meine Erfahrung im G-Jugendbereich ist, dass ein lockerer Trainer immer besser ist als ein angespannter. Ich bin mit ausgefeilten Trainingskonzepten/-inhalten in die Einheit, ich hatte Erwartungen an die Übungen und Kinder, die dann nicht allzu selten komplett vernichtet wurden, weil die G-Junioren heute mal andere Ideen hatten. Hier darf man nicht starr und stringent an seinen eigenen Erwartungen festhalten, sondern muss entspannt und locker auch mal laufen lassen :) hängt man dann zu sehr an seinem Plan, wird man schnell vom Kindertrainer zum Bootcampausbilder und das ist das Letzte, was die Kinder brauchen. Einen Plan zu haben ist gut und wichtig, aber ist ein Plan auch gut gelungen, gibt es immer Änderungen ;-)
Ich hab meine Jungs im 2. Jahr F übernommen. Haben am Samstag das letzte Spiel als E2 und gehen nach der Sommerpause als E1 ins Rennen. Die Mannschaft ist sehr Jung, die Hälfte könnte noch F spielen und das merkt man vor allem körperlich. Mein größtes Problem über die 2 Jahre war der extreme Leistungsunterschied im Team. Du hast die Jungs, die nur Fussball im Kopf haben und auch daheim kicken und privat auf den Bolzplatz gehen. Dann hast Du die, die von ihren Eltern gezwungen werden ins Training zu gehen. Daraus ne Mannschaft formen die dann auch am Samstag gut zusammen spielt fand ich enorm schwer und das hat brutal Geduld gefordert. Von mir, den richtig guten Jungs und vor allem auch der Eltern der guten Jungs. Da für mich nicht das Spielergebnis im Fordergrund steht sondern die Entwicklung aller Jungs stößt man einfach sehr oft mit anderen Erwartungshaltungen zusammen. Ich bin ohnehin schon sehr kommunikativ aber da alle ins Boot zu holen... schwierig. Mittlerweile ist es mir aber gelungen viele Jungs (7-9) auf ein richtig gutes Niveau zu heben und in manchen Spielen schöpfen alle ihr Potential aus. Dann sind auch die Leistungsträger und deren Eltern zufrieden. Einen hab ich trotzdem schon verloren... Und den 2. vielleicht diese Sommerpause. Also Fazit: Den Spaß an unserem tollen Sport mit einer gleichzeitig guten Entwicklung und zusätzlich die Erwartungshaltung einiger unter einen Hut zu bekommen ist mein größtes Problem. Deswegen sehe ich die Entwicklung zum Funinio in den unteren Jugenden als sehr positiv an. Das Prinzip Leistungsorientierung beginnt dann erst ab der D und das finde ich sehr vernünftig.
Learnings gab es über die Jahre sehr viele…. Die größten sind vermutlich, dass man in der G, F und E komplett auf einen festen Torhüter verzichten sollte, da es einem später auf die Füße fallen kann. Das allergrößte ist vermutlich der Umschwung vom monotonen erklären von Zielen, Aufgaben etc. zum Hinleiten zum Sinn der Übung über Fragen stellen. Beste Grüße aus Sachsen 🤟🏼
Die Tummelphase ist bei uns immer die erste Übung des Trainings. Da kann ich empfehlen sich keinen Zwang anzutun. Einfach anfangen wenn es passt. Das darf meiner Meinung nach auch mal 10 Minuten nach dem eigentlichen Trainingsbeginn sein. Die Kids sind am Ball und können "machen was sie wollen"
Ich trainiere aktuell eine E1 Mannschaft und im Schnitt kommen 14 Kinder zum Training.Wie sollte ich deiner Meinung nach die Kinder aufteilen,damit die Standzeiten nicht zu lang sind und jeder genügend Ballkontakte hat? Würde ein Stationstraining Sinn machen? Auf den meisten Videos sind fast immer nur 6-10 Kinder zu sehen. Lg aus Kiel
Hi Blue! Folgende Optionen bieten sich bei zu viel Standzeit an: • Stationen doppelt aufbauen • zwei Schwerpunkte anbieten und zwei Gruppen aufteilen • Technik oder Koordinations - Stationen beim warten oder beim zurücklaufen integrieren • kleine Aufgaben beim warten stellen, jonglieren, kleine Passspiele o.ä. Wir sind mit einem 13er Kader in die Saison 21/22 gegangen, viele sind auch in zweitsportarten aktiv, alle hat ich vielleicht 2-3 mal da, Corona tut sein übriges. Viele Grüße nach Kiel! Martin
Was sind Eure Learnings über die Zeit, die Ihr gern mit uns teilen würdet?
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meine Erfahrung im G-Jugendbereich ist, dass ein lockerer Trainer immer besser ist als ein angespannter. Ich bin mit ausgefeilten Trainingskonzepten/-inhalten in die Einheit, ich hatte Erwartungen an die Übungen und Kinder, die dann nicht allzu selten komplett vernichtet wurden, weil die G-Junioren heute mal andere Ideen hatten. Hier darf man nicht starr und stringent an seinen eigenen Erwartungen festhalten, sondern muss entspannt und locker auch mal laufen lassen :) hängt man dann zu sehr an seinem Plan, wird man schnell vom Kindertrainer zum Bootcampausbilder und das ist das Letzte, was die Kinder brauchen. Einen Plan zu haben ist gut und wichtig, aber ist ein Plan auch gut gelungen, gibt es immer Änderungen ;-)
Zum Thema Vorbereitungszeit mache ich und sehe ich das genau so wie du.
Die anderen Themen triffst du den Nagel auf dem Kopf.
Perfektes Video.
Ich hab meine Jungs im 2. Jahr F übernommen. Haben am Samstag das letzte Spiel als E2 und gehen nach der Sommerpause als E1 ins Rennen. Die Mannschaft ist sehr Jung, die Hälfte könnte noch F spielen und das merkt man vor allem körperlich.
Mein größtes Problem über die 2 Jahre war der extreme Leistungsunterschied im Team. Du hast die Jungs, die nur Fussball im Kopf haben und auch daheim kicken und privat auf den Bolzplatz gehen. Dann hast Du die, die von ihren Eltern gezwungen werden ins Training zu gehen. Daraus ne Mannschaft formen die dann auch am Samstag gut zusammen spielt fand ich enorm schwer und das hat brutal Geduld gefordert. Von mir, den richtig guten Jungs und vor allem auch der Eltern der guten Jungs. Da für mich nicht das Spielergebnis im Fordergrund steht sondern die Entwicklung aller Jungs stößt man einfach sehr oft mit anderen Erwartungshaltungen zusammen.
Ich bin ohnehin schon sehr kommunikativ aber da alle ins Boot zu holen... schwierig.
Mittlerweile ist es mir aber gelungen viele Jungs (7-9) auf ein richtig gutes Niveau zu heben und in manchen Spielen schöpfen alle ihr Potential aus. Dann sind auch die Leistungsträger und deren Eltern zufrieden.
Einen hab ich trotzdem schon verloren...
Und den 2. vielleicht diese Sommerpause.
Also Fazit: Den Spaß an unserem tollen Sport mit einer gleichzeitig guten Entwicklung und zusätzlich die Erwartungshaltung einiger unter einen Hut zu bekommen ist mein größtes Problem.
Deswegen sehe ich die Entwicklung zum Funinio in den unteren Jugenden als sehr positiv an. Das Prinzip Leistungsorientierung beginnt dann erst ab der D und das finde ich sehr vernünftig.
Learnings gab es über die Jahre sehr viele….
Die größten sind vermutlich, dass man in der G, F und E komplett auf einen festen Torhüter verzichten sollte, da es einem später auf die Füße fallen kann.
Das allergrößte ist vermutlich der Umschwung vom monotonen erklären von Zielen, Aufgaben etc. zum Hinleiten zum Sinn der Übung über Fragen stellen.
Beste Grüße aus Sachsen 🤟🏼
So ein wichtiges Thema!
Die Tummelphase ist bei uns immer die erste Übung des Trainings. Da kann ich empfehlen sich keinen Zwang anzutun. Einfach anfangen wenn es passt. Das darf meiner Meinung nach auch mal 10 Minuten nach dem eigentlichen Trainingsbeginn sein. Die Kids sind am Ball und können "machen was sie wollen"
Ich trainiere aktuell eine E1 Mannschaft und im Schnitt kommen 14 Kinder zum Training.Wie sollte ich deiner Meinung nach die Kinder aufteilen,damit die Standzeiten nicht zu lang sind und jeder genügend Ballkontakte hat? Würde ein Stationstraining Sinn machen? Auf den meisten Videos sind fast immer nur 6-10 Kinder zu sehen. Lg aus Kiel
Hi Blue! Folgende Optionen bieten sich bei zu viel Standzeit an:
• Stationen doppelt aufbauen
• zwei Schwerpunkte anbieten und zwei Gruppen aufteilen
• Technik oder Koordinations - Stationen beim warten oder beim zurücklaufen integrieren
• kleine Aufgaben beim warten stellen, jonglieren, kleine Passspiele o.ä.
Wir sind mit einem 13er Kader in die Saison 21/22 gegangen, viele sind auch in zweitsportarten aktiv, alle hat ich vielleicht 2-3 mal da, Corona tut sein übriges.
Viele Grüße nach Kiel!
Martin