Mit Kindern über Eltern-Kind-Entfremdung sprechen?

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Sie und Ihr Kind sind betroffen?
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Sehr häufig werde ich von betroffenen Eltern gefragt, ob man mit den Kindern über die Eltern-Kind-Entfremdung sprechen soll. Auf diese Frage werde ich in dem heutigen Beitrag eingehen.
Die Antwort auf diese klassische "ja-nein" Frage lautet: Ja, sprechen Sie.
Der Einwand und die berechtigte Unsicherheit der Eltern an dieser Stelle lautet in etwa: Ja, aber Kinder müssen doch möglichst geschützt werden, es ist ja ein Zeichen für die Bindungstoleranz, wenn ich nicht schlecht über den anderen Elternteil rede…
Dem stimme ich zu. Meine Erfahrung ist allerdings: mit Kindern über die Entfremdung zu sprechen, kann auch im Sinne der Bindungstoleranz sein. Und um über die Entfremdung zu sprechen, müssen Sie gar nicht schlecht über den anderen reden. Es kommt also ganz darauf an, WIE Sie darüber sprechen.
Kinder merken ohnehin, dass etwas nicht stimmt. Kinder sind in aller Regel sehr feinfühlig. Sie können es grob zuordnen, wo die Quelle des Konflikts ist und wie sie sich auswirkt und hadern mit dieser Wahrnehmung. Da ist eine Person, ein Elternteil, den ich liebe, und ausgerechnet diese Person schürt den Konflikt und schiebt es dem andern Elternteilt in die Schuhe, den ich auch liebe. Das ist selbst für uns Erwachsene eine harte Nuss. Für Kinder - unerträglich, weil noch die Lebenserfahrung fehlt, die Substanz, auf der das Ganze zugeordnet, verarbeitet und losgelassen werden kann. Losgelassen im Sinne: diese Dynamik hat nichts mit mir zu tun. Schwierig bis unmöglich vor allem dann, wenn ich als Kind von diesen beiden Menschen stamme. Eine Aufgabe, die durch ein Kind nicht bewältigt werden kann. Was wiederum dazu führen kann, dass ein Kind sich angesichts dieses Drucks für einen Elternteil entscheidet. In aller Regel für den, der die Quelle der Dynamik ist, weil dieser als bedürftig empfunden wird und Beschützer-Instinkte weckt, auch in Kindern.
Kinder sind deshalb oft dankbar, wenn jemand in der Lage ist, die Thematik behutsam anzusprechen und das Kind dabei behutsam zu unterstützen, den inneren Konflikt aufzulösen.
Wie Sie dies gestalten können, erfahren Sie im Beitrag.