Guter Beitrag! Die Zorki 4 (K) ist ein wirklich tolles Gerät, das aber vorsichtig behandelt werden will. Die im Video enthaltenen Tipps gilt es zu beachten*.Sonst entwickelt sich das gute Stück zu einer recht zickigen Bolschoi-Diva, die anschließend öfters völlig zerlegt auf dem Tisch liegt als in der Jackentasche zum Fotografieren. Nicht zu vergessen ist der Zeitraum, in dem diese Kameras genutzt wurden. Viele von ihnen haben die Glanzzeiten des real existierenden Sozialismus im Urlaub wie auch die Arbeit von Fotojournalisten dokumentiert, gerieten dann aber langsam nach der Invasion der westlichen Produkte im Zuge von Glasnost in Vergessenheit. Nach zwölf bis vierzig Jahren Arbeit hat deshalb das Gros dieser Apparate erst einmal dreißig Jahre zusammen mit anderen Relikten irgendwo in der Vergessenheit eines Dachbodens oder Kellers sein Leben gefristet. Die mechanischen Folgen sind entsprechend. Verklebte Verschlussvorhänge lösen sich, die Gummierung des Verschlusstuchs blättert ab, die originalen Öle und Fette sind inzwischen zu festen Harzen gealtert und haben zusammen mit dem angesammelten Staub und Sand des sozialistischen Lebens eine nahezu unzerstörbare Masse gebildet. In den Objektiven machen sich neben den Folgen dieser Verharzungen auch hübsch und weiß über die Gläser wandernde Linien mit dem Namen "Fungus" breit. Da diese Kameras aber im Grunde "Raritäten" aus der sowjetischen Industriegeschichte sind, wird sich der verantwortungsbewusste Besitzer einer solchen Kamera hoffentlich noch vor dem ersten kraftvollen Betätigen der verklebten Mechanik dazu entscheiden, die Kameras einer vollständigen Zerlegung, Reinigung und Justierung zu unterziehen, oder gut gewartete Kameras zu kaufen. Die so gewarteten Kameras kosten dann zwar um die 100 bis 150 Euro, ersetzen dann aber bedenkenlos jede mechanische Leica M, die ja nun einmal locker das zwanzigfache kosten wird! *Übrigens: Was man auf keinen Fall machen darf, ist, das Zeiteneinstellrad nicht einrasten zu lassen, bevor man den Auslöser betätigt. Der Mechanismus bekommt dann einen doppelten Schlag, der mit hoher Sicherheit dafür sorgt, dass die Verschlussmechanik anschließend repariert werden muss. Der erste Schlag besteht darin, dass der nicht eingerastete Hebel sich mit der Mechanik der Langzeitbelichtung verkeilt. Der zweite Hieb trifft dann den eingenieteten Mitnehmer der Zeiteneinstellung, der schlagartig während des sehr zügigen Verschlussablaufs in die nächste freie Einstellung einrastet und dabei gelockert und verdreht werden kann. Ich habe es gerade erst probiert und aus diesem Fehler eine weitere Lektion mitgenommen. Und NIEMALS darf einfach "irgendwo" Öl eingeträufelt werden. Öl kann trocken aufeinander laufende Metallflächen verkleben und somit neue Probleme schaffen!
Das Jupiter-8 ist eine exakte Kopie eines der schönsten klassischen Objektive überhaupt, des Zeiss Sonnar 2/50. Es löst übrigens auch höher auf als ein Tessar (Industar), hat aber typischerweise etwas weniger Kontrast. Die Qualitätsstreuung beim Jupiter-8 ist enorm. Aber gute Exemplare können sich mit dem Zeiss Sonnar durchaus messen. Daumenregel: Die in silberner Alufassung sind eine bessere Wette als die neueren schwarzen.
Ich hatte ja mit dem Industar 61 beim Test der FED 5 eine echte Überraschung erlebt. Von daher kann ich auch nichts schlechtes über die Objektive sagen :-)
Wieder ein sehr schönes kameraportrait mit interessanten Fakten zur Geschichte der Kameras. Die gezeigte Kamera kommt mir sehr vertraut vor ;-) Mach weiter so. MfG Robert
Hi Robert, ja woran das wohl liegen mag :-) Auf diesem Weg nochmal herzlichen Dank für die Kamera, ich hoffe Du hast Dich ein wenig gefreut, sie hier wiederzusehen ;-)
Was ist das für ein roter Knopf auf dem Auslöser? Hab das auch schon auf einer Rollei 35 gesehen. Ansonsten wie immer ein tolles informatives Video. Danke!
Kann man die entnehmbare Filmaufnahmespule extra kaufen? Habe gerade eine Zorki 4 aus ebay gekauft und mir ist gerade aufgefallen dass da diese Spule fehlt :D
Hallo, ich vernehme dezente Hintergrundmusik,kommt gut!Lauter währe störend. Auch das Ende des Videos mit Deinen Hinweisen neu gemacht,klasse! Was die Kamera angeht ... da hast mir echt Lust gemacht :-) Ich stell mir die Belederung in Rot vor,sieht bestimmt gut aus :-) Mal sehen,was der Markt so hergibt. Beste Grüße,Marc
Normal dass sich die langsameren Verschlusszeiten etwas schwerer einstellen lassen als die hohen, B & 30? Es geht zwar nach dem Spannen (was man ja beachten muss) aber doch etwas schwerer als zb bei einer Zorki 1.
Hm wenn du das mit dem Jupiter VS Industar sagst, müsste ich mal noch mal das Industar auf meiner IIIF testen bevor ich mir ein Jupiter holen. War kurz davor noch mal nach einem Jupiter zu gucken und zu kaufen, aber jetzt muss ich noch mal sehen was im Industar steckt.
Ich hätte eine kleine konstruktive Kritik. Das Gedudel über das ganze Video im Hintergrund, ist mir nach 2 Minuten etwas auf den Keks genannt. Ich hab es trotzdem „ausgehalten“, weil ich die Ausführung zur Kamera sehr interessant fand. :D
Was ist denn heute mit der Bildqualität passiert? Schöne Kamera, ich nutze so ein Modell seit fast zwanzig Jahren immer mal wieder zwischendurch. Gern auch mit dem Elmar 3.5cm f3.5 oder einem späten Industar 50 f2 Aber woher kommt nur die Aussage, dass eine Betätigung im nichtgespannten Zustand das Hemmwerk beschädigt. Da passiert gar nichts. Es ist offenbar ein Übersetzungsfehler der Anleitung, da der eingestellte Wert nur im gespannten Zustand korrekt angezeigt wird. Überdrehen usw. gelingt nur dem brutalsten Grobmotorikern. Ein Schwachpunkt bei vielen Modellen ist auch die Belederung. Sie schrumpft mit der Zeit und löst sich dann ab
@@Analogfotografie schau mal bei 1:40-2:15 und 3:30-3:50. Die Nahaufnahmen der Kamera sehen etwas merkwürdig aus oder ist das neue Schüngelsche Filmkunst? Ne Spass beiseite, schöner Beitrag. Die Zorki hat es verdient.
Bin auch auf der Suche nach einer Zorki 4, wobei es sehr viel Schrott auf dem Markt gibt. Viele Angebote kommen aus dem osteuropäischen Ausland, aber leider sind die Vorstellungen anhand der Qualität und des äußerlichen Zustandes überzogen.
Das es bei so vielen produzierten Kameras und dem alter auch solche gibt, die nicht gut gepflegt wurden ist klar. Man muss die Augen offen halten und sorgfältig prüfen. Viel Glück!
Ich habe ihn gestern ausgebaut und anstelle davon ein kleines Stück Glas eines alten Bilderrahmens eingeklebt. Der Sucher ist jetzt noch heller und ich habe diese Justiererei nicht mehr. Ich trage allerdings auch keine Brille. Funktioniert super!
Guter Beitrag!
Die Zorki 4 (K) ist ein wirklich tolles Gerät, das aber vorsichtig behandelt werden will. Die im Video enthaltenen Tipps gilt es zu beachten*.Sonst entwickelt sich das gute Stück zu einer recht zickigen Bolschoi-Diva, die anschließend öfters völlig zerlegt auf dem Tisch liegt als in der Jackentasche zum Fotografieren. Nicht zu vergessen ist der Zeitraum, in dem diese Kameras genutzt wurden. Viele von ihnen haben die Glanzzeiten des real existierenden Sozialismus im Urlaub wie auch die Arbeit von Fotojournalisten dokumentiert, gerieten dann aber langsam nach der Invasion der westlichen Produkte im Zuge von Glasnost in Vergessenheit. Nach zwölf bis vierzig Jahren Arbeit hat deshalb das Gros dieser Apparate erst einmal dreißig Jahre zusammen mit anderen Relikten irgendwo in der Vergessenheit eines Dachbodens oder Kellers sein Leben gefristet. Die mechanischen Folgen sind entsprechend. Verklebte Verschlussvorhänge lösen sich, die Gummierung des Verschlusstuchs blättert ab, die originalen Öle und Fette sind inzwischen zu festen Harzen gealtert und haben zusammen mit dem angesammelten Staub und Sand des sozialistischen Lebens eine nahezu unzerstörbare Masse gebildet. In den Objektiven machen sich neben den Folgen dieser Verharzungen auch hübsch und weiß über die Gläser wandernde Linien mit dem Namen "Fungus" breit. Da diese Kameras aber im Grunde "Raritäten" aus der sowjetischen Industriegeschichte sind, wird sich der verantwortungsbewusste Besitzer einer solchen Kamera hoffentlich noch vor dem ersten kraftvollen Betätigen der verklebten Mechanik dazu entscheiden, die Kameras einer vollständigen Zerlegung, Reinigung und Justierung zu unterziehen, oder gut gewartete Kameras zu kaufen. Die so gewarteten Kameras kosten dann zwar um die 100 bis 150 Euro, ersetzen dann aber bedenkenlos jede mechanische Leica M, die ja nun einmal locker das zwanzigfache kosten wird!
*Übrigens: Was man auf keinen Fall machen darf, ist, das Zeiteneinstellrad nicht einrasten zu lassen, bevor man den Auslöser betätigt. Der Mechanismus bekommt dann einen doppelten Schlag, der mit hoher Sicherheit dafür sorgt, dass die Verschlussmechanik anschließend repariert werden muss. Der erste Schlag besteht darin, dass der nicht eingerastete Hebel sich mit der Mechanik der Langzeitbelichtung verkeilt. Der zweite Hieb trifft dann den eingenieteten Mitnehmer der Zeiteneinstellung, der schlagartig während des sehr zügigen Verschlussablaufs in die nächste freie Einstellung einrastet und dabei gelockert und verdreht werden kann. Ich habe es gerade erst probiert und aus diesem Fehler eine weitere Lektion mitgenommen.
Und NIEMALS darf einfach "irgendwo" Öl eingeträufelt werden. Öl kann trocken aufeinander laufende Metallflächen verkleben und somit neue Probleme schaffen!
Oh, ich habe noch keine!
Da muß ich gleich mal nachsehen, das Video macht doch Lust darauf!
Danke!
Noch nie von der Kamera gehört, heute zufällig in einem Geschäft in Marokko entdeckt, allerdings nicht gekauft. Werde ich aber bald nachholen 👏🏼
Sehr schöner Kanal. Die Entschleunigung der Analogfotografie ist absolut wohltuend.
Das Jupiter-8 ist eine exakte Kopie eines der schönsten klassischen Objektive überhaupt, des Zeiss Sonnar 2/50. Es löst übrigens auch höher auf als ein Tessar (Industar), hat aber typischerweise etwas weniger Kontrast. Die Qualitätsstreuung beim Jupiter-8 ist enorm. Aber gute Exemplare können sich mit dem Zeiss Sonnar durchaus messen. Daumenregel: Die in silberner Alufassung sind eine bessere Wette als die neueren schwarzen.
Sehr guter Beitrag. Zorki 4 rules!
Hab die Zorki 4 K mit Industar 2,8 und Jupiter 8 Objektiven und sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
Ich hatte ja mit dem Industar 61 beim Test der FED 5 eine echte Überraschung erlebt. Von daher kann ich auch nichts schlechtes über die Objektive sagen :-)
Wieder ein sehr schönes kameraportrait mit interessanten Fakten zur Geschichte der Kameras. Die gezeigte Kamera kommt mir sehr vertraut vor ;-) Mach weiter so. MfG Robert
Hi Robert, ja woran das wohl liegen mag :-) Auf diesem Weg nochmal herzlichen Dank für die Kamera, ich hoffe Du hast Dich ein wenig gefreut, sie hier wiederzusehen ;-)
Was ist das für ein roter Knopf auf dem Auslöser? Hab das auch schon auf einer Rollei 35 gesehen. Ansonsten wie immer ein tolles informatives Video. Danke!
Ich glaube das ist ein Auslöseknopf zum einschrauben. Die gibt es unter anderem bei enyoiyourcamera für rund 10 Euro.
Absolut richtig. Das iat ein sogenannter "Soft Release Button" der die Auflage des AUSLÖSERS vergrößert und so ein SANFTERES AUSLÖSEN ERMÖGLICHT.
Kann man die entnehmbare Filmaufnahmespule extra kaufen? Habe gerade eine Zorki 4 aus ebay gekauft und mir ist gerade aufgefallen dass da diese Spule fehlt :D
Hallo,
ich vernehme dezente Hintergrundmusik,kommt gut!Lauter währe störend.
Auch das Ende des Videos mit Deinen Hinweisen neu gemacht,klasse!
Was die Kamera angeht ... da hast mir echt Lust gemacht :-) Ich stell mir die Belederung in Rot vor,sieht bestimmt gut aus :-)
Mal sehen,was der Markt so hergibt.
Beste Grüße,Marc
Danke für das liebe Feedback und schön, dass es Dir gefallen hat. ich drücke die Daumen :-)
Servus, habt ihr ein paar Einsteigertipps wo ich eine analoge SLR herbekomme neben der Bucht und Shpock.
Such mal nach analoger Fotografie bei facebook.
@@thomashartwig5059 Bin nicht bei Fb angemeldet aber trotzdem danke.
Je nach Region lohnen sich auch Trödelmärkte und die EBAY Kleinanzeigen
Normal dass sich die langsameren Verschlusszeiten etwas schwerer einstellen lassen als die hohen, B & 30? Es geht zwar nach dem Spannen (was man ja beachten muss) aber doch etwas schwerer als zb bei einer Zorki 1.
Hm wenn du das mit dem Jupiter VS Industar sagst, müsste ich mal noch mal das Industar auf meiner IIIF testen bevor ich mir ein Jupiter holen. War kurz davor noch mal nach einem Jupiter zu gucken und zu kaufen, aber jetzt muss ich noch mal sehen was im Industar steckt.
Solltest Du auf jeden Fall machen...obwohl noch ein Jupiter in der Hinterhand zu haben schadet nie ;-)
Ich hätte eine kleine konstruktive Kritik. Das Gedudel über das ganze Video im Hintergrund, ist mir nach 2 Minuten etwas auf den Keks genannt. Ich hab es trotzdem „ausgehalten“, weil ich die Ausführung zur Kamera sehr interessant fand. :D
Bei meiner fehlt leider die Spule für die Filmaufwicklung :-(
Hast du schon eine Spule? Mir ist genau dasselbe passiert, aber auf eBay habe ich direkt aus Russland eine um etwa 12$ gefunden.
Was ist denn heute mit der Bildqualität passiert?
Schöne Kamera, ich nutze so ein Modell seit fast zwanzig Jahren immer mal wieder zwischendurch. Gern auch mit dem Elmar 3.5cm f3.5 oder einem späten Industar 50 f2
Aber woher kommt nur die Aussage, dass eine Betätigung im nichtgespannten Zustand das Hemmwerk beschädigt. Da passiert gar nichts. Es ist offenbar ein Übersetzungsfehler der Anleitung, da der eingestellte Wert nur im gespannten Zustand korrekt angezeigt wird. Überdrehen usw. gelingt nur dem brutalsten Grobmotorikern.
Ein Schwachpunkt bei vielen Modellen ist auch die Belederung. Sie schrumpft mit der Zeit und löst sich dann ab
Hmm...an der Bildqualli kann ich nix negatives feststellen...was meinst Du denn genau???
@@Analogfotografie schau mal bei 1:40-2:15 und 3:30-3:50. Die Nahaufnahmen der Kamera sehen etwas merkwürdig aus oder ist das neue Schüngelsche Filmkunst? Ne Spass beiseite, schöner Beitrag. Die Zorki hat es verdient.
Bin auch auf der Suche nach einer Zorki 4, wobei es sehr viel Schrott auf dem Markt gibt. Viele Angebote kommen aus dem osteuropäischen Ausland, aber leider sind die Vorstellungen anhand der Qualität und des äußerlichen Zustandes überzogen.
Das es bei so vielen produzierten Kameras und dem alter auch solche gibt, die nicht gut gepflegt wurden ist klar. Man muss die Augen offen halten und sorgfältig prüfen. Viel Glück!
Hat schonmal jemand versucht dieses Dioptergedöhns auszubauen?
Ich jedenfalls nicht ;-)
Ich habe ihn gestern ausgebaut und anstelle davon ein kleines Stück Glas eines alten Bilderrahmens eingeklebt.
Der Sucher ist jetzt noch heller und ich habe diese Justiererei nicht mehr. Ich trage allerdings auch keine Brille. Funktioniert super!