Rundwanderung an der Lahn: Villmar - Runkel

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  • Опубліковано 29 вер 2024
  • Eigentlich wollten wir nur ein wenig bei Villmar an der Lahn spazieren gehen, doch dann entwickelte sich das Ganze überraschenderweise zu einer richtigen Rundwanderung.
    Wir starten in Villmar am Parkplatz an der König Konrad Halle und wenden uns zunächst lahnaufwärts. Schon nach zweihundert Metern kommen wir an den ersten ausgestellten Relikten des hiesigen Lahnmarmorabbaus vorbei. Etwas weiter queren wir die Lahn auf der Lahnbrücke in Villmar, auch Marmorbrücke genannt. Sie wurde in den Jahren 1893 und 1894 erbaut, um den Bahnhof an den links der Lahn gelegenen Marktflecken Villmar und dort betriebene Steinbrüche anzubinden. Zuvor existierte an dieser Stelle bereits eine Fähre, die nächste Lahnbrücke befand sich seinerzeit in Runkel.
    Die Brücke besteht aus drei Bögen, die jeweils 21,5 Meter lang sind. Sie ruht auf zwei Pfeilern. Als Baumaterial dienten Marmorblöcke aus nahegelegenen Steinbrüchen. Die Seitenverkleidung besteht ebenfalls aus lokalem Lahnmarmor verschiedener Sorten.
    Auf der Brücke steht eine Statue des Brückenheiligen Johannes Nepomuk (um 1350 bis 1393). Die 1996 errichtete Statue erinnert daran, dass 1946 zahlreiche Heimatvertriebene aus dem Sudetenland in Villmar Zuflucht fanden. Unter der Brücke steht auf einer Tafel geschrieben: „Johannes von Nepomuk - Zum Gedenken an die Vertreibung - 1946 - 1996“. Nepomukstatuen finden sich auf einer Vielzahl von Brücken insbesondere im Böhmischen, um eine sichere Überquerung des Bauwerks zu gewährleisten.
    Nach dem überqueren der Brücke machen wir einen kleinen Bogen vorbei am Bahnhof und dem Lahn-Marmor-Museum. Bevor wir jedoch den Unica Bruch besuchen, machen wir einen weglosen Abstecher in die Wildnis und besuchen kurz die hier versteckt gelegenen Reste der früheren Untertage-Verlagerung Rosa. Diese unterirdische Sauerstofffabrik bestand bis zum 26. März 1945. An 1946 wurde in dem Steinbruch weiter Kalkstein abgebaut und es verblieben bis zum einstellen der Arbeiten nur noch spärliche Reste dieser Untertage-Gewölbe.
    Wir gehen nun zu unserem nächsten Ziel: Der Aufschluss „Unica-Bruch“, der mit einer glattgesägten und geschliffenen Wand einen weltweit einmaligen Einblick in ein mitteldevonisches Stromatoporenriff in Lebendstellung bietet.
    Zu erkennen sind neben den Stromatoporen und Korallen auch Seelilien, Kopffüßler, Schnecken sowie Brachiopoden, deren Wachstum durch den hohen Kalkgehalt des Devonmeeres begünstigt wurde. Das Villmarer Stromatoporenriff zählt zu den bedeutensten Stromatoporenriffen weltweit. Vergleichbare Aufschlüsse finden sich in Kanada und Australien.
    Da hier die Wege an Hängen und Privatgrundstücken enden, müssen wir das Stück zurückgehen, bis wir nach passieren des Bahnhofes wieder an die Lahn gelangen. Wir gehen ein kurzes Stück auf dem Lahnuferweg lahnabwärts und biegen dann rechts ab. Wir überqueren einen kleinen Bahnübergang und folgen nun den Wanderwegweisern, u.a. dem "Hessenweg".
    Zunächst im Bogen erst über Wiesen, dann im Wald, gelangen wir zu einer felsigen Aussichtsplattform mit Blick auf das König Konrad Denkmal auf dem imposanten Felsen Bodensteinerlai, der auf dieser Seite senkrecht bin in die Lahn hineinreicht.
    Wir gehen weiter oberhalb der Karlsteine, die man nur von unten gut sehen kann, auch wenn das Erscheinungsbild der Felsen und der darin befindlichen kleinen Höhlen durch Sicherungsarbeiten der Bahn sehr geschädigt wurden. Wir gehen oberhalb der Lahn durch das NSG Wehrley und sind hier auf dem Weg nach Runkel recht überrascht wie schön der Wegverlauf hier ist! Felswändchen und Felsen, aber auch immer wieder nette Lahnblicke - Das hatten wir so gar nicht erwartet. Schließlich gelangen wir an einen Aussichtspavillon der einen netten Blick in beide Lahnrichtungen bietet. Wir folgen den Weg hinunter nach Runkel mit tollem Blick auf die Lahnbrücke mit der Burg darüber.
    Wir queren nun Runkel auf der anderen Lahnseite südlich, vorbei am Kriegsgräberfriedhof und gelangen zur nächsten Aussicht. Dort biegen wir auf schmalem Trittpfad nach rechts ab und steigen in Serpentinen hinab ins Tal des Ansbach. In dem urwaldartigen Bereich folgen wir dem gewundene Bach und steigen dann dem Lahnhöhenweg wieder hinauf und laufen parallel zur Lahn weiter.
    Ein kleiner Abstecher führ uns auf dem imposanten Felsen der Bodensteinerlai mit dem König-Konrad Denkmal. Auf der anderen Seite zieht sich nun der schmale Wanderpfad weiter, hoch über der Lahn. Wir kommen an einen weiteren Aussichtspunkt und danach geht es so langsam zurück zu unserem Startpunkt an der König-Konrad-Halle.
    Die von uns zurückgelegte Gesamtstrecke betrug mit den Abstechern rund 11 Km.

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