Kloster St Michael - Bamberg - Beten im Garten Eden.

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  • Опубліковано 23 бер 2023
  • Erzengel Michael gilt als Bezwinger des Satans. In der mittelalterlichen Vorstellung sammelt er die guten und die schlechten Taten eines jeden Menschen, um sie am Jüngsten Tag zu „wägen“. 1015 - nur acht Jahre nach der Gründung des Bistums - stiftete Kaiser Heinrich II. das Benediktinerkloster St. Michael. Die Klosterkirche wurde rd. einhundert Jahre nach ihrer Weihe Opfer eines Erdbebens. Unter Bischof Otto dem Großen entstand danach ein romanischer Kirchenbau. Das Kloster wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals geplündert und gebrandschatzt, bevor er 1610 weitgehend abbrannte. 1696 begann Leonhard Dientzenhofer mit einem Neubau und schuf die zweigeschossige Barock-Fassade. Sein Bruder baute 1722 die vorgelagerte Terrasse mit der Treppenanlage.
    Eine Besonderheit von St. Michael ist die Deckenbemalung der Kreuzrippengewölbe. Sie findet sich sowohl im Mittelschiff, als auch in den beiden Seitenschiffen, der Vierung mit den Querschiffen und über der Empore. Gemalt wurde sie zwischen 1614 und 1617 von Wolfgang Ritterlein und drei seiner Gehilfen. Zu sehen sind 578 Nutz- und Heilpflanzen, Kräuter, Blumen und Früchte. Die Darstellung ist so naturgetreu, als handele es sich um ein Buch zur Bestimmung der Pflanzen. Mit dem Paradiesgarten soll die göttliche Schöpfung verherrlicht werden. Kostbarster Schatz ist die Kanzel aus Nussbaum von 1751. Auf dem Schalldeckel triumphiert Erzengel mit dem gezückten Schwert über Luzifer und den Tod. Während alle Figuren mit Gold überzogen sind, ist der Teufel pechschwarz. Auf dem Sims thronen die vier Kirchenväter: Ambrosius, Augustinus, Hieronymus und Gregor. Die vier Evangelisten werden mit aufgeschlagenen Büchern dargestellt. Alle Figuren wurden von Georg Anton Reuß geschaffen.
    In den Seitenschiffen stehen zahlreiche Grabmäler, die in den 1830er Jahren vom Dom hierher verlagert wurden, nachdem König Ludwig I. von Bayern gefunden hatte, sie würden den reinen Charakter des Doms verfälschen.
    In der Krypta befindet sich das Hochgrab des 1189 heiliggesprochenen Bischofs Otto I. Das Relief auf der Deckplatte zeigt den Bischof. Dem Gläubigen bietet sich die Möglichkeit, gebückt durch einen Durchlass im Steinsarkophag zu schlüpfen, um dem Heiligen ganz nahe zu kommen. Angeblich soll dieser Bußgang von Rückenleiden befreien. Wer solche Leiden hat, schafft es eher nicht durch den niederen Gang.
    Rechts am Hochaltar vorbei geht es in die Heilig-Grab-Kapelle mit dem aufwändig gestalteten Bamberger Totentanz aus dem 18. Jh.
    Das Innere von St. Michael ist wegen der umfangreichen Sanierungsarbeiten derzeit nicht zu besichtigen. Die Schließung wird voraussichtlich mehrere Jahre dauern.
    Fotos: K. Weinstock; Von Reinhard Kirchner - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, commons.wikimedia.org/w/index... Von Dagny, CC BY-SA 3.0, commons.wikimedia.org/w/index... Von Reinhard Kirchner - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, commons.wikimedia.org/w/index...

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