Langenthal BE, Kirche Geissberg, Vollgeläute und Stundenschlag
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- Опубліковано 19 сер 2024
- ** Mit diesem Video wünsche ich allen Glockenfreunden und Kircheninteressierten ein gesegnetes Pfingstfest. Möge sich das Feuer des Heiligen Geistes in allen neu entfachen! **
Langenthal BE
Kirche Geissberg
Konfession: evangelisch-reformiert
Es erschallen alle 6 Glocken:
B° des‘ es‘ f‘ g‘ b‘
Aufnahme vom Samstag, 03.06.2017, 16h45, Festtageinläuten zu Pfingsten.
Aus dem Turm der Kirche auf dem Geissberg in Langenthal erklingt ein sechsstimmiges Geläute. Fast zu gross für den zierlichen Turm, fegt es in einer unglaublichen, etwas unangenehmen Lautstärke über den Platz. Die Tonfolge mit Tritonus (des‘-g‘) ist in der Schweiz wohl einmalig. Bis zum Jahre 1957 hatte das Geläute die Tonfolge es‘ g‘ b‘ c‘‘ es‘‘. Damals wurde es wahrscheinlich in die heutige Tonfolge erweitert, denn das Rüetschi-Glockenverzeichnis von 1968 nennt bereits diese. Im Jahre 1978 hat man schliesslich vier Glocken dieses Geläutes ersetzt, aber die Tonfolge beibehalten. Heute liegt also ein Geläute aus zwei Generationen der Giesserei Rüetschi vor.
Die Kirche von Langenthal besteht seit dem Mittelalter und wurde im Jahre 1197 erstmals urkundlich erwähnt. Anfänglich handelte es sich um eine Eigenkirche der Freiherren von Grünenberg, später des Klosters St. Urban (s. • Video ). Der heutige Predigtsaal entstand 1675-1678 unter der Leitung von Abraham I. Dünz. Der Turm wurde im Rahmen eines Umbaus 1862-1864 am alten Standort neu estellt. Ein erneuter Umbau von 1897-1898 verlieh dem Bau ein neugotisches Gewand. Der letzte Umbau vom 1957-1958 beseitigte alle Elemente der vorhergehenden und purifizierte die Kirche vollends.
Die Kirche steht auf dem Hügel Geissberg gleich beim Städtchen von Langenthal. Sie wird von einem grosszügigen, parkähnlichen und sehr schönen Friedhof umgeben. Auch das bekannte Krematorium (das durch die familiäre Atmosphäre von vielen Leuten geschätzt wird) ist gleich nebenan. Die Kirche ist ein langgezogener "barocker" Predigtsaal mit seitlichem Turm. Dieser wird von einem Spitzhelm abgeschlossen und besitzt monumentale Schallfenster. Das Innere des Gotteshauses hat unter den vielen Umbauten sichtlich gelitten. Es wurde völlig ausgeräumt und wirkt so irgendwie etwas trist. Die fünf grossen Glasgemälde stammen von Albin Schweri aus dem Jahre 1922. Beachtenswert ist insbesondere die Renaissancekanzel aus dem Jahre 1606 mit ihren prachtvollen Intarsien. Die restliche Ausstattung ist modern.
Daten der Glocken:
Nr. 1
gegossen 1978
Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
Schlagton: B°
Nr. 2
gegossen 1978
Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
Schlagton: des‘
Nr. 3
gegossen 1863
Giesser: Gebr. Rüetschi, Aarau
Schlagton: es‘
Nr. 4
gegossen 1978
Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
Schlagton: f‘
Nr. 5
gegossen 1978
Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
Schlagton: g‘
Nr. 6
gegossen 1863
Giesser: Gebr. Rüetschi, Aarau
Schlagton: b‘
Bilder, Tonaufnahme und Text: Robin Marti
Das ist natürlich sehr interessant mit dem Tritonus. Mir persönlich gefällt es sehr gut, es steigert meiner Meinung nach die Festlichkeit des Geläutes sogar etwas. Das Geläute kommt in die Favoriten. Frohes Pfingstfest !
Ja, es ist ein interessantes Geläute.Tritoni bin ich ja von meinem Heimatgeläute gewohnt und finde sie auch festlich.
So geschwitzt wie bei dieser Aufnahme habe ich nie. Die schwarzen Wolken wurden immer grösser und der Wind frischte auf => das Gewitter hätte jederzeit ausbrechen können :-)
Ich war mal während einem Gewitter auf dem Turm, habe es aber erst nach dem Verstummen der Glocken gemerkt. Da kriegt man Angst ;-)
Angst um mein Leben hatte ich natürlich keine (als Hinterländer ist man solche Wätterli ja gewohnt), nur um meine Aufnahme, da Donnergroll und Platzregen nicht förderlich sind...
Boah! Da hört man gerne zu! Ein sehr wohlklingendes und herrliches Geläut! :D
Danke. Ich habe mir gedacht, zu Pfingsten mal was typisch schweizerisches! Die ref. Kirche Langenthal besitzt ein sehr interessantes Geläute, wobei es bestimmt noch viel wohlklingendere gibt. Freude machen mir hier vor allem die Lautstärke und der völlig ausgestopfte Turm :-)
Das klingt schon recht grell, die Tonfolge macht da aber einiges wieder gut.
Wenn Du schreibst, es sei laut gewesen, dann würden es meine mitteldeutschen Ohren wohl mehr als ohrenbetäubend finden. :-)
Das Geläute gehört sicher nicht zu den wohlklingendsten, hat aber Charakter :-)
Ja, die Lautstärke ist mehr als stattlich. Eines der lautesten Geläute, die ich bisher gehört habe. Besonders wenn man beim Krematorium auf der Treppe sitzt ist es kaum zum Aushalten. Am Aufnahmestandort gings noch einigermassen...
Sehr "metallischer" Klang, aber mal eine erfrischend andere Tonfolge. Interessant in jedem Fall zum Anhören ... ich sehe schon, der Kanton Bern wäre auch mal was für eine Tour ^^
Metallisch ist es auf alle Fälle, aber wie du sagst, interessant zum Anhören.
Der Kanton Bern ist auf jeden Fall auch eine Reise wert, obwohl es hier natürlich nicht so von Grossgeläuten wimmelt wie in der Ostschweiz :-)
Das ist ja mal was völlig überraschendes! Tolle Tonfolge, wenn auch ungewohnt. Kann es sein, dass die Glocken gekröpft hängen...?
Danke! Ja, es ist ein sehr spezielles Geläute mit einer unverwechselbaren und tollen Tonfolge. Wie man der entsprechenden Innenaufnahme entnehnen kann, sind Glocken 3-1 gekröpft.
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Ist nicht das einzige mit Tritonus. Hier bei mir in Disentis hat die Pfarrkirche ein 4. Stimmiges Geläut in B0 des‘ es‘ g‘ :-)
Ich kenne zahlreiche Tritonusgeläute, allein "meines" hier in Hergiswil b. W. enthält 3 davon, den nächsten findet man bereits im Nachbardorf Luthern. So bewusst disponiert wie in Langenthal in neuerer Zeit dürften sie aber recht selten sein :-)