Horst Raszat: "Meine Braut ist aus Pillkallen" - Aufn. um 1935

in ostpreußischer Mundart, mit seiner Knautschkommode.
Komponisten: Horst Raszat und Hans Bussmann.
Text:
*
Ja, meine Braut kann allerlei -
ach, wie ist das schön.
Sie macht die Soßen dick wie Ei -
ach, wie ist das schön.
So dick, daß man nich schlafen kann -
aah...
Ich ess‘ mich immer krank daran -
ja, ja.
Und gut erzogen, das ist sie,
und red’t nich so jemein -
und ihre Finger steckt se nie
in ihre Nase rein.
-
Meine Braut ist aus Pillkallen,
und se tut mir sehr jefallen.
Alles ist bei ihr Natur,
de Visag‘ und der Figur.
Meine Braut ist aus Pillkallen,
und die tut mir sehr jefallen -
denn se is noch janz reell
unbetruglich e‘ Marjell!
-
Mein Chef, der sagte heut zu mir:
„Jungche, komm mal her.
Du Lorbass, was ist denn mit dir?
Ich kenn dich gar nich mehr.
Die Haare hast du dir jekämmt -
nanu, nanu?
Und trägst sogar ein neues Hemd -
wozu? Na, wozu?“
„Du Lümmel“, sagte er zu mir,
„du hast wohl eine Braut?“
Da habe ich zu ihm jesagt,
na, aber ziemlich laut:
-
Meine Braut ist aus Pillkallen...
-
Ja, meine Braut ist wie e Kind,
kittekittekit -
Se müßten sehen, wie wir sind,
kittekittekit -
Wir haben uns noch n i e jeküßt,
nein, nein, das mag se nich.
Se fragt mich nur, was Sehnsucht is -
aaah...
Und streich'le ich mal ihre Haut,
dann wird se janz nervös,
und rennt zur Küche und schreit laut:
„Na, was machen meine Klöß‘?“
-
Meine Braut ist aus Pillkallen...
-
Wenn meine Braut in‘ Kuhstall kommt,
dann brüllen alle Kühe prompt
„Muuuh“.
Denn jede will jemolken sein -
na, seh’n se -
von meiner Braut nur janz allein -
verstehen se?
Sogar die Ochsen sind vergnügt,
und drehen sich nach ihr um.
Und wissen se, woran das liegt?
na, was meinen se, warum?
ha, ha, ha...
de Ochsen sind doch nich damlich...
-
Meine Braut ist aus Pillkallen...
***
Gloria G. O. 27 601 a, Matriznr. P Bi 3158

[@soldatimkaiserreich5763]

Wunderschöne Aufnahme aus der schönen alten deutschen Heimat

[@lyraphon]

Herzlichen Dank für Ihre gelungene Korrektur, so klingt der Dialekt wirklich richtig.
Ich hatte nach Gehör erstmal drauflos geschrieben...

[@benkersten169]

So sprachen meine Eltern und Grosseltern 😥😥😥

[@peterpiets3631]

16/02/1938

[@idontknow2rhhfhf]

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