Echtz (D), kath. Kirche St.Michael - Vollgeläute

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  • Опубліковано 7 чер 2022
  • Glockentechnisch gut ausgestattet ist der Turm von St.Michael in Echtz bei Düren.
    Eine Kirche in Echtz ist spätestens seit dem frühen 14. Jahrhundert nachweisbar. Im 15. Jahrhundert wurde ein neues Gotteshaus erbaut, dessen Turm auf das Jahr 1498 datiert war. Zwischen 1896 und 1898 ließ die Gemeinde eine neue Kirche nach Plänen von Fritz Statz errichten, wobei der spätgotische Turm in Teilen erhalten blieb. Schwerste Beschädigungen erlitt St.Michael während des Zweiten Weltkriegs. Von der Kirche standen fast nur noch die Grundmauern. Der Turm war beinahe vollständig zerstört worden. Die Wiederaufbauarbeiten dauerten bis 1952 an. Dabei wurde der Turm in vereinfachten Formen wieder aufgebaut. Von der historischen Innenausstattung ist so gut wie nichts mehr erhalten geblieben. Lediglich der neugotische Hochaltar und ein Kreuzweg aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert sowie einige alte Heiligenfiguren sind noch vorhanden. Bemerkenswert ist die 22 Registern ausgestattete zweimanualige Orgel, die ursprünglich im Jahr 1956 von der Ludwigsburger Orgelbaufirma Walcker für die Renaissancekapelle des Pragfriedhofs in Stuttgart-Nord erbaut wurde. Sie gelangte 1989 nach Echtz und wurde in den vergangenen Jahren auf Betreiben des örtlichen Kirchenmusikers stets klanglich verbessert und erweitert.
    Im Turm befinden sich heute insgesamt elf Glocken, von denen fünf läutbar sind und vier das reguläre Geläut bilden. Die älteste Glocke ist die kleine Marienglocke aus dem Jahr 1594. Gegossen wurde sie von Jan van Trier. Sie hing früher im einst vorhandenen Dachreiter von St.Michael und wird heute noch zu besonderen Anlässen von Hand geläutet. Nach ihr folgt die 1652 durch Franz van Trier gegossene Jesus- und Marienglocke. Dieses einst sicherlich besonders schöne Instrument durfte während des Zweiten Weltkriegs im Turm verbleiben und trug schwerste Beschädigungen davon. Ein Riss, der von der Haube aus über die Schulter lief, konnte zwar verschweißt werden, jedoch lässt die sehr dumpfe Resonanz den Schluss zu, dass die Schweißung nicht zur Gänze geglückt ist. Im Ersten Weltkrieg verlor die Kirche eine weitere historische Glocke, die von Peter Legros im Jahr 1791 gegossen wurde. 1927 goss die Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock aus Gescher vier neue Glocken für Echtz, wobei man die Jesus- und Marienglocke einer irreversiblen Klangkorrektur unterzog. Die vier neueren Glocken sind schließlich, wie zu erwarten, ein Opfer des Zweiten Weltkriegs geworden. Nach Kriegsende erhielt St.Michael drei Leihglocken. Die größte von ihnen ist noch heute vorhanden und bildet das Fundament des Geläutes. Sie wurde 1516 von einem unbekannten Gießer für St.Jakob in Alt Guhrau in Schlesien gegossen. Das Instrument fällt vor allem durch seine sehr leichtrippige Konstruktion auf. Die äußere Gestaltung ist sehr schlicht gehalten. Zwei weitere Leihglocken kamen aus Mehlsack in Ostpreußen und Baumgarten in Niederschlesien. Ob letztere überhaupt jemals im Echtzer Turm geläutet hat, ist ungeklärt. Vermutlich war ihre Verwendung aufgrund der "geglückten" Schweißung der Jesus- und Marienglocke nicht mehr nötig. Dieses Ensemble erhielt 1951 Zuwachs durch die in Gescher gegossene Paulusglocke. 1959 wurde über die Glockengießerei Feldmann & Marschel in Münster ein kleines, sechsstimmiges Glockenspiel bei der Glockengießerei Eijsbouts im niederländischen Asten bestellt und montiert. Im Jahr 1980 konnte auch die Leihglocke aus Mehlsack durch eine tongleiche Nachfolgerin aus der Eifeler Glockengießerei Mark ersetzt werden. In dieser Konstellation präsentiert sich das Geläut bis heute. Kürzlich konnte ein völlig neuer, von der Firma HEW aus Herford gelieferter Klöppelsatz in Gebrauch genommen werden. Damit werden die Glocken nun nicht nur geschont, sondern auch die vorher völlig unzufriedenstellende Intonation gehört damit der Vergangenheit an!
    Annen-, Marien- und Jakobiglocke, Schlagton d'±0, Gewicht ca. 850 kg, Durchmesser 1207 mm, gegossen im Jahre 1516 von einem unbekannten Gießer. (Leihglocke aus Alt Guhrau, heute Stara Góra (PL))
    Jesus- und Marienglocke, Schlagton e'-3, Gewicht ca. 1.050 kg, Durchmesser 1213 mm, gegossen im Jahre 1652 von Franz van Trier.
    Michaelsglocke, Schlagton fis'-2, Gewicht ca. 790 kg, Durchmesser 1084 mm, gegossen im Jahre 1980 von der Eifeler Glockengießerei Mark in Brockscheid.
    Paulusglocke, Schlagton a'-4, Gewicht ca. 425 kg, Durchmesser 903 mm, gegossen im Jahre 1951 von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher.
    Herzlichen Dank an den hiesigen Domorganisten, Musicus maximus Frank Grobusch, dem ich mit dieser Aufnahme am heutigen Hochfest "Dies Natalis Grobiphoni" viel Freude wünschen möchte!

КОМЕНТАРІ • 17

  • @zvonazgnadbiskupije1094
    @zvonazgnadbiskupije1094 2 роки тому

    Nice bells. And you're finally back....

  • @Gudulaglocke
    @Gudulaglocke 2 роки тому +3

    Ein echt schönes Geläute und Hammer Aufnahme! LG aus Rhede!! :D!

  • @dreikoenigsglocke
    @dreikoenigsglocke 2 роки тому +1

    Die d' ist ja ein Prachtstück! Das Geläut gefällt mir auch außerordentlich gut. Danke für die Präsentation

    • @Engerlingraucher
      @Engerlingraucher  2 роки тому

      Gern geschehen! Ja, die d' ist in der Tat ein außergewöhnliches Instrument.

  • @grobifrank1976
    @grobifrank1976 2 роки тому

    Herzlichen Dank für die lieben Grüße und den schönen Tag im Turm! Superschöne Aufnahme, eben wie man das von dir gewohnt ist;-)

  • @Bullauge112
    @Bullauge112 2 роки тому

    Danke für die Blumen!

  • @angelika6186
    @angelika6186 2 роки тому

    Tolle Bilder und ein schönes Geläut.

  • @glockenfreak1
    @glockenfreak1 2 роки тому +2

    Tolles Geläut!! Interessant wie leicht diese Rippe von der d‘ ist bissle Stumpf klingt sie auf jeden Fall 😅

    • @Engerlingraucher
      @Engerlingraucher  2 роки тому

      Stumpf nicht wirklich, da ist die e' wesentlich schlechter. ;-) Aber sie röhrt schon ordentlich. Das muss man ihr lassen... :-)

  • @stahlglocke
    @stahlglocke 2 роки тому +1

    Ein sehr gefälliges Geläut - vielleicht auch durch Intonation und Klöppel bedingt, ja! Was ist denn das für eine komische Kronenkonstruktionsergänzung bei der e'?

    • @Eisenkuester
      @Eisenkuester 2 роки тому

      …und bei der d‘ scheint ein guter Teil des eh geringen Gewichtes in der Krone zu stecken…

    • @grobifrank1976
      @grobifrank1976 4 місяці тому

      da hat man leider nach dem Krieg gemeint, die fehlenden Kronenbügel durch einen Holzblock "ersetzen" zu müssen.