Das unbequeme Gespräch mit Mohammad Gharabeih: Islamische Geschichte oder nur muslimische Erzählung?

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  • Опубліковано 5 лис 2024

КОМЕНТАРІ • 4

  • @IbnRainer
    @IbnRainer 2 роки тому +7

    Ich denke, dass bei diesem Thema auch unterschiedliche Wissenschaften herangezogen werden und man unbedingt erwartet, dass ALL diese Wissenschaften zur selben Frage die gleiche Antworte geben müssen. Theologie, Geschichte, Naturwissenschaften, ... diese Wissenschaften können nur zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, weil sie unterschiedliche Methoden und Absichten haben. Wer sich mit der Frage, ob die Erde flach oder eine Kugel sei, an einen blinden Theologen wendet und an einen Astronomen, der wird womöglich unterschiedliche Antworten erhalten, ebenso ist es mit Theologie und Geschichte. Die Existenz Gottes kann dir kein Historiker, Astronom, Physiker, Chemiker, Mathematiker usw. beweisen, sondern nur der Theologe. Und auch die Ethik lässt sich nicht berechnen oder beobachten, sondern sie kommt aus unseren religiösen Quellen, gelesen, extrahiert und interpretiert von Theologen, und nicht von Historikern oder anderen. Ob die Schöpfungsgeschichte samt Adam und Hawa, die Sturmflut mit Nuh, das gespaltene Meer mit Musa usw. historisch korrekt und naturwissenschaftlich möglich sind, ist doch für theologische Zwecke vollkommen nebensächlich. Die Religion hat einen Sinn, und der ist weder naturwissenschaftlich noch geschichtswissenschaftlich, der allmächtige Gott offenbart sich uns nicht offensichtlich, ist nicht (be)greifbar, ebenso wie Seine Rede, der wahre Sinn liegt doch in den Weisheiten und dem Ethos hinter Seinen Erzählungen. Und das wussten Gelehrte seit jeher, bis die Aufklärung die Religion mit den weltlichen Wissenschaften begann zu hinterfragen. Dies ist einer der Gründe, weshalb die Aufklärung das Abendland religiös so ausgeblutet hat.

    • @vanessaberndt7427
      @vanessaberndt7427 2 роки тому +1

      Super Kommentar!

    • @Tarnatos14
      @Tarnatos14 2 роки тому

      "bis die Aufklärung die Religion mit den weltlichen Wissenschaften begann zu hinterfragen" das stimmt so nicht.
      Es haben auch schon antike Autoren Religion durch die Brille anderer Anschauungen (Wissenschaft würde ich das noch nicht nennen weil es den begriff noch nicht gab) betrachtet.
      Ein großes Beispiel sind natürlich griechische Philosophen die auf die verbreiteten Versionen der griechischen Religion, mit 'wissenschaftlichen' Theorien/Annahmen und Erklärungsansätzen geschaut haben. Das wiederum kam oft aus der Idee heraus, das nicht Religion einen Sinn hat, sondern die Welt einen Sinn hat. (Ein Beispiel wäre Platons Ideenlehre) die Religion muss also Ihren Sinn in der einen Welt wiederfinden, die wiederum auch nur auf einen Sinn ausgerichtet ist.
      Es gibt sozusagen keine Trennung, oder umgekehrt: man muss alle Ansätze vermischen weil es nur einen Gegenstand gibt der erklärt werden soll. (Griechische Philosophen, sowohl vor Sokratiker und auch danach, am bemühtesten eben Platon, haben oft versucht die Welt auf ein Prinzip oder einen Stoff, eine Sinnkonstante, hin zuzuspitzen.)
      Das haben sowohl spätantike und mittelalterliche Christen auch übernommen, antike Erklärungsansätze und Christliche miteinander in eine Weltanschauung mit einzuflechten. Dann ist alles nur eine Frage der Priorisierung, aber es muss alles zusammen betrachtet werden. Da gibt es den Spruch das von den 'Wissenschaften' den 'Ars' alle eben die 'Magd' (Dienerin) der Theologie waren, weil sie vorgibt wohin das Sinngefüge der Welt ausgerichtet ist. Dennoch aber war es eine sehr lange Tradition zu versuchen das alles auf einen Nenner zu bringen, Historik, Geologie, Mathematik und Theologie (etc.) eben mit in die Interpretation hineinzunehmen, weil sie alle Teil der selben Welt sind in dem sich die Religion und der Rest aufhält.
      Ich weiß nicht wie das im islamischen Kontext ist oder war, ich wollte nur damit aufzeigen das im christlichen und auch vorchristlichen Kontext die Religion auch schon 'hinterfragt' wurde von Bereichen die wir heute als Wissenschaft verstehen (Mathematik ist da auch ein gutes Beispiel). Wobei hinterfragen in dem Fall nur (mindestens) bedeutet: in den Kontext zueinander gestellt, nicht getrennt.

  • @taddelbruhn2166
    @taddelbruhn2166 3 роки тому +2

    Vielen lieben Dank für dieses höchst interesante und informative Gespäch