956 Jahre Siegburg - Frisch gewagt ...auf mittelalterlichen Wegen

Поділитися
Вставка
  • Опубліковано 6 вер 2024
  • 956 Jahre Siegburg - Frisch gewagt ... auf mittelalterlichen Wegen
    beinhaltet Musik von Karl Teike (1864-1922)
    Der am Fusse des aufsteigenden Bergischen Landes längst der mittelrheinischen mittleren Höhenterrasse geführte und zu den Altstraßen zählende Mauspfad ist unbekannten Alters. Wahrscheinlich existierte aber bereits seit alteuropäischer (belger-vaskonischer also vorkeltischer) Zeit mindestens ein am Ende gut 300 km langer Trampel- bzw. nachfolgender Saumpfad, als denn der Transport von Handelsgütern notwendig wurde, vom Niederrhein bis zu jener historischen Mainfurt, die der heutigen Stadt Frankfurt ihren Namen gab. Als einachsige Ochsengespanne mit 1,60 m Breite und 1,80 m hohen Karrenrädern diese Saumpfade ausspurten, befinden wir uns sicher schon im Zeitalter des keltischen Oppidums, jenen stadtähnlichen Großsiedlungen mit mächtigen Wallanlagen (etwa Güldenbergring am Aggerufer bei Lohmar, oder der mächtige keltische Ringwall nahe Overath). Ab ca. 150 vor Chr. drangen dann längst Weser, Ems, Issel oder eben Niederrhein germ. Stämme: Sugambrer, Brukterer, Marser, Amsiwaren, Usipeter usw. (um deren lateinisierte Namen zu nennen) ins heutige NRW ein oder reisten eben bequemer auf dem antiken Wege-Netz vieler Altstraßen wie dem Mauspfad. Was diesem seinen Namen gab, ist umstritten. Manche sagen, es käme von Maud(Zoll)-Pfad, weil er die Stadt Köln, die Zoll- und Stapelrecht für alle auf dem Rhein transportierten Waren besaß, auf elegante Weise umging. Andere sprechen vom Materior(Holzfäll)-Pfad als nicht nur das Rheinufer sondern auch das dem Rhein vorgelagerte, siedlungsfrei zu bleibende Vorland zum römischen Imperium zählte, in dem man sich viele in den Kolonien benötigten Güter und Rohstoffe (Holz und Holzkohle, Ton und Kalk, Sandstein, diverse Erze u.a.m.) kuzerhand besorgte.
    Bis etwa 1769/79, als man im Herzogtum Berg begann längst der niederen Rheinterrasse hochwasserfreie, teilweise fundamentierte und mit Splitt und Schotter bedeckte Kunststraßen (Chausseen) anzulegen, waren diese schnurgeraden Altstraßen längst der mittleren Höhenterrasse, die zumeist das hangparallele Befahren vermieden, für den Post(reiter)- und sehr geringen Warennahverkehr in Betrieb. Die siegburger Posthalterei und Relaisstation im Ortsteil Aulgasse ist ein Produkt aus napoleonischer Zeit als Siegburg zum verbündeten Satellitenstaat "Großherzogtum Berg" zählte. Sie "bediente" die Postexpedition - also die Briefpost per Post-Reiter - (französisches) Köln - hessisches Kassel (als Hauptstadt des französischen Satellitenstaats "Königreich Westfalen"). Über Hennef-Allner und dem dortigen Hanganstieg der "Römerstraße" führte die Linie längst des Rothaargebirgskamms als kürzeste Direktverbindung nach Kassel, das nach ca. drei Tagen Reit- oder aber fünf Tagen Fahrzeit erreicht werden konnte. Wegen völliger Unrentabelität wurde diese Linie in der nachfolgenden Preußenzeit freilich eingestellt. Die um 1835 eingerichtete Posthalterei im so genannten (auch heute noch existierenden) "Drei-Giebel-Haus" in Hennef/Sieg befand sich an der Postkutschenlinie Köln-Siegburg-Altenkirchen direkt an der Frankfurter-Chaussee (heutige B 8) gelegen. 3 mal wöchentlich verkehrte ein Gefährt für 4 Fahrgäste hin und an drei weiteren Wochentagen zurück. Ja, Personen- und Warenverkehre waren in der Region während vieler Jahrhunderte ungemein übersichtlich. Wer reisen wollte (und durfte), musste, wenn er über kein geeignetes pferdegezogenes Gefährt verfügte, vor allem sehr gut zu Fuß sein.
    Frei nach Wikipedia

КОМЕНТАРІ • 6