Wurde in der Studie reflektiert, dass vermutlich eine leichte positiv Verzerrungen bei den Teilnehmenden vorliegt? Vermutlich nehmen an einer solchen Studie kaum Personen teil, die sehr schlechte Leistungen oder Erfahrungen mit ihren Arbeitgebern hatten. Würde ein solcher Arbeitgeber beispielsweise nochmal bereit sein, Auskunft über die Person zu geben? Aber trotzdem ein sehr spannender Beitrag. Danke.
Das Bundesarbeitsgericht hat (unter Bezugnahme auf die genannte Studie) geurteilt, dass es dem Richter nicht zuzumuten ist, dass er weiß wo gerade der Durchnitte der Arbeits-Zeugnistnoten liegt. Daher wurde der Durchschnitt beim Skalenmittelwert (Noite 3) festgelegt. Wenn der Mitarbeiter eine bessere Note als 3 bekommt, muss also der Mitarbeiter beweisen, dass er besser ist als die Bewertung bei 3 oder schlechter, muss der Arbeitgeber beweisen, dass der Mitarbeiter unterdurchschnittlich war.
@@jankruger1347 Grau ist alle Theorie. Bei einer Kündigungsschutzklage werden Zeugnisinhalte oft im Vergleich ausgehandelt und festgelegt. Der Durchschnitt ist dabei völlig irrelevant.
@@jankruger1347 Das ändert an meiner Aussage leider nichts. Wenn es denn die "3" ist, die im Üblichen zu erreichen ist, dann ist die Aussagekraft dennoch selten hoch, da das Notenspektrum sich auf einen Mindestwert beschränkt.
Arbeitszeugnisse sind in manchen Bereichen ein Atavismus, der so ein bisschen den Geschmack der 90er hat und ein Auslaufmodell ist (z.b. in der Software-Industrie, v.a.wenn die Unternehmen international aufgestellt sind... Wie im Video erwähnt ist das Instrument im Rest der Welt eher unbekannt)
Sehr spannendes Video Herr Kanning! Eine Frage: Bei Minute 11 sind das die Korrelationen? Steht Beispielsweise eine Wert con 18% für die Korrelation von 0.18 zwischen den beiden Variablen? Oder ist das die erklärte Varianz einer Regressionsanalyse?
@@jankruger1347 Danke, ich habe bei ResearchGate schon 'ne Anfrage geschickt, weiß aber nicht, ob ich da 'ne positive Antwort bekomme. Werde mich mal in Geduld üben :)
Ja, es ist ein Zusammenhangsmaß. Die Umrechnung in % erfolgt aber etwas anders. Eine Korrelation von 0,2 entspricht nicht einem Prozentwert von 20 %. Wenn man eine Korrelation in % umrechnen möchte muss die Korrelation quadriert und mit 100 multipliziert werden. Eine Korrelation von 0,4 entspricht also einem Zusammenhang von 16 % (0,4 x 0,4 x 100 = 16). Bei der Regressionsanalyse kann man sich diesen Prozentwert (der der aufgeklärten Varianz entspricht) direkt ausrechnen lassen, bei Korrelationen würde man es einfach selbst schnell umrechnen.
Ein aussagekräftiges und gut formuliertes Zeugnis bietet mehr als eine Bewertung von Leistung und Verhalten. Aufgaben und Erfolge können ebenso wichtig sein für eine erste Beurteilung, ob der Bewerber die Anfordereungen in puncto Erfahrung erfüllt.
Wenn man weiß, dass die in Arbeitszeugnissen vorgenommenen Bewertungen und Formulierungen das Ergebnis eines Arbeitsgerichtsverfahrens sein können, relativieren sich deren Bedeutungen gegen Null. Daran vorgenommene Interpretationen führen ins Leere und sind irreführend!
Das stimmt so nicht. Genannte Studie zeigt ja gerade, dass es sehr wohl eine gewisse Varianzaufklärung durch Arbeitszeugnisse gibt, vor allem, was das Gesamturteil und das Sozialverhalten betrifft.
Mit anderen Worten, sende ich meinen Kaffeesatz als Bewerbungsanhang sind die Personaler fast genauso schlau, zumindest haben sie einen Hinweis auf Kreativität und Humor.
Das stimmt so nicht. Genannte Studie zeigt ja gerade, dass es sehr wohl eine gewisse Varianzaufklärung durch Arbeitszeugnisse gibt, vor allem, was das Gesamturteil und das Sozialverhalten betrifft.
@@jankruger1347 Ja, aber es betrifft die vergangene Tätigkeit. Mein Verständnis des Videos ist: Aus den Arbeitszeugnissen lassen sich sehr schlecht Beurteilungen über die Tauglichkeit für den beworbenen Job ableiten, da die dafür bestimmenden Faktoren nicht abgeleitet werden können. Den Stellenwert, den Personaler da rein legen, ist mit Kaffeesatzleserei wohl zu vergleichen.
@@LarsEllerhorst Naja, das kommt darauf an, was man erwartet. Natürlich sind Arbeitszeugnisse nicht das beste Eignungsdiagnostische Instrument. Es besitzt aber bei der Vorauswahl doch eine gewisse Effektstärke. Das ist erstmal eine postive Überraschung, weil eben doch nicht alle Arbeitszeugnisse "gleich" sind sondern doch geeignete von ungeeigneten Bewerbern zu einem gewissen Maß identifiziert werden können (auch wenn andere Instumente das wesentlich besser können). Aber Kaffeesatzleserrei ist doch nochmal etwas anderers (eher sowas wie Graphologie ;-)
Super, vielen Dank, dass Sie die Erkenntnisse mit Ihrem UA-cam Kanal der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen! 👍🏼
Vielen lieben Dank, Herr Kanning! An diesem Donnerstag wieder was durch Sie gelernt. :)
Wurde in der Studie reflektiert, dass vermutlich eine leichte positiv Verzerrungen bei den Teilnehmenden vorliegt? Vermutlich nehmen an einer solchen Studie kaum Personen teil, die sehr schlechte Leistungen oder Erfahrungen mit ihren Arbeitgebern hatten. Würde ein solcher Arbeitgeber beispielsweise nochmal bereit sein, Auskunft über die Person zu geben?
Aber trotzdem ein sehr spannender Beitrag. Danke.
Da eine gute Note in Deutschland einklagbar ist, ist die Aussagekraft selten hoch.
Das Bundesarbeitsgericht hat (unter Bezugnahme auf die genannte Studie) geurteilt, dass es dem Richter nicht zuzumuten ist, dass er weiß wo gerade der Durchnitte der Arbeits-Zeugnistnoten liegt. Daher wurde der Durchschnitt beim Skalenmittelwert (Noite 3) festgelegt. Wenn der Mitarbeiter eine bessere Note als 3 bekommt, muss also der Mitarbeiter beweisen, dass er besser ist als die Bewertung bei 3 oder schlechter, muss der Arbeitgeber beweisen, dass der Mitarbeiter unterdurchschnittlich war.
@@jankruger1347 Grau ist alle Theorie. Bei einer Kündigungsschutzklage werden Zeugnisinhalte oft im Vergleich ausgehandelt und festgelegt. Der Durchschnitt ist dabei völlig irrelevant.
@@jankruger1347 Das ändert an meiner Aussage leider nichts. Wenn es denn die "3" ist, die im Üblichen zu erreichen ist, dann ist die Aussagekraft dennoch selten hoch, da das Notenspektrum sich auf einen Mindestwert beschränkt.
@@drshreddi7040 Absolut, der Spielraum ist auf jeden Fall stark eingeschränkt.
Ich nutze die Zeugnisse eigentlich nur, um zu sehen, was das (operative) Tätigkeitsgebiet war.
Das war auch immer der Ansatz meines Doktorvaters.
@@jankruger1347 hahaha
@@bratwurstbude7660 Die Reaktion verstehe ich nicht ganz
Sehr gut! Kann das bestätigen.
Arbeitszeugnisse sind in manchen Bereichen ein Atavismus, der so ein bisschen den Geschmack der 90er hat und ein Auslaufmodell ist (z.b. in der Software-Industrie, v.a.wenn die Unternehmen international aufgestellt sind... Wie im Video erwähnt ist das Instrument im Rest der Welt eher unbekannt)
Mit einem guten Blick für das Wesentliche führt er seine Aufgaben sorgfältig und planvoll aus.
Ich hätte sehr gerne bei Ihnen studiert.
Sehr spannendes Video Herr Kanning! Eine Frage: Bei Minute 11 sind das die Korrelationen? Steht Beispielsweise eine Wert con 18% für die Korrelation von 0.18 zwischen den beiden Variablen? Oder ist das die erklärte Varianz einer Regressionsanalyse?
Oder weiß jemand, ob es die Dissertation auch irgendwo kostenfrei zum Download gibt?
@@DerMichael Einfach mal bei Prof. Sende an der Hochschule Hof nachfragen. Oder über Research-Gate
@@jankruger1347 Danke, ich habe bei ResearchGate schon 'ne Anfrage geschickt, weiß aber nicht, ob ich da 'ne positive Antwort bekomme. Werde mich mal in Geduld üben :)
Hallo qwer: Es handelt sich um die erklärte Varianz (R-Quadrat korr.) einer linearen hierarchischen Regression
Ja, es ist ein Zusammenhangsmaß. Die Umrechnung in % erfolgt aber etwas anders. Eine Korrelation von 0,2 entspricht nicht einem Prozentwert von 20 %. Wenn man eine Korrelation in % umrechnen möchte muss die Korrelation quadriert und mit 100 multipliziert werden. Eine Korrelation von 0,4 entspricht also einem Zusammenhang von 16 % (0,4 x 0,4 x 100 = 16). Bei der Regressionsanalyse kann man sich diesen Prozentwert (der der aufgeklärten Varianz entspricht) direkt ausrechnen lassen, bei Korrelationen würde man es einfach selbst schnell umrechnen.
Stimme dem voll und ganz zu. Für mich dienen diese maximal um mir die Dauer des Anstellungsverhältnisses und Funktion bestätigen zu lassen.
Ein aussagekräftiges und gut formuliertes Zeugnis bietet mehr als eine Bewertung von Leistung und Verhalten. Aufgaben und Erfolge können ebenso wichtig sein für eine erste Beurteilung, ob der Bewerber die Anfordereungen in puncto Erfahrung erfüllt.
Wenn man weiß, dass die in Arbeitszeugnissen vorgenommenen Bewertungen und Formulierungen das Ergebnis eines Arbeitsgerichtsverfahrens sein können, relativieren sich deren Bedeutungen gegen Null. Daran vorgenommene Interpretationen führen ins Leere und sind irreführend!
Das stimmt so nicht. Genannte Studie zeigt ja gerade, dass es sehr wohl eine gewisse Varianzaufklärung durch Arbeitszeugnisse gibt, vor allem, was das Gesamturteil und das Sozialverhalten betrifft.
Mit anderen Worten, sende ich meinen Kaffeesatz als Bewerbungsanhang sind die Personaler fast genauso schlau, zumindest haben sie einen Hinweis auf Kreativität und Humor.
Das stimmt so nicht. Genannte Studie zeigt ja gerade, dass es sehr wohl eine gewisse Varianzaufklärung durch Arbeitszeugnisse gibt, vor allem, was das Gesamturteil und das Sozialverhalten betrifft.
@@jankruger1347 Ja, aber es betrifft die vergangene Tätigkeit. Mein Verständnis des Videos ist: Aus den Arbeitszeugnissen lassen sich sehr schlecht Beurteilungen über die Tauglichkeit für den beworbenen Job ableiten, da die dafür bestimmenden Faktoren nicht abgeleitet werden können. Den Stellenwert, den Personaler da rein legen, ist mit Kaffeesatzleserei wohl zu vergleichen.
@@LarsEllerhorst Naja, das kommt darauf an, was man erwartet. Natürlich sind Arbeitszeugnisse nicht das beste Eignungsdiagnostische Instrument. Es besitzt aber bei der Vorauswahl doch eine gewisse Effektstärke. Das ist erstmal eine postive Überraschung, weil eben doch nicht alle Arbeitszeugnisse "gleich" sind sondern doch geeignete von ungeeigneten Bewerbern zu einem gewissen Maß identifiziert werden können (auch wenn andere Instumente das wesentlich besser können). Aber Kaffeesatzleserrei ist doch nochmal etwas anderers (eher sowas wie Graphologie ;-)