Boah ey, geil ey! Genau so hat's mir mein Papa vor rund 65 Jahren auch erklärt, als er meinte, ich müsse nun vom Dreirad auf ein richtiges Radl (direktemang vom Schrottplatz) umsatteln. Wobei: MTBs gab's damals noch gar nicht. Die Leute hier in der Bergarbeitersiedlung waren ja froh, wenn sie wenigstens sonntags was halbwegs Anständiges zu essen hatten so kurz nach'm Krieg. Da ging's noch um's echte Überleben. Für Spasss war da keine Zeit: "Rabotti, rabotti!" hieß es bei den Kumpels auf Zeche, wenn sie im "Gedinge" (=Akkord) malochten. Mehr als die Hälfte von ihnen hatten schon bald ne Steinstaublunge - und kurz darauf waren sie dann "Weg vom Fenster" (von da stammt diese Redensart, denn nach Feierabend wurde nicht geradelt, sondern einfach aus'm Fenster geguckt - solange man noch lebte. Fernsehen gab et ja auch noch nicht für das gemeine Volk). Aber zurück zum Treppen-Radfahren: Ich finde es ja immer noch dermaßen geil, dass ich mit meinem Tiefeinsteiger-eMTB täglich wenigstens ne halbe Stunde bei uns im Hauptbahnhof die Treppen rauf und runter düse. Nebenbei verstehe ich es als aktive Sterbehilfe. Nur die Passant*innen sind n bissken beknackt: Die schreien mir immer hinterher, ich solle machen, dass ich da verschwinde und außerdem gezieme es sicht nicht für einen 130 Kilo schweren Ü70er, hier zwischen den Fußgängern über die Treppen zu düsen. Ich glaub' die sind bloß neidisch. Die gönnen's mir nicht. Aber ich gönn' mir ja sonst nix!
Super geschrieben, genau so war es bei "uns". Wenn jemand überhaupt ein altes Fahrrad hatte, wurden die Schuzbleche abgebogen und die Lampe abgetreten und schon hatte man ein "CrossBike" - ich glaube in der Motorradindustrie wurde daraus später die "Naked Bikes". 1 Fahrrad , fünf Kinder und jeder wollte den anderen bei den "Stunt's" (hießen damals noch nicht so) überbieten. Derjenige der es dann zum Schluß geschafft hatte, mit wilden Sprüngen das Fahrrad durch Gabelbiegen oder Rahmenbruch unbrauchbar zu machen,- erhielt zunächst Anerkennung für seinen Mut und danach eine Tracht Prügel der übrigen 4, weil wir nun kein Fahhrad mehr hatten.....
@@deusvult44 Aber trotz der Armut und Einfachheit habe ich überwiegend schöne Erinnerungen an die 50er und 60er-Jahre. Es war alles lange nicht so reglementiert wie heute. Wir Kinder konnten jeden Tag draußen auf der Straße, im Hof und auf übergebliebenen Ruinen aus dem Krieg spielen. Die (meisten) Eltern hatten nicht ständig Angst, dass uns was passieren könnte - die hatten genug mit sich selbst zu tun. Wir gingen bei Wind und Wetter* allein zur Schule und wieder nach Hause - auch wenn es fast 2 Kilometer an der Hauptstraße entlang ging. In der Schule durften die Lehrer noch schlagen und mussten nicht ständig Angst haben von durchdrehenden Schülern oder deren Eltern verprügelt zu werden. Die Leute hatten noch großen Respekt vor der Polizei ("Dein Freund und Helfer"), der Feuerwehr und den Rettungsdiensten. Etwas später, als wir uns einen kleinen Fernseher leisten konnten, war es immer ein Ereignis, gemeinsam mit den Eltern zuzuschauen - besonders samstagabends. Lineares Fernsehen war noch was ganz Tolles, auch wenn es zunächst nur EIN Programm gab. Alles ging eben aufwärts und konnte nur besser werden. Das war ein schönes Gefühl, vor allem, weil die Leute froh darüber waren, dass endlich wieder Frieden herrschte. Unter Nachbarn half man sich oft gegenseitig. Und sogar der "kalte Krieg" hatte etwas Positives: Es war einfach klar, wer Feind und wer Freund war. Da gab's nur die zwei Weltmächte und die ideologische Spannung zwischen ihnen. Heute dagegen, weiß man oft gar nicht mehr, woher die Gefahr droht - jeder Fuzzy könnte zum Terroristen, Amokläufer oder Straßenguerilla mutieren. Aber natürlich war nicht ALLES gut - in dieser "guten alten Zeit" - nur um das zum Ausgleich auch mal erwähnt zu haben. Kleines Beispiel: Wenn der Vater von der Schicht auf Zeche nach Hause kam und schlafen wollte, ich aber in der Wohnung nicht still genug war, dann gab's auch schon mal ne Ohrfeige oder was mit'm Riemen über'n Rücken. Und zur Not wurde gedroht: "Wenn Du Dich nicht artig verhältst, kommst Du in ein Heim für Schwererziehbare!" Das brachte mich immer wieder zur Räson, weil ich mir in solchen Heimen kriegsähnliche Zustände vorstellte, in denen jeder um's Überleben kämpfen muss - und dagegen, missbraucht zu werden. Das fand ich nicht so gut. Dann war ich lieber (vorübergehend) wieder "artig" und hab's geschafft, an so einem Schwererziehbaren-Heim immer wieder vorbeizuschrammen. *)Dafür gab's ja Regencapes (die ziemlich stark nach Plastik rochen - was aber auch seinen Reiz hatte).
wenn man die abfahrt bei 6:35 langsam abspielt sieht man ganz gut dass am ende der treppe der luftdruck wohl schon absolut am limit ist. speziell am hinterrad
Gut erklärt, ich hätte gerne Tipps wie man so eine Treppe überspringt, quasi die ersten Stufen vor dem Podest überspringen und danach landen. Diese Treppe ist eigentlich optimal dafür. Das ist Nen Ziel für nächstes Jahr, traue mich allerdings noch nicht so richtig. Viele Grüße Michael
Wenn du nur normal wie er in dem Video runterfährst kannst du den normalen luftdruck vom trail drin lassen. Falls du vorhast treppen gaps zu springen dann mach am besten 3 baar in den Reifen dann musst eigendlich keine bedenken haben👍🏼
Wäre mal interessant von Euch zu hören wie die Dämpfer einzustellen sind. Gerade bei etwas höheren Treppen kann sich das schnell hochschalten dann springt das Bike wie eine Ziege, das ist nicht ohne..
Bitte bringt mich nicht um, aber seid ihr der Meinung mit nem Cube stereo Hybrid 160 tm „darf“ man Treppen fahren? Habe ich eben gemacht und mein Schaltauge scheint nun hinüber zu sein (gab keinen Crash). War das jetzt Meine Schuld weil ich das nicht machen sollte?
Inwiefern Treppen bei Steinen und Wurzeln helfen, hab ich noch nicht verstanden. Steine und Wurzeln stehen nach oben heraus, das Rad fährt darüber...und auch nicht und es geht vorn rüber. Treppen fallen kontinuierlich ab, die sind kein Hindernis.
geil immer dieses tastet euch ran... erst erklären nicht zu langsam ok verstanden dann wieder ran tasten.. ehh wie habe die treppe entweder Fahr ich runter oder ich bleib oben (Option 3 ich leg mich auf halber Strecke) aber das wars doch?
Boah ey, geil ey! Genau so hat's mir mein Papa vor rund 65 Jahren auch erklärt, als er meinte, ich müsse nun vom Dreirad auf ein richtiges Radl (direktemang vom Schrottplatz) umsatteln. Wobei: MTBs gab's damals noch gar nicht. Die Leute hier in der Bergarbeitersiedlung waren ja froh, wenn sie wenigstens sonntags was halbwegs Anständiges zu essen hatten so kurz nach'm Krieg. Da ging's noch um's echte Überleben. Für Spasss war da keine Zeit: "Rabotti, rabotti!" hieß es bei den Kumpels auf Zeche, wenn sie im "Gedinge" (=Akkord) malochten. Mehr als die Hälfte von ihnen hatten schon bald ne Steinstaublunge - und kurz darauf waren sie dann "Weg vom Fenster" (von da stammt diese Redensart, denn nach Feierabend wurde nicht geradelt, sondern einfach aus'm Fenster geguckt - solange man noch lebte. Fernsehen gab et ja auch noch nicht für das gemeine Volk). Aber zurück zum Treppen-Radfahren: Ich finde es ja immer noch dermaßen geil, dass ich mit meinem Tiefeinsteiger-eMTB täglich wenigstens ne halbe Stunde bei uns im Hauptbahnhof die Treppen rauf und runter düse. Nebenbei verstehe ich es als aktive Sterbehilfe. Nur die Passant*innen sind n bissken beknackt: Die schreien mir immer hinterher, ich solle machen, dass ich da verschwinde und außerdem gezieme es sicht nicht für einen 130 Kilo schweren Ü70er, hier zwischen den Fußgängern über die Treppen zu düsen. Ich glaub' die sind bloß neidisch. Die gönnen's mir nicht. Aber ich gönn' mir ja sonst nix!
Super geschrieben, genau so war es bei "uns".
Wenn jemand überhaupt ein altes Fahrrad hatte, wurden die Schuzbleche abgebogen und die Lampe abgetreten und schon hatte man ein "CrossBike" - ich glaube in der Motorradindustrie wurde daraus später die "Naked Bikes".
1 Fahrrad , fünf Kinder und jeder wollte den anderen bei den "Stunt's" (hießen damals noch nicht so) überbieten.
Derjenige der es dann zum Schluß geschafft hatte, mit wilden Sprüngen das Fahrrad durch Gabelbiegen oder Rahmenbruch unbrauchbar zu machen,- erhielt zunächst Anerkennung für seinen Mut und danach eine Tracht Prügel der übrigen 4, weil wir nun kein Fahhrad mehr hatten.....
@@deusvult44 Aber trotz der Armut und Einfachheit habe ich überwiegend schöne Erinnerungen an die 50er und 60er-Jahre. Es war alles lange nicht so reglementiert wie heute. Wir Kinder konnten jeden Tag draußen auf der Straße, im Hof und auf übergebliebenen Ruinen aus dem Krieg spielen. Die (meisten) Eltern hatten nicht ständig Angst, dass uns was passieren könnte - die hatten genug mit sich selbst zu tun. Wir gingen bei Wind und Wetter* allein zur Schule und wieder nach Hause - auch wenn es fast 2 Kilometer an der Hauptstraße entlang ging. In der Schule durften die Lehrer noch schlagen und mussten nicht ständig Angst haben von durchdrehenden Schülern oder deren Eltern verprügelt zu werden. Die Leute hatten noch großen Respekt vor der Polizei ("Dein Freund und Helfer"), der Feuerwehr und den Rettungsdiensten. Etwas später, als wir uns einen kleinen Fernseher leisten konnten, war es immer ein Ereignis, gemeinsam mit den Eltern zuzuschauen - besonders samstagabends. Lineares Fernsehen war noch was ganz Tolles, auch wenn es zunächst nur EIN Programm gab. Alles ging eben aufwärts und konnte nur besser werden. Das war ein schönes Gefühl, vor allem, weil die Leute froh darüber waren, dass endlich wieder Frieden herrschte. Unter Nachbarn half man sich oft gegenseitig. Und sogar der "kalte Krieg" hatte etwas Positives: Es war einfach klar, wer Feind und wer Freund war. Da gab's nur die zwei Weltmächte und die ideologische Spannung zwischen ihnen. Heute dagegen, weiß man oft gar nicht mehr, woher die Gefahr droht - jeder Fuzzy könnte zum Terroristen, Amokläufer oder Straßenguerilla mutieren. Aber natürlich war nicht ALLES gut - in dieser "guten alten Zeit" - nur um das zum Ausgleich auch mal erwähnt zu haben. Kleines Beispiel: Wenn der Vater von der Schicht auf Zeche nach Hause kam und schlafen wollte, ich aber in der Wohnung nicht still genug war, dann gab's auch schon mal ne Ohrfeige oder was mit'm Riemen über'n Rücken. Und zur Not wurde gedroht: "Wenn Du Dich nicht artig verhältst, kommst Du in ein Heim für Schwererziehbare!" Das brachte mich immer wieder zur Räson, weil ich mir in solchen Heimen kriegsähnliche Zustände vorstellte, in denen jeder um's Überleben kämpfen muss - und dagegen, missbraucht zu werden. Das fand ich nicht so gut. Dann war ich lieber (vorübergehend) wieder "artig" und hab's geschafft, an so einem Schwererziehbaren-Heim immer wieder vorbeizuschrammen.
*)Dafür gab's ja Regencapes (die ziemlich stark nach Plastik rochen - was aber auch seinen Reiz hatte).
Cooles Video 🤙Sehr gut erklärt!
Jetzt fehlt nur noch n Video wie man die Treppe am besten hochfährt 😂😂
Video Drehen
wenn man die abfahrt bei 6:35 langsam abspielt sieht man ganz gut dass am ende der treppe der luftdruck wohl schon absolut am limit ist. speziell am hinterrad
Mega gute Fahrtechniktipps ohne viel Klimbimm und selbst für ostfriesische Flachlandtiroler verständlich😜, weiter so👍🏻
Gut erklärt, ich hätte gerne Tipps wie man so eine Treppe überspringt, quasi die ersten Stufen vor dem Podest überspringen und danach landen. Diese Treppe ist eigentlich optimal dafür.
Das ist Nen Ziel für nächstes Jahr, traue mich allerdings noch nicht so richtig.
Viele Grüße Michael
Klasse erklärt, vielen Dank.
Treppen sind auch nur verpixelte Abfahrten ;-)
Treppe hoch fahren, das wäre mal noch interessant zu lernen.
Sehr gut erklärt 🙏🏽🤟🏼
Klappt bestens😊
gut erklärt neues viedeo treppenhoch fahren
Gut erklärt! Muss ich den Reifendruck erhöhen wenn ich schnell Treppen fahren will?
Wenn du nur normal wie er in dem Video runterfährst kannst du den normalen luftdruck vom trail drin lassen. Falls du vorhast treppen gaps zu springen dann mach am besten 3 baar in den Reifen dann musst eigendlich keine bedenken haben👍🏼
Wäre mal interessant von Euch zu hören wie die Dämpfer einzustellen sind. Gerade bei etwas höheren Treppen kann sich das schnell hochschalten dann springt das Bike wie eine Ziege, das ist nicht ohne..
Gut erklärt könnt ihr erklären wie man den Speed bei trepen gab's gut einschätzen kann
Ist das in HH direkt bei Microsoft um die Ecke?
Ist das im Innenhafen in Duisburg?
Ja
War auch mein erster Gedanke 😁
Ich habe mal eine frage kann man mit einem Fahrrad was nur vor der Federung hat Treppen runterfahren
Na klar, das geht!
Bitte bringt mich nicht um, aber seid ihr der Meinung mit nem Cube stereo Hybrid 160 tm „darf“ man Treppen fahren? Habe ich eben gemacht und mein Schaltauge scheint nun hinüber zu sein (gab keinen Crash). War das jetzt Meine Schuld weil ich das nicht machen sollte?
Muss ich immer Treppen gerade herunterfahren? Wenn ich schräg fahre müsste doch sicherlich ein Pedal schneller aufsetzen, oder?
Ja immer gerade sonst kannst du hinfallen und die Pedalen am besten auf gleiche höhe machen
ich wollte fragen welches bike du fährst. ist das freeride?
Er fährt ein Propain Hugene. Das ist ein Trailbike.
Inwiefern Treppen bei Steinen und Wurzeln helfen, hab ich noch nicht verstanden. Steine und Wurzeln stehen nach oben heraus, das Rad fährt darüber...und auch nicht und es geht vorn rüber. Treppen fallen kontinuierlich ab, die sind kein Hindernis.
geil immer dieses tastet euch ran... erst erklären nicht zu langsam ok verstanden dann wieder ran tasten.. ehh wie habe die treppe entweder Fahr ich runter oder ich bleib oben (Option 3 ich leg mich auf halber Strecke) aber das wars doch?
+ hast da ne geile Treppe in dem vid nicht zu groß aber auch nicht Mini und sogar mit Option rampe daneben (neidisch..)
Duisburg innhafen
Treppen runterdonnern???? Halt mal mein Bier