerkennung für ihre Berufe zu geben, also vielleicht bestehen ja gar keine materiellen/ökonomischen Machthierarchien in dem Sinne. Wobei man auch sagen muss, dann werden die Hierarchien evtl. durch Entscheidungsmacht geschaffen, welche Funktion hätte sonst eine Präsidentinbarbie? Der Film zeigt, wenn ich mich richtig erinner, nicht wirklich die ökonomischen Verhältnisse im Detail auf, auch nicht wie eine politische Entscheidung getroffen wird. Das deuten wir ja dann auf Basis des Wissens über unsere Welt hinzu, oder irre ich?
Cooler Kommentar.
Vorallem sind hierachesche Strukturen erstmal nichts schlechtes an sich,
wenn man im Team arbeitet,
um so mehr Menschen an einem Projekt beteiligt sind, bringt es viele Vorteile mit sich, die Hierarchie Frage geklärt zu haben.
Wenn hypothetisch, Filialleiter und Kassierer gleich viel verdienen
und um den Sack zu zu machen,
verringern wir potentiellen Macht Missbrauch mit einem tipi topi Arbeitsrecht.
Wer hätte da noch ein Problem mit Hierarchie?
Wie in der Kritik gesagt wurde, das Problem liegt ja eben darin, dass der Film das nicht konkret aufzeigt. Der Film hätte ja aufzeigen können, sie haben alle das gleiche Einkommen und sind somit glücklich, auch die müllfrau kann in einer Villa leben wenn sie möchte und so. Aber das wird gerade nicht gesagt und deswegen ist das ein Problem bei dem Film. Dass man das nicht eindeutig so hinein interpretieren kann
Wer will schon Müllfrau werden? Es heisst doch, du kannst alles werden, was du willst. So wie es die Gewinnerinnen von GNTM preisen. Nur kann es halt nicht jede. Wer ist denn Müllfrau/Mann? Ausländer. Menschen ohne Bildung, oft auch eher kranke Menschen, die eigentlich in meinen Augen gesund sind, also keine Ellbogenmentalität haben und Härte gegenüber anderen. Ich sehe es auch so: Feminismus geht nur zusamnen mit Kapitalismus- Kritik. Denn Feministen/ innen sehen Ganzheitlichkeit, auch den verletzten Menschen, den schwachen, bedürftigen Menschen, der in einer okonomisch geprägten Gesellschaft verlieren muss. Schöne heile Glitzerwelt mit Einkaufsrausch und festgelegten Strukturen ist kontraproduktiv. Für mich leer, dumm, reaktionär.
Die Müllfrauenbarbies waren eh erstaunlich. Ich habe noch keine Feministin gehört, die eine Quote für Müllwerker oder Bauarbeiter gefordert hat. Immerhin waren im Film dann auch die Müllwerker Frauen. Auch wenn es keinen Müll und Dreck gibt..
Die erste kompetente und analytische Besprechung dieses Filmes, Bravo, sehr erhellend.
Sie sehen nicht gesund aus😮
Erstmal: Lob an diese Kritik, wie immer großartig artikuliert, wenn ich auch nicht jedem Aspekt zustimme. Ich will noch anmerken, dass es nicht nur Spaß macht mit ihre Perspektive zu hören, sondern es auch toll ist immer die vielen verschiedenen, sehr intelligenten, Interpretationen und Meinungen in den Kommentaren zu lesen. Weiter so!
Ich habe auch den Absturz nach dem guten Start gespürt, allerdings gestehe ich dem Film auch viel Dummheit zu - es ist ein Barbie Film. Hier war sicherlich auch das Ziel gewesen sein, einem breiteren und vom Feminismus weiter entfernten Publikum hier und da sanft und mit viel Blödelei die Augen zu öffnen. Es ist also ein recht harmloser Film. Das macht die hysterischen Reaktionen einiger Kulturkämpfer eigentlich noch lustiger.
ich fand‘s auch einen extrem harmlosen Film und wundere mich umso mehr, warum die Kulturkämpfer so dagegen wüten. Da merkt man, wie blöde und beliebig dieser Kulturkampf ist.
Nein, Barbie ist durch und durch ein Merchandise-Universum. Das ist durch und durch bedenklich, weil Kreativität hier immer dem Verkauf von Plastikpuppen unterworfen ist. Es sind gerade solche Filme, die man immer kritisch betrachten sollte. Und dass sage ich dir als jemand der alle Bionicle hatte.
@@madness9651 Dass das eine Kommerzveranstaltung war, schon klar. Das meinte ich nicht. Da nimmt es sich nichts im Vergleich zu Marvel-Filmen. Was ich meinte: harmlos im Sinne von feministischer Sozialkritik.
Ich fand den Film anfangs auch ganz gut, mir stieß der andauernd propagierte Männerhass aber sauer auf. Jeder Mann im Film wird als toxischer, Verblödeter, sexist dargestellt, nicht einer ist positiv. Zudem missbraucht jeder Mann seine Machtposition. Was im Film vermittelt wird, ist ein Extremes Feindbild und hat für mich nichts mehr mit feminismus zu tun. Da kann ich mir auch gleich Nordkoreanische propaganda Filme reinziehen. Das ist für mich das gleiche Niveau… ferner auch die Wochenschau von 1944
Ich kann da die Analyse des Psychologen Peter Frahm empfehlen
@@tharex927😢😢😢
Ich bedanke mich für diese tiefgreifende Analyse zu diesem Film, welche anders als bei all den anderen negativen Kritiken zu diesem Film nicht nur aus inhaltslosen Schlagwörtern besteht.
Ich für meinen Teil sah in diesem Film Hauptsächlich eine Kritik am zeitgenössischen Hollywood, der Umgang mit erzwungenen Geschlechterollen in welchen die Frau als perfektes Wesen dargestellt wird, während der Mann nur noch als Beiwerk oder als Antagonist wahrgenommen wird und wie sich diese radikale Veränderung der Geschlechterdarstellungen negativ auf Menschen auswirken kann. Barbie Land ist quasi das zeitgenössische Hollywood. Eine Fantasie, in der Frauen perfekt und Männer wertlos sind. Ken steht stellvertretend für alle Männer, die aufgrund dieser Wahrnehmung anfangen, in ihren Sichtweisen toxischer zu werden und anfangen sich dementsprechend für die radikal andere Seite zu entscheiden. Nicht weil sie schlechte Menschen sind, sondern weil man ihnen das Gefühl gibt, als Ken/Mann wertlos zu sein. So sehen wir es zurzeit ja auch an ganz vielen jungen Männern, dessen schwaches Selbstwertgefühl von Life Coaches und Alpha Männern aufgebaut wird, nur um damit die alte Geschlechter Ideologie wieder aufleben zu lassen, dass der Mann das Recht auf alles besitzt. Es ist diese Entwicklung welche ich in diesem Film wahrgenommen habe und damit einhergehend fand ich dann auch das Ende, in welchem Barbie dieser "Perfekten Frauen Welt " den Rücken kehrt wunderbar, da es mehr darum ging sich nicht von Medialen Ansichten, was eine gute Frau oder einen guten Mann ausmacht, beeinflussen zu lassen. Barbie Land bleibt fürs erste so wie es ist, genau so wie es Hollywood fürs erste bleiben wird, der Wandel kommt langsam und dieser geht nur, wenn wir uns in der realen Welt damit auseinander setzen. So war meine Auffassung des Filmes also im gesamten sehr viel Positiver, aber wie schon gesagt bedanke ich mich für diese andere Sichtweise. Versuche diese Punkte dann auch vielleicht mal bei einem Rewatch zu berücksichtigen.
Ich hoffe auf jeden Fall dass die Diskussion über diesen Film in Zukunft sachlicher wird und die hohlen Schlagwort Kritiken mit der Zeit weniger werden. Dann wünsche ich noch einen schönen Tag.
Wo werden in Hollywood Männer als wertlos dargestellt? Das einzige, was mir einfiele, wären bspw Kriegsfilme, in denen Männer bloßes Kanonenfutter sind. Aber sonst?
Ich glaub ich muss denn Film doch Mal sehen 🤔 soviele unterschiedliche Sichtweisen
@@nadjak3410 Wertlos ist vielleicht das falsche Wort, aber man sieht immer häufiger das vielen Männern häufig die Fähigkeiten abgeschrieben werden etwas vollkommen alleine geschafft zu haben und viele ihrer Erfolge ihrem Geschlecht zugeordnet wird, wie Zum Beispiel dem Hulk in She Hulk, man ihnen das Heroische der damaligen Zeit abspricht wie beim neuen Indiana Jones oder bei Remakes wie in Arielle, wo Prinz Erik damals noch der Retter in letzter Minute war, welchem in der neuen Version diese Heldenhafte Seite aber genommen wurde. Stattdessen ist er jetzt nur noch ein Hübscher Kerl mit einem Mutter Komplex, die es im Original nicht mal gab. Es kommt halt immer häufiger vor das Männliche Charaktere immer etwas schlecht geredet werden um Platz für eine neue Starke emanzipierte Frau zu schaffen. Was die Charaktere damals ausgezeichnet hat wird dabei häufig ignoriert. Also ja Wertlos ist etwas falsch ausgedrückt, aber das Bild vieler Männlicher Charaktere hat sich, gerade wenn man auf den Mäuse Konzern blickt, definitiv ins Negative gewandelt. Nicht immer, aber doch immer häufiger. 📽
Warum schreibst du alle Adjektive groß? Entschuldigung: schriebst, natürlich.
@@gast9374 .......fällt mir ehrlich gesagt gerade erst auf, danke für den Hinweis🙏🏻😅
Erste Anmerkung im Min 5. Es wird noch nicht bei der Vorstellung der Charaktere die "Rollenverteilung umgekehrt" .
Ken wird dargestellt als das was er in der Spielwelt tatsächlich ist, ein zweitrangiger Gegenpart zur Identifikationsfigur des spielenden Mädchens. Rudimentäre Charakterzüge im Gegensatz zu den detailliert in der Fantasie ausgearbeiteten von Barbie.
zweite Anmerkung 11.30: Hier würde ich sehen, dass genau die grobe Holzhammerphraseologie der Darstellung, von der Tochter, welche als die Spielerin vermutet wird, beim ersten Treffen heruntergeleiert wird, also aus Teenagerkopf stammend wahrgenommen und somit abgetan werden kann.
Dritte Anmerkung später: Was manchmal als großer feministischer self own gelesen wird, ist meiner Meinung ganz im Gegenteil etwas faszinierendes. Eine aktivistische Feministin hat noch einmal, wie ihr junges Teenager Selbst mit ihren Barbies gespielt und die Geschichte aus dem Kopf ebendieses Teenagers erzählt.
Im Film gab es auch noch einen super witzigen Witz darüber, dass die Barbie-Erfinderin Steuern hinterzogen hat. Die Befreiung der Frauen muss Werk der Frauen sein, bitte lasst uns das nicht Unternehmen wie Martell überlassen. Der Film kann als Kooptation verstanden werden.
Finde in der Analyse ist der Fokus falsch gelegt. Beispielsweise wird weder die Auflösung, dass es unfair für die Kens war, noch die Message, dass Männer sich genauso wenig von Rollenbildern bestimmen lassen sollten, wie Frauen, unter die Lupe genommen.
Wenn ich bei Wolfgang Kulturkampf im Titel lese, weiss ich, dass es eine gute Analyse wird!
Der Film ist meiner Meinung nach auch ein gutes Abbild unserer aktuellen Diskussionskultur: Die eine Seite kritisiert den nach ihrer Ideologie problematischen Feminismus (wie in der Analyse erwähnt eher Pseudofeminismus) und die andere Seite meint daraufhin, dass diese Reaktion zeige man habe genau den richtigen Film gemacht, da man es geschafft hat den gesellschaftlichen Gegner zu triggern.
Der eigentlich diskussionswürdige Kern, der die Probleme des Films entlarven würde, bleibt unangetastet und somit auch der mögliche Lerneffekt und die gesellschaftliche Selbstreflexion.
Perfekt zusammengefasst. Das ist einfach Twitter-Feminismus der niemandem weiterhilft, sich aber super vermarktet (und leider auch verkauft)
@@GaryCrant Der toxische Drittwellenfeminismus frißt seine eigenen Kinder und Ahnen. Deswegen greift er sogar Alice Schwarzer an.
Sehr gut zusammengefasst! Ich war mit zwei Frauen im Kino, die hellauf begeistert waren und meinten, wie "gut es getan" habe, zu sehen, wie die Männer fertig gemacht würden. Daraufhin meinte ich dann, dass der Film es verpasst hat, eine andere Lösung als Geschlechter bashing zu präsentieren und es doch interessant gewesen wäre, zu sehen, wie Barbies und Kens WIRKLICH Gleichberechtigung verhandeln. Die Frauen meinten daraufhin zu mir, dass es ja in der echten Welt auch keine einfache Lösung für das Patriachart-Problem gäbe und sie das gut gefunden hätten, dass es im Film einfach rumgedreht wird. Als ich noch was dazu sagen wollte, wurde ich gewarnt, dass ich als Mann in einer kritischen Position bin und dann hab ich gemerkt, wenn ich jetzt weiter rede, bestätige ich nur das Denken der Gegenseite "Ah, ein weiterer Mann der erfolgreich getriggered wurde"
@@lorkhan610 Du hast also versucht, mit zwei rein emotionalen bzw. durch den Film emotionalisierten Frauen rational und mit Logik zu sprechen ... jeder Mann, der kein Simp ist, hätte dir sagen können, dass das von Natur her schief geht. Übrigens hast du den Shüttest nicht passiert und folglich bei denen ohnehin an Respekt verloren.
@@lorkhan610ich bin eine Frau und sehe es wie du! Mich hat es gestört, dass die Männer so schlecht gemacht wurden. Liegt es daran, dass ich Söhne habe? Oder an meinen Gerechtigkeitssinn? Wer weiß! 😅
Aber was sind das für Argumente? Machen wir jetzt Filme, wo Männer auf die Fresse kriegen, weil in der echten Welt es Frauen sind? Bescheuert! 🙄
Im Grunde ist der Feminismus ein Klassenkampf der Frauen. Die reichen, privilegierten möchten Karriere machen und sind sauer auf die armen Frauen, die niemals diese Chance haben werden (weil sie arm sind und an der Aldi-Kasse zu stehen keine Selbstverwirklichung ist), aber dann für sich entscheiden, dass sie lieber heiraten und Kinder kriegen wollen! Sie nennen es Verrat und der Zickenkrieg geht weiter. Weiber! 🥴
Auch wenn er einige Schwächen aufweist, die Wolfgang hier allesamt herausarbeitet, würde ich ihn doch zu den besseren Kino-Blockbustern zählen. Er lässt wirklich viele Fragen offen, aber letztenendes würde ich dem Video doch eher einen Titel a la „Viel schönes dabei“ geben, das wort: „blödeste“ passt für mich nicht und passt auch nicht zu Wolfgangs Analyse. Ich verstehe natürlich dass man auch irgendwie neue Zuschauer akquirieren muss.
Stimme uneingeschränkt zu. Wolfgang unterliegt halt auch den Verwertungsbedingungen des digitalen Kapitalismus ;-)
Aber vielleicht hält ihn Wolfgang wirklich für den blödesten.
You speak my mind
Einfach grandios analysiert! Klasse 👌🏻
Vielen Dank. Eine der gelungensten Filmanalysen seit längerer Zeit.
Vielen Dank für die Analyse. Aus einer marxistischen Perspektive kann ich große Teile deiner Ausarbeitung und Kritik verstehen. Allerdings wirst du dem Film ungerecht gegenüber, da Erwartungen an eine 2h lange Komödie gestellt werden, die es zu erfüllen wohl kaum möglich ist. Außerdem gibst du der ökonomischen Perspektive eine deutlich höhere Stellung gegenüber der kulturellen Perspektive. Als ob das eine das andere bestimmt, aber keine Wechselwirkungen vorherrschen würden. Das ist zu eindimensional.
Das finde ich insbesondere dahingehend ulkig, da du mit Bourdieu die Analyse einleitest. Bourdieu selbst macht, wie du sicher weißt, aus gutem Grund die verschiedenen Kapitalsorten auf, da diese in den gesellschaftlichen Machtverhältnisse in klarer Relation zueinander stehen. Das ökonomische Kapital ist eines davon und bedingt und wird gleichzeitig auch durch das symbolische, kulturelle sowie soziale Kapital bedingt. Somit wird bei Bourdieu dem Kulturkampf genauso viel Wertigkeit wie dem Klassenkampf zugeordnet.
Den Film finde ich dahingehend sehr gut, da er eben den aktuellen kulturellen Wandel und den Konflikt in diesem sehr schön darstellt und persifliert. Alle Ungleichheiten und Machtstrukturen aufzugreifen wäre natürlich schöner, aber diesen Anspruch muss ein Film meiner Meinung nach nicht immer gerecht werden. Wie du schon gesagt hast: ein umgekehrter Film mit Ken als erwerbenswerte Person würde heute nicht mehr funktionieren, vor 20 Jahren hat es das aber. Der kulturellen Wandel ist nicht zu überschätzen und das unterstreicht der Film wunderbar.
ne du lügst
0:30 Dieser Aphorismus ist einfach Gold!
Du Buckeldackel 😂
Im Podcast mit Stephan sagst du über Oppenheimer, dass man dem Film nicht vorwerfen könne, was er nicht ist (bzw. sein will - z. B. Hiroshima mon amour). An Barbie kritisierst du aber genau das, was er nicht ist, aus deiner Sicht aber hätte sein sollen.
Aber Barbie will doch hoch moralisch und emanzipativ sein, warum das nicht funktioniert und der Film nicht zu Ende gedacht ist wird gut formuliert.
JETZT verstehe ich: Wolfi ist ein FILMKRITIKER-KEN !!!!!
Der Film hatte gute Witze und sah klasse aus. Auch das Musical am Ende hat Spaß gemacht. Und alles politische daran war zwar sehr "on the Nose", aber das war mMn satirisch gemeint, was zugegebenermaßen nicht immer feuert. Trotzdem fand ich ihn #Kenug für ne unterhaltsame Kinoerfahrung.
Bloße Unterhaltung macht einen Film aber noch lange nicht Sehenswert ✌️
@@LA-LuisAlexander Das ist ja subjektiv. Es muss nicht immer ein Arthausfilm sein.
Oh the irony
Stichwort Kulturkampf
Der Film ist doch gänzlich unpolitisch.
Ich bin echt neidisch auf alle, die über diese Art von Humor lachen können.
Von 50 Hollywood-Komödien finde ich maximal eine lustig.
Ich fand den Film unterhaltsam auf musikalischem Showniveau... Intellektuell hat er mich gelangweilt und fand auf kindlichem Plattitüdenniveau statt. Ich hatte nach ersten Begeisterungsausbrüchen von anderen Kritikern deutlich mehr Inhalt erwartet. Das Kinoticket bereue ich trotzdem nicht. Im Grunde wurde meine ganz tiefe kritische eigene Erwartungshaltung dann doch bestätigt und ich habe mir eine Dopamindusche abgeholt, sowie eine bunte Show genossen.
Faszinierend finde ich immer wieder, wie Wolfgang M. S. das von mir nur oberflächlich irgendwie Gefühlte, in so klare, analytische und literarisch/philosophisch angelehnte Worte fassen kann. Immer wieder Chapeau vor diesem Scharfsinn und dieser Eloquenz. Große Freude. Vielen Dank!
🧐🧐🧐
Darauf habe ich gewartet!
Ich glaube der Film Barbie hat so viele Möglichkeiten gehabt politisch, moralisch, nostalgisch, fröhlich, ernst zu sein wie schon lange kein Blockbuster mehr. Ein riesiges Franchise und eine mittlerweile älterwerdende Boomergeneration ist damit aufgewachsen, freiwillig oder eben nicht. Es ist schwierig alle Erwartungen zu erfüllen, alles Mögliche anzukratzen erscheint da einfacher, aber ich sehe die Kritik, dass man wie oft heutzutage Aufmerksamkeit haben will, aber auf keinen Fall einen Skandal auslösen möchte oder gesellschaftliche Gruppierungen angreifen will, Hauptsache am Ende sind eben alle glücklich; eben Barbie
eine Barbiesierung der Erzählweise... =D
die ich aber irgendwie stimmig finde. ich hätte übrigens die inneren und äußeren Probleme des Feminismus als Thema dieses Films benannt, an dem er auch dran bleibt. da kann man dem Film noch vorwerfen, dass er sich nicht um den intersektionalen Feminismus und das Rassismus Problem des Feminismus kümmert... aber der Film ist so voll wie ein Regal im Spielzeugladen. was man gut oder schlecht finden kann, aber es wär dann wohl sehr voll geworden.
Quatsch.
Gegenfrage: Ist Barbie denn ein riesiges Franchise, oder besteht es seit Beginn an eigentlich nur aus den selben zwei Figuren, plus genausovielen austauschbaren Extras (z. B. Barbies brünette beste Freundin oder so).
Zu selben Zeit wo Mädchen mit Barbie aufgewachsen sind, hat man die Jungs mit gigantischen, megalomanischen Fanstasy-Merchandise Universen regelrecht bombardiert, die ideologisch sicher genauso verblödet sind, aber mit ihrem kreativem Charakter auch ausgewachsene Männer oft ein Leben lang beschäftigen.
Auf der anderen Seite kenne ich eigentlich kaum ein Mädchen, dass sich nach der zweiten Klasse noch mit Barbie beschäftigt hat - zu kindisch, zu kitschig. Das Franchise ist nur von dem Umsätzen her riesig, vom Geist her ist es unglaublich hohl.
Ja wo bliebe da der reaktionäre, Männer mit dem Patriarchiat gleich setzende Zeitgeist?
Sie haben den Film offensichtlich nciht gesehen.
Du hast zwar einige valide Punkte aber an vielen Stellen hast du das Thema verfehlt. Du wünschst dir der film wäre wie Trueman oder dieser andere. Aber wozu die Filme gibts schon. Auch wad die Ökonomiekritik angeht, ich mag Filme die sich damit auseinander setzen. Find ich top. Aber du kannst nicht von jedem Film erwarten, dass er alles aufgreift was mit der heutigen Gesellschaft schief läuft. Die meisten Filme nehmen sich ein Topic vor, wenn überhaupt. Und das Topic von Barbie ist nun mal der Sexismus. Und Sexismus hat keine direkte Korrelation zum Kapitalismus was du selbst sagt. Es kann einen Kapitalismus ohne Sexismus geben, aber genauso kann es einen Sexismus ohne Kapitalismus geben. Deshalb kann man Sexismus auch getrennt kritisieren.
Was das Topic der Sterblichkeit angeht, wenn du es stattdessen als Thema des Erwachsenwerdens ansiehst, dann fügen sich viele deiner Kritikpunkte doch als puzzel zusammen. Barbies im barbieland sind Kinder. Es ist alles schön und einfach und jeder tag ist gleich. Aber irgendwann muss man Erwachsenen werden, ob man will oder nicht (birkenstocks). Manche werden früher erwachsen als andere, durch Umstände über die sie keine Kontrolle haben (voodo effekt). Das Erwachsenwerden ist eine reise, man muss das vertraute hinter sich lassen und nach und nach fallen viele rosaroten Illusionen und msn sieht die Fehler. Das ist auch der Grund wieso die Barbies im Barbieland so leicht auf Ken hereinfallen. Sie sind noch Kinder. Sie glauben nicht das es böses gibt. Ihre welt ist noch rosarot. Während stereo Barbie schon erwachsener geworden ist und einen teil ihrer kindlichen Naivität verloren hat.
Man kann jetzt darüber streiten ob es so positiv ist dass die wachen (woken?) Barbies den anderen ihre Kindheit rauben und sie aufklären. Das ist ja auch teil vieler feministischen aktionen. Über die Missstände aufzuklären und das auch gegenüber Frauen, die die Missstände nicht sehen oder sogar gut finden.
Der film folgt Barbie beim erwachsen werden. Vom Mädchen zur Frau. Es ist schwer und sie sträubt sich dagegen, wie viele andere Frauen auch. Kindheit war doch ganz schön. Aber am ende akzeptiert sie es. Das ist ihr mensch/frau werden. Sie weiß das es unschön ist aber es ist die Wahrheit und sie akzeptiert sie.
Das kaufe ich nicht, die Schauspieler sind zu alt. ;)
@@Endeavour30 Es geht nicht um Schauspieler, sondern so wie es bei der stereo Barbie ist, werden die Puppen ja von einem Kind (meist weiblich) gespielt. Es gibt eine Verbindung von Kind und der Puppe, weshalb sich ja Barbie auch auf die Suche nach "Ihrem" Kind macht. Deswegen spielt das Alter der Schauspieler keine Rolle.
Super gesagt !
Der Film war eine einzige Enttäuschung. Gerade weil der Anfang und die Trailer so vielversprechend waren bis der Fall in die bodenlose Belanglosigkeit folgte.
Ich möchte einfach nur laut vernehmlich zustimmen. Die ganze Kulturkampfdebatte versperrt leider zu oft den Blick auf das gemeinsame Gefangensein im ökonomischen Hamsterrad.
Wie war denn jetzt der Film? Darum gehts doch.
Oder gar nicht gesehen aber hauptsache irgendwas an Gejammer losgeworden?
@@marcusantoniusAfterDark Wie meinen Sie das?
Absolut und zusätzlich stärkt der Kulturkampf (bzw. das nicht Wahrnehmen und Angehen der sozialen Frage) auch die Faschisten.
Wo und inwiefern wird gejammert ?
Soso... Der Beach-Ken möchte also AnerKENnung... 😅👌🏻
Haha, mit pinker Krawatte, gelungen!
Probleme oder Aspekte anreißen, nicht durchdenken und dann zur Seite legen ... das ist doch das hegemoniale Denkmuster überall heute. Die Kooptation der Kritik an den Verhältnissen durch die Verhältnisse zum Zwecke ihrer Erhaltung. Läuft!
Wolfgang in letzter Zeit on fire 🔥
Ich hab den Film zwar etwas anders gelesen, aber jedenfalls hatte ich die meiste Zeit Spaß ihn zu gucken. Aber trotzdem klar #TeamOppenheimer ^^
Sehr gute Analyse. Klarer Kandidat für den englischen Kanal.
Danke vielmals für diese niveauvolle Analyse
Eine gute Sache hat der Barbie-Film aber zumindest mit sich gebracht: Sehr viele machen sich richtig schick für den Kinobesuch.
Im Film gibt es eine Anspielung auf ein Konkurrenzprodukt in der Szene wo die 4 Teenies vor Barbie sitzen, das ist eine Anspielung auf MGA und den Bratz Puppen und wer sich auskennt weiß, das die schon viele Kämpfe auch vor Gericht hatten...
In kurz: "Rosa Luxemburg Barbie hat Mattel nicht abgefackelt - schlechter Film."
lul
"Der heilige Ernst" klingt wie der Schutzheilige des Kulturkampfes
Wolfgang, bei aller Liebe, nicht jeder Comedy-Film in einem fiktiven Universum hat die ökonomischen Verhältnisse der realen Welt ausdrücklich zu thematisieren.
This
aber gerade hier und mit DER hauptdarstellerin wäre es wünschenswert und passend gewesen.
Hauptdarstellerin Robbie gab an, das Ziel des Films sei es, die Erwartungen zu untergraben und dem Publikum „das zu geben, was man nicht wollte“
@@pinselbube9834 Und es ist ein Film geworden, der nicht für Kinder geeignet ist und anscheinend zu einem großen Aufschrei bei einem Teil der Gesellschaft gesorgt hat und ist dabei extrem erfolgreich. Alles richtig gemacht.
Dieser Kanal übt Ideologiekritik, nicht Filmkritik. Also ein Film wird gemäß seiner Ideologie analysiert und dann wird diese kritisiert. Das heißt nicht, dass es ein "schlechter" Film sein müsste
Großartig Wolfgang! Eins-A-Analyse! Du hast es doch echt drauf
Es ist wenig überraschend, dass der Film bei den Fans gut ankommt. Dass er laut rotten tomatoes bei Filmkritikern durschnittlich noch besser als beim Publikum ankommt, mag doch mehr verwundern.
Danke für diesen scharfsichtigen Ausgleich!
Finde ich nicht so überraschend. Ideologische Filme kreieren natürlich starkes Feedback, in der Regel von der Seite, die eine gegensätzliche Ideologie vertritt.
Beach Ken wird gesagt "er sei nicht sein Beurf, seine Freundin, sein Besitz."
Barbie meets Fight Club.
Herr Schmitt, welch wohltuend klare Analyse! Ich habe mich sehr gefreut, dass Sie Bourdieu zitiert haben, das hat für diesen Film sensationell gut gepasst.
Ihre ersten Sätze hielt ich für sehr harsch und war nicht sicher, ob mir das Video zusagen werde, aber spätestens bei der Hinzuziehung der ökonomischen Dimension war klar, welch kluge Analyse Sie hier teilen.
Ihre Kleiderwahl war noch das i-Tüpfelchen.
Deine Analysen sind immer voll gut. Ich mag, wie du denkst.
Ist immer eine hochinteressante Reise.
Ist das matthew mcconaughey?
@@Leo-qe3gl Ich denke auch, dass er das ist. Cooles Profilbild, oder? 😁
@@Danny_Nbg ja. 😁. Hatte überlegt welcher film?🤔 beach bum?
@@Danny_Nbg ach ne. Da hat einer mcconaugheys Gesicht in ein jesus kostüm reingeschnitten😆
❤ Männlichkeit und Weiblichkeit und das wieder in Harmonie zu leben ist wohl noch eine Herausforderung
Und da denke ich hat der Film einen Nerv getroffen. Viele Frauen haben sich in den letzten Jahren innerlich weiterentwickelt, haben alte Muster aufgelöst, nach spirituellen Antworten und Heilung gesucht. Und da muss man halt sagen, dass dies bei Männern nicht so der Fall ist. Eine Emanzipation der Männer aus den alten Rollenbilder hat es bis heute nicht gegeben.
@@beakath2188Weiter Entwickelt ?
Frauen haben Männern immer Machogehabe vorgeworfen
Heute reden wir Penetrant von Starken Frauen die sich Selbstbeweihräuchern !
Ihr Frauen Brauch euch echt nicht wundern warum ihr denn ganzen Hass auf euch zieht. Mit solchen Aussagen wie die deine...
Ihr seit ja soviel besser als die Bösen Bösen Männer
@@beakath2188 Warum sollten sich Männer aus völlig eigener Motivation von alten Rollenbildern lösen wollen? Immerhin sind damit im Großen und Ganzen eher die Annehmlichkeiten für Männer verbunden. Für Frauen waren und sind die Benachteiligungen durch alte Rollenbilder viel offensichtlicher und die Motivation zur Weiterentwicklung größer.
Was der Film gut beschreibt ist, dass das Handeln von Männern immer wieder vom Drang nach Anerkennung, v. a. der Anerkennung durch Frauen, geprägt ist. Ein Freund meinte mal zu mir scherzhaft, dass alles Schlechte auf der Welt durch sexuelle Frustration bedingt ist und auch wenn es nur ein Witz war, ist doch etwas Wahres daran: Viele Männer definieren sich über Beziehungen zu Frauen, aber können nicht gut mit Zurückweisung umgehen. Genau das müssten sie aber mal lernen, dann würde sich vieles für Frauen verbessern. Unsere Gesellschaft (und auch der Film) scheitert aber daran, sich überhaupt nur ansatzweise auf die ernsthafte Suche nach einem Lösungsansatz für dieses Problem zu begeben. Stattdessen werden männliche Verhaltensweisen verhöhnt (Soziale Medien!) und Männer werden bei der Lösungsfindung für ein Problem, das sie selbst weniger stark wahrnehmen als Frauen, allein gelassen (für ein Beispiel siehe das Video "What Guys Do Instead Of Getting Therapy" vom YT-Kanal Cherdleys). Incel, PUA und MGTOW sind einigermaßen bekannte, größtenteils frauenfeindliche "Lösungsansätze" von Männern für Männer. Eine alternative, konstruktive Konzeption unter Mitwirkung von Frauen wäre definitiv besser. Ein "du darfst auch weinen, Ken" reicht da aber nicht aus und es darf auch kein Kindergarten werden.
Mit oberflächlichem Hollywood-Feminismus wird man die bestehenden Verhältnisse bestenfalls reproduzieren und einige Tendenzen sogar noch verstärken. Insofern darf man sich dann nicht wundern, wenn das harmonische Zusammenleben der Geschlechter (@frauinrot, sehe ich nämlich genauso) auch in Zukunft nicht gelingt.
so lange drauf gewartet
Sehr Professionelle Filmkritik, das wichtigste auf den Punkt gebracht: Barbie bringt alles außer die richtige Message!
großartiges video. danke für die gute arbeit. weiter so.
Herrliches Review 😄👍
Sehr nice! Vielen Danke für die Analyse
Wolfgang in einem D-Box-Kinositz muss ein Bild für die Götter sein.
Sehr gute Analyse!
Nach dem Film war ich mir nicht wirklich sicher ob der Film jetzt gut oder schlecht war. Ich fand ihn auf jeden Fall unterhaltsam, im Kinosaal wurde auch viel gelacht, er war aber auch voll mit Teenagern und ich war schon recht angetrunken.
Um einem gewissen Trend nachzueifern hab ich mir den Film mit einem Freund nach Oppenheimer angesehen und ich finde es war definitiv eine interessante Kombi, da der vorherige Film (vor allem am Ende) eigentlich sehr zum Nachdenken anregte, wohingegen Barbie eigentlich nur Spaß machte und nie wirklich einen großen Plot hatte. Nach Barbie haben wir uns auch sofort über Oppenheimer unterhalten und nicht über Barbie.
Ich fand das Ende von Barbie aber doch irgendwie gut, da ja gesagt wurde, dass Ken eben Ken sein soll und Barbie eben Barbie, wodurch eben kein Machtverhältnis sondern ein Zusammenleben entstehen soll. Leider sieht man davon im Film nicht viel und es endet dann doch recht schnell nach dieser Auflösung, sodass man nie wirklich dieses Zusammenleben mitbekommt. Es kommt zu einem Perspektivenwechsel, dadurch dass Barbie realisiert wie sich die Kens fühlen und indem Ken mitbekommt wie sich die Barbies fühlen und am Ende kann man auch nicht zum Ursprung zurückkehren, sondern es wird eben ein Kompromiss gefunden.
Der Film war doch irgendwie besser als erwartet und war nicht nur kitsch, was doch positiv war, aber Margot Robbie meinte auch dass man das bekommt was man nicht erwartet, was im Endeffekt ja auch geboten wurde. Ich fand auch Billie Eilish's song am Ende sehr passend, der Songtitel machte nach dem Sehen des Films erstaunlich mehr Sinn und führte zu einem schönen Abschluss.
Das ist ja aber genau das Problem. Die Message "sei du selbst" war schon immer antipolitisch und libertär indoktrinierend, weil unsere Gesellschaft auch dann nicht darauf ausgelegt ist, dass das irgendeine ökonomische Rolle spielt, wer man zu sein meint, wenn gewisse soziale Ungerechtigkeiten endlich abgebaut wären. Der ökonomische Erfolg hängt maßgeblich davon ab in welchem sozialen Status man aufwächst. Es ist eine Sache zu sagen dass dieser Erfolg nicht am Geschlecht oder anderen äußeren Merkmalen hangen darf, was ich begrüße. Es ist ein ganz andere zu meinen dass einfach jeder Mensch idealerweise gute Chancen haben sollte. Davon sind wir aber so weit entfernt, dass dieses Versprechen des "sei du selbst" letztlich gelogen ist und bestenfalls ein "finde deinen Platz in der Ausbeutungssystematik und sei damit glücklich." Was, wenn ich Arzt werden will aber im "Ghetto" aufwachse und die falsche Sprache spreche und schon früh mit Gewalt und Drogen konfrontiert werde statt mit Sicherheit und empowerment? Oder auf einer Müllhalde im globalen Süden in dem Anfällen anderer nach Verwehrtbahrem suche? Wer du bist oder sein willst ist da eher uninteressant. Unser Wert wird letztlich nicht an unserer Persönlichkeit gemessen, sondern am Mehrwert den wir anderen liefern. Insofern ist das halt die selbe alte Unfug der berühmten Tellerwäschergschichte mit etwas mehr selfawareness angetüncht. Wenn in den nächsten Jahrzehnten weitere Fortschritte in den Antidiskriminierungskämpfen erzielt werden: super. Nur wird echte Chancengleichheit dann immer noch an der Geburt hängen. Und deshalb ist alles andere ein Stück Augenwischerei.
Es wird kein Kompromiss gefunden. Die Barbies entscheiden am Ende, dass es genauso läuft wie am Anfang. Die Kens kriegen keine Macht!
haben wir den gleichen Film gesehen?@@loisen
schade, dass es nicht von Beach Wolfgang vorgetragen wird..................
Das wäre grandios gewesen. Aber die Zeit fürs Antrainieren des Sixpacks war wohl zu knapp. Wenigstens Blondieren hätte er sich aber schon können. Apropos, in irgendeinem Interview hat Wolfgang mal mit der Idee gespielt, auf OnlyFans zu gehen und Karl Marx in der Badewanne vorzulesen. Vielleicht kommt da ja noch was.
Ich schaue mir den film auf jeden fall an. Gehe ohne Erwartungen daran und hoffe, dass er mir gefällt.
Danke für deine Analyse lieber Wolfgang ❤
Wenn du unterhalten werden willst gibt es meiner Meinung nach wenig Besseres. Ideologisch kann man (wie Wolfgang ja gemacht hat) einiges daran kritisieren. Hol unbedingt auch Across the Spiderverse nach, solltest du den noch nicht gesehen haben.
Die Thematiken des "geschlechterkampfs" sind nicht neu, das ist richtig, aber was neu ist, ist die Art wie diese themen gezeigt werden: leicht und lustig, und damit zugänglich fur die breite Masse.
Es gibt auch immernoch genug Menschen, denen nicht bewusst ist, was z.b. mansplainen ist.
Interessant außerdem wie hier im video die suche nach dem Ich mit einem Beruf glechgesetzt wird, und generell der starke fokus auf einen fehlenden ökonomischen askept. Es handelt sich hier immernoch um eine (rosa) Fantasiewelt.
Die barbies haben, so wie Ken in der echten welt, diese berufe im barbieland nicht einfach so, "weil sie an sich selbst glauben" oder weil ihnen eine rolle zugewiesen wird, sondern es wird deutlich gemacht, dass sie studiert und promoviert haben.
Die Suche nach dem Ich im Film hat absolut nichts damit zu tun, eine Rolle in der barbiewelt zu finden und an keiner stelle des films wird gesagt, dass barbies nicht aus ihrer rolle/beruf ausbrechen dürfen. Stereotypical barbie geht über in die echte welt um sich selbst zu finden (was nicht über einen beruf definiert sein muss) und niemand hindert sie daran.
Und Ken lernt, dass er sich selbst in Ordnung finden kann, auch wenn er keine tolle partnerin hat oder selbst gar nichts tolles kann (oder noch nicht weiß was er kann... außer beach)
Ich finde der film enthält damit eine großartige botschaft für die vielen kleinen Mädchen und auch Jungen, die den film sehen werden:
Man braucht keine*n Partner*in um vollständig oder glücklich zu sein.
Und ja, diese Annahme ist sehr viel weiter verbreitet als man vielleicht denken könnte.
Wer weiß heutzutage nicht, was Mansplaining etc. heißt, außer die Generation 60+ (die sich den Film nicht ansehen wird)? Ich glaube, es ist wirklich genug Awareness geschaffen worden - und dass ein Film, die eigentlich für Kinder unter 8 geeignet sein sollte, ständig vom Patriarchat sprechen muss, halte ich für unnötig.
@@nymphey ich weiß nicht in welchen kreisen du dich bewegst und ich kann verstehen, dass man davon ausgeht, das müsste mittlerweile überall angekommen sein. Aber in weniger gebildeten kreisen oder wo man halt nicht jeden Tag Zeitung oder Twitter liest, da sind solche Themen einfach nicht so auf dem Schirm oder man verdreht die Augen drüber, weil das wieder irgendein woke-kram aus der Stadt ist. Dieser Film zeigt sehr leicht verständlich an humorvoll aufbereiteten Beispielen was dabei problematisch ist.
"Es ist genug awareness geschaffen worden" ist eine interessante Aussage, jetzt kann uns alles wieder egal sein und wir brauchen nicht mehr darüber zu sprechen, dass Frauen immer noch benachteiligt sind in unserer Gesellschaft?
Außerdem arbeite ich in einem Kino und kann dir sagen, dass wirklich jede Altersgruppe in diesen Film reingeht. Dieser Film zieht ein weites Publikum an und ist auch in der Lage für jeden etwas zu bieten.
Die deutsche FSK 6 ist vielleicht etwas zu freigiebig, da geb ich dir Recht.
Also es kommt ja auch immer darauf an wie die Botschaft im Film vermittelt wird !
Ich hab denn Film selber noch nicht gesehen. Aber Grade der Gedankengang der wenigen Kritiker die denn Film schlechter Bewerten als der Rest. Ist für mich Logisch Nachvollziehbar. Wie kann der gleiche Film bei Menschen zu einer anderen Erkenntnis führen ?
Und was ist mit Womensplaining was wir heute haben ! Darüber möchtest du wohl nicht sprechen. Aber macht nichts. Moderne Filme machen dass ja schon zu genüge !
Mal ne ganz einfacher Frage...
Ab wann ist denn die Gleichberechtigung für euch Frauen Erreicht ?
Gibt es überhaupt ein Ende ?
Oder werdet ihr euch noch in 100 Jahren Diskriminiert fühlen !
"Ich finde der film enthält damit eine großartige botschaft für die vielen kleinen Mädchen und auch Jungen, die den film sehen werden: Man braucht keine*n Partner*in um vollständig oder glücklich zu sein."
Eine Botschaft, die anscheinend immer populärer wird. Man denke nur an den weltweiten Erfolg von ua-cam.com/video/N050USOIfLE/v-deo.html
@@sundancefour4648 "Ab wann ist denn die Gleichberechtigung für euch Frauen Erreicht ?" Sobald Incels wie du nicht mehr darüber reden, wie schlecht Männer benachteiligt werden bei jeder Gelegenheit, wenn es um Themen geht, die speziell Probleme von Frauen betreffen. Fakt ist seit Jahrtausenden herrschten und eroberten und dominierten Männer die Welt und tun das immernoch in vielen Schlüsselpositionen. Frauen werden immernoch als selbstverständlich wahrgenommen und als Mütter betrachtet oder oder als Objekt der Begierde oder als Opfer. Genau das ist hier das Problem und das sage ich als Mann. Was zum Teufel soll bitte Womensplaining sein? Ich sehe nirgendwo Frauen, die Männern Männer Probleme erklären am laufendem Band. Wieder so ein ausgedachtes Buzzwort wie "Woke".
Eins muss man dem Film lassen: Er hat eine Kritik hervorgerufen, von der man was lernen kann.
Die Schuhwahl-Szene hat mir gefallen. Es wird eine Wahl zwei scheinbar gegensätzlicher Dinge gezeigt, aber eigentlich ist beides LVMH. Es macht also keinen echten Unterschied. Nur das Image ist ein anderes. Hätte gedacht Wolfgang der Modefreak geht darauf ein :)
Manchmal ist ein Film auch einfach nur ein Film. Weniger Medien und mehr raus an die frische Luft. Das könnte uns allen helfen.
Wir waren insgesamt zu sechst, 4 Frauen und 2 Männer. Scheinbar haben die anderen mehr oder weniger besseren Hälften dankend abgelehnt.
Erst waren wir uns Mut antrinken und diskutieren mit wenig eintreffender Erlebnisvorhersage.
Als der Vorspann über die Leinwand flimmerte dache ich erst, auf was ich mich da eingelassen habe...aber schon die erste Viertelstunde war erfrischend gut. Allein die einleitende Anspielung auf 2001 hat mich köstlich amüsiert.
Der Film ist ein Kaleidoskop aus schriller Kulisse, Klichees aber auch unerwarteter Tiefe und Reflektion. Verfolgungsjagd, Schlägerei, Sinnkrise, Revolution und ein nicht gerade unkritischer Rückblick auf das Barbie Franchise. Farben, Kontrast und Schauspielerei oft gnadenlos überzeichnet, erfrischend schrill und dadurch anders.
Dazu ein bischen Musikal, ja sogar fast schon eine Prise Bollywood.
Ryan Gosling on point, ich habe in der Vergangenheit oft über fragwürdige Oscarvergaben gelästert, da kann man ihm für die Rolle ruhigen Gewissens einen verleihen.
Und ja es geht um den Kampf der genitalen Klassen, wobei aber beide Seiten ihr Fett abbekommen.
Vielleicht ein bißchen zu viele Handlungsstränge und nicht alle konsquent fertig erzählt, ein leicht skurriles Ende (heutzutage sagt man wohl cringe) aber insgesamt ein auf seltsame Art interessanter Film.
Ich bin schon lange nicht mehr so angeregt aus einem Film gekommen. Am Ende saßen wir alle noch am Kanal und haben über Gott, die Welt...und Barbie diskutiert.
Kurzum es war ein magischer Kinoabend, wie ich ihn schon lange nicht mehr erlebt habe.
Für mich selbst habe ich mitgenommen weniger in erwartungsschwangere Blockbuster-Kinofilme zu gehen (von denen ich ehrlich gesagt immer enttäuscht wurde), sondern auch mal Filmen abseits der eingefahrenen Bahnen eine Chance zu geben.
Also ich bin nach dem Kinogang mit meiner Frau und einer Tochter immer noch hin und her gerissen. Ich fand viele Szenengroßartig, die Eröffnungsszene, die bunte Plastikwelt, die Oberflächlichkeit, Kate Mckinnon als komische Barbie,… Auf der anderen Seite war das überschmalzige Ende, dass den Film tatsächlich beschädigt hat. Vielleicht war unser aller Erwartungshaltung einfach zu groß. Was mir hier in der Kritik zu wenig erwähnt wurde, die großartige Szene, die diverse Männlichkeitskulte oder Mythen nachstellte. Die Schlacht am Omaha Beach, in der die Barbies die Kens just for fun, um sie abzulenken einfach aufeinander gehetzt haben. Hier war ein überraschend starkes Statement in dem Film wahrzunehmen. Hier wurde der Mann als Soldat und als Cowboy in seiner ganzen Lächerlichkeit dekonstruiert. Im Nachhinein bin ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus dem Film. Es gab sehr viele originelle Ideen, gerade am Anfang, ein paar auch zwischendrin, aber am Ende hat den Film dann doch der Mut verlassen. Obwohl es immer wieder große singuläre Szenen gab, wie die Depri-Barbie. Dank Margot Robbie und Ryan Gosling ist der Film trotz allem ein verhältnismäßig sehbarer Blockbuster, wenn auch mit angezogener Bremse.
Genau so ging es mir auch. Sehr toll beschrieben!
dekonstruiert muahahahahah
Ein Soldat hat in seinem Leben mehr geleistet, als Sie es wahrscheinlich je tun werden. Ein Soldat beschützt (meistens) sein Land und begeht den größten Dienst. Für sein Land, für seine Familie. Während Sie mit ihrer Familie einen Barbie - Film schauen und dann ganz vermessen mit dem Hintern auf der platt gesessen Couch solchen Bullshit schreiben. Lächerlich.
Es geht in diesem Film allerdings schon in erster Linie um das Verhältnis zwischen dem Puppenland und der Realität, während die Thematik des "Kulturkampfs" auch erzähltechnisch in diese Rahmen einzubetten ist. Barbieland fungiert eigentlich als eine weibliche Projektionsfläche und genau in dieser Richtung fragt der Film: Wie kann so eine Fantasie in diesem Zeitalter noch aufrechterhaltet werden? Die große "Krise", die der stereotypischen Barbie erfährt und die Erzählung ins Rollen bringt, ist ein Platzverlust: Dieser Stereotyp kann, im Gegensatz zu den anderen Varianten (Polizistin, Politikerin, Wissenschaftlerin etc.), nicht mehr ihrer Rolle als eine Projektionsfläche gerecht werden, weil das Frauenbild inzwischen drastisch anders wird. In diesem Sinne will der Film ausloten, wie eine gendergerechtere weibliche Fantasiebildung heutzutage aussieht. Und für die stereotypische Barbie heißt es: Verbannung aus dem Spielplatz, wird eine "echte" Frau und lässt sich ihr Frauensein überprüfen.
Sehr klug gesagt
Ich bin ein bisschen überfahren.
Dieser Gedankengang ist wirklich brillant!
Welchen meinen Sie konkret?
Alles gut und richtig. Spaß macht der Film trotzdem. Und viel mehr will er auch gar nicht sein. Was OK ist.
Fantastische Analyse!
Keine schlechte Analyse, gerade die erste Hälfte ist gut. Ganz so kritisch sehe ich den "liberalen Feminismus" nicht, aber Kritik ist natürlich trotzdem angebracht. Der zweite Teil geht mir wieder zu sehr in Schmitts Übliche Prämisse wonach neben einer ökonomischen - meint marxistischen Analyse eigentlich nichts existieren darf (ein bisschen Überspitzt zugegeben). Auch ist es traurig, dass er wieder einmal auf einige der rechten Vorurteile über den Film selbst hereinfällt. zum Beispiel, dass im Film keine "netten" Männer gezeigt werden, oder es zwangsweise auf einen Geschlechterkampf hinausläuft. Und ganz besonders, dass er nicht zu verstehen scheint das die Barbie Welt keine "echte" Welt ist, sondern ein Ideologie Spiegelbild. Deswegen ist Barbie World ein Matriarchat, weil es die propagierte Ideologie der Barbies als "Frau die alles kann" darstellt (das erklärt auch warum es keine Sexualität gibt, die Barbies sind Puppen!!!) Props allerdings für die Kritik an der Selbstfindung. Per se ist es natürlich besser sich nicht über den "Besitz" von Geschlechtspartnern, Eigentum, etc zu definieren, aber damit fällt auch so ziemlich alles weg was Otto-Normalverbraucher unter Selbstfindung versteht.
@ShadowDragon1848 Ein "Spiegelbild" zur heutigen Gesellschaft ist das aber ja aber eben nicht wirklich, höchstens eins zur Gesellschaft der 50er Jahre. Auf dieses Problem wurde in der Analyse auch zurecht hingewiesen. Eine bloße Umkehrung der heutigen Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern wäre filmisch ausgesprochen unspektakulär.
@@JusTus-nf1rr Deswegen ist es ja auch kein Spiegelbild, sondern eine Fantasy Welt im wahrsten Sinne des Wortes. Es will und soll keine alternative Realität sein. Sondern nur eine Ansammlung von Puppen und deren Ideologie. Deswegen sind ihre Häuser offen, die Barbies haben kein Geschlecht, die Kens haben scheinbar gar kein Zuhause, etc (das fragt sich Barbie sogar selbst).
Auf einmal wurde mir dieses Video vorgeschlagen. Ein voller Erfolg, lieber Algorithmus, eine wirklich interessante Analyse dieses Films, über den man derzeit viel hört und liest, den ich mir aber bestimmt nicht ansehen werde. Man bekommt einen guten Eindruck des Films, seiner Intentionen, Stärken und Schwächen. Toll! Ich werde ich jetzt durch diesen Channel klicken.
Ich versteh nicht, wie man als Filmkritiker nicht einfach einen Unterhaltungsfilm Unterhaltungsfilm sein lassen kann. Ja es hapert etwas an der Vodoo Story, aber darum geht es nicht. Ich fand den viel sehr lustig und auch angebracht politisch. Er zeigt Probleme auf und zwar so dass sie auch für die breite Masse vestäntlich sind. Und letztendlich habe ich nicht den Anspruch an einen Barbie Film, dass er mir Lösungen präsentiert für den ‚Kulturkampf‘. Deshalb gelungener Unterhaltungsfilm in meinen Augen
Also das versteh ich nicht. Nach der Logik könnte man ja auch einfach alles irgendwie unkritisiert so vor sich hin sein lassen, weil es halt einfach das jeweilige ist. Manche Leute mögen auch den Faschismus oder den Kapitalismus unterhaltend finden und würden darum bitten einfach mal das nicht zu kritisieren.
Ist mMn okay das so zu sehen. Du hast dann aber aus meiner Sicht eine sehr eindimensionale Herangehensweise an Kunst. Jeder Film (Und auch jedes andere menschliche Machwerk) transportiert eine Ideologie. Und die hat Auswirkungen auf die Zuschauer. Mal mehr, mal weniger. Und aufzuzeigen, welche Botschaften der Film jenseits des offensichtilichen transportiert ist, gerade bei einem Film mit vordergründig sehr offensichtlichen Botschaften wie Barbie, Aufgabe einer Filmkritik. Jedenfalls eine, die ich mir geben möchte. Alles andere wäre doch auch nicht wirklich "Kritik" oder?
Aber einigen scheint es auszureichen, den Kapitalismus rosa anzumalen und alles ist gut.
Grandiose Kritik. Vielen Dank!
Du kleidest mein Unbehagen gegenüber diesem Film in perfekte Worte. Was, wenn eine begeisterte Teenagerin mich kurz nach der Vorstellung gefragt hätte: "Na, wie fandest du den Film?" Hätte ich die richtigen Worte dafür gefunden, ihr zu vermitteln, dass er zwar progressiv sein will, aber die völlig falschen Fragen stellt? Und hätte sie das dann verstanden?
Dank solcher Analysen weiß ich, wo meine Argumentation ansetzen müsste.
Ich glaub sie hätte es nicht verstanden
Du kleidest mein Unbehagen gegenüber diesem Film in perfekte Worte. Was, wenn eine begeisterte Teenagerin mich kurz nach der Vorstellung gefragt hätte: "Na, wie fandest du den Film?" Dann wäre ich nicht in der Lage gewesen, ohne überhaupt ihre genaue Meinung zu kennen, ihr zu mansplainen, wie der Film Themen ihres alltäglichen Kontextes falsch verarbeitet. Verstehen würde sie es eh nicht, weil ich viel zu intelligent bin. Dank solcher Analysen weis ich nun, wo meine Argumentation ansetzen müsste.
@@semen472+++++++++++++++
Ist es mansplaining, wenn man nach der Meinung gefragt wird? Und muss man dafür die Meinung seines Gegenübers kennen? Für mich liest sich der Kommentar im Übrigen so, dass e es ohne die Hilfe von Wolfgang nicht glaubt in der Lage gewesen zu sein, sich verständlich auszudrücken und nicht, dass das Gegenüber zu blöd wäre.
Sorry, aber wenn man seine Wahrnehmung immer nur die schlimmstmogliche Auslegung zugrunde legt, ist man vielleicht ein Opfer, aber nicht unbedingt des Patriarchats.
@@Skaflock Aus dem Originalkommentar: "Hätte ich die richtigen Worte dafür gefunden, ihr zu vermitteln, dass er zwar progressiv sein will, aber die völlig falschen Fragen stellt? Und hätte sie das dann verstanden?
Dank solcher Analysen weiß ich, wo meine Argumentation ansetzen müsste."
Eine Analyse des Spongebob-Films von 2004 wäre hochspannend!
Ich teile deine Kritik nicht.
Für mich war Barbie eine nette Satire, die sich selber nicht wirklich ernst nahm. Auch habe ich keine tiefgründige, anti-kapitalistische Botschaft von einem Film, der eine Mattel-Puppe zum Gegenstand hat, erwartet.
Mir gefielen die Anspielungen, paar lustige und kreative Szenen.
Ich finde es eher lustig, wie viele erwachsene Männer über einen Barbie-Film herziehen 😂
Exakt. Ich hab von einem Barbie-Film nichts erwartet oder maximal irgendwas auf Marvel-Niveau. Klar ist das Popkorn-Kino, aber besser als so manch anderes.
Ich fand zB auch lächerlich, wie Erwachsene Menschen sich über den Arielle Remake aufgeregt haben. Aber Barbie ist kein Film für Kinder. Wieso sollten erwachsene Männer diesen also nicht kritisch besprechen?
Immer wieder spannend zu sehen wie viele Kommentatoren nicht sehen was dieser Kanal macht oder eben nicht macht. Genauso ist König der Löwen ein guter Film gewesen, mit einer fragwürdigen Ideologie. Da sich dieser Kanal aber nicht mit den Filmen selbst beschäftigt, sondern nur mit der darin verhandelten Ideologie...
Du erwartest von Herrn Schmitt doch auch nichts anderes, oder?
Der Film wie diese Analyse liefern das erwartete
@@nadjak3410wenn sie sich über das" plötzliche"Schwarzsein" von Arielle aufregten, ist das doch vollkommen zu verstehen(ein woke-gemäßes Zurückrudern, bloß, um nirgends anzuecken, ist Hosenschisserig!😂
Warum sagt man dass so ?
Du kannst niemanden etwas absprechen, nur weil man es selber nicht so sieht. Es ist ja auch keine Kritik sondern einer Analyse
Wieder sehr interessant, danke!
Ich hätte mich vorher erkundigen sollen. Jetzt bin ich enttäuscht. Ich hatte gedacht es geht um Klaus Barbie, den Schlächter von Lyon.
Da kann ich auf "Resistance" verweisen. Mit Matthias Schweighöfer in der Rolle als Barbie. Ist allerdings auch ein übles Machwerk mit lausigen Mimen.
Hahah
Der war jetzt aber lustig 😂
für den gibts doch das berühmte barbie-museum in den usa mit hitlers limousine ;)
Das war ziemlich gut. Dankeschön
Ich verstehe nicht was an Kulturkampf per se schlecht sein soll. Ja die ökonomische Frage wird ausgeblendet, aber es ist nunmal Fakt, dass Frauen mainsplained, gaslightet, catcalled etc. werden. Das sind vlt alles keine Probleme, die nach Behebung das System umkrempeln würden, aber es ist doch trotzdem wichtig?! Ist alles außerhalb der Ökonomie im Feminismus uninteressant, weil es nicht so disruptiv ist wie "die wirklich wichtigen Themen"? Man kann auch Umstände im Kapitalismus kritisieren, ohne den Kapitalismus zu kritisieren, ohne sich gleich zum Systemsklaven zu machen.
Ja, da stimme ich zu. Das finde ich bei Wolfgangs Output auf diversen Kanälen schon länger ein wenig fragwürdig, auch weil mir die Solidarität mit gewissen marginalisierten Gruppen dann doch fehlt. Ich glaube beides kann und muss miteinander einhergehen. Auch wenn der Hase sicher ökonomisch viel grundsätzlicher im Pfeffer liegt und das auch immer wieder so betont werden sollte.
symptome kann man falsch deuten, auch Reaktionäre kennen so etwas wie (pseudo-) "feministische" Ideen (und nazis auch, die sehen halt nur andere "ursachen") . und somit würde man möglicherweisr wieder rattenfängern in die hände spielen. Vielleicht (und das wäre traurig) ist es ja aber tatsächlich so weit dass progressive politik nur noch gemeinsam mit neoliberalen geht, um reaktionären irgendwie noch die stirn bieten zu können.
Mansplaining, Gaslighting, Catcalling usw. funktionieren nur (mit ausnahme von gaslighting, aber das ist auch ein phänomen was nicht auf ein geschlecht begrenzt ist) , wenn es ein Machtgefälle gibt. Natürlich kann eine Reiche businessfrau auch Catcalling erfahren, aber sie ist ihm nicht hilflos ausgeliefert. Das problem sind ja in den ganzen großen skandalen um diese phänomene nie "nur" die problematischen verhaltensweisen gewesen, sondern immer auch die Machtgefälle, die den Opfern das Entkommen verwehrt haben. Du musst nicht bei einem Übergriffigen Chef bleiben wenn du nicht auf sein geld angewiesen bist usw...
Der Kulturkampf ist ja laut Wolfgang nicht per se schlecht sondern hier, im Film Barbie, einfach schlecht aufgearbeitet. Es geht dabei nicht nur um die ökonomische Frage sondern im Kern auch darum, dass der Feminismus grundsätzlich auf Solidarität aufbaut und eigentlich nicht dazu gedacht ist, dass einzelne Frauen Karriere in Beruf X machen können, sondern dass es denn marginalisierten Gruppen besser geht. Doch genau dies klammert der Film ja aus, den letztlich soll ja laut dem Film jeder sich selbst finden aber bitte schön an dem Platz an dem er schon immer war. Für Frauen in Ländern in der sie weit mehr noch marginalisiert werden als in Europa ist so was zynisch und nicht hilfreich und daher ist auch die Kritik an den Film und den im Film gezeigten Feminismus so zu verstehen. Die Kritik daran ist so gesehen feministischer als der Film...
@@AdrianRavenclaw Ja der Film vermittelt vor allem white feminism. Aber ganz ehrlich, ich glaube für einen tiefergehenden inklusiven, nichtweißen feministischen Film (wo z.B. marginalisierte Menschen die Hauptrolle spielen und kapitalistische Machtstrukturen kritisiert werden würden) ist der Mainstream noch nicht bereit. Viele Konservative drehen schon ab bei diesen basic feministischen Ansätzen (die aber trotzdem mega wichtig sind und eine gute Grundlage sind), die in diesem Film behandelt werden. Für viele ist das alles auch noch komplett neu. Ich finde es braucht unerschiedliche feministische Filme für verschiedene Level. Für Anfänger und für Fortgeschrittene. Es gibt generell noch zu wenige.
Du redest von Fakten...
Dabei sind es nur Persönliche Befindlichkeiten !
Ich könnte jetzt auch von Männer Hass sprechen und dies als Fakt bezeichnen und dafür Beispiele nennen. Würde man mir aber genau so absprechen !
Zum Beispiel gibt es Frauen, die sich Grundsätzlich nichts von einem Mann erklären lassen wollen. Weil sie ein Problem mit dem Geschlecht haben !
Das ist aber laut unserer Gesellschaft Richtig so, weil hier der Mann das Problem ist 😅 Er darf der Frau nichts Erklären. Und so ist es bei vielen Dingen !
Man bringt sich in die Opfer Rolle um aus dieser heraus, das Männliche Geschlecht anzugreifen und dinge fordern zu können !
Das Barbie und Ken anfangen zu denken, ist das Schlimmste, dass ihnen passieren kan. Fertig.
Absolut, der Film blendet in der Tat jegliche ökonomische oder auch soziale Frage aus, was ihn meiner Meinung nach zu einem verwerflichen Produkt des Kapitalismus macht, das allerhöchstens zu unterhalten vermag, sonst aber keine essenziellen oder politisch relevanten Fragen aufwirft, wieder einmal erneut großartige Kritik auf diesem Kanal 👍
Wenn man von einem Hollywood Film verlangt, was er nicht leisten kann und Analysen mit Bourdieu und Co. betreibt, überinterpretiert man etwas, daran ist nichts klasse.
Wenn ich einen kapitalismuskritischen Film ansehen möchte, schaue ich z.B. "Früchte des Zorns", mit dem grandiosen Henry Fonda. Aber ganz bestimmt nicht "Barbie" mit dem Schmierenkomödianten Ryan Gossling.
OPPENHEIMER blendet beides auch aus, wurde auf dem Kanal aber abgefeiert. BARBIE ist vielleicht nicht an besagten Themen interessiert. Denn, es mag verrückt erscheinen, es gibt auch noch massenhaft andere Themen. Es scheint mir eher so, dass Herr Schmitt Filme mittlerweile wohl eher dahingehend betrachtet, ob sie seiner vorgefertigten Erwartung entsprechen. Und ist das nicht der Fall, "irgendwas mit Klassenfrage".
"zu einem verwerflichen Produkt des Kapitalismus" ... ja, dann schau dir halt Filme an, die unverwerfliche Produkte des Kapitalismus sind.
Schlimm genug, denn der ist auch Hollywoodmassenware.@@andrew.1867
Sie haben mir was diesen Film betrifft aus der Seele gesprochen
Endlich jemand der den Barbie Film auseinander nimmt, die ganze Bombardierung mit den tollen Kritiken hat mich ja ganz schwindelig gemacht
Also ich persönlich kriege zurzeit zu großen Teilen nur negative Kritiken zum Film mit. Das schöne an Wolfgangs Kritik halt das seine Hand und Fuß hat und nicht nur aus Inhaltslosen Schlagwörter in den Raum wirft📽
Vielen Dank für eine weitere gelungene Analyse!
Die Kritiker von Cinema Strikes Back sollten sich dieses Video mal gründlich ansehen…
Großartig wie immer, Herr Schmitt.
Da sollte sich jemand die Grundkonzepte beider Kanäle mal ansehen. Vielleicht fällt ihm dabei etwas auf. Ich bin gespannt 😁
@@mandarineb.b.3377 Mir ist klar, dass die Kanäle konzeptuell unterschiedlich angelegt sind, aber Barbie ohne jegliche Kritik als Meisterwerk hinzustellen ist schon mehr als fragwürdig. Nur weil ein Kanal sich eher im popkulturellen Sinne mit Filmen beschäftigt, heißt das noch lange nicht, dass man jegliche ideologische Kritik über den Haufen werfen sollte, die ist nämlich für eine reflektierte Kritik wichtig und ein bisschen Reflexion darf man doch von jeder Kritik erwarten. Bei CSB war sie in diesem Falle leider nicht vorhanden.
Cinema Strikes Back hat aber denn Film gefeuert weil der Film halt Feministisch ist und tolle Botschaften hat !
@@sundancefour4648 ja, aber wie Wolfgang gerade ausführlich erklärt hat, handelt es sich hier eher um einen Pseudofeminismus mit derart wackeliger Argumentation, dass seine gut gemeinte Botschaft im Prinzip jegliche Kraft und Innovation verliert. Genau das ist der Punkt, den CSB vollkommen übersehen hat.
Was ich gut an dem Film finde, ist, dass er Menschen abholt, die sich bisher sonst nicht mit diesen gesellschaftlichen Fragen beschäftigen.
Wenn man sich die Kommentare unterm Ken-Song durchliest, ist man erstaunt über die vielen Männer, denen durch den Film die Augen geöffnet wurden und die sich durch dieses Lied sehr verstanden fühlen (so wie Musik in Ebenen vordringen kann, die sich dem Verstand entziehen). Sie werden durch den Film an den richtigen Feminismus herangeführt, dessen Ziel nicht die Unterdrückung/Verdrängung von Männern ist, sondern Gleichstellung. Sie haben gesehen, dass der Film (und die darin gezeigte Form des Feminismus) sie nicht übersieht und stattdessen ihre Gefühle beschreibt, derer sie sich selbst nicht bewusst waren.
Daher ein großartiger Film.
Ich habe mich nur auf die Filmanalyse von Barbie gefreut.
„Volksbarbiegemeinschaft“ - Wolfgang in Hochform.
Die Dramaturgie des Films ist einfach murks, da werden viel zu viele Türen im Drehbuch aufgemacht, die nicht mehr geschlossen werden können.. und was passiert dann: deus ex machina Ruth Handler kommt vorbei und bringt Barbie auf den richtigen Weg.. öde!! Ich hätte es toll gefunden, wenn der Film sich richtig was getraut hätte und total over the top mit dem Barbie-Universum, das man aus seiner Kindheit kennt, gespielt hätte, also zB ‚was macht Zauberglanz-Barbie, wenn das Licht angeht?‘💖
Ich habe den Film noch nicht gesehen. Interessante Kritik, vorher habe ich Kritiken von Leuten gesehen, die den Film entweder hassen oder lieben. Hier wird wirklich gut argumentiert. Und ich habe ein neues Wort gelernt, "antiintellektuell". Klingt sehr interessant.