Das Beispiel mit dem Wasser finde ich gut, es gibt dem Ganzen die oft fehlende Leichtigkeit bei solchen Themen. Frei, weich und fließend ist der Wunsch vieler, doch selten kommt es zur Umsetzung.
Kotao. also 合唱。感謝満々。Jo,,da hast du, lieber Muhō, aber nice die Frage beantwortet. Ich muss mich erst einmal um die morgentliche Vorbereitung von Stoffwechselvorprodukten kümmern, dennoch schreibe ich mal, was ich vielleicht geantwortet hätte. Lieber Fragesteller,,das ist ja eine interessante Frage, die aus den Tiefen der im sogenannten Westen kultivierten philosophischen Formen des Entweder-Oder hervorkommt. Kann es sein, dass man dort ein religiöses System erstmal irgendwie gut findet und sich dann die entsprechenden Klamotten anzieht? Dann bekennt man sich, und gibt sich als Lutheraner (ich glaub Kloster Isenhagen irgendwie bei Gifhorn ist auch evangelisch bzw. war evangelisch, wenn es nicht mehr als Kloster betrieben werden sollte), Amida-Buddhist, Anhängerin des Sufismus, Atheist bla zu erkennen. Und dann merkt man irgendwann, dass man eine andere Kleidergröße braucht oder gebraucht hätte (kann sein, vielleicht stimmt die Körpergröße auch nicht so ganz). Und wenn man das dann ein paar mal hinter sich gehabt hat, geht man, warum auch immer, irgendwie zufällig mal an einen Baggersee und hat keine Badehose dabei und es ist heiß, so wahnsinnig heiß. Und weil man ja die Klamotten nicht nass machen will, springt man dann mal nackig in den Gartenteich. Man hat sich endlich, warum auch immer nackig gemacht und merkt wie gut das tun kann, mal all die X-tümer und Y-ismen abzulegen. Naja, wenn's wieder kälter wird, können Klamotten durchaus und auch im gesellschaftlichen Umgang dann auch wieder eine nicht so schlechte Option sein. Oder?
Was mich interessieren würde, ist die Frage, ob es im Zen Parallelen zu einer korrekt interpretierten Mystik Eckharts und anderer gibt. Das vermag ich nicht einzuschätzen, aber vielleicht weiß Muho da mehr.
Ja, es ist schon ein Krampf mit dem Christentum. Ich komme ja selbst, wie wohl die meisten hier, aus einer christlichen Tradition und spüre dadurch durchaus eine gewisse Verbundenheit, v.a. mit durch das Christentum inspirierte Architektur, Kunst und Musik (Kirchen, Johann S. Bach etc.). Ich habe auch immer wieder versucht (Teile) des Christentums für mich brauchbar zu machen, aber letztlich gleicht es halt immer einem Versuch etwas Eckiges in etwas Rundes zu pressen. Es gibt schon Geschichten, Lehren und Metaphern, die interessant und wertvoll sind. Sei es die Bergpredigt oder "abstraktere Analogien" a la "Christus am Kreuz als Mensch (kleines Ich) und Auferstehung in Gott (großes Ich)". Desweiteren sehe ich durchaus Wert in Riten und Traditionen (z.B. Begräbnisrituale oder Rituale fürs Erwachsenwerden wie Firmung). Letztlich läuft es für mich aber auf eine Sache hinaus: Die Ideen des Christentums und v.a. natürlich das ganze Glaubensbekenntnis etc. sind für mich persönlich überholt. Ich bin mir sicher jeder erstsemestrige Philosophiestudent könnte mit weniger Worten einen besseren ethischen Leitfaden als die Bibel oder Koran auf die Beine stellen und er würde dafür vermutlich nur 15 Minuten brauchen. Auch was Rituale angeht, wäre wohl noch deutlich mehr machbar. Nur brauchen Rituale und auch Praxis aller Art (wie Meditation) Gemeinschaft und es ist nicht einfach möglich, das zu realisieren. Und explizit eine "neue Religion" zu gründen würde mit allerlei Fallstellen und Problemen einhergehen. Zumal es keine objektive Wahrheit gäbe, an denen man Aspekte wie Religionsarchitektur und Riten orientieren könnte. Es würde also immer darauf hinauslaufen, dass sich Hänschen klein irgendwas ausdenkt und proklamiert "das ist es!". Also hängt man doch wieder an alten Wüstenreligionen fest, die aber weitgehend unbefriedigend sind oder man kocht sich privat sein eigenes Süppchen, was wohl jeder hier - auch ich - macht. Zen, aber auch anderer Buddhismus wie Theravada, ist hier schon eine nette Sache, weil es ja wirklich kaum einen Ballast gibt und auch nichts zu "glauben". Natürlich, sobald andere Personen ins Spiel kommen und sich zusammenschließen, ergeben sich ähnliche Herausforderungen wie bei anderen organisierten Religionen (s. Sōtō-shū in Japan), aber das ist halt Teil der menschlichen Kondition.
19 bei der dicken Kette, 15 bei der Handkette (wobei es vielleicht urspruenglich 16 waren, und mir ein Schaedel hinter den Kuehlschrank gerollt sein koennte).
Jesus hat sich 40 Jahre in die Wueste zurück gezogen hat sich dort um zu fasten und sich frei zumachen. Ich war auch in einem katholischen Kloster wo auch ZEN praktiziert wird.
vielleicht hatte die Absage gar nichts mit dir zu tun - klingt eher nach einer Interpretation deines Anliegens auf der gegenüberliegenden Seite, nicht nach dem was die neutrale Realität ist / war. Thema ist ja eigentlich unterschiedliche Ansätze chinesisches Chan und japanisches Zen. Ich denke eher, dass hier ein an sich neutrales Thema im Vordergrund stand.
Zen ist keine Religion? Islam, Christentum sind Religionen? Ist Buddhismus denn eine Religion, oder doch lieber nicht? Was ist Religion? DEFINIERE Religion ... Ist nicht jedes menschliche Tun geeignet, Religion zu sein; also auch Zen? :lächelt:
@@Vk-du3ci gibt es ja in der weiten Welt des Buddhismus auch. Tempel als religiöser Dienstleistungsbetrieb, habe ich das von Muhō aufgeschnappt? Denke schon. Danke schön!
🙏🙏💡👍
Das Beispiel mit dem Wasser finde ich gut, es gibt dem Ganzen die oft fehlende Leichtigkeit bei solchen Themen.
Frei, weich und fließend ist der Wunsch vieler, doch selten kommt es zur Umsetzung.
Kotao. also 合唱。感謝満々。Jo,,da hast du, lieber Muhō, aber nice die Frage beantwortet. Ich muss mich erst einmal um die morgentliche Vorbereitung von Stoffwechselvorprodukten kümmern, dennoch schreibe ich mal, was ich vielleicht geantwortet hätte.
Lieber Fragesteller,,das ist ja eine interessante Frage, die aus den Tiefen der im sogenannten Westen kultivierten philosophischen Formen des Entweder-Oder hervorkommt. Kann es sein, dass man dort ein religiöses System erstmal irgendwie gut findet und sich dann die entsprechenden Klamotten anzieht? Dann bekennt man sich, und gibt sich als Lutheraner (ich glaub Kloster Isenhagen irgendwie bei Gifhorn ist auch evangelisch bzw. war evangelisch, wenn es nicht mehr als Kloster betrieben werden sollte), Amida-Buddhist, Anhängerin des Sufismus, Atheist bla zu erkennen. Und dann merkt man irgendwann, dass man eine andere Kleidergröße braucht oder gebraucht hätte (kann sein, vielleicht stimmt die Körpergröße auch nicht so ganz). Und wenn man das dann ein paar mal hinter sich gehabt hat, geht man, warum auch immer, irgendwie zufällig mal an einen Baggersee und hat keine Badehose dabei und es ist heiß, so wahnsinnig heiß. Und weil man ja die Klamotten nicht nass machen will, springt man dann mal nackig in den Gartenteich. Man hat sich endlich, warum auch immer nackig gemacht und merkt wie gut das tun kann, mal all die X-tümer und Y-ismen abzulegen. Naja, wenn's wieder kälter wird, können Klamotten durchaus und auch im gesellschaftlichen Umgang dann auch wieder eine nicht so schlechte Option sein. Oder?
Was mich interessieren würde, ist die Frage, ob es im Zen Parallelen zu einer korrekt interpretierten Mystik Eckharts und anderer gibt. Das vermag ich nicht einzuschätzen, aber vielleicht weiß Muho da mehr.
Da gibt's einen guten Vortrag von Alexander Poraj (Paroj?) zu auf YT.
Ja, es ist schon ein Krampf mit dem Christentum. Ich komme ja selbst, wie wohl die meisten hier, aus einer christlichen Tradition und spüre dadurch durchaus eine gewisse Verbundenheit, v.a. mit durch das Christentum inspirierte Architektur, Kunst und Musik (Kirchen, Johann S. Bach etc.). Ich habe auch immer wieder versucht (Teile) des Christentums für mich brauchbar zu machen, aber letztlich gleicht es halt immer einem Versuch etwas Eckiges in etwas Rundes zu pressen. Es gibt schon Geschichten, Lehren und Metaphern, die interessant und wertvoll sind. Sei es die Bergpredigt oder "abstraktere Analogien" a la "Christus am Kreuz als Mensch (kleines Ich) und Auferstehung in Gott (großes Ich)". Desweiteren sehe ich durchaus Wert in Riten und Traditionen (z.B. Begräbnisrituale oder Rituale fürs Erwachsenwerden wie Firmung).
Letztlich läuft es für mich aber auf eine Sache hinaus: Die Ideen des Christentums und v.a. natürlich das ganze Glaubensbekenntnis etc. sind für mich persönlich überholt. Ich bin mir sicher jeder erstsemestrige Philosophiestudent könnte mit weniger Worten einen besseren ethischen Leitfaden als die Bibel oder Koran auf die Beine stellen und er würde dafür vermutlich nur 15 Minuten brauchen. Auch was Rituale angeht, wäre wohl noch deutlich mehr machbar. Nur brauchen Rituale und auch Praxis aller Art (wie Meditation) Gemeinschaft und es ist nicht einfach möglich, das zu realisieren. Und explizit eine "neue Religion" zu gründen würde mit allerlei Fallstellen und Problemen einhergehen. Zumal es keine objektive Wahrheit gäbe, an denen man Aspekte wie Religionsarchitektur und Riten orientieren könnte. Es würde also immer darauf hinauslaufen, dass sich Hänschen klein irgendwas ausdenkt und proklamiert "das ist es!".
Also hängt man doch wieder an alten Wüstenreligionen fest, die aber weitgehend unbefriedigend sind oder man kocht sich privat sein eigenes Süppchen, was wohl jeder hier - auch ich - macht. Zen, aber auch anderer Buddhismus wie Theravada, ist hier schon eine nette Sache, weil es ja wirklich kaum einen Ballast gibt und auch nichts zu "glauben". Natürlich, sobald andere Personen ins Spiel kommen und sich zusammenschließen, ergeben sich ähnliche Herausforderungen wie bei anderen organisierten Religionen (s. Sōtō-shū in Japan), aber das ist halt Teil der menschlichen Kondition.
Bravo, sehr schöner Beitrag! 😻
Hallo, sind es eigentlich 15 oder 19 Glieder an der Totenkopf-Kette?
19 bei der dicken Kette, 15 bei der Handkette (wobei es vielleicht urspruenglich 16 waren, und mir ein Schaedel hinter den Kuehlschrank gerollt sein koennte).
Jesus hat sich 40 Jahre in die Wueste zurück gezogen hat sich dort um zu fasten und sich frei zumachen. Ich war auch in einem katholischen Kloster wo auch ZEN praktiziert wird.
40 Jahre in der Wüste? Und ich dachte, er sei mit Anfang 30 ans Kreuz genagelt worden!
Waren vierzig Tage, oder? Naja, die Bibel hat ja ihren eigenen Umgang mit Zahlen.
vielleicht hatte die Absage gar nichts mit dir zu tun - klingt eher nach einer Interpretation deines Anliegens auf der gegenüberliegenden Seite, nicht nach dem was die neutrale Realität ist / war. Thema ist ja eigentlich unterschiedliche Ansätze chinesisches Chan und japanisches Zen. Ich denke eher, dass hier ein an sich neutrales Thema im Vordergrund stand.
Ja, vermutlich ist es so.
Zen ist keine Religion? Islam, Christentum sind Religionen? Ist Buddhismus denn eine Religion, oder doch lieber nicht?
Was ist Religion? DEFINIERE Religion ... Ist nicht jedes menschliche Tun geeignet, Religion zu sein; also auch Zen?
:lächelt:
Nun, ich würde sagen, zur Religion gehört wenigstens die Anbetung eines Gottes oder sonstwie gearteter höherer Mächte...
@@Vk-du3ci gibt es ja in der weiten Welt des Buddhismus auch. Tempel als religiöser Dienstleistungsbetrieb, habe ich das von Muhō aufgeschnappt? Denke schon. Danke schön!