DEPECHE MODE live 2017 in Leipzig - RLM-Musik - Part 3

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  • Опубліковано 5 січ 2025
  • Mit „Heroes“ und „Personal Jesus“
    Den Auftakt macht „Going Backwards“ vom aktuellen Album „Spirit“. Nicht der einzige Song auf der Platte, der kritisch fragt, mahnt, gelegentlich auch belehrt. In der deutschen DeMo-Hauptstadt Leipzig feiern die Anhänger jedes Stück, das die Weltstars abliefern, voller Leidenschaft. „So Much Love“, ebenfalls von „Spirit“, „Barrel Of A Gun“ und später „Home“ vom „Ultra“-Album.
    Während der Kirchentag zweieinhalb Kilometer weiter Moral und Werte unter der Losung „Du siehst mich“ predigt, singt Gahan „I Feel You“ - der vorletzte Song eines ganz anderen Gottesdienstes, bei dem der Frontmann so mitreißend und sexy wie eh und je tanzt, mit dem Mikroständer wirbelt und Piroutten dreht. Inzwischen dekoriert mit einem dünnen Bart, mit dem er einer Mischung aus dem späten Rock Hudson und Dalí ohne Zwirbelspitzen nahekommt, eilt der Sänger durch die Welt der Hits wie „Never Let Me Down Again“ oder „World In My Eyes“. Auch „Question Of Lust“ und „Everything Counts“, die schon länger nicht mehr auf der Setlist standen, tauchen auf. Außerordentlich zudem, dass ein Cover hinzukommt: Mit „Heroes“ huldigen DeMo dem vor eineinhalb Jahren gestorbenen David Bowie.
    „Where's The Revolution“ fragt Gahan zwischendurch und erinnert an die Lage einer Welt, in der die Angst sich mitdreht. In den Kriegsländern sowieso und in den westlichen Staaten nicht erst seit Manchester, aber das Attentat hinterlässt ein neuerliches Beispiel, wie Konzert-Glückseligkeit in Grauen umschlagen kann, überall. Dem trägt auch Veranstalter Marek Lieberberg in Leipzig Rechnung - mit stärkerer Einlasskontrolle, dem Einsatz von Metalldetektoren und Verbot größerer Taschen und Rucksäcke. Noch weitaus mehr Zuschauer-Geduld übrigens braucht es beim Getränke-Beschaffen, ein sehr lange dauernder Kampf zwischen Durst und Wartevermögen.
    Richtig los geht es auf der Bühne nach etwa der Hälfte der Show, nach „Wrong“ - dramaturgisch perfekte Symbolik, dass genau jetzt das Feuerwerk auf der benachbarten Kleinmesse den Himmel sprenkelt. Von hier ab gibt es kaum ein Halten mehr - nur ein Inne-Halten, als Gore seine unvermindert großartige Ballade „Somebody“ singt.
    Nach gut zwei Stunden kehren die Helden nicht mehr auf die Bühne zurück. „Personal Jesus“ hätte auch ohne Kirchentag den Schluss markiert, wirkt aber so wie ein ironisierender Kontrapunkt zum derzeit strapazierten Thema Glauben. Das Geschäft mit diesem besonderen Leipziger Konzert geht auch nach dessen Ende weiter: Gleich an drei Orten steigen After-Show-Parties. In Haus Leipzig, Werk 2 und Täubchenthal.
    Mark Daniel
    Quelle: www.lvz.de/Kult...

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