"GERECHTIGKEIT UND FREIHEIT": Demonstration zum Nakba-Gedenktag der Palästinenser an die Vertreibung

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  • Опубліковано 14 тра 2024
  • "GERECHTIGKEIT UND FREIHEIT": Demonstration zum Nakba-Gedenktag der Palästinenser an die Vertreibung
    Das Erinnern an die Ereignisse während des Krieges im Jahr 1948 ist bis heute ein wichtiger Teil der Identität des palästinensischen Volkes. Im Rahmen der sogenannten Nakba, arabisch für Katastrophe, wurden etwa 700 000 Palästinenser vertrieben. Israel verweigerte ihnen auch nach der eigenen Staatsgründung die Rückkehr, weil damit die jüdische Mehrheit im Land gefährdet gewesen wäre. Am heutigen Mittwoch ist der offizielle Jahrestag der Nakba. Doch das Gedenken wird von der Tragödie überlagert, die sich derzeit im Gazastreifen abspielt.
    Die vor 76 Jahren in die Flucht getriebenen Palästinenser ließen sich überwiegend im Libanon, in Syrien, in Jordanien und im Westjordanland nieder. Viele der Nachkommen leben dort noch heute, oft in heruntergekommenen Flüchtlingsvierteln. Die im Exil lebende Gemeinschaft ist inzwischen auf insgesamt etwa sechs Millionen angewachsen. Im Gazastreifen stammen etwa drei Viertel der Bevölkerung von den einst von der Nakba betroffenen Menschen ab.
    Die israelische Ablehnung der palästinensischen Forderung nach einem Recht auf Rückkehr war mehrfach eines der heikelsten Themen in Friedensverhandlungen. Und die Flüchtlingsviertel in der Region sind seit jeher Hochburgen von palästinensischen Extremistengruppen. Nun scheint sich die Geschichte zu wiederholen. Während Israel im Gazastreifen weiter Richtung Süden vorrückt, sind in allen Teilen des Küstengebiets Menschen zu sehen, die verbliebene Habseligkeiten in Autos oder auf Eselskarren laden, um sich in ohnehin schon überfüllte Zeltstädte zu begeben.
    Der 81-jährige Mustafa al-Gassar kann sich noch an die monatelange Flucht seiner Familie aus einem Dorf im heutigen Israel erinnern. Mal seien sie dabei aus der Luft mit Bomben beworfen worden, mal hätten sie Löcher unter einen Baum gegraben, um einen wärmeren Schlafplatz zu haben. Schließlich kamen sie in Rafah an. Von dort musste Al-Gassar, der inzwischen Urgroßvater ist, vor wenigen Tagen nun erneut flüchten. Diesmal ging es nach Muwasi.
    Vor dem Krieg war Muwasi ein kleines Dorf an der Mittelmeerküste.
    Aktuell halten sich dort in provisorischen Lagern etwa 450 000 Palästinenser aus anderen Teilen des Gazastreifens auf. Die Zustände sind dort laut Al-Gassar noch schlimmer als 1948, als die Vereinten Nationen in der Lage gewesen seien, regelmäßig Nahrungsmittel und andere Hilfsgüter bereitzustellen. «Ich lebe in solch großer Angst», sagt er. «Ich kann nicht für meine Kinder und Enkel sorgen.»
    Im aktuellen Krieg im Gazastreifen, der durch den Terrorangriff der Hamas und anderer Extremistengruppen in Israel am 7. Oktober ausgelöst wurde, sind laut palästinensischen Angaben bereits mehr als 35 000 Menschen ums Leben gekommen. Bei dem Terrorangriff der Hamas wurden etwa 1200 Israelis getötet. Etwa 1,7 Millionen Palästinenser sind innerhalb des Gazastreifens auf der Flucht. Das sind drei Viertel der Gesamtbevölkerung des isolierten Gebiets. Und es sind weit mehr als doppelt so viele, wie im Rahmen des Krieges im Jahr 1948 flüchten mussten.
    Den Gazastreifen zu verlassen, ist für die meisten Bewohner praktisch unmöglich. Israel hat seine Grenze abgeriegelt. Auch Ägypten lässt fast niemanden ausreisen - wohl auch aus Sorge vor einer massenhaften Ansiedlung von Flüchtlingen auf eigenem Gebiet. Die internationale Gemeinschaft lehnt eine Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen, was von rechtsextremen Mitgliedern der israelischen Regierung bereits ins Spiel gebracht worden ist, vehement ab.
    Bezüglich der Nachkommen der Flüchtlinge von 1948 fordert Israel seit Langem deren Integration in den Ländern, in denen sie seit Jahrzehnten leben - nicht zuletzt mit Verweis darauf, dass während der Unruhen infolge der Staatsgründung auch Hunderttausende Juden aus arabischen Ländern nach Israel kamen.
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