Hugo Wolf: Storchenbotschaft - Stuart Jackson & Jocelyn Freeman, 25.09.2016

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  • Опубліковано 17 жов 2024
  • Lied der Woche 92
    Mit dem "Lied der Woche" veröffentlichen wir jede Woche ein neues Lied aus unserer Reihe "Der ganze Hugo Wolf" auf unseren Plattformen (UA-cam, Facebook) sowie auf unserer Webseite www.ihwa.de. Ergänzt wird der musikalisch-visuelle Genuss um Informationen rund um dieses Lied von Hugo Wolf, sodass hier nach und nach eine umfassende und informative Mediathek der Lieder unseres Namenspatrons entsteht. Wir wünschen viel Freude damit!
    www.ihwa.de/in...
    Das Video entstand im Rahmen des Internationalen Wettbewerbs für Liedkunst Stuttgart 2016 im Preisträgerkonzert am 25. September 2016 in der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.
    LIEDTEXT:
    Des Schäfers sein Haus und das steht auf zwei Rad,
    Steht hoch auf der Heiden, so frühe, wie spat;
    Und wenn nur ein Mancher so’n Nachtquartier hätt’!
    Ein Schäfer tauscht nicht mit dem König sein Bett.
    Und käm’ ihm zur Nacht auch was Seltsames vor,
    Er betet sein Sprüchel und legt sich auf’s Ohr;
    Ein Geistlein, ein Hexlein, so luftige Wicht’,
    Sie klopfen ihm wohl, doch er antwortet nicht.
    Einmal doch, da ward es ihm wirklich zu bunt:
    Es knopert am Laden, es winselt der Hund;
    Nun ziehet mein Schäfer den Riegel - ei schau!
    Da stehen zwei Störche, der Mann und die Frau.
    Das Pärchen, es machet ein schön Kompliment,
    Das möchte gern reden, ach, wenn es nur könnt’!
    Was will mir das Ziefer? Ist so was erhört?
    Doch ist mir wohl fröhliche Botschaft beschert.
    Ihr seid wohl dahinten zu Hause am Rhein?
    Ihr habt wohl mein Mädel gebissen ins Bein?
    Nun weinet das Kind und die Mutter noch mehr,
    Sie wünschet den Herzallerliebsten sich her.
    Und wünschet daneben die Taufe bestellt:
    Ein Lämmlein, ein Würstlein, ein Beutelein Geld?
    So sagt nur, ich käm’ in zwei Tag oder drei,
    Und grüßt mir mein Bübel und rührt ihm den Brei!
    Doch halt! Warum stellt ihr zu Zweien euch ein?
    Es werden doch, hoff’ ich, nicht Zwillinge sein?
    Da klappern die Störche im lustigsten Ton,
    Sie nicken und knixen und fliegen davon.!
    TEXTDICHTER: Eduard Mörike (1804-1875)
    KOMPOSITIONSJAHR: 1888
    INFOTEXT von Susan Youens (deutsche Übersetzung: IHWA):
    Einfache Menschen und übernatürliche Geschöpfe existieren nebeneinander in der komischen Ballade Storchenbotschaft, in der ein Hirte die Bedeutung der beiden Störche, die an seiner Tür erscheinen, entschlüsseln muss. Abgesehen von dem Mythos, dass Störche die Babys bringen, ist dies auch ein Mythos über poetische Schöpfung: Wenn der menschliche Dichter die richtige Botschaft »gebiert« (Zwillinge!), fliegen die Vögel davon, und die Verlegenheit des Reichtums ist seine Belohnung. Wolf schätzte die Werke des Balladenmeisters Carl Loewe (1796-1769) sehr; wenn er in dieser entzückenden Ballade mehrere Reminiszenzen an Loewe einbaut, so verwandelt er auch die größere Naivität des früheren Komponisten in die Raffinesse einer nachwagner'schen Zeit.
    Rustic human beings and supernatural creatures coexist in the comic ballad Storchenbotschaft, in which a shepherd must read aright the meaning of the two storks who appear at his door. Beyond myths of storks bringing babies, this is also a myth of poetic creation: when the human poet "gives birth" to the correct message (twins!), the birds fly away, and an embarrassment of riches is his reward. Wolf loved the works of the Balladenmeister Carl Loewe (1796-1769); if he incorporates multiple reminiscences of Loewe in this delightful ballad, he also transforms the earlier composer's greater naiveté into sophistication for a "nach-Wagner'schen" age.

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