DISENTIS: (CH - GR) Geläute der Klosterkirche St. Martin

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  • Опубліковано 27 тра 2023
  • Es erklingen die sieben klangvollen Glocken der Katholischen Kloster- und Benediktinerabtei St. Martin in Disentis in der Bündner Surselva, Kanton Graubünden.
    Stimmung: As° c' es' f' g' b' c''
    Giesser: H. Rüetschi AG, Aarau
    Gussjahr: 1963 (7-2) / 1999 (1)
    Eine erste Erwähnung von Disentiser Glocken finden man in «Walters Glockenkunde» von 1913. Danach sollen im 10. Jahrhundert zwölf Glocken vor den heranstürmenden Sarazenen nach Zürich ins Grossmünster gebracht worden sein. Ansonsten ist gar nichts über ältere Glocken des Klosters überliefert, zumal das Kloster immer wieder durch schwere Brände zerstört wurde.
    Die Glocken nach 1846
    Diese Glocken stammten aus der Zeit nach dem grossen Klosterbrand von 1846 und durften der damaligen finanziellen Lage des Klosters entsprechend nicht viel kosten. Gegossen wurden sie 1852 von der Firma Josef Grassmayr in Feldkirch. Über ihre Disposition ist wiederum fast nichts überliefert. Nur vom Hörensagen soll die zweitgrösste eine a'-Glocke gewesen sein, die der damalige Experte W. Joos als beste von diesen insgesamt vier Glocken bezeichnet hatte. Die zwei kleinsten Glocken aber waren nur gerade «Bimbeli», von denen Herr Jakob Muri, Sursee, erklärte, «sie würden gerade noch in einer Notkapelle im afrikanischen Busch Verwendung finden». Über die grosse Glocke schliesslich hatte W. Joos ein schlechtes Urteil abgegeben. Sie war bedeutend jünger als die anderen. Als nämlich das Dorf 1918 eine neue tiefe B°-Glocke anschaffte, soll die grosse Klosterglocke von 1852 ihre Schwester so freudig begrüsst haben, dass sie einen Riss bekam.
    Die neuen Glocken von 1963
    Zuerst dachte man nur daran, das alte Geläute zu elektrifizieren, um so den ehrwürdigen Brüdern die schwere Last des Handläutens zu erleichtern. Da die neuen Glocken eben nicht auf Kugellagern liefen, war es keine leichte Sache, sie zu läuten, und mancher Bruder hatte sich dabei einen Bruch geholt. Herr Jakob Muri machte aber damals den Vorschlag, es wäre besser, bei dieser Gelegenheit gerade ein neues Geläute anzuschaffen. So könne man einige tausend Franken einsparen. Man müsste sonst Kugellager einbauen, neue Klöppel, eiserne Riemenbeschläge usw. anbringen. Der beigezogene Experte W. Joos war ebenfalls dieser Meinung. Schliesslich bestärkten auch mehrere Mitbrüder den damaligen Kustos P. Gregor Reichlin. Dieser brachte dann die ganze Angelegenheit vor Abt Beda Hophan und mit seiner Zustimmung vor das Kapitel, das die Genehmigung erteilte. Es wurden Offerten eingeholt. Nach reiflicher Überlegung entschied man sich für die Firma Rüetschi in Aarau. Da man aber das neue Geläute dem der Pfarrkirche anpassen wollte, konnte man die zwar brauchbare a'-Glocke nicht mehr verwenden. Die neue Disponierung bereitete dann aber einiges Kopfzerbrechen. In Frage kam aus der Sicht des Experten, das Geläute
    auf den tiefen Grundton as° oder aber «nur» auf c' aufzubauen. Auch im Kloster war man sich offenbar über die endgültige Disponierung nicht im Klaren. Es gab einige, welche für das monumentale Grossgeläute auf As° zu begeistern waren, andere vertraten die Meinung, man solle das Dorf mit seiner B°-Glocke nicht übertrumpfen. Auch Gründe der klösterlichen Armut und Bescheidenheit wurden angeführt. Der Abt trat dann für die cl-moll-Variante ein. Vielleicht haben
    ihn die Worte des Werkleiters aus Aarau zu dieser Entscheidung geführt. Bei den Vorgesprächen meinte dieser : «Das Kloster müsste ja auch nicht gerade das grösste Geläute weitherum besitzen». Die endgültige Disponierung wurde also auf c' es' f' g' b' c''
    festgelegt. Am 12. September wurden die alten Glocken vom Turm heruntergelassen und verladen. Bereits am 26. September erhielten dann Abt Viktor Schönbächler und P. Kustos die Einladung, dem Guss der neuen Glocken beizuwohnen. Die Glocken wurden schliesslich am 26. Oktober geliefert. Am darauffolgenden Christkönigssonntag nahm Abt Viktor in Beisein einer grossen Volksmenge die Weihe der sechs Glocken vor.
    Die neue As° - Friedensglocke von 1999
    Durch all die Jahre hindurch gab es trotzdem immer wieder Stimmen, die nach einer tiefen Grundglocke verlangten. Das Kloster hielt sich seit jeher an den alten monastischen Brauch des Reihenläutens. So erklang die c' Glocke nur an hohen Festtagen. Für die Sonntage war dann nur das es' -Geläute mit den dazugehörenden Teilmotiven reserviert. Der Wunsch für eine grössere Glocke wurde seinerzeit vor der Klosterfamilie folgendermassen begründet: «Angesichts des monumentalen Bauwerks, das die Klosteranlage darstellt, welche das ganze
    Ortsbild beherrscht und prägt, wartet man an Festtagen nach dem Erklingen
    der c'-Glocke auf das, was da an tontieferen Glocken eigentlich doch noch kommen müsste. Der Zufall wollte es, dass später die katholische Weltkirche mit ihrer Millenniumsfeier ganz diese Thematik aufnahm. Die Idee wurde dann entsprechend positiv gewürdigt. Ende November 1996 erteilte der Konvent die Erlaubnis, diese Ergänzung vorzunehmen.

КОМЕНТАРІ • 12

  • @Niklausglocke
    @Niklausglocke  Рік тому +4

    Einen ganz besonderen Dank richte ich hiermit an die Klostergemeinde Disentis, die diese Aufnahmen in einem solch ausführlichen Rahmen möglich gemacht haben. Ebenfalls ein Dank an User Disentis1993 für das Schalten der Glocken und die Einladung in die Surselva!

  • @michaelstumpf3381
    @michaelstumpf3381 10 місяців тому +4

    Auch wenn die as° ein wenig zu tief steht, ist es ein tolles Geläute was da oben in den Glockentürmen der Abteikirche hängt.
    Tolle Präsentation ist es geworden.

  • @andy371
    @andy371 Рік тому +3

    Sehr schön 😻

  • @PinkTrololoOfficial
    @PinkTrololoOfficial Рік тому +5

    Gut gemacht!

  • @Jaguar79gt
    @Jaguar79gt Рік тому +1

    tolles geläut 👍🔔

  • @sanctus100
    @sanctus100 Рік тому +1

    Tolle Dispo !

  • @derCarilloneur
    @derCarilloneur Рік тому +1

    Es gibt bei jeder Glocke einen zweiten "Motor", naja wirds nicht sein, aber was ist das?

    • @clochebell
      @clochebell Рік тому

      MOTOR and INVERSOR are separate (older system either from MUFF or MURI)

    • @derCarilloneur
      @derCarilloneur Рік тому

      @@clochebell Yes, but was DOES this "Inversor"?

    • @clochebell
      @clochebell Рік тому +1

      @@derCarilloneur When the swinging bell reaches the desired swing angle (let us say 80 degrees) the motor stops and the bell comes back to 80 degrees in the other direction. Inversion. Back and forth. There are many older ringing installations in Switzerland with this method. Still very efficient. 🙂

  • @clochebell
    @clochebell Рік тому +1

    Schade aber die Stimme von Glocke 1 mit die andere Glocken geht nicht!

    • @Niklausglocke
      @Niklausglocke  Рік тому

      Die Grosse Glocke ist zu tief aus der Gussgrube geraten. Ich finde es könnte schlimmer sein, den Unterschied hört man aber dennoch.