Ich bin schon lange Fan ihrer Arbeit und dieser Beitrag ist wieder große Klasse man spürt die Sachkenntnis und Begeisterung für ihre Arbeit.Ich habe mich schon einmal versucht diesem Thema detail reicher zu nähern was aber gescheitert ist. Besonders ihre Ausflüge in die Etymologie der Namen und Begriffe sind mir ein Genuss .Dieses Video ist genau mein Geschmack bitte weiter so.
Wow, ich bin tiefst beeindruckt! Top erklärt, super Bilder dazu und jede Frage die in mir hochkam direkt beantwortet! Hut ab, so klasse Qualität habe ich sehr lange nicht mehr gesehen! Vielen vielen Dank dafür!!!❤️🌹
Dieses Video ist verdammt gut.Die Erklärungen und die Bedeutungen der Runen ist richtig gut und das du auf alles so genau eingehst und es erklärst finde ich super und das du auch zu gleich all dennen denn Wind aus denn Segeln nimmst die die Runen falsch deuten und oder auch benutzen.Finde ich mega super das du dir da dir die Mühe gegeben hast.Danke für das tolle Video👍
Eine sehr schöne Schrift, unsere Runen. Sie sind die wahre Urschrift nördlich der Alpen. Man sollte es wieder lernen und sich unserer Abstammung wieder bewusst werden.
"Urschrift" scheint mir etwas hoch gegriffen-immerhin leitet sich die Runenschrift aus dem Lateinischen oder Griechischen ab...es ist quasi eine Ableitung...mehr nicht.
Tausend dank für dieses video , alle meine fragen wurden so beantwortet, Man wird ja richtig in die irre geführt aber jetzt habe ich alle meine Antworten nochmals herzlichen Dank
...Danke für deine ausführliche Arbeit. Verfolge alle Teile der Nordische bzw. Germanischen Mythologie, z.B. dieser Teil über Runen war direkt und inhaltlich super .(wegen der heutigen Darstellung im Esoterischen Bereich...Orakel etc.) Beschäftige mich seit etwa 2 Jahren damit und versuche moderne, althergebrachtes bzw. Glaubwürdiges zu unterscheiden. Z.B. durch Rudolf Simek oder deinen Ausführlichen Videos. Mein Respekt und Dank dafür. P.S. die Aufklärung gegen Einige aus der rechten Szene und die dadurch entstandenen Vorurteile in der allgemeinen Bevölkerung liegen mir sehr am Herzen. Da ich mit z.B. Thor Hammer oder ähnlichen Schmuck seit vielen Jahren unterwegs bin und schon viele male Probleme bzw. Diskussionen hatte.
Vielen Dank für dieses Video! Wollte mich mal über das Thema Informieren und bin bisher nur auf eher fragwürdige Videos gestoßen. Dieses Video ist sehr Informativ und Sachlich ohne mehr aus Runen zu machen als sie sind.
Allein schon der Länge wegen, hat dein informativer Fleiß neue Dimensionen angenommen ^^"" Ursprünglich kennengelernt habe ich Runen durch die Ernest-Drake-Drachenbücher - sozusagen als Drachenschrift. Inzwischen kann ich drüber lachen ^^ Aber deine Ausführungen erwecken nochmal neue Faszinationen und Inspirationen. Und zuletzt geben deine letztgenannten Erläuterungen einem noch nachhaltig zu denken. P.S.: Danke - durch dich hab ich nun endlich die Beziehung zwischen Donar und Thor begriffen X'D
Diese „lore“-Reihe schaue ich am liebsten, bin seid Vikings so ein bisschen süchtig nach nordischer Mythologie und deine Videos sind in ihrer Gesamtheit super entspannt
Besten Dank für diese tolle historische Erklärung, sehr aufschlussreich. So lässt sich der Umgang mit Runen sehr viel besser einordnen. Ich sehe es so, der Umgang im spirituellen Aspekt mit den Runen ist wohl ähnlich wie z.B. mit dem I Ging. Massgebend sind nicht die Zeichen sondern derjenige der sie zieht oder legt und interpretiert. Daher ist es wohl immer besser, auf die innere Stimme zu horchen als auf die Aussage von Fremden, die einem die Zukunft erklären wollen. Besten Dank Ardok
5:12 erinert mich etwas an die japanische schrifft: im grunde sind ihre schrifzeichen ein wort, mit kombination andere schriftscheichen ein anderes bzw ein name
Wow, das war sehr informativ. Vielen, lieben Dank dafür und herzlichen Glückwunsch dazu! Ich habe dich erst vor kurzem entdeckt und liebe die Beiträge zur germanischen Mythologie. Ich hatte beim Hören drei Impulse. 1. Die Runen sind alle nach realen Dingen des Alltags/Lebens benannt. Wenn eine davon in etwa "gefährlicher Riese" heißt, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass es ihn auch gab. 2. Das Futark wurde gekürzt, aber wurde dadurch nicht effizienter im Gebrauch, sondern komplizierter. Was, wenn sie bewusst verboten wurden? Von wem auch immer. Aber ähnlich wie die Swastika heute... War nur ein Impuls, aber wundern würde es mich nicht. 3. Es scheint, als waren recht viele Frauen kundig im Umgang mit Runen. Würde ja zu gerne wissen, warum das so war. Hast Du eventuell noch ein paar Infos bzw. Tipps zu diesem Thema? Ich würde mich freuen Grüße aus Berlin
Zu 1. Nicht alle runen wurde nach realen Dingen benannt. Ansuz wurde nach Ase, Tiwaz nach dem gott Tiwaz und ingwaz nach dem gott ing benannt. Hier finden sich also auch einige Dinge, die eher übernatürlich sind, aber den Leuten ebenso bekannt. Zu 2. Eine Veränderung durch Verbot gab es nicht. Das zeigt sich daran, da wir aus der Zeit zwischen dem älteren und dem jüngeren Futhark eine klare Übergangszeit haben. Die Schrift veränderte sich graduell und es finden sich Inschrift die Teile von beiden Futhark verwenden, was zeigt sie sich die Runen nach und nach verändert haben, was gegen eine Veränderung durch Zwang spricht. Zu 3. Einen Grund warum Frauen in manchen Regionen und Zeiten recht aktiv runen schreiben konnten ist schwer zu finden, aber wir haben die Beobachtung gemacht, das es so war. Unter südgermanischen Stämmen, wie den Alemannen, finden sich eine ganze Reihe von Funden (zb über 20 Fibeln) auf denen runen stehen, die Aussagen, dass eine Frau sie ritzte (da ein weiblicher Name zu finden ist "Odlind schrieb die Runen" auf einer Bronzescheibe aus einem frauengrab in Pforzen, aus dem 6jh) Wie gesagt ist ein Grund dafür schwer zu finden, aber es ist klar, dass Frauen schreiben konnten. So viel steht fest.
zu 3. da wir ja gerade gehört haben, dass häufig Gegenstände mit dem Namen des Besitzers versehen wurden kann ich mir gut vorstellen, dass Frauen die Namen auf Kleidungsstücke stickten auch andere Gegenstände (wie Geschirr) markierten. Bestellungen für Händler schrieben, Nachrichten an Verwandte schrieben, bestimmt auch Schmuck/Amulette für Ihre Familie herstellten. Ich kenne mich mit dem Thema überhaupt nicht aus, aber wenn ich über die klassische Rollenverteilung nachdenke, fallen mir mehr Gründe ein warum Frauen Runen beutzten als Männer. Warum auch nicht.
Hallo Ardko, vielen Dank für dieses Video und überhaupt Deine umfangreiche Arbeit, die schon allein massentechnisch inzwischen als fantastisch bezeichnet werden darf. Zu den Runen (und somit einigen anderen Themen auch) möchte ich etwas anmerken. Der heute so üblichen esoterischen Verwässerung, die aber keinen historischen Hintergrund hat, stimme ich grundlegend zu. Allerdings habe ich gewisse Zweifel an der strikten Trennung "weltlich - nachrichtlich - magisch". Wir wissen nicht, wie die germanischen (oder angrenzenden) Völker damals wirklich dachten. Ich persönlich bezweifle, dass damals eine absolute Trennung zwischen einerseits weltlich-"profanem" und andererseits magisch-religiösem durchgezogen wurde. Eher habe ich den Eindruck, dass es sich ausgrechnet bei dieser Art Absolutismus um ein typisches Kind der neueren (und auch unseren) Zeit handelt. Im Gegenteil denke ich, dass gerade in diesen vorwissenschaftlichen Zeiten viel mehr Kontinuität in der Weltsicht der Menschen bestanden haben könnte. Kontinuität eben in diesem Sinne: Eine echte Trennung zwischen "weltlich ODER magisch" bezweifle ich für diese Zeiten. Viel wahrscheinlicher ist es doch eigentlich, dass im Gegenteil die religiös-magisch mystische Sicht der gesamten Welterscheinungen die Grundlage für alles andere gewesen sein könnte. Alle Erscheinungen der Welt, des Lebens, der Menschen, Tiere, Pflanzen, des Wetters usw. - all das könnte leicht als "Manifestation" des letztlich mystisch-geistigen Urgrundes verstanden und erlebt worden sein. Und wenn man auf diese Art die alten Berichte, die Sagas, das Wenige, was über das damalige religiös-magische Weltbild bekannt ist usw. anschaut, dann zeigt sich ja auch genau dieses Phänomen. Midgard, letztlich die "weltliche" Welt (die "profane" Welt ;) ) ist ein kontinuierlicher Teil der Gesamtheit, zu der eben auch die geistigeren Welten wie Wanenheim, Asenheim etc. gehören. Auch die Runen könnten in dieser kontinuierlichen Sichtweise einerseits der mystischen Welt entspringen - eine These, die durch Odins Selbstopfer ja schon klar angedeutet wird - andererseits weltlich im Laufe der Zeit entwickelt werden. Das muss eben kein Widerspruch sein. So gesehen sind Runen in dieser alten Sichtweise aber per se tatsächlich primär "magisch-mystische Zeichen". Genau DESHLAB können sie ja für alles mögliche verwendet werden und wurden offensichtlich auch in diesem Sinne genutzt. Nehmen wir den erwähnten Kamm, der mit Runen beschriftet ist und das Stück als persönlichen Besitz einer Person auszeichnet. Das ist einerseits aus unserer Sicht zunächst eine weltlich profane Handlung. Andererseits kann das ZUGLEICH auch eine magische Handlung sein. Der Kamm bekommt dieser Art eine Art "Individualität", ein Stück "Seele", die er vorher nicht gehabt hat. Die Handlung verbindet den Kamm nicht nur informell mit dem Besitzer, sondern zugleich magisch. Und jetzt spür da mal rein in diesen Kamm. Der ist nämlich etwas Besonderes. Das scheint nicht einfach nur ein ordinärer Kamm zu sein, den man wegwirft, wenn er kaputt ist. An dem Kamm hängt ein Stück weit die Persönlichkeit seines früheren Besitzers. Er ist etwas Besonderes. Offensichtlich wirkt dieser kleine "Zauber", geschrieben in Runen, bis in unsere Zeit hinein. Der Kamm hat Persönlichkeit und Geschichte. Ganz ähnliche Phänomene könnte man durchaus auch in weiteren der im Video gezeigten Beispiele entdecken. Etwa der von seinem Hersteller signierte Schild. Klar, das kann sein, dass der hersteller nur sagen wollte: "heh Leute, ich hab den gemacht". Ich persönlich denke, dass das zu einfach gedacht ist.
Nehmen wir gleich mal das Schwert, auf dem sowohl Hersteller als auch Besitzer erwähnt sind. Was Du dabei übersiehst: Das Schwert spricht offensichtlich SELBST. Es berichtet, wer es gemacht hat und wer es nun besitzt! Also wenn das nicht auch ein Stück weit magisch gedacht ist, dann weiß ich es auch nicht ;) Etwas später bringst Du den Hinweis, dass manche Schwerter sogar mit einem eigenen Namen benannt worden sind, ebenfalls mit Hilfe einer Runenbeschriftung. Hier gibt es genaugenommen gar keinen Diskussionsspielraum mehr: Ein Schwert mit eigenem Namen ist ein Zauberding. Nunja. Wir wissen wenig über die alten Zeiten. Deshlab ist es auch schweirig absolute Aussagen treffen zu können. Sehr schön finde ich bei Deinen Darstellungen, dass Du diesbezüglich immer schön klar und deutlich bleibst. Du machst Deine Aussagen an dem fest, was wir historisch einigermaßen sicher wissen können und weisst auch daraufhin, dass an vielen Stellen nur Mutmaßungen über Wahrscheinlichkeiten angestellt werden können. Einfach toll. an dieser Stelle bleibt mir noch zu bemerken: Deine Klarheit, Deine Stimme, Deine Betonung und Aussprache - Du hast eine besondere Fähigkeit, Faszination bei Deinen Zuhörern zu erzeugen, statt nur trockene Fakten und Daten zu liefern. Ich bin mir doch ziemlich sicher, dass dies von einigen Menschen, sowohl unserer als auch früherer Zeiten, und vermutlich kulturübergreifend, als durchaus auch irgendwie magisch, als "Zauberskill" gesehen werden könnte. Vielleicht würde Dir ein sibirischer oder mongolischer "Schamane" sogar im Brustton der Überzeugung erklären, dass Du durch Deine geschichten Zauber schaffst. Die Fähigkeit, geschichten zu erzählen ist bekanntlich ein besonderes Element, welches in der einen oder anderen grundlegend schamanistischen Kultur, so wie wir das heute verstehen, als expliziter Schamanenskill, mit anderen Worten als "Zauberbegabung" gesehen werden könnte. Ich persönlich empfinde Deine Formate und Darstellungen tatsächlich in dieser Form, weshalb ich immer wieder gern bei Dir vorbeischaue! Aber freilich, das ist eine sher persönliche Empfindung und sicher kein naturwissenschaftlicher Fakt ^^ Beste Grüße!
Ich denke da bin ich im Video etwas falsch rüber gekommen. Ich will nicht sagen, dass eine strickte Trennung zwischen Profan, magisch und religiös gibt. Viel mehr will ich damit sagen, dass es Inschriften gibt, die nur das eine oder das andere Sind und manche dazwischen (vor allem religiös und magisch ist oft kaum trennbar). Dekorativ und tieferer Sinn muss sich auch nicht ausschließen, aber das entscheidende ist, dass die Schrift Funktional war, also so verwendet werden konnte, wie es der Schreiber nun mal wollte. Das bedeutet keine strickte Trennung, aber es heißt, dass es viele Inschriften gibt, die klar nur weltlich gemeint sind und das soll nur klar und deutlich machen, dass Runen keine germanischen Zauberzeichen sind. Wobei man generel auch vorsichtig mit "Im Zweifel ist es magisch" sein sollte. Das wird nur zu gerne gemacht. Wenn wir beim Kamm von Vimose bleiben: Die Weltliche Komponente ist klar erkennbar, eine magische KÖNNTE da gewesen sein, aber wir können das nicht mehr sagen. Natürlich hast du recht, dass man mit einer persönlichen Inschrift auch mehr meinen kann, aber das geht nicht mehr klar hervor. Wir können nicht wissen, was der Schreiber jenseitz des weltichen hier meinte oder ob überhaupt. Kann man da spekulieren? Natürlich! Aber man sollte es nicht als Fakt hinstellen - was ja eben die Esoterik nur zugerne macht. Und ganz besonders: Das ist auch keine Eigenschaft der Runen sondern von Schrift und Schreiben allgemein. Und das ist wie gesagt das was ich am Ende damit verdeutlichen will: Runen sind keine Zauberzeichen. Sie sind einfach nur eine Schrift und damit genau so magisch wie jede andere.
@@Ardko. Danke für Erläuterung! Ich gehe da durchaus in weiten Strecken konform. Allerdings gibts nicht viele Schriften, die von sich behaupten können, durch eine führende mythologische Gestalt, deren (im übrigen schon auffallend krassen) Selbstaufopferung, in die Welt gekommen zu sein. Diese Zeichen sind schon deshalb sehr wohl einen Ticken magischer in ihrer Bedeutung, als dies etwa auf unser heutiges Alphabet zutrifft (zumindest soweit mir bekannt). Die Tatsache, dass sie auch - wenn nicht vor allem - als reines Schriftsystem verwendet wurden beweist eben nicht, dass sie nicht im Ursprung auch - oder sogar vor allem - magisch gedacht gewesen sein könnten. Das ist jetzt hier die Krux: Wir können heute weder das eine, NOCH das Andere mit letzter Sicherheit wissen. Argumentatorisch hart auf hart: "es ist im Ursprung ein reines Schriftsystem wie jedes andere auch" ist - ignoriert man den bewiesenen mythologischen Kontext nicht - ganz klar widerlegt. Diese Zeichen haben ganz offensichtlich sehr viel tiefere Bedeutungswurzeln, als unser "ABC". Warum sonst so ein krasses Selbstopfer einer der höchsten Gottheiten? Sie sind dann eben wohl doch "Zauberzeichen", die nur AUCH rein kommunikatorisch verwendet werden können.
@@Foltore Da muss ich wiedersprechen. Aus drei Gründen: Zum einen werden sehr viele Schriftsysteme Göttern als Erfindern zu geordnet und sind damit klar mythologisch eingeordnet. Auch die ägyptischen Hieroglyphen werden mit Thoth einem göttlichen Erfinder zugesprochen und es gibt eine ganze Reihe von Schreib-Göttern. Das keltische Ogham wird entweder dem Gott Ogma oder einem Mythischen Stammvater zugesprochen. Auch die Keilschrift wird in mehreren Mythen erklärt und es gab mehrere Götter der Schrift/des Schreibens (z.b Nabu oder Nisaba). Die ersten Griechischen Zeichen soll laut Hyginus durch die Moiren erfunden worden sein, während dann sterbliche das ganze fortsetzten. Hyginus führt das auch als Ursprung für die Lateinische Schrift an und natürlich gibts auch hier Götter, die für Schrift und Literatur durchaus zuständig waren. In einigen Version werden auch Prometheus oder Hermes/Merkur mit der Erfindung der Schrift bedacht Und man könnte noch lange so weiter machen. Ein Mythischer Ursprung der Schrift ist also keineswegs etwas einzigartiges für Runen. Zweitens ist da das alter des Mythos von Odins Selbstopfer. Dieser Mythos ist uns so nur aus der altnordischen Zeit bekannt und es gitb keine Hinweise, dass er älter ist. Damit ist völlig unklar, ob dieser Mythische Kontext überhaupt für das ältere Futhark bestand. Da mythische Ursprünge für das Schreiben aber so üblich sind (siehe oben), wäre ich nicht überrascht, wenn es auch schon in der antike einen gegeben hätte. Und drittens noch die historische Entwicklung und die verwendung im Kontext andere Kulturen. Runen wurden nicht einfach so erfunden sondern basieren auf jeden Fall auf einer vorgänger Schrift: Lateinisch, Griechisch, Etruskisch stehen im Raum wobei Lateinisch aktuell am wahrscheinlichsten ist - die Zauberzeichen wären damit vom guten alten ABC abgeleitet - das ja scheinbar als nicht magisch gesehen wird. Damit wäre die eigentlich frage: Wie haben die Germanen diese Schrift am Ende gesehen und darauf liefert am ende nur die Verwendung hinweise. Und in der Verwendung beobachten wir genau das gleiche wie eben für alle anderen Schriften auch: Funktionale Verwendung für weltliches UND magisches, wie es gerade passt. Die genau gleichen dekorationen, schriftzauber und mehr finden wir auch beim ABC. Und auch für andere Kulturen. Bei den Ägyptern war Schriftmagie richtig groß (das wissen wir, weil die wiederum DARÜBER geschrieben haben, das und wie man mit schreiben zaubert). Wenn also auch ABC und co ebenso für magisches benutzt wurde wie Runen - und zwar wirklich auf die gleiche Art und weise, denn einige Runen-Zauber sind direkt parallel zu Lateinischen und vermutlich von diesen abgeliteitet - warum sollten wir dann annehmen, dass die Runen Zauberzeichen sein sollen, aber die Lateinische Schrift nicht? Warum sollten wir annehmen, dass Germanen Schrift bei Römern/Griechen/Kelten kennenlernten (deren schrift nach deiner eigenen aussageweniger tiefer bedeutung hat) und selbst eine entwickelten, aber diese dann aufeinmal primär als höchstmagisch sahen? Die Magie liegt am Ende ganz einfach nicht in den Runen, sondern im schreiben. Hätte man ABC, Ogham oder sonst was gehabt, dann wäre das verwendet worden. Heute werden Runen nur als so geheimnisvoll wahrgenommen weil wir sie eben nicht mehr verwenden. Wäre das Latein aus der mode gefallen, dann würden heute Leute genau so behaupten das "Abracadabra" tiefgreifende Bedeutung hat - immerhin stammt es direkt aus einem Lateinischen Schriftzauber gegen Krankheiten! Das aber fühlt sich nicht so magisch an, wenn man diese Zeichen tag ein tag aus vor sich hat. Runen aber, die sieht man nicht oft und sie erscheinen daher geheimnissvoller. Ich denke daher kommt diese tendenz Runen eher als magisch verklären zu wollen. Aber ich sage: Wenn Runen Zauberzeichen sind, dann bitte das ABC auch, Hierogrlyphen auch, Griechisch auch! Sie alle wurden ja immer hin für Zauber genau so verwendet wie Runen. In dem Sinne: Abcracadabra ;)
@@Ardko. Ja, das ist natürlich eine bestechende Argumentation (und vielen Dank, dass Du Dir überhaupt die Zeit nimmst, das mit mir zu diskutieren, ich empfinde das nicht als selbstverständlich!). Um darauf weiter einzugehen müssten wir schon tiefer in die magischen Traditionen rein und schauen, was es da eigentlich so für Konzepte gibt. Also wie mit Schrift Zauber verhängt wurden in den verschiedenen Kulturen, warum das überhaupt möglich ist und wie das alles in den mythologischen Konzepten verankert ist. Das geht tief und reicht für sich schon mal locker als Gesprächsstoff für einige Lagerfeuerrunden (inklusive ausreichend Met :P ) Wir müssten das auch garnicht auf Schriften alleine beziehen, denn da gibt es noch ein viel interessanteres Konzept dahinter, auf dem Schriften ja letztlich aufbauen. Die (Magie der) Sprache. Grundsätzlich stüzt ja die Tatsache, dass es in praktisch allen alten Kulturen religiös-magische Unterbauten gegeben hat, die letztlich alles als "heilig" identifizieren halfen, was in der Welt so existiert, meine Theorie, dass es genau genommen gar nichts "Unmagisches" gibt. Aber freilich, so gesehen gäbe es auch nichts Außergewöhnliches an den Runen im Vergleich mit etwa unserem heutigen Alphabet. Dennoch findet sich eben trotzend eine Besonderheit, mit der die, wenn auch göttliche, Erfindung anderer Schriftsysteme nicht mithalten kann. Das ist die Art der "Erfindung" der Runen aus mythologischer Sicht. Odins Opfer ist immerhin eines der krassesten, was überhaupt vorstellbar ist. Warum ist das so nötig gewesen? Sich so (letztlich sich selbst, wie Du in einem anderen Video richtig betonst) zu opfern? Warum offenbahren sich die Runen Odin erst nach solch einer krassen Aktion? Welche Erklärung hat Du da dafür? Also ich habe eine, die ich persönlich durchaus überzeugend finde. Für die muss aber etwas ausgeholt werden, denn die spärlichen Überlieferungen genügen hier nicht, weil viele essenzielle Aspekte (betreffend wie-warum-weshalb funktioniert Magie überhaupt) bestenfalls nur noch fragmentarisch überleifert sind. Initiationen in Kulturen, die wir heute gemäß ethnologischer Konvention als "schamanistisch" geprägt zu bezeichnen pflegen, gehen oft mit gewissen Selbstoppfern etwa zukünftiger Schamanen einher. Warum tun Menschen sowas? Sich selbst aus religiösen Gründen kasteien? Bis an den Rand des Zusammenbruchs gehen? Es gibt da zig Beispiele. Eines ist der "Sonnentanz" bei den (meine ich mich zu erinnern) Lakota. Die Tänzer werden dort an einen mittigen Pfahl gebunden. Es werden eiserne Haken durch das Brustfleisch getrieben, von denen die Stricke ausgehen, die sie an den Pfahl fesseln. Dann wird stundenlang in der Gluthitze der Sonne getanzt. Bis zur Erschöpfung, verbunden mit erheblichen Schmerzen. Bis die Haken irgendwan ausreißen, die Tänzer nahezu bewusstlos zusammenbrechen. Wie geschrieben, es gibt da zig Beispiele ähnlicher Art. Der klassichste Hintergrund hier ist wohl, dass das physisch-weltliche Leben zunächst mal in irgendeiner Art transzendiert werden muss - durch den Quasitot der Initianten. Siehe dazu auch die tiefere Bedeutung der "Schamanenkrankheit" im sibirischen und mongolischen Raum, die in der Literatur durchaus brauchbar analysiert ist. Was dabei letztlich hervortritt ist das Gewahrwerden der Erscheinungen "hinter" der profanen Wirklichkeit. Des Geistigen, man könnte auch sagen "mythologischen", ebenso im Ürbigen das Erkennen der eigenen Geisthaftigkeit jenseits des Verstandes, des Denkens, des physischen Körpers. Und erst das macht es möglich, dem Universum (dem Weltenbaum?) das ein oder andere geistige bzw. letztlich magische Geheimnis zu entreißen. Dafür muss also erstmal "gestorben werden", was mit Sicherheit der tiefere Hintergrund der veränderten Bewusstseinszustände ist, der "schamanischen Trancen", die praktisch überall als Kern echter "schamanischer" Kunst beschrieben werden. Neun tage, neun Nächte hängt sich unser Sportsfreund nun also an den Weltenbaum und perforiert sich zudem mit dem eigenen Speer (wofür steht der eigentlich? ^^*). Das ist eine klare absichtsvolle Selbsttötung und der naheliegendste Grund ist, auf diese Art zu einem ätherischen Geist zu werden. Und hier, in diesem - nämlich visionären - Zustand werden ihm nun die Runen offenbahrt. Jede einzene mit so vielen Aspekten und Bedeutungen versehen. Lautwerte, aber auch eigene Geschichten, eigene Bilder, eigene manchmal gewaltige und naturessenzielle Phänomene. Über ägyptische Hiroglyphen, die Keilschriften etc., da kann ich nun wenig beitragen. Aber eines kann ich sicher sagen: Weder die Art der Findung noch die tiefen Assoziationen und Bedeutungsebenen der einzelnen Runen sind so auch nur annähernd mit den Buchstaben unseres Alphabets vergleichbar. Das rechtfertigt für mich sehr wohl, gerade die Runen eben doch als im Kern magisch und mystisch zu empfinden. (Du machst es Dir also vielleicht zu einfach mit Deiner Erklärung: "die wirken heute nur magisch auf dich/uns, weil sie nicht mehr zur Gewohnheit gehören" - zumindest in meinem persönlichen Fall.) Freilich: Diese Überlegungen gehen über den Ansatz eines reinen Gelehrten, der bemüht ist, sich an die spärliche beweisbare Faktenlage zu halten, hinaus. Ich finde durchaus, dass beide Ansätze ihre Berechtigung haben, solange man ehrlich dabei bleibt und sich etwa umfassenderer Spekulationen etc. im eigenen Ansatz bewusst ist. Das ist nun oft nicht der Fall, wie Du das ganz richtig zum Thema "heutige esoterische Interpretationen" bemerkt hast. Ehrlichkeit schuldet aber nicht nur der Esoteriker. Ehrlichkeit schuldet auch der Gelehrte: Es ist genausowenig überzeugend, aus den kargen Überlieferungen absolute Aussagen aka "da war definitiv nichts besonderes magisches an den Runen" abzuleiten. Das kann weder ich noch Du noch sonstwer heute mit letzter Sicherheit wissen. (Das Gleiche gilt natürlich umgekehrt!) Und nur etwas über den Tellerrand geschaut müssen hier dann eben wenigstens auch Fragen beantwortet werden wie: - "Moment, warum macht der gute alte Odin eigentlich sowas?" - "Naja, er opfert sich." - "Okay schön, aber warum? Was bezweckt und bewirkt diese Selbstopferung? Warum ermöglicht sie dem Einäugigen die Erkenntnis der Runen?" - "Ja äh, ist halt so." - "Aha, hm hm. Und warum ist das überhaupt so nötig, wenn das Ding doch nur eine profane Sammlung von Schriftzeichen ist?" - "Mei, das ist halt .... ähhh .... Mythologie.... ähhh.. menschliche Phantasie.... uhhm ähh" Nun dann, ähem... ich sage mal Hokus Pokus! :D
Sehr interessant. Ich habe mich früher und heute noch damit beschäftigt. Die Schrift ist einfach faszinierend. Manchmal denke ich das die Schrift etwas Ähnlichkeit mit der Elbenschrift hat. 🧝🏻♀️📜
Hautsache, ich sehe das Video und denke: Cool ein kurzes Video über die Runenschriften, schau ich mir an…. Und dann ist es 43min lang. Muss ich mir wohl mehr Zeit einplanen.
Erstmal ein tolles und interessantes Video auf das ich gehofft hatte. Nun habe ich eine Frage, in deinem Video erwähntest du Jarl und Earl als Worte für quasi einen König oder sonst was in die Richtung. So wurde Jarl in Skandinavien und Earl in Großbritannien verwendet, aber gibt es so ein Wort auch für die Germanen im deutschen Raum ?
Im deutschen Raum entspricht der Titel Jarl oder Earl dem Grafen, was sich interessanter weise vom griechischen Grapheus ableitet, was "Schreiber" bedeutet.
8:00 Es gab das keltische Ogam/Baumalphabet und Runen wurden ja ebenso zumeist in Stein/Fels/Holz/ Baumtafeln geritzt - eine Verbindung ist also naheliegend.
Die Verbindung zwischen Ogam und Runen ist eine Umstrittene Frage. Klar ist, dass Ogam auf einer anderen bestehenden Schrift basierte, aber wir wissen nicht welche. Die Runen sind eine möglichkeit mit guten Argumenten dafür und dagegen, aber auch Latein und Griechisch kommt in Frage. Alle drei waren den Kelten, die Ogam entwickelten auf jeden Fall bekannt.
Vor ab sehr interessantes und lehrreiches Video. Hab eine Frage und zwar: Ich stelle einen Dänischen Söldner um ca.800Jh. dar. Welsches Futhark wäre deiner Meinung nach für mich Sinnvoll?
Zu der Zeit war der Übergang zum jüngeren Futhark schon recht weit. Als Beispiel, das Ribe Schädelfragment: www.runesdb.de/fundliste/d/fa/q////6/f/1169/c/6e32d233d71a5d85a63ba2ed32e68a74/ en.wikipedia.org/wiki/Ribe_skull_fragment Die Schrift bei diesem wird schon als jüngeres Futhark eingestuft, hat aber noch 2 Runen aus dem älteren Futhark. Es ist aus ~725. Der Übergang fand also schon einige Zeit vor der statt, die du darstellen willst. Ich denke, dass du entweder einfach jüngeres Futhark verwenden könntest, oder speziell ein jüngeres Futhark mit noch einigen Runen aus der älteren Reihe mit dem Bezug auf Artefake wie dem Ribe Schädelfragment, womit dein Sölder sozusagen auf "antiquirte" Weise schreiben würde.
ï ist die üblicher Transliteration für diese, aber tatsächlich wissen wir nicht genau, für welchen Lautwert diese Rune stand und die Rune wirft noch relativ viele Fragen auf.
ich müsste mal kurz einhaken, was die frühen funde von objekten mit runenschrift angeht.. ist die fibel von meldorf nicht ein paar jahre jünger? oder gibt es da noch keinen wissenschaftlichen konsens?
Die Fibel von Meldorf ist jünger, aber man ist sich nicht einig, ob das überhaupt Runen sind, die man darauf findet. Am Ende ist die Diskussion, ob das jetzt Runen oder nur andere Verzierungen sind, wohl auch nicht zu beenden. Daher gilt dieses Artefakt nicht als bestätigter Fall von Runen. Sollte es sich bestätigen lassen (zum Beispiel durch einen zweiten Fund) dann würde man natürlich die Geschichte der Runen um grob 100 Jahre weiter zurück datieren müssen.
Leider mit einigen Fehlern bei der Beschreibung des älteren Futhark, und die magischen Bedeutungen, die in der Edda und im angelsächsischen Runengedicht erwähnt sind, werden komplett ausgeblendet.
Ich zitiere mal aus der Edda (C. Die Ausbreitung der Runen 4): "Runen sollst du lernen, und rätliche Stäbe, Stäbe gar stark, Zeichen voll Zauberkraft, wie sie zog der Zauberherr, wie sie wirkten Weihgötter, wie sie ritzte der Raterfürst." Ich bin niemand der sich sklavisch an solche Aufzeichnungen hält und ich weiß auch, dass sie recht spät von Christen aufgeschrieben wurden, aber welches Interesse könnten Christen daran gehabt haben sowas ohne Grund hinzu zu dichten? Ich weiß halt nicht wie ich das vor dem Hintergrund deiner Ausführungen einordnen soll. Das ergibt für mich nicht wirklich einen stimmigen Zusammenhang. Entweder ist diese Stelle der Edda falsch bzw. nicht ernst zu nehmen (wofür es durchaus Gründe geben könnte) oder der Wissensstand der Forschung Lückenhaft und ihre Schlussfolgerungen daher nicht vollständig korrekt, denn das hat ja einen Rattenschwanz. Wenn die Runen doch etwas mit den Stäben zu tun hatten, dann muss die Verbindung entweder später entstanden sein, oder es hat sie vielleicht doch schon zu Tacituszeiten gegeben und wenn die Runen soviel älter wären, würde das wiederum Fragen aufwerfen. Wie gesagt, die Theorie wirkt auf mich ein bisschen fragil, das kann aber daran liegen, dass ich mich nicht so gut auskenne und nicht über alle Info
Als erstes muss ich leider sagen, dass die Übersetzung des Verses nicht so gut ist - von welchem übersetzer stammt diese Version? Im Altnordischen heißt dieser Vers aus dem Havamal: "Rúnar munt þú finna ok ráðna stafi, mjök stóra stafi, mjök stinna stafi, er fáði fimbulþulr ok gerðu ginnregin ok reist hroftr rögna." In der Krause Übersetzung: "Runen wirst du finden und deutbare Stäbe sehr bedeutende Stäbe, sehr starke Stäbe, die Fimbulthul (Odin) färbte und die hohe Ratende schufen und der Hropt der Ratenden ritze" "Zeichen von Zauberkraft" findet sich in diesem Vers also nicht, weil es drei Mal "Stäbe" (Stafi) heißt. Trotzdem deutet dieser Vers auf jeden Fall an, dass Runen auf stäbe geritzt werden oder zumindest Stäbe mit etwas gefärbt oder geritzt werden. Ein Zusammenhang zwische Runen und Stäben, bzw, dass Runen auf Hoolzstäbchen geritzt wurden ist auch gar nicht das Problem. Von den Runakefli (Runenhölzchen) sind uns viel archäologisch erhalten und die sind ja kleine Holzstäbchen auf denen Runen stehen. Darunter inschriften vom Vater unser bis hin zu vulgären Witzen. Auch das ein Runenzauber auf so einem Stäbchen stehen kann ist kein Problem - wir wissen ja, dass Zauberworte wie Alu und LaukaR auf verschiedenen Materialien angebracht wurden. Auch Tacitus kann an und für sich Runen beschrieben haben. Das Problem mit Tacitus ist aber, dass sein Bericht im besten Fall aus zweiter Hand ist - er selbst war nie bei den Germanen. Dazu schreibt er nur, dass Stöckchen markiert wurden und dann für das Vorhersagen des Schicksals gezogen wurden. Markieren kann man ja mit allem möglichen und zum Beispiel in der Ynglinga Saga von Snorri wird uns auch ein ähnliches Ritual beschrieben. Darin werden Stäbchen mit dem Blut eines Opfertieres markiert und dann gezogen um das Schicksal zu ergründen. Tacitus ist also ganz einfach unklar, ob es hier um Runen geht oder nicht und tatsächlich ist es wahrscheinlicher, dass es keine Runen waren. Aber gehen wir mal davon aus, dass es Runen waren. Dann hätte das auch nur 2 Konsequenzen: 1. Wir hätten einen tatsächlichen Beleg für Runen als Orakel - der fehlt ja bisher. 2. Die Entstehung der Runen würde sich um etwa 100 Jahre verschieben. Das ist im großen und ganzen nicht viel. Der bisher älteste Fund ist aus ~150 n.Chr. - Tacitus Informationen aus 50 bis 100 n.Chr. (98 n:Chr hat Tacitus es geschrieben). Das würde zwar die Geschichte der Runen auf jeden Fall verändern, aber nicht auf extreme Weise. Auf jeden Fall nicht so sehr, dass man alles andere umwerfen müsste. Und noch zum Thema warum Christen dazu dichten könnten: Die Christlichen Autoren blickten oft auf die Heidnische Zeit und deren Bräuche zurück und stellte diese romantisiert da. Alles war myssteriöster, magischer und oft auch gewaltiger als es in echt war. In den Sagas finden sich viele sonderbare Zauberrituale, die es wohl nie gegeben hatte, aber von denen christliche Autoren 2 oder 3 Jahrhunderte danach dachten, dass die Heiden sich bestimmt so aufgeführt hätten. Das Havamal an sich hat aber ohnehin eine recht komplexe Überlieferungsgeschichte und besteht aus mehreren Liedern die zu einem Text zusammengefügt wurden.
Interessante ergänzende Punkte habe ich gefunden in HelRuna von Jan Fries. So sind u.a. bekannt, Runen Futhark Schriften mit 16, 18, 19, 20, 22, 23, 24 .... auch 33 Runen ....Eine Quelle ist das Buch „Runes“ von R.W.V. Elliott...
Danke für dieses aufschlussreiche Video! Jetzt habe ich nur noch eine Frage. Wenn ich den Namen Michchael in das jüngere Futhark übersetzen wollte, wie oder wo könnte ich das machen? Die genaue Übersetzung des Namens lautet ja "Wer ist wie Gott" würde aber dennoch quasi מיכאל (Mikha'el) gesprochen werden. Ich möchte meinen Namen halbwegs korrekt in den Griff meiner Axt gravieren. Jetzt habe ich aber bestimmt schon 5 verschiedene Varianten und hätte gerne die richtigste. Kannst du mir dabei eventuell helfen mit einer Seite oä?
Das Problem mit dem Übersetzen von Namen ist immer, dass die Phoneme (Laute) die die Runen darstellen nicht ganz auf die Phoneme passen, die wir heute verwenden. Wenn es um Worte oder Begriffe geht, ist es meistens am besten, dass man sie in die Sprachen übersetzt, für die die Runen verwendet wurden. Dann kann man sie tatsächlich schreiben. Mit Namen geht das nur leider nicht wirklich. Der Sache am nächsten kommt man, wenn man die Phonetik des Namens genau betrachtet und versucht so gut es geht die Lautschrift auf die Laute der Runen zu übertragen. Das ist zwar auch nur eine annäherung aber zumindest eine gute. Eine komplette Liste aller Lautwerte für das jüngere Futhark hab ich nicht zur Hand, aber wenn du die Wikipedia-Seite jeder Rune nachschaust, findest du den IPA Lautwert dort. Über den Lautwert kannst du dich annähern. Die deutsche Aussprache von Miachel ist [ˈmɪçaːʔeːl] in IPA. Jetzt müsste man versuchen dieser mit den Runen am nächsten zu kommen. Das große Problem beim jüngeren Futhark ist natürlich, dass eine Rune zum Teil mehrere Lautwerte darstellt, was die Übersetzung nicht einfach macht. Als Hilfe kann ich aber auf Reddit r/Norse empfehlen. Dort gibts einen Monatlichen Traslation Thread, wo du mehr Tipps bekommen kannst.
@@Ardko. vielen, vielen Dank! 🙏 Bringt mir schon mal ganz viel! Die genannte Methode hatte ich auch so probiert. Wird wohl echt ne Weile dauern bis ich das geschafft hab. Hast aber auf jeden Fall einige Stunden meines Lebens damit gerettet! 😅
Ich habe einmal eine Doku über die Wikinger gesehen: Da hat eine Frau ihrem Mann geschrieben: Wenn du mir von deiner Handelsreise nicht bald 2 Goldstücke schickst, werde ich deinen Namen entehren.
Du hast ja deine Einstellung zur Verwendung von Runen in der Esoterik erläutert, mich würde jetzt interessieren wie du zu Runen in der Fantasy Literatur stehst.
Für Fantasy Literatur kann und sollte man Runen verwennden wie man will. Es ist ja ein Funktionales Skript und kann für alles verwendet werden wie man will. Das Problem mit den Esoterischen Sachen ist ja nur, dass da ständig behauptet wird, dass es historisch so war, wie es Esoteriker glauben. So lange man das nicht macht (und Propaganda zeug verbreitet) kann und darf man mit Runen alles. Beim schreiben und für D&D nehme ich sie ja selbst her.
Direkt oder indirekt wäre es das nach jeder Theorie der Fall. Sowohl die alte Etruskische Schrift wie auch Latein ging ja aus dem griechischen Alphabet hervor.
Guido von List ist einer der schlimmsten Pseudowissenschaftler überhaupt. Praktisch alles von ihm ist entweder erfunden oder aufs heftigste fehlinterpretiert und verquer. Er ist effektiv stark mit schuld daran, warum heute so viel Halbwissen und Falsches über Runen kursiert! Mal ganz davon abgesehen das von List ein Rassist und Antisemit war, ist wirklich alles andere als eine gute Quelle und wird in der Forschung gänzlich abgelehnt - und das aus gutem Grund. Seine Ideen im Buch "Geheimnis der Runen" behauptete er ja zum Teil durch Offenbarungen gehabt zu haben, die er hatte, als er kurzzeitig blind war. Und ganz so wie das klingt ist es auch: Er erfand einfach allerlei Unfug. Sachen wir sein "Armanen Futhark" sind reinste Erfindung. Und weil natürlich heillose Erfindungen und Fantasien über die Kultur der Germanen zu verbreiten nicht genug ist, brachte von List auch noch seinen argen Rassismus mit rein mit dem üblichen Unfug zur arischen Rasse und so weiter. Er war auch eine wichtige Figur in der Ariosophie eine okkulte Bewegung mit grundlegende rassistischer und antisemitischer Ideologie. Dieses Denken und die Arbeiten von Guido von List waren tatsächlich stark beeinflussend für Spätere Bewegungen der Nazis, die zum Teil direkt auf der Ariosophie und Leuten wie von List aufbauen. Wer mehr dazu lesen möchte "Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus" von Nicholas Goodrick-Clarke ist dazu eine gute Quelle. Alles in Allem ist von List also ein Pseudowissenschaftler, Okkultist und Rassist und für so viel Unfug über Runen verantwortlich, der noch Heute von Manchen Leuten vertreten wird, die zum Teil gar nicht wissen, auf was für einem ideologischen Mist sie da vertrauen. Jeder der sich ernsthaft mit Runen befassen will sollte Guido von List kein Wort glauben!
@@Ardko. Ja ,dass wusste ich schon ,dass List eine der Grundlagen für die Abteilung Ahnenerbe ,im 3. Reich ,war . Aber studieren sollte man alles und seine eigenen Schlüsse ziehen dürfen .
@@stopfpilzbrulinskirene.5126 Tja, halt rein davon abgesehen ist das Zeug von List halt bekanntermaßen völliger Unfug. Wenn man was über Runen lernen will, bringt es nicht viel sich das ausgedachte Zeug eines von List anzuschauen. Da kann ich genau so gut fürs Latein lernen Harry Potter Zauber lesen.
es gibt ein Unterschied zwischen UrChristen und Katholiken. Wie will man Magie beweisen, wenn die Wissenschaftler das Gefühl haben, dass nichts magisch ist, nur weil sie teilweise den Ablauf von irgendetwas durchschaut haben?!? Es gibt keine Trennung. Alles ist Magie. Alles ist Energie... Alles strahlt eine bestimmte Frequenz aus. Worten, Gedanken, Zeichen, Runen, Symbolen etc. Hall
Genau...im Falle der Runen, kann man sie als magisches Werkzeug betrachten. Und Weiterentwicklung bis heute wird garnicht berücksichtigt. Schwieriges Thema. Trotzdem ein gutes Video.
Das ist ein Brakteat, was eher eine Art Zierscheibe oder Medallion ist, aber manchmal auch als Münze bezeichnet werden kann. Die waren vor allem in der Völkerwanderungszeit bei den Germanen als Schmückstücke sehr beliebt. de.wikipedia.org/wiki/Brakteat
Als der Moderator sagte, dass das lateinische Alphabet die Grundlage für die Runen war, habe ich gleich kapiert, dass der Autor nicht kompetent im Thema ist. Definitiv.
Alle 3 im Video vorgestellten Thesen (Lateinische These, Griechische These und nordetruskische These) sind so aus Klaus Düwels "Runenkunde" entnommen. Einem Standardwerk der Forschung.
Nein, nicht die Subjektive Meinung einer Person. Die Angabe bezieht sich auf das Werk aus dem ich es zitiert habe. Alle drei Thesen werden in der Forschung untersucht und als die drei Optionen für den Ursprung der Runen akzeptiert, ganz allgemein von der absoluten Mehrheit der Forscher im Feld der Runologie. Aktuellere Paper deuten zentral zur Lateinischen These. Klaus Düwel übrigens (bis zu seinem Tod vor nur wenigen Wochen) der weltweit führende Experte im Feld der Runenforschung.
@@BORSCHTSCHETZ Sind sie nicht. Die ältesten Runen sind aus 160 n.Chr. - maximal ~50 n.Chr. wenn man die Fibel von Meldorf nimmt, deren Datierung auf diese führe Zeit aber stark umstritten ist, während der Kamm von Vimose (160 n.Chr.) klar bestätigt ist. Die ältesten Lateinischen Inschriften sind mit solchen wie der Duenos Inschrift als einige der ältesten Beispiele für Frühes Latein aus der ersten hälfte des 6 Jh. v.Chr. Runen sind damit grob 600 bis 700 Jahre Jünger als Latein..
Du profanisierst die runen zu sehr und stellst diese rein profane Deutung als objektive lehrmeinung dar. Kann sein, dass das in manchen Fachbüchern so dargestellt wird, ich hab da aber einiges einzuwenden: Es liegt sehr nahe, dass die Runen auch *an sich* magische bedeutung hatten und zwar aus folgenden gründen, die mir hier spontan einfallen: 1. das Wort "Rune" bedeutet "Geheimnis" und nicht einfach "Buchstabe" oder so. 2. Das Selbstopfer Odins, um das Geheimwissen der Runen zu erlangen, scheint mir für profane Schriftzeichen recht übertrieben. 3. Die magische Verwendung von Runenreihen (Futhark). Ohne jeden profanen Zweck wurde das Runenalphabet auf Gegenstände geritzt. Z.B. auf Grabplatten. Aus Spaß? Als Fingerübung? Wahrscheinlich als Schutzzauber o.ä., der eben von den Runen selbst ausgeht, denn irgendeine Bedeutung haben die Runen an der Stelle nicht. Sie stehen da einfach als Runen. Die Annahme das Runen magische Zeichen sind, ist daher nicht nur moderner rechtsesoterischer Schnickschnack, sondern eine völlig berechtigte wissenschaftliche Theorie.
Nun, auch auf Runenzauber wird im Video eingegangen. Und ja, einige der Runenreihen konnten als "Fingerübungen" belegt werden, da sie als Testreihen für die eigentlich Inschrift, die sich meist unweit findet angelegt wurden. Im Übrigen gilt auch die Gegenfrage: Wenn die Runen selbst große Zauberkraft gehabt hätten, warum hätte man sie dann für so viele ganz profane Sachen verwendet. Wenn ich der Meinung bin, dass ich mit Zauberzeichen von großer Macht hantiere, dann schreibe ich damit doch keine Profanen Notizen, Herstellungsvermerke oder personalisiere mit damit den Kamm. Das sind klar Profane Verwendungen, die in den Funden überwiegen - hätte man mit Zauberzeichen wirklich zumeist Profan hantiert? Zudem darf man die Bedeutung und Macht von profaner Schrift auch wirklich nicht unterschätzen. Das Schreiben an sich hat eine ganz reale Macht und wäre das Opfer eines Gottes wert. Heute erscheint uns Schrift ja als was ganz Selbstverständliches. Praktisch jeder kann ja lesen und schreiben, aber das war nicht immer so und wenn man mal die Perspektive einer Welt einnimmt, in der nur wenige schreiben können zeigt sich das. Schreiben erlaubt es uns unsere Gedanken praktisch Dauerhaft festzuhalten und noch viel mehr: es erlaubt Kommunikation zwischen zwei Personen die räumlich und zeitlich getrennt sind. Ohne Schrift wären große Teile einer weitentwickelten Gesellschaft undenkbar. Es braucht keine Zaubermacht, damit Schrift einen hohen Wert hat. Und für einen, der es nicht beherrscht ist es auch eine wahrhaftig geheimnisvolle Kunst, denn schreiben zu können ist eine mächtige Fähigkeit, ganz ohne Magie und Zauberei. Allerdings muss ich dir in dem Punkt recht geben, dass auch Manche Experten die Meinung vertreten, dass Runen in sich magisch seien. Diese sind aber eher wenig geworden und viele ihrer Punkte sind stark umstritten und haben so mache Lücke in der Hypothese. Aus meiner Sicht macht es daher ganz einfach Sinn sich an den aktuellen Konsens der renommiertes Experten zu halten. Immerhin bin ich ja auch nur Laie.
@@Ardko. wow, die Antwort kam promt :D ok, mit dem wissenschaftlichen diskurs um die runen kenn ich mich nicht groß aus. wenn experten heute dazu tendieren, die Runen eher als profane schrift zu betrachten, mag das seine Gründe haben. das heißt aber nicht, dass man die magische bedeutung pauschal abstreiten sollte. genauso wenig wie man die profane verwendung der runen abstreiten kann. die runen sind einfach beides. und für mich persönlich ist das auch kein Widerspruch. Ja, ich glaube in der Tat, dass es möglich ist, dass menschen auch scheinbar bedeutungslose kleine persönliche nachrichten aus mächtigen zauberzeichen schreiben und den Worten dadurch vielleicht bedeutung geben wollen. Wirklich *belanglose* runentexte sind mir eigentlich noch nie untergekommen. übrigens drehen sich wissenschaftliche Diskurse wie der Wind. wenn Forscher heute behaupten, Runen hätten keine magische bedeutung, dann wird morgen schon wieder was anderes gelten. Was die Fingerübung angeht: ok mag sein, dass es sowas wirklich gibt. mir fällt in der beschäftigung mit Runen aber immer wieder die verwendung des Futhark auf, die offenbar dem gegenstand kraft verleihen soll oder dergleichen.
@@Ardko. Odins selbstopfer steht in verbindung mit der erlangung von magischem wissen. odin ging es immer nur darum tiefere weisheit und einsicht über die welt zu erlangen, weniger aber darum, mächtige technologie (z.b. gebrauchsschrift) zu erlangen. als technologie spielten die runen in der germanischen kultur außerdem eine sehr untergeordnete rolle. wie ich in dem kommentar davor schon gesagt habe: für die "wirklich wichtigen" dinge wurden die Runen ja gar nicht verwendet. Das bisschen Information, das z.b. auf runensteine gemeißelt wurde, diente nicht der wissensvermittlung, denn dass Knut, der tolle wikinger in hinterpommern verstorben ist und seine Frau Helga und sein Bruder Ragnar heißen, wusste zu dem zeitpunkt und an dem Ort wo der Stein aufgestellt wurde, eh schon jeder. verstehst du was ich mein?
Wie in meiner Antwort auf deinen Andere Kommentar erwähnt gibt es mehrere Funde von sehr profanen Runeninschriften. Von Sachen wie "Eyjulfr Kolbeinns Sohn ritzte die Runen hoch oben" die fast schon an ein Runen-Graffiti erinnern, bis hin zu den Runakefli die sehr häufig belangloses oder sehr weltliches Tragen (wie etwa wer wem Pfeffer schickt oder einen Beschwerdebrief) kommen gerade genug Runen vor die belangloses und profanes darstellen. Das Problem mit Runen und der Magie ist im endeffekt, dass Runen ja tatsächlich für Magie verwendet wurden. Es gab ja Runenzauber und es wurden Zauberworte und Formeln wie Alu und Ota geschrieben und der Akt des Schreibens war sehr wichtig. Aber eben nicht, dass es Runen waren, sondern das geschrieben wurden. Die genau gleichen Schriftzauber sehen wir ja bei zahlreichen Kulturen. Zum Beispiel bei den Römern. Die schrieben auch Zauberworte und manchmal einfach auch das Alphabet oder sinnlose Buchstabenreihen - weil so Schrift-Magie funktionierte. Trotzdem geht aber niemand davon aus, dass das Lateinische Alphabet grundlegend Magisch ist, obwohl es für die gleichen Zauber verwendet wurde. Und letztlich ist auch noch die Kulturhistorie zu bedenken. Auf der einen Seite die Entstehung der Runen. Nach aller Wahrscheinlichkeit schauten sich die Germanen das Schreiben von den Römern ab und es waren heimkehrende Krieger, die als römische Hilfstruppen gedient hatte, die das Wissen mitbrachten. Adlige und Höhergestellte unter diesen fingen dann sehr wahrscheinlich mit dem Ritzen an. So hat sich in der Experimental-Archäologie gezeigt, dass wenn man versucht die Römische Schrift, wie sie im Grenzgebiet üblich war nach germanischer Art auf Holz, Metall oder Stein zu ritzen so führt dies fast direkt zu den Formen der Runen. Heimkehrende Krieger sind jetzt nicht gerade mystische und magische Priester und Runen wurden so wohl nicht von der religiösen Partie entworfen. Und dann ist da die andere Seite: Der nahtlose Übergang der Runen bei den Christen. Die Mehrheit der Runensteine in Skandinavien sind ja christlich und man schrieb Runen ob Heide oder Christ. Das Spricht für ein Durchaus profanes oder zumindest nicht heidnisch verwurzeltes Verständnis der Runen, sonst wäre dieser Übergang nicht so reibungslos vor sich gegangen. Das gilt übrigens auch für den Südgermanischen Raum, wie die Nordendorfer Fibel zeigt. Nach der Übersetzung von Düwel (dem Aktuell renommiertesten Experten auf dem Gebiet der Runologie) findet sich darauf die Inschrift: Lügner sind Wodan und Donar. Eine Christliche Abschwur Formel gegen die Götter. Im Übrigen dreht sich die Meinung der Forscher nicht wie der Wind - sie folgt den Beweisen und Belegen die wir haben. Wenn wir neues Finden und neue Erkenntnisse erlangen so werden die immer unvoreingenommen analysiert und wenn sich da eben zeigt, dass unser Bisheriges Verständnis falsch war, dann muss sich unsere Meinung ja ändern. Alles andere wäre ja reiner Starrsinn.
Diese Runensteine - die übrigens meist Christlich waren - sind Gedenksteine. Für die Angehörigen durchaus wichtig, dass der Name und die Taten ihres Verstorbene verwandten festgehalten werden. Es steht ja auch wörtlich oft "in Gedenken an" auf diesen Steinen oder "Gott helfe seiner Seele"
Nicht wirklich. Ich finde da den Namen auch etwas unglücklich gewählt. Weil die "Orchon-Runen" eben auch Runen genannt werden und ein paar Zeichen darin den germanischen Runen recht ähnlich sehen kommt immer wieder die Idee auf, dass die was miteinander zu tun hätte. Das ist aber nicht der Fall. Sie entwickleten sich faktisch unabhänging voneinander und zu sehr unterschiedlichen Zeiten und an völlig anderen Orten. Die einzige Gemeinsamkeit die sich ergibt ist, dass beide Schriften über viele Zwischenschritte auf das Phönizische Alphabet zurückgehen, also eine entfernte gemeinsame Wurzel haben. DIe Würzel teilen sich aber auch Latein, Griechisch etc.
Eine schöne Ergänzung wären noch Buchempfehlungen in denen man die unterschiedlichen und richtig eingeordneten Quellen nachlesen kann. Dass dort eine menge Schindluder betrieben wurde ist war deshalb ist es für jemanden der sich mit diesem Thema auseinandersetzen möchte schwierig dies zuzuordnen.
Sind Kraftvolle Worte! Von Gott gegeben! Drücken Gefühle aus! Deshalb die Verbindung zu England und Deutschland… Jede Veränderung schwächte den Wortschatz und Gefühle die damit einhergingen!
Solche sind kaum überliefert. Ein System das scheinbar recht direkt auf den römischen Ziffern basiert wurde in Skandinavien verwendet. en.wikipedia.org/wiki/Pentimal_system
@@connylanie8920 Römer, Griechen oder Etrusker. Aber das liegt halt am kulturellen Kontakt. Die waren halt alles Nachbarn und hatten nachweislichen Kontakt. Germanen und Römer handelten, kämpfen mit und gegeneinander und in den selben Fundorten, wo wir die ältesten Runen haben, finden wir auch Gegenstände, die von den Römern stammen. So war es halt nun mal.
Dieses Video war richtig super! dein Kanal ist für ein Fantasy- und Historienfan wie mich ein wahrer Schatz!
Ich bin schon lange Fan ihrer Arbeit und dieser Beitrag ist wieder große Klasse man spürt die Sachkenntnis und Begeisterung für ihre Arbeit.Ich habe mich schon einmal versucht diesem Thema detail reicher zu nähern was aber gescheitert ist. Besonders ihre Ausflüge in die Etymologie der Namen und Begriffe sind mir ein Genuss .Dieses Video ist genau mein Geschmack bitte weiter so.
Danke, dass Sie diese Tradition und Kultur nicht aussterben lassen. 🙏🏻 Sehr gute Arbeit 🙂
Das ist sehr gut recherchiert (eins der wenigen Videos auf dieser Plattform), ich freue mich auf die weiteren Videos 😃👍
Das mit den Bäumen als Bedeutung habe ich auch schonmal im Internet gesehen. Zusammen mit Edelsteinen, Farben und Tieren. Vielen Dank für das Video.
Wow, ich bin tiefst beeindruckt!
Top erklärt, super Bilder dazu und jede Frage die in mir hochkam direkt beantwortet!
Hut ab, so klasse Qualität habe ich sehr lange nicht mehr gesehen! Vielen vielen Dank dafür!!!❤️🌹
Auf das hab ich gewartet ^^
Ich auch :)
vielen Dank für das Video der Aufklärung und gut verständlich erklärt- bitte weiter so
ausgezeichnet, so hilfreich und interessant.
Sehr interessant, vielen Dank fürs Hochladen!!
Empfehlenswerte Doku ! Thx !
Dieses Video ist verdammt gut.Die Erklärungen und die Bedeutungen der Runen ist richtig gut und das du auf alles so genau eingehst und es erklärst finde ich super und das du auch zu gleich all dennen denn Wind aus denn Segeln nimmst die die Runen falsch deuten und oder auch benutzen.Finde ich mega super das du dir da dir die Mühe gegeben hast.Danke für das tolle Video👍
Sehr informiert! Endlich mal richtig recherchiert und alles abgebildet!
Großartiges Video. Vielen Dank!
Tolle Arbeit, sehr interessant, Danke.
Da haben Sie absolut Recht 🙏💎
Eine sehr schöne Schrift, unsere Runen. Sie sind die wahre Urschrift nördlich der Alpen. Man sollte es wieder lernen und sich unserer Abstammung wieder bewusst werden.
"Urschrift" scheint mir etwas hoch gegriffen-immerhin leitet sich die Runenschrift aus dem Lateinischen oder Griechischen ab...es ist quasi eine Ableitung...mehr nicht.
@@salomewild6612das wird vermutet , ist aber noch nicht bewiesen
Dieses ist das bisher beste Video zu Runen, das ich bisher irgendwo finden konnte, danke für dein tolles Video!!!
🥳🤩😎🥰😇🥳🤩😎🥰😇
Tausend dank für dieses video , alle meine fragen wurden so beantwortet, Man wird ja richtig in die irre geführt aber jetzt habe ich alle meine Antworten nochmals herzlichen Dank
Vielen Dank für das Video und die Quellen-Angaben
Als ich durch Schweden reiste, habe ich mir auch die Runensteine angesehen, die es dort überall gibt.
Das war bestimmt sehr interessant
@@ragnarok3161 Ja,total faszinierend! Das lohnt sich für jeden,der sich dafür interessiert!
Toller Kanal. Direkt abonniert, es müßte viel mehr von ihnen geben. Danke
...Danke für deine ausführliche Arbeit.
Verfolge alle Teile der Nordische bzw. Germanischen Mythologie, z.B. dieser Teil über Runen war direkt und inhaltlich super .(wegen der heutigen Darstellung im Esoterischen Bereich...Orakel etc.)
Beschäftige mich seit etwa 2 Jahren damit und versuche moderne, althergebrachtes bzw. Glaubwürdiges zu unterscheiden.
Z.B. durch Rudolf Simek oder deinen Ausführlichen Videos.
Mein Respekt und Dank dafür.
P.S. die Aufklärung gegen Einige aus der rechten Szene und die dadurch entstandenen Vorurteile in der allgemeinen Bevölkerung liegen mir sehr am Herzen.
Da ich mit z.B. Thor Hammer oder ähnlichen Schmuck seit vielen Jahren unterwegs bin und schon viele male Probleme bzw. Diskussionen hatte.
Vielen Dank für dieses Video! Wollte mich mal über das Thema Informieren und bin bisher nur auf eher fragwürdige Videos gestoßen. Dieses Video ist sehr Informativ und Sachlich ohne mehr aus Runen zu machen als sie sind.
Sehr gut und richtig danke das es noch jemand gibt der sich damit auskennt und befasst
Toll und kompetent erklärt. Vielen Dank!
Wow mega coole und starkes video . Mir hat das weiter geholfen danke :)
Sehr schön....Danke für die Arbeit❤
Sehr gut und verständlich erklärt. Vielen Dank💖
Danke für dieses informative Video 🍀
Wirklich interesanter Beitrag. Besten Dank für die Aufklärung :)
Sehr gut und objektiv gemacht!
Allein schon der Länge wegen, hat dein informativer Fleiß neue Dimensionen angenommen ^^""
Ursprünglich kennengelernt habe ich Runen durch die Ernest-Drake-Drachenbücher - sozusagen als Drachenschrift. Inzwischen kann ich drüber lachen ^^
Aber deine Ausführungen erwecken nochmal neue Faszinationen und Inspirationen. Und zuletzt geben deine letztgenannten Erläuterungen einem noch nachhaltig zu denken.
P.S.: Danke - durch dich hab ich nun endlich die Beziehung zwischen Donar und Thor begriffen X'D
Wie immer toll recherchiert und rüber gebracht. Danke !
Ja eine sehr gute Arbeit und sehr gut erklärt es ist so interessant ich bin fasziniert von den Runen 😃
Diese „lore“-Reihe schaue ich am liebsten, bin seid Vikings so ein bisschen süchtig nach nordischer Mythologie und deine Videos sind in ihrer Gesamtheit super entspannt
Ansonsten super Serie und auch diese Folge ist trotz der angesprochenen Kritikpunkte sehr informativ und gut gemacht. weiter so :)
Das ist doch mal ein suuuper Tutorial - "Ardko" werde ich mir merken - danke!
Sehr gutes Video, weiter so! 👍
Große Klasse und sehr gut modern eingeordnet!
Sehr schönes Video und auch sehr interessant und informativ 👍
Sehr cooles Video!
Besten Dank für diese tolle historische Erklärung, sehr aufschlussreich. So lässt sich der Umgang mit Runen sehr viel besser einordnen. Ich sehe es so, der Umgang im spirituellen Aspekt mit den Runen ist wohl ähnlich wie z.B. mit dem I Ging. Massgebend sind nicht die Zeichen sondern derjenige der sie zieht oder legt und interpretiert. Daher ist es wohl immer besser, auf die innere Stimme zu horchen als auf die Aussage von Fremden, die einem die Zukunft erklären wollen.
Besten Dank Ardok
Sehr sehr sehr gutes Video 😉👍😎🙏 mein bester Dank für deine Arbeit...... Hab dich soeben abonniert 😊
Danke für dieses Interessante Video.
Boah mega 😄
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Ja habe ich auch sofort Abonniert 🤗
Ein lehrreiches Video
Danke für diese Informationen sehr gut
Schöner Kanal mit interessanten Inhalten,vielen Dank für Deinen Beitrag!👍🏻👏🏻
ABSOLUT SUPER, DANKE
5:12 erinert mich etwas an die japanische schrifft: im grunde sind ihre schrifzeichen ein wort, mit kombination andere schriftscheichen ein anderes bzw ein name
Vielen Dank! Information über Runen ohne den saudummen Esoterik-Schmarrn!
Wow, das war sehr informativ. Vielen, lieben Dank dafür und herzlichen Glückwunsch dazu! Ich habe dich erst vor kurzem entdeckt und liebe die Beiträge zur germanischen Mythologie.
Ich hatte beim Hören drei Impulse.
1. Die Runen sind alle nach realen Dingen des Alltags/Lebens benannt. Wenn eine davon in etwa "gefährlicher Riese" heißt, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass es ihn auch gab.
2. Das Futark wurde gekürzt, aber wurde dadurch nicht effizienter im Gebrauch, sondern komplizierter. Was, wenn sie bewusst verboten wurden? Von wem auch immer. Aber ähnlich wie die Swastika heute... War nur ein Impuls, aber wundern würde es mich nicht.
3. Es scheint, als waren recht viele Frauen kundig im Umgang mit Runen.
Würde ja zu gerne wissen, warum das so war. Hast Du eventuell noch ein paar Infos bzw. Tipps zu diesem Thema? Ich würde mich freuen
Grüße aus Berlin
Zu 1.
Nicht alle runen wurde nach realen Dingen benannt. Ansuz wurde nach Ase, Tiwaz nach dem gott Tiwaz und ingwaz nach dem gott ing benannt. Hier finden sich also auch einige Dinge, die eher übernatürlich sind, aber den Leuten ebenso bekannt.
Zu 2.
Eine Veränderung durch Verbot gab es nicht. Das zeigt sich daran, da wir aus der Zeit zwischen dem älteren und dem jüngeren Futhark eine klare Übergangszeit haben.
Die Schrift veränderte sich graduell und es finden sich Inschrift die Teile von beiden Futhark verwenden, was zeigt sie sich die Runen nach und nach verändert haben, was gegen eine Veränderung durch Zwang spricht.
Zu 3.
Einen Grund warum Frauen in manchen Regionen und Zeiten recht aktiv runen schreiben konnten ist schwer zu finden, aber wir haben die Beobachtung gemacht, das es so war.
Unter südgermanischen Stämmen, wie den Alemannen, finden sich eine ganze Reihe von Funden (zb über 20 Fibeln) auf denen runen stehen, die Aussagen, dass eine Frau sie ritzte (da ein weiblicher Name zu finden ist "Odlind schrieb die Runen" auf einer Bronzescheibe aus einem frauengrab in Pforzen, aus dem 6jh)
Wie gesagt ist ein Grund dafür schwer zu finden, aber es ist klar, dass Frauen schreiben konnten. So viel steht fest.
Zu Deinem Punkt 1. Vllt gibt es "diese Riesen" ja noch heute?! Wie z.B. der, welcher in Kandahar von den US-Soldaten angeblich getötet wurde. lg
@@apophis3703 Oh man, wie alt bist du?
zu 3. da wir ja gerade gehört haben, dass häufig Gegenstände mit dem Namen des Besitzers versehen wurden kann ich mir gut vorstellen, dass Frauen die Namen auf Kleidungsstücke stickten auch andere Gegenstände (wie Geschirr) markierten. Bestellungen für Händler schrieben, Nachrichten an Verwandte schrieben, bestimmt auch Schmuck/Amulette für Ihre Familie herstellten. Ich kenne mich mit dem Thema überhaupt nicht aus, aber wenn ich über die klassische Rollenverteilung nachdenke, fallen mir mehr Gründe ein warum Frauen Runen beutzten als Männer. Warum auch nicht.
Das hat ja schon fast ARTE oder 3Sat Niveau. Im positivem Sinne. Cool!
Ja absolut ein Profi 😇🙏💎
Tolles Video ♥️
Hallo Ardko, vielen Dank für dieses Video und überhaupt Deine umfangreiche Arbeit, die schon allein massentechnisch inzwischen als fantastisch bezeichnet werden darf.
Zu den Runen (und somit einigen anderen Themen auch) möchte ich etwas anmerken. Der heute so üblichen esoterischen Verwässerung, die aber keinen historischen Hintergrund hat, stimme ich grundlegend zu. Allerdings habe ich gewisse Zweifel an der strikten Trennung "weltlich - nachrichtlich - magisch". Wir wissen nicht, wie die germanischen (oder angrenzenden) Völker damals wirklich dachten. Ich persönlich bezweifle, dass damals eine absolute Trennung zwischen einerseits weltlich-"profanem" und andererseits magisch-religiösem durchgezogen wurde. Eher habe ich den Eindruck, dass es sich ausgrechnet bei dieser Art Absolutismus um ein typisches Kind der neueren (und auch unseren) Zeit handelt.
Im Gegenteil denke ich, dass gerade in diesen vorwissenschaftlichen Zeiten viel mehr Kontinuität in der Weltsicht der Menschen bestanden haben könnte. Kontinuität eben in diesem Sinne: Eine echte Trennung zwischen "weltlich ODER magisch" bezweifle ich für diese Zeiten. Viel wahrscheinlicher ist es doch eigentlich, dass im Gegenteil die religiös-magisch mystische Sicht der gesamten Welterscheinungen die Grundlage für alles andere gewesen sein könnte. Alle Erscheinungen der Welt, des Lebens, der Menschen, Tiere, Pflanzen, des Wetters usw. - all das könnte leicht als "Manifestation" des letztlich mystisch-geistigen Urgrundes verstanden und erlebt worden sein. Und wenn man auf diese Art die alten Berichte, die Sagas, das Wenige, was über das damalige religiös-magische Weltbild bekannt ist usw. anschaut, dann zeigt sich ja auch genau dieses Phänomen. Midgard, letztlich die "weltliche" Welt (die "profane" Welt ;) ) ist ein kontinuierlicher Teil der Gesamtheit, zu der eben auch die geistigeren Welten wie Wanenheim, Asenheim etc. gehören.
Auch die Runen könnten in dieser kontinuierlichen Sichtweise einerseits der mystischen Welt entspringen - eine These, die durch Odins Selbstopfer ja schon klar angedeutet wird - andererseits weltlich im Laufe der Zeit entwickelt werden. Das muss eben kein Widerspruch sein.
So gesehen sind Runen in dieser alten Sichtweise aber per se tatsächlich primär "magisch-mystische Zeichen". Genau DESHLAB können sie ja für alles mögliche verwendet werden und wurden offensichtlich auch in diesem Sinne genutzt.
Nehmen wir den erwähnten Kamm, der mit Runen beschriftet ist und das Stück als persönlichen Besitz einer Person auszeichnet. Das ist einerseits aus unserer Sicht zunächst eine weltlich profane Handlung. Andererseits kann das ZUGLEICH auch eine magische Handlung sein. Der Kamm bekommt dieser Art eine Art "Individualität", ein Stück "Seele", die er vorher nicht gehabt hat. Die Handlung verbindet den Kamm nicht nur informell mit dem Besitzer, sondern zugleich magisch. Und jetzt spür da mal rein in diesen Kamm. Der ist nämlich etwas Besonderes. Das scheint nicht einfach nur ein ordinärer Kamm zu sein, den man wegwirft, wenn er kaputt ist. An dem Kamm hängt ein Stück weit die Persönlichkeit seines früheren Besitzers. Er ist etwas Besonderes. Offensichtlich wirkt dieser kleine "Zauber", geschrieben in Runen, bis in unsere Zeit hinein. Der Kamm hat Persönlichkeit und Geschichte.
Ganz ähnliche Phänomene könnte man durchaus auch in weiteren der im Video gezeigten Beispiele entdecken. Etwa der von seinem Hersteller signierte Schild. Klar, das kann sein, dass der hersteller nur sagen wollte: "heh Leute, ich hab den gemacht". Ich persönlich denke, dass das zu einfach gedacht ist.
Nehmen wir gleich mal das Schwert, auf dem sowohl Hersteller als auch Besitzer erwähnt sind. Was Du dabei übersiehst: Das Schwert spricht offensichtlich SELBST. Es berichtet, wer es gemacht hat und wer es nun besitzt! Also wenn das nicht auch ein Stück weit magisch gedacht ist, dann weiß ich es auch nicht ;) Etwas später bringst Du den Hinweis, dass manche Schwerter sogar mit einem eigenen Namen benannt worden sind, ebenfalls mit Hilfe einer Runenbeschriftung. Hier gibt es genaugenommen gar keinen Diskussionsspielraum mehr: Ein Schwert mit eigenem Namen ist ein Zauberding.
Nunja. Wir wissen wenig über die alten Zeiten. Deshlab ist es auch schweirig absolute Aussagen treffen zu können. Sehr schön finde ich bei Deinen Darstellungen, dass Du diesbezüglich immer schön klar und deutlich bleibst. Du machst Deine Aussagen an dem fest, was wir historisch einigermaßen sicher wissen können und weisst auch daraufhin, dass an vielen Stellen nur Mutmaßungen über Wahrscheinlichkeiten angestellt werden können. Einfach toll.
an dieser Stelle bleibt mir noch zu bemerken: Deine Klarheit, Deine Stimme, Deine Betonung und Aussprache - Du hast eine besondere Fähigkeit, Faszination bei Deinen Zuhörern zu erzeugen, statt nur trockene Fakten und Daten zu liefern. Ich bin mir doch ziemlich sicher, dass dies von einigen Menschen, sowohl unserer als auch früherer Zeiten, und vermutlich kulturübergreifend, als durchaus auch irgendwie magisch, als "Zauberskill" gesehen werden könnte. Vielleicht würde Dir ein sibirischer oder mongolischer "Schamane" sogar im Brustton der Überzeugung erklären, dass Du durch Deine geschichten Zauber schaffst. Die Fähigkeit, geschichten zu erzählen ist bekanntlich ein besonderes Element, welches in der einen oder anderen grundlegend schamanistischen Kultur, so wie wir das heute verstehen, als expliziter Schamanenskill, mit anderen Worten als "Zauberbegabung" gesehen werden könnte. Ich persönlich empfinde Deine Formate und Darstellungen tatsächlich in dieser Form, weshalb ich immer wieder gern bei Dir vorbeischaue! Aber freilich, das ist eine sher persönliche Empfindung und sicher kein naturwissenschaftlicher Fakt ^^ Beste Grüße!
Ich denke da bin ich im Video etwas falsch rüber gekommen.
Ich will nicht sagen, dass eine strickte Trennung zwischen Profan, magisch und religiös gibt.
Viel mehr will ich damit sagen, dass es Inschriften gibt, die nur das eine oder das andere Sind und manche dazwischen (vor allem religiös und magisch ist oft kaum trennbar). Dekorativ und tieferer Sinn muss sich auch nicht ausschließen, aber das entscheidende ist, dass die Schrift Funktional war, also so verwendet werden konnte, wie es der Schreiber nun mal wollte. Das bedeutet keine strickte Trennung, aber es heißt, dass es viele Inschriften gibt, die klar nur weltlich gemeint sind und das soll nur klar und deutlich machen, dass Runen keine germanischen Zauberzeichen sind.
Wobei man generel auch vorsichtig mit "Im Zweifel ist es magisch" sein sollte. Das wird nur zu gerne gemacht.
Wenn wir beim Kamm von Vimose bleiben: Die Weltliche Komponente ist klar erkennbar, eine magische KÖNNTE da gewesen sein, aber wir können das nicht mehr sagen. Natürlich hast du recht, dass man mit einer persönlichen Inschrift auch mehr meinen kann, aber das geht nicht mehr klar hervor. Wir können nicht wissen, was der Schreiber jenseitz des weltichen hier meinte oder ob überhaupt.
Kann man da spekulieren?
Natürlich!
Aber man sollte es nicht als Fakt hinstellen - was ja eben die Esoterik nur zugerne macht. Und ganz besonders: Das ist auch keine Eigenschaft der Runen sondern von Schrift und Schreiben allgemein.
Und das ist wie gesagt das was ich am Ende damit verdeutlichen will: Runen sind keine Zauberzeichen. Sie sind einfach nur eine Schrift und damit genau so magisch wie jede andere.
@@Ardko. Danke für Erläuterung! Ich gehe da durchaus in weiten Strecken konform. Allerdings gibts nicht viele Schriften, die von sich behaupten können, durch eine führende mythologische Gestalt, deren (im übrigen schon auffallend krassen) Selbstaufopferung, in die Welt gekommen zu sein. Diese Zeichen sind schon deshalb sehr wohl einen Ticken magischer in ihrer Bedeutung, als dies etwa auf unser heutiges Alphabet zutrifft (zumindest soweit mir bekannt).
Die Tatsache, dass sie auch - wenn nicht vor allem - als reines Schriftsystem verwendet wurden beweist eben nicht, dass sie nicht im Ursprung auch - oder sogar vor allem - magisch gedacht gewesen sein könnten. Das ist jetzt hier die Krux: Wir können heute weder das eine, NOCH das Andere mit letzter Sicherheit wissen.
Argumentatorisch hart auf hart: "es ist im Ursprung ein reines Schriftsystem wie jedes andere auch" ist - ignoriert man den bewiesenen mythologischen Kontext nicht - ganz klar widerlegt. Diese Zeichen haben ganz offensichtlich sehr viel tiefere Bedeutungswurzeln, als unser "ABC". Warum sonst so ein krasses Selbstopfer einer der höchsten Gottheiten? Sie sind dann eben wohl doch "Zauberzeichen", die nur AUCH rein kommunikatorisch verwendet werden können.
@@Foltore Da muss ich wiedersprechen.
Aus drei Gründen:
Zum einen werden sehr viele Schriftsysteme Göttern als Erfindern zu geordnet und sind damit klar mythologisch eingeordnet. Auch die ägyptischen Hieroglyphen werden mit Thoth einem göttlichen Erfinder zugesprochen und es gibt eine ganze Reihe von Schreib-Göttern.
Das keltische Ogham wird entweder dem Gott Ogma oder einem Mythischen Stammvater zugesprochen.
Auch die Keilschrift wird in mehreren Mythen erklärt und es gab mehrere Götter der Schrift/des Schreibens (z.b Nabu oder Nisaba).
Die ersten Griechischen Zeichen soll laut Hyginus durch die Moiren erfunden worden sein, während dann sterbliche das ganze fortsetzten. Hyginus führt das auch als Ursprung für die Lateinische Schrift an und natürlich gibts auch hier Götter, die für Schrift und Literatur durchaus zuständig waren.
In einigen Version werden auch Prometheus oder Hermes/Merkur mit der Erfindung der Schrift bedacht
Und man könnte noch lange so weiter machen.
Ein Mythischer Ursprung der Schrift ist also keineswegs etwas einzigartiges für Runen.
Zweitens ist da das alter des Mythos von Odins Selbstopfer. Dieser Mythos ist uns so nur aus der altnordischen Zeit bekannt und es gitb keine Hinweise, dass er älter ist. Damit ist völlig unklar, ob dieser Mythische Kontext überhaupt für das ältere Futhark bestand. Da mythische Ursprünge für das Schreiben aber so üblich sind (siehe oben), wäre ich nicht überrascht, wenn es auch schon in der antike einen gegeben hätte.
Und drittens noch die historische Entwicklung und die verwendung im Kontext andere Kulturen. Runen wurden nicht einfach so erfunden sondern basieren auf jeden Fall auf einer vorgänger Schrift: Lateinisch, Griechisch, Etruskisch stehen im Raum wobei Lateinisch aktuell am wahrscheinlichsten ist - die Zauberzeichen wären damit vom guten alten ABC abgeleitet - das ja scheinbar als nicht magisch gesehen wird.
Damit wäre die eigentlich frage: Wie haben die Germanen diese Schrift am Ende gesehen und darauf liefert am ende nur die Verwendung hinweise. Und in der Verwendung beobachten wir genau das gleiche wie eben für alle anderen Schriften auch: Funktionale Verwendung für weltliches UND magisches, wie es gerade passt.
Die genau gleichen dekorationen, schriftzauber und mehr finden wir auch beim ABC. Und auch für andere Kulturen. Bei den Ägyptern war Schriftmagie richtig groß (das wissen wir, weil die wiederum DARÜBER geschrieben haben, das und wie man mit schreiben zaubert).
Wenn also auch ABC und co ebenso für magisches benutzt wurde wie Runen - und zwar wirklich auf die gleiche Art und weise, denn einige Runen-Zauber sind direkt parallel zu Lateinischen und vermutlich von diesen abgeliteitet - warum sollten wir dann annehmen, dass die Runen Zauberzeichen sein sollen, aber die Lateinische Schrift nicht?
Warum sollten wir annehmen, dass Germanen Schrift bei Römern/Griechen/Kelten kennenlernten (deren schrift nach deiner eigenen aussageweniger tiefer bedeutung hat) und selbst eine entwickelten, aber diese dann aufeinmal primär als höchstmagisch sahen?
Die Magie liegt am Ende ganz einfach nicht in den Runen, sondern im schreiben. Hätte man ABC, Ogham oder sonst was gehabt, dann wäre das verwendet worden.
Heute werden Runen nur als so geheimnisvoll wahrgenommen weil wir sie eben nicht mehr verwenden.
Wäre das Latein aus der mode gefallen, dann würden heute Leute genau so behaupten das "Abracadabra" tiefgreifende Bedeutung hat - immerhin stammt es direkt aus einem Lateinischen Schriftzauber gegen Krankheiten!
Das aber fühlt sich nicht so magisch an, wenn man diese Zeichen tag ein tag aus vor sich hat. Runen aber, die sieht man nicht oft und sie erscheinen daher geheimnissvoller.
Ich denke daher kommt diese tendenz Runen eher als magisch verklären zu wollen.
Aber ich sage: Wenn Runen Zauberzeichen sind, dann bitte das ABC auch, Hierogrlyphen auch, Griechisch auch! Sie alle wurden ja immer hin für Zauber genau so verwendet wie Runen.
In dem Sinne: Abcracadabra ;)
@@Ardko. Ja, das ist natürlich eine bestechende Argumentation (und vielen Dank, dass Du Dir überhaupt die Zeit nimmst, das mit mir zu diskutieren, ich empfinde das nicht als selbstverständlich!). Um darauf weiter einzugehen müssten wir schon tiefer in die magischen Traditionen rein und schauen, was es da eigentlich so für Konzepte gibt. Also wie mit Schrift Zauber verhängt wurden in den verschiedenen Kulturen, warum das überhaupt möglich ist und wie das alles in den mythologischen Konzepten verankert ist. Das geht tief und reicht für sich schon mal locker als Gesprächsstoff für einige Lagerfeuerrunden (inklusive ausreichend Met :P ) Wir müssten das auch garnicht auf Schriften alleine beziehen, denn da gibt es noch ein viel interessanteres Konzept dahinter, auf dem Schriften ja letztlich aufbauen. Die (Magie der) Sprache.
Grundsätzlich stüzt ja die Tatsache, dass es in praktisch allen alten Kulturen religiös-magische Unterbauten gegeben hat, die letztlich alles als "heilig" identifizieren halfen, was in der Welt so existiert, meine Theorie, dass es genau genommen gar nichts "Unmagisches" gibt. Aber freilich, so gesehen gäbe es auch nichts Außergewöhnliches an den Runen im Vergleich mit etwa unserem heutigen Alphabet.
Dennoch findet sich eben trotzend eine Besonderheit, mit der die, wenn auch göttliche, Erfindung anderer Schriftsysteme nicht mithalten kann. Das ist die Art der "Erfindung" der Runen aus mythologischer Sicht. Odins Opfer ist immerhin eines der krassesten, was überhaupt vorstellbar ist. Warum ist das so nötig gewesen? Sich so (letztlich sich selbst, wie Du in einem anderen Video richtig betonst) zu opfern? Warum offenbahren sich die Runen Odin erst nach solch einer krassen Aktion? Welche Erklärung hat Du da dafür? Also ich habe eine, die ich persönlich durchaus überzeugend finde. Für die muss aber etwas ausgeholt werden, denn die spärlichen Überlieferungen genügen hier nicht, weil viele essenzielle Aspekte (betreffend wie-warum-weshalb funktioniert Magie überhaupt) bestenfalls nur noch fragmentarisch überleifert sind.
Initiationen in Kulturen, die wir heute gemäß ethnologischer Konvention als "schamanistisch" geprägt zu bezeichnen pflegen, gehen oft mit gewissen Selbstoppfern etwa zukünftiger Schamanen einher. Warum tun Menschen sowas? Sich selbst aus religiösen Gründen kasteien? Bis an den Rand des Zusammenbruchs gehen? Es gibt da zig Beispiele. Eines ist der "Sonnentanz" bei den (meine ich mich zu erinnern) Lakota. Die Tänzer werden dort an einen mittigen Pfahl gebunden. Es werden eiserne Haken durch das Brustfleisch getrieben, von denen die Stricke ausgehen, die sie an den Pfahl fesseln. Dann wird stundenlang in der Gluthitze der Sonne getanzt. Bis zur Erschöpfung, verbunden mit erheblichen Schmerzen. Bis die Haken irgendwan ausreißen, die Tänzer nahezu bewusstlos zusammenbrechen. Wie geschrieben, es gibt da zig Beispiele ähnlicher Art. Der klassichste Hintergrund hier ist wohl, dass das physisch-weltliche Leben zunächst mal in irgendeiner Art transzendiert werden muss - durch den Quasitot der Initianten. Siehe dazu auch die tiefere Bedeutung der "Schamanenkrankheit" im sibirischen und mongolischen Raum, die in der Literatur durchaus brauchbar analysiert ist.
Was dabei letztlich hervortritt ist das Gewahrwerden der Erscheinungen "hinter" der profanen Wirklichkeit. Des Geistigen, man könnte auch sagen "mythologischen", ebenso im Ürbigen das Erkennen der eigenen Geisthaftigkeit jenseits des Verstandes, des Denkens, des physischen Körpers. Und erst das macht es möglich, dem Universum (dem Weltenbaum?) das ein oder andere geistige bzw. letztlich magische Geheimnis zu entreißen. Dafür muss also erstmal "gestorben werden", was mit Sicherheit der tiefere Hintergrund der veränderten Bewusstseinszustände ist, der "schamanischen Trancen", die praktisch überall als Kern echter "schamanischer" Kunst beschrieben werden.
Neun tage, neun Nächte hängt sich unser Sportsfreund nun also an den Weltenbaum und perforiert sich zudem mit dem eigenen Speer (wofür steht der eigentlich? ^^*). Das ist eine klare absichtsvolle Selbsttötung und der naheliegendste Grund ist, auf diese Art zu einem ätherischen Geist zu werden. Und hier, in diesem - nämlich visionären - Zustand werden ihm nun die Runen offenbahrt. Jede einzene mit so vielen Aspekten und Bedeutungen versehen. Lautwerte, aber auch eigene Geschichten, eigene Bilder, eigene manchmal gewaltige und naturessenzielle Phänomene.
Über ägyptische Hiroglyphen, die Keilschriften etc., da kann ich nun wenig beitragen. Aber eines kann ich sicher sagen: Weder die Art der Findung noch die tiefen Assoziationen und Bedeutungsebenen der einzelnen Runen sind so auch nur annähernd mit den Buchstaben unseres Alphabets vergleichbar. Das rechtfertigt für mich sehr wohl, gerade die Runen eben doch als im Kern magisch und mystisch zu empfinden. (Du machst es Dir also vielleicht zu einfach mit Deiner Erklärung: "die wirken heute nur magisch auf dich/uns, weil sie nicht mehr zur Gewohnheit gehören" - zumindest in meinem persönlichen Fall.)
Freilich: Diese Überlegungen gehen über den Ansatz eines reinen Gelehrten, der bemüht ist, sich an die spärliche beweisbare Faktenlage zu halten, hinaus. Ich finde durchaus, dass beide Ansätze ihre Berechtigung haben, solange man ehrlich dabei bleibt und sich etwa umfassenderer Spekulationen etc. im eigenen Ansatz bewusst ist. Das ist nun oft nicht der Fall, wie Du das ganz richtig zum Thema "heutige esoterische Interpretationen" bemerkt hast.
Ehrlichkeit schuldet aber nicht nur der Esoteriker. Ehrlichkeit schuldet auch der Gelehrte: Es ist genausowenig überzeugend, aus den kargen Überlieferungen absolute Aussagen aka "da war definitiv nichts besonderes magisches an den Runen" abzuleiten. Das kann weder ich noch Du noch sonstwer heute mit letzter Sicherheit wissen. (Das Gleiche gilt natürlich umgekehrt!)
Und nur etwas über den Tellerrand geschaut müssen hier dann eben wenigstens auch Fragen beantwortet werden wie:
- "Moment, warum macht der gute alte Odin eigentlich sowas?"
- "Naja, er opfert sich."
- "Okay schön, aber warum? Was bezweckt und bewirkt diese Selbstopferung? Warum ermöglicht sie dem Einäugigen die Erkenntnis der Runen?"
- "Ja äh, ist halt so."
- "Aha, hm hm. Und warum ist das überhaupt so nötig, wenn das Ding doch nur eine profane Sammlung von Schriftzeichen ist?"
- "Mei, das ist halt .... ähhh .... Mythologie.... ähhh.. menschliche Phantasie.... uhhm ähh"
Nun dann, ähem... ich sage mal Hokus Pokus! :D
Sehr interessant. Ich habe mich früher und heute noch damit beschäftigt. Die Schrift ist einfach faszinierend. Manchmal denke ich das die Schrift etwas Ähnlichkeit mit der Elbenschrift hat. 🧝🏻♀️📜
das war toll ! viele grusse ..
Hautsache, ich sehe das Video und denke: Cool ein kurzes Video über die Runenschriften, schau ich mir an…. Und dann ist es 43min lang. Muss ich mir wohl mehr Zeit einplanen.
Sehr interessant danke für ihre Informationen 🙏💎
Lieber Gruß aus Süddeutschland 😇
wow! Danke! 😀👍🏼
Erstmal ein tolles und interessantes Video auf das ich gehofft hatte. Nun habe ich eine Frage, in deinem Video erwähntest du Jarl und Earl als Worte für quasi einen König oder sonst was in die Richtung. So wurde Jarl in Skandinavien und Earl in Großbritannien verwendet, aber gibt es so ein Wort auch für die Germanen im deutschen Raum ?
Im deutschen Raum entspricht der Titel Jarl oder Earl dem Grafen, was sich interessanter weise vom griechischen Grapheus ableitet, was "Schreiber" bedeutet.
@@Ardko. Interessant, vielen Dank für die Antwort um 1:40 mitten in der Nacht
Was ist mit First = Fürst, der erste
@Ardko Hallo. Was bedeutet denn das ☮️ und woher soll es abstammen wenn du es weißt?
Das Peace Symbol wurde 1958 von Geralt Holtom für eine Kampagne gegen Atomwaffen entworfen und hat sich von da schnell durchgesetzt.
@@Ardko. es wird als falsche Rune gedeutet was auch stimmt
8:00 Es gab das keltische Ogam/Baumalphabet und Runen wurden ja ebenso zumeist in Stein/Fels/Holz/ Baumtafeln geritzt - eine Verbindung ist also naheliegend.
Die Verbindung zwischen Ogam und Runen ist eine Umstrittene Frage.
Klar ist, dass Ogam auf einer anderen bestehenden Schrift basierte, aber wir wissen nicht welche.
Die Runen sind eine möglichkeit mit guten Argumenten dafür und dagegen, aber auch Latein und Griechisch kommt in Frage. Alle drei waren den Kelten, die Ogam entwickelten auf jeden Fall bekannt.
@@Ardko.könnten die angeblichen "türkischen" Orchon-Runen in Verbindung stehen zu keltischen und germanischen Runen?
Also ich möchte die Runen lernen und dieses Video hat mir sehr geholfen :)
es ist amüsant und interessant zuzuhören wie gut und gekönnt erzählt wird. vielen Dank
Sehr interessant !
Vor ab sehr interessantes und lehrreiches Video. Hab eine Frage und zwar: Ich stelle einen Dänischen Söldner um ca.800Jh. dar. Welsches Futhark wäre deiner Meinung nach für mich Sinnvoll?
Zu der Zeit war der Übergang zum jüngeren Futhark schon recht weit.
Als Beispiel, das Ribe Schädelfragment: www.runesdb.de/fundliste/d/fa/q////6/f/1169/c/6e32d233d71a5d85a63ba2ed32e68a74/
en.wikipedia.org/wiki/Ribe_skull_fragment
Die Schrift bei diesem wird schon als jüngeres Futhark eingestuft, hat aber noch 2 Runen aus dem älteren Futhark. Es ist aus ~725. Der Übergang fand also schon einige Zeit vor der statt, die du darstellen willst.
Ich denke, dass du entweder einfach jüngeres Futhark verwenden könntest, oder speziell ein jüngeres Futhark mit noch einigen Runen aus der älteren Reihe mit dem Bezug auf Artefake wie dem Ribe Schädelfragment, womit dein Sölder sozusagen auf "antiquirte" Weise schreiben würde.
Bei 7:03 min für welchen Buchstabe steht die Rune jwaz? Kann ich nicht raus hören oder erkennen. Danke
ï ist die üblicher Transliteration für diese, aber tatsächlich wissen wir nicht genau, für welchen Lautwert diese Rune stand und die Rune wirft noch relativ viele Fragen auf.
Ok danke für die schnelle Antwort. Wer mich auch noch kundig machen.
Weiter so wie bisher. Top Videos und Erklärungen. 👍🏻👍🏻👍🏻
ich müsste mal kurz einhaken, was die frühen funde von objekten mit runenschrift angeht.. ist die fibel von meldorf nicht ein paar jahre jünger? oder gibt es da noch keinen wissenschaftlichen konsens?
Die Fibel von Meldorf ist jünger, aber man ist sich nicht einig, ob das überhaupt Runen sind, die man darauf findet.
Am Ende ist die Diskussion, ob das jetzt Runen oder nur andere Verzierungen sind, wohl auch nicht zu beenden.
Daher gilt dieses Artefakt nicht als bestätigter Fall von Runen.
Sollte es sich bestätigen lassen (zum Beispiel durch einen zweiten Fund) dann würde man natürlich die Geschichte der Runen um grob 100 Jahre weiter zurück datieren müssen.
@@Ardko. Danke für die Antwort - und natürlich für das sehr übersichtliche und verständliche Video!
Die Runen sind weit aus älter als die lateinischen Alphabet sieht euch die zentral und nord Asiatischen Runen an.
Leider mit einigen Fehlern bei der Beschreibung des älteren Futhark, und die magischen Bedeutungen, die in der Edda und im angelsächsischen Runengedicht erwähnt sind, werden komplett ausgeblendet.
Das war das Längstes Video zur dieser Lore,
Bis jetzt
Subba video, merce dir :)
Scheena Gruas aus Dingolfing
Ich zitiere mal aus der Edda (C. Die Ausbreitung der Runen 4): "Runen sollst du lernen, und rätliche Stäbe, Stäbe gar stark, Zeichen voll Zauberkraft, wie sie zog der Zauberherr, wie sie wirkten Weihgötter, wie sie ritzte der Raterfürst."
Ich bin niemand der sich sklavisch an solche Aufzeichnungen hält und ich weiß auch, dass sie recht spät von Christen aufgeschrieben wurden, aber welches Interesse könnten Christen daran gehabt haben sowas ohne Grund hinzu zu dichten? Ich weiß halt nicht wie ich das vor dem Hintergrund deiner Ausführungen einordnen soll. Das ergibt für mich nicht wirklich einen stimmigen Zusammenhang. Entweder ist diese Stelle der Edda falsch bzw. nicht ernst zu nehmen (wofür es durchaus Gründe geben könnte) oder der Wissensstand der Forschung Lückenhaft und ihre Schlussfolgerungen daher nicht vollständig korrekt, denn das hat ja einen Rattenschwanz. Wenn die Runen doch etwas mit den Stäben zu tun hatten, dann muss die Verbindung entweder später entstanden sein, oder es hat sie vielleicht doch schon zu Tacituszeiten gegeben und wenn die Runen soviel älter wären, würde das wiederum Fragen aufwerfen. Wie gesagt, die Theorie wirkt auf mich ein bisschen fragil, das kann aber daran liegen, dass ich mich nicht so gut auskenne und nicht über alle Info
Als erstes muss ich leider sagen, dass die Übersetzung des Verses nicht so gut ist - von welchem übersetzer stammt diese Version?
Im Altnordischen heißt dieser Vers aus dem Havamal:
"Rúnar munt þú finna ok ráðna stafi,
mjök stóra stafi, mjök stinna stafi,
er fáði fimbulþulr ok
gerðu ginnregin
ok reist hroftr rögna."
In der Krause Übersetzung:
"Runen wirst du finden und deutbare Stäbe
sehr bedeutende Stäbe,
sehr starke Stäbe,
die Fimbulthul (Odin) färbte
und die hohe Ratende schufen
und der Hropt der Ratenden ritze"
"Zeichen von Zauberkraft" findet sich in diesem Vers also nicht, weil es drei Mal "Stäbe" (Stafi) heißt. Trotzdem deutet dieser Vers auf jeden Fall an, dass Runen auf stäbe geritzt werden oder zumindest Stäbe mit etwas gefärbt oder geritzt werden. Ein Zusammenhang zwische Runen und Stäben, bzw, dass Runen auf Hoolzstäbchen geritzt wurden ist auch gar nicht das Problem. Von den Runakefli (Runenhölzchen) sind uns viel archäologisch erhalten und die sind ja kleine Holzstäbchen auf denen Runen stehen. Darunter inschriften vom Vater unser bis hin zu vulgären Witzen. Auch das ein Runenzauber auf so einem Stäbchen stehen kann ist kein Problem - wir wissen ja, dass Zauberworte wie Alu und LaukaR auf verschiedenen Materialien angebracht wurden.
Auch Tacitus kann an und für sich Runen beschrieben haben. Das Problem mit Tacitus ist aber, dass sein Bericht im besten Fall aus zweiter Hand ist - er selbst war nie bei den Germanen. Dazu schreibt er nur, dass Stöckchen markiert wurden und dann für das Vorhersagen des Schicksals gezogen wurden. Markieren kann man ja mit allem möglichen und zum Beispiel in der Ynglinga Saga von Snorri wird uns auch ein ähnliches Ritual beschrieben. Darin werden Stäbchen mit dem Blut eines Opfertieres markiert und dann gezogen um das Schicksal zu ergründen.
Tacitus ist also ganz einfach unklar, ob es hier um Runen geht oder nicht und tatsächlich ist es wahrscheinlicher, dass es keine Runen waren.
Aber gehen wir mal davon aus, dass es Runen waren. Dann hätte das auch nur 2 Konsequenzen:
1. Wir hätten einen tatsächlichen Beleg für Runen als Orakel - der fehlt ja bisher.
2. Die Entstehung der Runen würde sich um etwa 100 Jahre verschieben. Das ist im großen und ganzen nicht viel. Der bisher älteste Fund ist aus ~150 n.Chr. - Tacitus Informationen aus 50 bis 100 n.Chr. (98 n:Chr hat Tacitus es geschrieben). Das würde zwar die Geschichte der Runen auf jeden Fall verändern, aber nicht auf extreme Weise. Auf jeden Fall nicht so sehr, dass man alles andere umwerfen müsste.
Und noch zum Thema warum Christen dazu dichten könnten: Die Christlichen Autoren blickten oft auf die Heidnische Zeit und deren Bräuche zurück und stellte diese romantisiert da. Alles war myssteriöster, magischer und oft auch gewaltiger als es in echt war. In den Sagas finden sich viele sonderbare Zauberrituale, die es wohl nie gegeben hatte, aber von denen christliche Autoren 2 oder 3 Jahrhunderte danach dachten, dass die Heiden sich bestimmt so aufgeführt hätten.
Das Havamal an sich hat aber ohnehin eine recht komplexe Überlieferungsgeschichte und besteht aus mehreren Liedern die zu einem Text zusammengefügt wurden.
Interessante ergänzende Punkte habe ich gefunden in HelRuna von Jan Fries. So sind u.a. bekannt, Runen Futhark Schriften mit 16, 18, 19, 20, 22, 23, 24 .... auch 33 Runen ....Eine Quelle ist das Buch „Runes“ von R.W.V. Elliott...
Danke für dieses aufschlussreiche Video! Jetzt habe ich nur noch eine Frage. Wenn ich den Namen Michchael in das jüngere Futhark übersetzen wollte, wie oder wo könnte ich das machen? Die genaue Übersetzung des Namens lautet ja "Wer ist wie Gott" würde aber dennoch quasi מיכאל (Mikha'el) gesprochen werden. Ich möchte meinen Namen halbwegs korrekt in den Griff meiner Axt gravieren. Jetzt habe ich aber bestimmt schon 5 verschiedene Varianten und hätte gerne die richtigste. Kannst du mir dabei eventuell helfen mit einer Seite oä?
Das Problem mit dem Übersetzen von Namen ist immer, dass die Phoneme (Laute) die die Runen darstellen nicht ganz auf die Phoneme passen, die wir heute verwenden.
Wenn es um Worte oder Begriffe geht, ist es meistens am besten, dass man sie in die Sprachen übersetzt, für die die Runen verwendet wurden. Dann kann man sie tatsächlich schreiben. Mit Namen geht das nur leider nicht wirklich.
Der Sache am nächsten kommt man, wenn man die Phonetik des Namens genau betrachtet und versucht so gut es geht die Lautschrift auf die Laute der Runen zu übertragen. Das ist zwar auch nur eine annäherung aber zumindest eine gute.
Eine komplette Liste aller Lautwerte für das jüngere Futhark hab ich nicht zur Hand, aber wenn du die Wikipedia-Seite jeder Rune nachschaust, findest du den IPA Lautwert dort. Über den Lautwert kannst du dich annähern. Die deutsche Aussprache von Miachel ist [ˈmɪçaːʔeːl] in IPA. Jetzt müsste man versuchen dieser mit den Runen am nächsten zu kommen. Das große Problem beim jüngeren Futhark ist natürlich, dass eine Rune zum Teil mehrere Lautwerte darstellt, was die Übersetzung nicht einfach macht.
Als Hilfe kann ich aber auf Reddit r/Norse empfehlen. Dort gibts einen Monatlichen Traslation Thread, wo du mehr Tipps bekommen kannst.
@@Ardko. vielen, vielen Dank! 🙏 Bringt mir schon mal ganz viel! Die genannte Methode hatte ich auch so probiert. Wird wohl echt ne Weile dauern bis ich das geschafft hab. Hast aber auf jeden Fall einige Stunden meines Lebens damit gerettet! 😅
Danke für das Teilen des Wisses.
Welches Buch über die Runen
können Sie empfehlen?
Die Bücher in den Quellen (Videobeschreibung) sind alle gut dafür.
Besonders Runenkunde von Düwel
Ich habe einmal eine Doku über die Wikinger gesehen: Da hat eine Frau ihrem Mann geschrieben: Wenn du mir von deiner Handelsreise nicht bald 2 Goldstücke schickst, werde ich deinen Namen entehren.
Du hast ja deine Einstellung zur Verwendung von Runen in der Esoterik erläutert, mich würde jetzt interessieren wie du zu Runen in der Fantasy Literatur stehst.
Für Fantasy Literatur kann und sollte man Runen verwennden wie man will.
Es ist ja ein Funktionales Skript und kann für alles verwendet werden wie man will. Das Problem mit den Esoterischen Sachen ist ja nur, dass da ständig behauptet wird, dass es historisch so war, wie es Esoteriker glauben.
So lange man das nicht macht (und Propaganda zeug verbreitet) kann und darf man mit Runen alles.
Beim schreiben und für D&D nehme ich sie ja selbst her.
Auf dem Kamm stand "Harija" ... das heißr " meine Haare
das griechische Alphabeth steckt DEFINITIV in der runenschrift auch drin.
Direkt oder indirekt wäre es das nach jeder Theorie der Fall.
Sowohl die alte Etruskische Schrift wie auch Latein ging ja aus dem griechischen Alphabet hervor.
für welchen Laut steht die Rune Ehwaz?
Soweit mir bekannt ist E, zumindest im älteren Futhark
Guido von List "Das Geheimnis der Runen " !!!
Guido von List ist einer der schlimmsten Pseudowissenschaftler überhaupt. Praktisch alles von ihm ist entweder erfunden oder aufs heftigste fehlinterpretiert und verquer. Er ist effektiv stark mit schuld daran, warum heute so viel Halbwissen und Falsches über Runen kursiert!
Mal ganz davon abgesehen das von List ein Rassist und Antisemit war, ist wirklich alles andere als eine gute Quelle und wird in der Forschung gänzlich abgelehnt - und das aus gutem Grund.
Seine Ideen im Buch "Geheimnis der Runen" behauptete er ja zum Teil durch Offenbarungen gehabt zu haben, die er hatte, als er kurzzeitig blind war. Und ganz so wie das klingt ist es auch: Er erfand einfach allerlei Unfug. Sachen wir sein "Armanen Futhark" sind reinste Erfindung.
Und weil natürlich heillose Erfindungen und Fantasien über die Kultur der Germanen zu verbreiten nicht genug ist, brachte von List auch noch seinen argen Rassismus mit rein mit dem üblichen Unfug zur arischen Rasse und so weiter.
Er war auch eine wichtige Figur in der Ariosophie eine okkulte Bewegung mit grundlegende rassistischer und antisemitischer Ideologie. Dieses Denken und die Arbeiten von Guido von List waren tatsächlich stark beeinflussend für Spätere Bewegungen der Nazis, die zum Teil direkt auf der Ariosophie und Leuten wie von List aufbauen.
Wer mehr dazu lesen möchte "Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus" von Nicholas Goodrick-Clarke ist dazu eine gute Quelle.
Alles in Allem ist von List also ein Pseudowissenschaftler, Okkultist und Rassist und für so viel Unfug über Runen verantwortlich, der noch Heute von Manchen Leuten vertreten wird, die zum Teil gar nicht wissen, auf was für einem ideologischen Mist sie da vertrauen.
Jeder der sich ernsthaft mit Runen befassen will sollte Guido von List kein Wort glauben!
@@Ardko. Ja ,dass wusste ich schon ,dass List eine der Grundlagen für die Abteilung Ahnenerbe ,im 3. Reich ,war . Aber studieren sollte man alles und seine eigenen Schlüsse ziehen dürfen .
@@stopfpilzbrulinskirene.5126 Tja, halt rein davon abgesehen ist das Zeug von List halt bekanntermaßen völliger Unfug. Wenn man was über Runen lernen will, bringt es nicht viel sich das ausgedachte Zeug eines von List anzuschauen. Da kann ich genau so gut fürs Latein lernen Harry Potter Zauber lesen.
Wann kommt den das seperate Video über Thor und wenn schon nicht über ihn dann bitte über die beiden Brüder von odin
es gibt ein Unterschied zwischen UrChristen und Katholiken. Wie will man Magie beweisen, wenn die Wissenschaftler das Gefühl haben, dass nichts magisch ist, nur weil sie teilweise den Ablauf von irgendetwas durchschaut haben?!? Es gibt keine Trennung. Alles ist Magie. Alles ist Energie... Alles strahlt eine bestimmte Frequenz aus. Worten, Gedanken, Zeichen, Runen, Symbolen etc. Hall
Genau...im Falle der Runen, kann man sie als magisches Werkzeug betrachten. Und Weiterentwicklung bis heute wird garnicht berücksichtigt. Schwieriges Thema. Trotzdem ein gutes Video.
@@Mindwalker23 Jap, auch die Runen benutze ich sehr gerne
Wo kann mann bei diesem Thema einigermaßen Zuverlässig recherchieren?
Meine Empfehlung ist Klaus Düwels Runenkunde.
Klaus Düwel ist DER Experte wenn es um die Forschung in dem Bereich geht.
Danke.
26:50 was für eine Münze ist das denn genau?
Das ist ein Brakteat, was eher eine Art Zierscheibe oder Medallion ist, aber manchmal auch als Münze bezeichnet werden kann.
Die waren vor allem in der Völkerwanderungszeit bei den Germanen als Schmückstücke sehr beliebt.
de.wikipedia.org/wiki/Brakteat
@@Ardko. Dankeschön
top,thx
Als der Moderator sagte, dass das lateinische Alphabet die Grundlage für die Runen war, habe ich gleich kapiert, dass der Autor nicht kompetent im Thema ist. Definitiv.
Alle 3 im Video vorgestellten Thesen (Lateinische These, Griechische These und nordetruskische These) sind so aus Klaus Düwels "Runenkunde" entnommen. Einem Standardwerk der Forschung.
@@Ardko., Sie meinen die subjektive Meinung einer Person, die in dem psychophysischen Aspekt der Runen inkompetent ist?
@@Ardko., übrigens, wie können denn die Runen lateinischen Ursprung haben, wenn sie viel älter sind?
Nein, nicht die Subjektive Meinung einer Person. Die Angabe bezieht sich auf das Werk aus dem ich es zitiert habe.
Alle drei Thesen werden in der Forschung untersucht und als die drei Optionen für den Ursprung der Runen akzeptiert, ganz allgemein von der absoluten Mehrheit der Forscher im Feld der Runologie. Aktuellere Paper deuten zentral zur Lateinischen These.
Klaus Düwel übrigens (bis zu seinem Tod vor nur wenigen Wochen) der weltweit führende Experte im Feld der Runenforschung.
@@BORSCHTSCHETZ Sind sie nicht. Die ältesten Runen sind aus 160 n.Chr. - maximal ~50 n.Chr. wenn man die Fibel von Meldorf nimmt, deren Datierung auf diese führe Zeit aber stark umstritten ist, während der Kamm von Vimose (160 n.Chr.) klar bestätigt ist.
Die ältesten Lateinischen Inschriften sind mit solchen wie der Duenos Inschrift als einige der ältesten Beispiele für Frühes Latein aus der ersten hälfte des 6 Jh. v.Chr.
Runen sind damit grob 600 bis 700 Jahre Jünger als Latein..
Du profanisierst die runen zu sehr und stellst diese rein profane Deutung als objektive lehrmeinung dar. Kann sein, dass das in manchen Fachbüchern so dargestellt wird, ich hab da aber einiges einzuwenden: Es liegt sehr nahe, dass die Runen auch *an sich* magische bedeutung hatten und zwar aus folgenden gründen, die mir hier spontan einfallen:
1. das Wort "Rune" bedeutet "Geheimnis" und nicht einfach "Buchstabe" oder so.
2. Das Selbstopfer Odins, um das Geheimwissen der Runen zu erlangen, scheint mir für profane Schriftzeichen recht übertrieben.
3. Die magische Verwendung von Runenreihen (Futhark). Ohne jeden profanen Zweck wurde das Runenalphabet auf Gegenstände geritzt. Z.B. auf Grabplatten. Aus Spaß? Als Fingerübung? Wahrscheinlich als Schutzzauber o.ä., der eben von den Runen selbst ausgeht, denn irgendeine Bedeutung haben die Runen an der Stelle nicht. Sie stehen da einfach als Runen.
Die Annahme das Runen magische Zeichen sind, ist daher nicht nur moderner rechtsesoterischer Schnickschnack, sondern eine völlig berechtigte wissenschaftliche Theorie.
Nun, auch auf Runenzauber wird im Video eingegangen. Und ja, einige der Runenreihen konnten als "Fingerübungen" belegt werden, da sie als Testreihen für die eigentlich Inschrift, die sich meist unweit findet angelegt wurden.
Im Übrigen gilt auch die Gegenfrage: Wenn die Runen selbst große Zauberkraft gehabt hätten, warum hätte man sie dann für so viele ganz profane Sachen verwendet.
Wenn ich der Meinung bin, dass ich mit Zauberzeichen von großer Macht hantiere, dann schreibe ich damit doch keine Profanen Notizen, Herstellungsvermerke oder personalisiere mit damit den Kamm. Das sind klar Profane Verwendungen, die in den Funden überwiegen - hätte man mit Zauberzeichen wirklich zumeist Profan hantiert?
Zudem darf man die Bedeutung und Macht von profaner Schrift auch wirklich nicht unterschätzen. Das Schreiben an sich hat eine ganz reale Macht und wäre das Opfer eines Gottes wert.
Heute erscheint uns Schrift ja als was ganz Selbstverständliches. Praktisch jeder kann ja lesen und schreiben, aber das war nicht immer so und wenn man mal die Perspektive einer Welt einnimmt, in der nur wenige schreiben können zeigt sich das.
Schreiben erlaubt es uns unsere Gedanken praktisch Dauerhaft festzuhalten und noch viel mehr: es erlaubt Kommunikation zwischen zwei Personen die räumlich und zeitlich getrennt sind. Ohne Schrift wären große Teile einer weitentwickelten Gesellschaft undenkbar. Es braucht keine Zaubermacht, damit Schrift einen hohen Wert hat.
Und für einen, der es nicht beherrscht ist es auch eine wahrhaftig geheimnisvolle Kunst, denn schreiben zu können ist eine mächtige Fähigkeit, ganz ohne Magie und Zauberei.
Allerdings muss ich dir in dem Punkt recht geben, dass auch Manche Experten die Meinung vertreten, dass Runen in sich magisch seien. Diese sind aber eher wenig geworden und viele ihrer Punkte sind stark umstritten und haben so mache Lücke in der Hypothese. Aus meiner Sicht macht es daher ganz einfach Sinn sich an den aktuellen Konsens der renommiertes Experten zu halten. Immerhin bin ich ja auch nur Laie.
@@Ardko. wow, die Antwort kam promt :D
ok, mit dem wissenschaftlichen diskurs um die runen kenn ich mich nicht groß aus. wenn experten heute dazu tendieren, die Runen eher als profane schrift zu betrachten, mag das seine Gründe haben. das heißt aber nicht, dass man die magische bedeutung pauschal abstreiten sollte. genauso wenig wie man die profane verwendung der runen abstreiten kann. die runen sind einfach beides. und für mich persönlich ist das auch kein Widerspruch. Ja, ich glaube in der Tat, dass es möglich ist, dass menschen auch scheinbar bedeutungslose kleine persönliche nachrichten aus mächtigen zauberzeichen schreiben und den Worten dadurch vielleicht bedeutung geben wollen. Wirklich *belanglose* runentexte sind mir eigentlich noch nie untergekommen.
übrigens drehen sich wissenschaftliche Diskurse wie der Wind. wenn Forscher heute behaupten, Runen hätten keine magische bedeutung, dann wird morgen schon wieder was anderes gelten.
Was die Fingerübung angeht: ok mag sein, dass es sowas wirklich gibt. mir fällt in der beschäftigung mit Runen aber immer wieder die verwendung des Futhark auf, die offenbar dem gegenstand kraft verleihen soll oder dergleichen.
@@Ardko. Odins selbstopfer steht in verbindung mit der erlangung von magischem wissen. odin ging es immer nur darum tiefere weisheit und einsicht über die welt zu erlangen, weniger aber darum, mächtige technologie (z.b. gebrauchsschrift) zu erlangen. als technologie spielten die runen in der germanischen kultur außerdem eine sehr untergeordnete rolle. wie ich in dem kommentar davor schon gesagt habe: für die "wirklich wichtigen" dinge wurden die Runen ja gar nicht verwendet. Das bisschen Information, das z.b. auf runensteine gemeißelt wurde, diente nicht der wissensvermittlung, denn dass Knut, der tolle wikinger in hinterpommern verstorben ist und seine Frau Helga und sein Bruder Ragnar heißen, wusste zu dem zeitpunkt und an dem Ort wo der Stein aufgestellt wurde, eh schon jeder. verstehst du was ich mein?
Wie in meiner Antwort auf deinen Andere Kommentar erwähnt gibt es mehrere Funde von sehr profanen Runeninschriften.
Von Sachen wie "Eyjulfr Kolbeinns Sohn ritzte die Runen hoch oben" die fast schon an ein Runen-Graffiti erinnern, bis hin zu den Runakefli die sehr häufig belangloses oder sehr weltliches Tragen (wie etwa wer wem Pfeffer schickt oder einen Beschwerdebrief) kommen gerade genug Runen vor die belangloses und profanes darstellen.
Das Problem mit Runen und der Magie ist im endeffekt, dass Runen ja tatsächlich für Magie verwendet wurden. Es gab ja Runenzauber und es wurden Zauberworte und Formeln wie Alu und Ota geschrieben und der Akt des Schreibens war sehr wichtig. Aber eben nicht, dass es Runen waren, sondern das geschrieben wurden. Die genau gleichen Schriftzauber sehen wir ja bei zahlreichen Kulturen. Zum Beispiel bei den Römern. Die schrieben auch Zauberworte und manchmal einfach auch das Alphabet oder sinnlose Buchstabenreihen - weil so Schrift-Magie funktionierte. Trotzdem geht aber niemand davon aus, dass das Lateinische Alphabet grundlegend Magisch ist, obwohl es für die gleichen Zauber verwendet wurde.
Und letztlich ist auch noch die Kulturhistorie zu bedenken.
Auf der einen Seite die Entstehung der Runen. Nach aller Wahrscheinlichkeit schauten sich die Germanen das Schreiben von den Römern ab und es waren heimkehrende Krieger, die als römische Hilfstruppen gedient hatte, die das Wissen mitbrachten. Adlige und Höhergestellte unter diesen fingen dann sehr wahrscheinlich mit dem Ritzen an. So hat sich in der Experimental-Archäologie gezeigt, dass wenn man versucht die Römische Schrift, wie sie im Grenzgebiet üblich war nach germanischer Art auf Holz, Metall oder Stein zu ritzen so führt dies fast direkt zu den Formen der Runen.
Heimkehrende Krieger sind jetzt nicht gerade mystische und magische Priester und Runen wurden so wohl nicht von der religiösen Partie entworfen.
Und dann ist da die andere Seite: Der nahtlose Übergang der Runen bei den Christen. Die Mehrheit der Runensteine in Skandinavien sind ja christlich und man schrieb Runen ob Heide oder Christ. Das Spricht für ein Durchaus profanes oder zumindest nicht heidnisch verwurzeltes Verständnis der Runen, sonst wäre dieser Übergang nicht so reibungslos vor sich gegangen.
Das gilt übrigens auch für den Südgermanischen Raum, wie die Nordendorfer Fibel zeigt. Nach der Übersetzung von Düwel (dem Aktuell renommiertesten Experten auf dem Gebiet der Runologie) findet sich darauf die Inschrift: Lügner sind Wodan und Donar.
Eine Christliche Abschwur Formel gegen die Götter.
Im Übrigen dreht sich die Meinung der Forscher nicht wie der Wind - sie folgt den Beweisen und Belegen die wir haben. Wenn wir neues Finden und neue Erkenntnisse erlangen so werden die immer unvoreingenommen analysiert und wenn sich da eben zeigt, dass unser Bisheriges Verständnis falsch war, dann muss sich unsere Meinung ja ändern. Alles andere wäre ja reiner Starrsinn.
Diese Runensteine - die übrigens meist Christlich waren - sind Gedenksteine. Für die Angehörigen durchaus wichtig, dass der Name und die Taten ihres Verstorbene verwandten festgehalten werden. Es steht ja auch wörtlich oft "in Gedenken an" auf diesen Steinen oder "Gott helfe seiner Seele"
👍
Für Gutheit gibts einen Like, äre
Sind Orkhon-Runen mit skandinavischen Runen verwandt?
Nicht wirklich.
Ich finde da den Namen auch etwas unglücklich gewählt.
Weil die "Orchon-Runen" eben auch Runen genannt werden und ein paar Zeichen darin den germanischen Runen recht ähnlich sehen kommt immer wieder die Idee auf, dass die was miteinander zu tun hätte.
Das ist aber nicht der Fall. Sie entwickleten sich faktisch unabhänging voneinander und zu sehr unterschiedlichen Zeiten und an völlig anderen Orten.
Die einzige Gemeinsamkeit die sich ergibt ist, dass beide Schriften über viele Zwischenschritte auf das Phönizische Alphabet zurückgehen, also eine entfernte gemeinsame Wurzel haben. DIe Würzel teilen sich aber auch Latein, Griechisch etc.
Eine schöne Ergänzung wären noch Buchempfehlungen in denen man die unterschiedlichen und richtig eingeordneten Quellen nachlesen kann. Dass dort eine menge Schindluder betrieben wurde ist war deshalb ist es für jemanden der sich mit diesem Thema auseinandersetzen möchte schwierig dies zuzuordnen.
Die wichtigsten Quellen sind immer in der Videobeschreibung angegeben.
Wie wäre es mal mit einem Video über Jötonheim?
Sind Kraftvolle Worte! Von Gott gegeben! Drücken Gefühle aus!
Deshalb die Verbindung zu England und Deutschland…
Jede Veränderung schwächte den Wortschatz und Gefühle die damit einhergingen!
Ich persönlich finde die Eihwaz und Tyr Runen am besten
Wie sah es denn mit germanischen Zahlen aus? konnten sie auch zählen?
Solche sind kaum überliefert. Ein System das scheinbar recht direkt auf den römischen Ziffern basiert wurde in Skandinavien verwendet.
en.wikipedia.org/wiki/Pentimal_system
@@Ardko. Schon Merkwürdig wie alles immer von den Römern kam.
@@connylanie8920 Römer, Griechen oder Etrusker.
Aber das liegt halt am kulturellen Kontakt.
Die waren halt alles Nachbarn und hatten nachweislichen Kontakt.
Germanen und Römer handelten, kämpfen mit und gegeneinander und in den selben Fundorten, wo wir die ältesten Runen haben, finden wir auch Gegenstände, die von den Römern stammen.
So war es halt nun mal.