Ich habe auch als kognitive Verhaltenstherapeutin gearbeitet. Sie erklären das sehr schön und machen Mut, sozusagen … wie wir immer sagen „Augen a u f und durch zu gehen“. Es ist bestimmt sehr empfehlenswert, Ängste und Panik mit Konfrontation anzugehen, vor allem, wenn sie sich immer mehr ausweiten. Aus Angst wird sonst auch Rückzug und Depression. Allerdings war ich immer für einen noch ganzheitlicheren Blick, nämlich vor allem bei lebenserfahreneren Personen zu schauen, welche Funktion hat diese Angst … und da sind wir dann wieder bei den tieferen Ursachen. Ich habe häufiger erlebt, dass vereinzelte Ängste, irgendwas zu meiden, nicht selten mit einer Selbstwertproblematik zusammenhängen. Das heißt, diese Menschen haben gelernt, immer zu funktionieren und die Angst ist quasi ihr Ungehorsam gegen dieses Prinzip. Insofern kann auch das endgültige Akzeptieren und damit Meiden eines Angstauslösers ein Weg sein, die eigene Persönlichkeit damit eher zu stärken. Dazu zu stehen, dass man etwas nicht kann … bzw. aus dem Nicht-Können ein Nicht-Wollen zu machen, also eine endgültige Integration dieser „Schwäche“ in die Persönlichkeit. Wenn man z.B. als Kind einem ständigen Erwartungsdruck der Eltern ausgesetzt war, kann eine vereinzelte Angst und die Vermeidung des Angstauslösers eine sehr wichtige und tiefe Wehrhaftigkeit gegen diese ehemalige Erwartung ausdrücken und vielleicht somit als „Rauchmelder“ für ein bestimmtes Gericht fungieren. Indem dann ein Angstauslöser bewusst und konsequent vermieden wird, hat man damit dann gleichermaßen ein Frühwarnsystem für etwaige andere Überforderungen. Ein, zwei Ängste können der Platzhalter sein „nein“ zu sagen, wo man sonst zu allem „ja und Amen“ gesagt hat.
Mir hat geholfen, das der Horizont sich bei Angst verengt, und wir nicht in unserem Potential sind, was ja schade ist. Ich nehme die Welt gerne wahr, und nicht nur aus dem Tunnelblick oder im Fluchtmodus, das Leben verpassend. Angst lügt. Bei Sozialphobie ist es jedenfalls meistens so. Manche Menschen sind allerdings tatsächlich gruselig 😅
Herzlichen Dank für die guten Fragen und die aufschlussreichen Antworten.
Danke Ihnen/Euch vielmals für diesen guten Beitrag🎁💎🙏💛♾️!
Fabelhaftes Gespräch. Hab eine Menge gelernt!
Ich habe auch als kognitive Verhaltenstherapeutin gearbeitet. Sie erklären das sehr schön und machen Mut, sozusagen … wie wir immer sagen „Augen a u f und durch zu gehen“. Es ist bestimmt sehr empfehlenswert, Ängste und Panik mit Konfrontation anzugehen, vor allem, wenn sie sich immer mehr ausweiten. Aus Angst wird sonst auch Rückzug und Depression. Allerdings war ich immer für einen noch ganzheitlicheren Blick, nämlich vor allem bei lebenserfahreneren Personen zu schauen, welche Funktion hat diese Angst … und da sind wir dann wieder bei den tieferen Ursachen. Ich habe häufiger erlebt, dass vereinzelte Ängste, irgendwas zu meiden, nicht selten mit einer Selbstwertproblematik zusammenhängen. Das heißt, diese Menschen haben gelernt, immer zu funktionieren und die Angst ist quasi ihr Ungehorsam gegen dieses Prinzip. Insofern kann auch das endgültige Akzeptieren und damit Meiden eines Angstauslösers ein Weg sein, die eigene Persönlichkeit damit eher zu stärken. Dazu zu stehen, dass man etwas nicht kann … bzw. aus dem Nicht-Können ein Nicht-Wollen zu machen, also eine endgültige Integration dieser „Schwäche“ in die Persönlichkeit. Wenn man z.B. als Kind einem ständigen Erwartungsdruck der Eltern ausgesetzt war, kann eine vereinzelte Angst und die Vermeidung des Angstauslösers eine sehr wichtige und tiefe Wehrhaftigkeit gegen diese ehemalige Erwartung ausdrücken und vielleicht somit als „Rauchmelder“ für ein bestimmtes Gericht fungieren. Indem dann ein Angstauslöser bewusst und konsequent vermieden wird, hat man damit dann gleichermaßen ein Frühwarnsystem für etwaige andere Überforderungen. Ein, zwei Ängste können der Platzhalter sein „nein“ zu sagen, wo man sonst zu allem „ja und Amen“ gesagt hat.
MEGA 😅❤
Mir hat geholfen, das der Horizont sich bei Angst verengt, und wir nicht in unserem Potential sind, was ja schade ist.
Ich nehme die Welt gerne wahr, und nicht nur aus dem Tunnelblick oder im Fluchtmodus, das Leben verpassend.
Angst lügt.
Bei Sozialphobie ist es jedenfalls meistens so. Manche Menschen sind allerdings tatsächlich gruselig 😅