Eine Kollegin hat mich auf deinen Kanal aufmerksam gemacht und in den letzten Minuten sprichst du mir aus der Seele, es ist unglaublich, was alles im Geschichtsunterricht dekonstruiert werden muss.
Kann ich nur bestätigen. Zunächst: Freue mich auch diesen Account gefunden zu haben und dann: Ich unterrichte Geschichte und bekomme stets Zustände, wenn ich die Geschichtsbücher der Schüler vor mir habe :D Aber ich lasse die Information darin nie ungefiltert an die Schüler.
@@Geschichtsfenster Kam das Video schon oder ist das noch in Arbeit? :) Übrigens, super Kanal arbeite bald selber im Archiv und du hast mir den Einstieg in das Mittelalter leichter gemacht, nachdem ich mich bisher eher nur mit der Zeit der Industrialisierung befasst habe.
Abgesehen davon dass das ganze Video sehr sehenswert ist, sprechen mir die letzten 10 Minuten aus der Seele. Als Mensch, der versucht immer eine objektive Sicht einzunehmen, fühlt man sich zunehmend verloren, weil man von allen Seiten mit so viel Mist bombardiert wird. Das macht Content wie deinen auch sehr wertvoll.
Er muss nur noch kapieren, das man diese Dinge, die er über die Berichterstattung über's Mittelalter bemängelt, auf alle anderen Berichte, Nachrichten und Dokus, die aus den von ihm genannten Quellen stammen, übertragen kann, auch auf brandaktuelle.
Warum glaubst du, ich würde das nicht kapieren? Auch bei anderen Berichten informiere ich mich und ordne kritisch ein. Nur dass die Medien da meistens einen deutlich besseren Job machen. Nicht ohne Kritikpunkte aber weit weg von dem Unfug der beim Thema Geschichte zu lesen ist.
Diese ver******* YTBlacklist ist dermassen fkn lächerlich, unfassbar. Es ist unmöglich hier eine vernünftige Antwort zu schreiben, geschweige denn eine Diskussion zu führen, zum 🤮 Wie soll man auf solche Leute reagieren wenn einem YT das unmöglich macht?
Die Terra X Videos zur Antike und frühen Neuzeit sind auch oft Schwachsinn, ansonsten werden zu Themen der späteren Neuzeit gerne linke Talkingpoints abgearbeitet und Fakten selektiv ausgewählt. Was bleibt also übrig?
Genau diesen Punkt, den du am Ende ansprichst, halte ich für den wichtigsten. Es wird technisch immer leichter, Fakes zu erzeugen, die sich nicht mehr auf den ersten Blick erkennen lassen. Und das stellt uns als Gesellschaft vor eine riesige Herausforderung.
Das mit dem unterbrochenen Schlaf hab ich kürzlich auch erst in irgendeinem Podcast gehört (weiß leider nicht mehr wo genau). Da wurde das auch so erzählt, dass die Menschen nicht die ganze Nacht durchgeschlafen haben sondern geteilt und auch die Besuche beim Nachbarn wurden da erwähnt :-D Und, dass die Leute im Sitzen (ohne Bett, auf dem Boden und an die Wand gelehnt!) geschlafen haben hab ich schon auf Burgführungen gehört. :-D
Lieber Andrej, ich folge dir seit einigen Jahren und schreibe jetzt auch mal was. Durch dich bin ich auf Brügge aufmerksam gemacht worden und bin dann mit der ganzen Familie hingegangen. Eine wirklich traumhaft schöne Stadt im gotischen Style ! Habe deine Faszination sofort verstanden und Danke für die tollen Beiträge immer !
Die Bauern teilen heute noch ihre Maschinen. Das nennt man Maschinenring. Die wenigsten Bauern haben einen eigenen Mähdrescher oder ein eigenes Güllefass. In meiner Kindheit (80er- 90er) haben wir uns immer mit den Nachbarn, die Sähmaschine und die Erntemaschinen geteilt. Die wurden zusammen angeschafft. wir hatten auch eine Kühlgemeinschaft ( bis 2002) ein Haus mit großem Kühlraum und eine große Kühltruhe mit 12 abschließbaren Fächern.
Kenn ich auch noch. Bin auf dem Dorf großgeworden und es gab eine Genossenschaft mit Maschinen und gemeinsamem, billigerem Einkauf von Futtermittel, Saatgut und allem was man sonst so braucht und ein gemeinsam genutztes Backhaus, da haben immer mehrere Familien sich zum Anfeuern und Brotbacken verabredet, Kühlhaus für das Einfrieren großer Mengen machte Sinn in Zeiten der Hausschlachtung. Man kann ja ein ganzes Schwein nicht auf einmal und nicht allein aufessen.
Selbst die Stadt im 20. Jahrhundert war oftmals geprägt von privaten Gärten, Ställen und sogar kleinen Feldern. Als im Jahr 1920 Groß-Berlin gegründet wurde, bestand es weitgehend aus Feldern und Wiesen. Danke vor allem für die letzten Worte.
kenne ich auch noch, obst gemüse kartoffeln aus den gärten meiner oma oder tante, im pflaumenbaum sitzen und pflaumen direkt vom baum essen. kaninchenzucht gab es bei der tante,schweine hühner zur eigenversorgung bei meiner oma. herrliche leckere zeiten, kein vergleich zum supermarktscheiss heute
Ja, wollte auch auf Berlin kommen. Welches ja auch eine Zusammenfügung von Dörfern ist, was bis heute sehr stark spürbar ist (inkl. Kiezidentität bei den Ureinwohnern :)!) Der Dorfkern ist in den meisten Bezirken noch (ganz oder tw. in Teilen) erhalten. Als Kind bin ich in Westberlin noch an Pferdekoppeln vorbeimarschiert und immerhin beherbergt Berlin den wohl einmaligen innerstädtischen Bauernhof mit U-Bahnanschluss, die Domäne Dahlem (wo wir als Kinder noch von Schule aus mit s.g. "Vorzugsmilch" versorgt wurden). Allerdings lagen eben diese Dörfer und heutigen Bezirke viele km entfernt vom eigentlichen Zentrum von Berlin (oder Cölln). Was bis heute vielleicht sogar ein bisschen mittelalterlich anmutet sind die vielen Mietergärten. Kleine Parzellen, in denen die Mieter eben ein bisschen Obst und Gemüse anbauen. Diese gehören zu den Wohngebäuden und sind eben nicht Schrebergärten. Z.B. die Siedlung zwischen Von-Laue-Straße und Rudeloffweg (aufgeführt bei Wiki unter Kulturdenkmäler in Berlin-Dahlem). Die Häuser haben btw. auch sichtbares Fachwerk. Sie sind NICHT mittelalterlich. Aber man sieht: die "Idee" ist eben auch nicht neu :).
ich bin Ruhrpott-Kind. Mittendrin aufgewachsen. Am Ende unserer Sackgasse gab es noch ein Kornfeld. Der Bauer war nicht glücklich über unsere Labyrinthe ( wir waren klein und hatten keinen Verstand ;)) Und Brachflächen gab es, sogenannte "Wildnis". Ohne Ende. In einer hatten wir unseren geheimen Treffpunkt. Dafür, dass es im Herzen des Ruhrgebietes war, war es ganz schön grün. Und heute...ist es nicht mehr so wild-romantisch, aber dafür sind jetzt anstelle von Feld und Wildnis Schrebergärten und Parkanlagen mit Spielplätzen , Teiche und Wildwiesen...schon wieder grün ;)
Und dann musst du noch bedenken, dass das auf Algorhytmen basiert, d.h. die KIs lernen was sie lesen. Da kannst du dir mal denken was für Blödsinn so kursiert.
ich bin 1967 in ein Außenbezirk West Berlins geboren worden und bin da auch aufgewachsen. Gab es da überall gepflasterte Straßen? Nein. Es gab viele Straßen aus Sand und komischerweise auch Hähnekrähen. Zudem gab es viele Kaninchenzüchter, die ihre Tiere auch geschlachtet haben. Es gab Bauernhöfe, Viehzucht, Äcker. Alles im damaligen West Berlin. Sogar Pferdefuhrwerke habe ich noch gesehen und Traktoren, die mit "John Deere" nun so gar nichts zu tun hatten. Auf den Straßen lagen oft Pferdeäpfel und Stoh - festgefahren. Es waren schon ganz andere Zeiten.
@@FreddyKruegerl666 Ne ich meine normale Stromleitungen, nicht die Öffis. Da gab es auch öfters mal ein Stromausfall, ohne dass da die Welt zusammengebrochen wäre. Wir hatten ja auch einen Holzofen-Herd in der Küche.
Bei Gewürzen darf man auch nicht vergessen dass man Gewürze wie Kümmel, Fenchelsamen, Wacholder, Senf und noch viele andere, auch einfach selber anbauen oder in der Natur sammeln konnte
@@andreapoppini3993 wie meinst du das? Natürlich kann man das heutzutage auch noch machen ich sammle auch gerne Wacholderbeeren im Wald weil die aromatischer sind als gekauften
Demnächst bin ich wieder mal in Quedlinburg . Schönes Flair😁 Pauschalisierungen, Klischees und Vorurteile begleiten die Menschheit seit jeher. Schön , dass Andrej in Bezug auf das Mittelalter dagegen ankämpft.
Geschichtsverzerrung halte ich aus den gennannten Gründen auch für extrem problematisch. Es gibt ein paar Themen bei denen ich mich auskenne (nicht Geschichte), aber jedes mal wenn ich in den Nachrichten/Wissenssendungen etwas falsches dazu sehe, frage ich mich immer bei welchen andern Themen ich noch Falschinformationen bekomme...
Genau so ist es. In den Themengebieten, in denen ich mich recht gut auskenne, sehe ich wie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk dummer Schmarrn erzählt wird. Und genauso sagen es mir Leute, die sich in anderen Themen auskennen. Nicht oft aber immer wieder wird es einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, was für Schmarrn erzählt wird. In der letzten Zeit waren das z. B. die Getreidebiene, die Vorteile von Mondholz, Sprengstoff in Pflanzenform usw. Ein Dauerbrenner sind die Märchen zu Elektroautos, die erstaunlicherweise gerne schlecht geredet werden (insbesondere Tesla) sowie die heißen politischen Theme z. B. um die meist negierte Kriminalität von Nichtdeutschen, Energiewende etc.
Neben den Faktoren Zeit und Geld spielen halt auch didaktisch gewünschte Vereinfachungen und "lustige" Anekdoten zur Auflockerung eine Rolle, um eine größere Zielgruppe zu interessieren. Da ist dann der Übergang zum "Märchenerzähler" fließend ;)
Stimmt das geht mir auch so. In den Themen die ich zB studiert habe finde ich überall Haufenweise grobe Fehler in öffentlichen Medien aller Art. Es gibt auch massenweise total furchtbar schlechte Wissenschaftliche Arbeiten und Artikel die dann vom Pöbel oder Journalisten online gerne Zitiert werden. Die normalen Leute können diese Themen nicht Qualitativ beurteilen und deuten die Artikel falsch oder sehen die Fehler und Probleme nicht. Bei Sachen die ich nicht studiert habe wie zB Medizin verstehe ich ja auch nicht was da eigentlich in den Artikeln steht, die benutzen zig Fachbegriffe welche man nur wirklich verstehen kann wenn man sehr viel übers Thema weiß. Grade die Leute die am wenigsten Wissen sind am meisten dazu geneigt einfach zu glauben was sie lesen und zu glauben sie hätten es auch richtig verstanden.
Ja der Klassiker: Hungersnot überall aber gleichzeitig massig Müll auf den Straßen. Woher sollte der Müll (Plastik gab es damals nicht, also reden wir von Lebensmittel-Abfällen) dann kommen?
Vielen Dank für deine Arbeit. Einer der wenigen Kanäle, die ich mir noch gerne an schaue. Sehr interesaant, kurzweilig und immer ist was dabei was ich noch nicht wusste. Ich glaube, daß die immense Flut an falschen Informationen und die Skrupellosigkeit von (digitalen) Schmierblättern aus einer Mücke einen Elefanten zu machen (siehe Trikot) Hauptprobleme unserer Zeit sind. Was einige Leute aufregt, klickt sich gut und alle springen drauf an. Wird wieder und wieder verbreitet. Früher wäre es eine Randnotiz in der Zeitung gewesen und paar ewig gestrige hätten sich am Stammtisch darüber aufgeregt. Erstaunlich finde ich immer wieder was Leute alles so glauben. Egal wie absurd, es gibt Menschen die es glauben. Auf übliche Mittelalterklischees bin ich allerdings auch reingefallen 😅 Dank deines Kanals wurde ich eines besseren belehrt.
So ein toller Kanal. Man müsste unbedingt mal diese Wahrheiten einem großen Publikum auf Englisch zugängig machen. In Nürnberg usw. gab es natürlich zusätzliche Erweiterungen.
@@Ahmose61 das würde ich jetzt nicht sagen ... wir sind auch nicht in den USA oder Südafrika. Lächerlich bei uns im Vergleich. Leute übertreiben es so dermaßen ... es nervt.
Ich weiß nicht - Kühlschrank, Kochen und Heizen ohne Brennmaterial, fließend Wasser und ein komplettes Badezimmer für jeden Haushalt sind schon ein großes Plus.
Wahnsinn! Ich habe gleich nach der unterbrochenen Nachtruhe gegoogelt. Das ist so unglaublich für mich! Wie unwahrscheinlich es ist. Danke für das tolle Video!
Bin froh, haben wir in Geschichte gelernt kritisch zu sein und mit Quellen zu arbeiten und auch zu hinterfragen.. Aber wenn die meisten Quellen den gleichen Mist sagen, dann bringt das kritische denken und hinterfragen aber auch nix😕
Ihre Arbeit finde ich wahnsinnig toll und wichtig. Vor allem den Anspruch kritisch mit Quellen umzugehen und keinen Quatsch zu erzählen. Aber ganz ehrlich: Was mache ich jetzt mit meinen Kindern und den Kinderbüchern, die es zu dem Thema Mittelalter gibt. Haben sie eine Empfehlung für Kinder zum Thema Mittelalter (ausser natürlich ihrem Content hier auf dem Kanal)? Bleiben sie bitte weiter so motiviert. Sie erreichen, die die hören und sehen möchten. Ganz grosses Kino.
Huhu! Einen wichtigen Punkt haben Sie selbst erwähnt: Wer zuhören und richtig hinsehen mag, der wird das richtige finden. Grade Kindern kann man das toll beibringen: neugierig bleiben und hinterfragen und mehrere Meinungen einholen. Ich kenne zugut diese süssen Kinderbücher über Ritter und Co. Sie sollen für mich nur die Neugier auf Geschichte und Altertum wecken... wer später mehr wissen will muss tiefer gehen, wie zB auf so einen tollen Kanal wie hier! ♡
Vielen Dank für die interessanten Infos, und die Mühe, die Du Dir immer mit Deinen Beiträgen machst! Ein Hinweis zum norddeutschen Hallenhaus und den von Dir erwähnten Alkoven zum schlafen. Die Häuser, die noch Alkoven hatten, waren ja älteren Datums. Ebenso gab es in diesen älteren Häusern damals tatsächlich noch keine Schornsteine, sondern die offene Feuerstelle befand sich im Flett, also vorne in der Diele und der Qualm zog von dort vorne zur Dielentür raus und nach oben durch das dort gelagerte Erntegut. In Museum Cloppenburg steht noch ein derartiges Haus, wo oft das Feuer brennt und man nachempfinden kann, wie stark die Menschen ständig "eingeräuchert" waren. Die Alkhofen sind tatsächlich beeindruckend kurz ;-) Die angeblichen Gründe, die dafür angegeben werden sind tatsächlich die von Dir genannten - dass die wegen dem Husten nicht flach schlafen konnten oder viel kleiner waren. Aber Du hast natürlich völlig recht, man muss ja gar nicht ausgestreckt schlafen. Allerdings befinden sich die Alkoven im Kammerfach, also hinaten bei den Stuben wo die Bauersleute wohnten. Die Knechte und Mägde wohten eher in den Abseiten der Diele, nächer beim Vieh. Und hatten (zumindest so in den Museen zu sehen), oft einfache Betten (für mehrere gleichzeitig). Bei den neueren Häusern gab es dann Betten statt Alkoven und Schornsteine. Und damit einhergehend erstmals eine Trennwand zwischen Diele und Wohnbereich, weil es sonst durchgezogen hätte. Tatsächlich sind diese Häuser ja alle lange nach dem Mittelalter entstanden und sind sehr bäuerlich ausgelegt, mit Platz fürs Erntegut und das Vieh. Da wir selber noch ein solches Haus bewohnen - restauriert natürlich ;-) - habe ich mich mit dieser Historie viel beschäftigt.
Danke Andrej für den Beitrag. Ich bin immer Dein Fan. Für die Bemerkung, dass die Leute heute endlich mal anfangen selbst zu denken, dafür bekommst Du meinen besonderen Beifall! Besser und neutraler hätte ich´s nicht ausdrücken können!
Ich finds lustig, wie in YT Kommentaren meistens Leute bei denen man schon am Kommentar sieht, dass sie mit "selber denken" bzw. allgemein denken so ihre Probleme haben davon sprechen, dass "die Leute heutzutage" nicht mehr selber denken. :D Aber gut wenn man nie was erreicht hat im Leben worauf man stolz sein kann und das einem zu was besonderem macht, dann will man wenigstens zu "den Erleuchteten" gehören die "Dinge wissen, von denen ihr euch überhaupt keine Vorstellung machen könnt", auch wenn man dafür irgendwelche komplett verwirrten Leute bejubeln, hofieren und die Realität komplett verdrehen, auf den Kopf stellen und leugnen muss in den meisten Fällen und man dann eigentlich selber genau zu denen gehört die keinen eigenen Gedanken mehr haben, schon gar keine sinnvollen aber das merkt man ja zum Glück mit der Zeit gar nicht mehr oder hat es sowieso nie mitgekriegt, weil man ja von Anfang an nicht gerade zu den hellsten Kerzen auf der Torte gehört, sonst müsste man sich so etwas ja nicht einreden, ne? ;) Aber es ist sowieso egal, Hauptsache man hat irgendeinen Grund sich anderen überlegen zu fühlen, auch wenn man eigentlich überhaupt nichts weiss, nichts kann und noch nie irgendwas geleistet hat, so lange man sich ein paar Phrasen merken kann ist man dabei. Dasselbe wie Leute die sich irgendwas auf ihre Herkunft oder Farbe der Haut einbilden, wenn man sonst nichts hat dann wenigstens das. 😆
Gerade Geschichte finde ich sehr spannend und ich muß sagen Du vermittelst sie sehr gut. Neben den Fakten bringst du auch das Lebensgefühl, die Geisteshaltung jener Zeit gut rüber und man kann sich hineinversetzen. Leider wird unsere Aufmerksamkeit heute von den Medien für Unmengen, schnelllebiger und nur auf die Sensation zielende Meldungen gefordert. Besser ist es sich auszusuchen wem man seine Aufmerksamkeit schenkt und dabei in die Tiefe zu gehen.
Bravo für dieses tolle Video. In allen Belangen kann ich nur zustimmen und halte Deinen Kommentar am Ende des Videos für genau treffend! Durch diese ganze Beliebigkeit, die sich in unserer Gesellschaft einstellt, die sich dadurch auszeichnet, das man alles was vor dem Preussischem Kaiserreich existierte in einen Topf zu werfen nach dem Argument: "Das interessiert doch sowieso keinen wirklich was damals geschah. Ob 10. 12. 16. oder 18 Jahrhundert. Alles ein Brei" Man sieht es ja auch schon in der heuten "Mittelaltermarkt"-Kultur - da mag man in 95% der Märkte gar nicht mehr von Mittelalter reden. Mit dieser Beliebigkeit wird Meinung gemacht und dadurch dann "Macht" oder EInfluss generiert. Ich mein, jeder von uns kann doch bestimmt, ohne lange nachzudenken, mindestens 5 Verschwörungstheorien oder Schwurbelei benennen, die immer mehr präsenter werden. Und was präsenter und immer öfters wiederholt wird - da muss ja auch was wahres dran sein. Von mir aber auch, wie eigentlich immer, ein *thumbs-up* für das Video.
In so einer Stube wie bei 40:00 war ich auch schon mal. Das war mitten im Schwarzwald und war mal eine "Wohnung" für Holzarbeiter. Da gab es auch genau so einen Kachelofen und die Einrichtung war zwar leicht moderner als auf dem Bild, aber ziemlich ähnlich. War trotzdem gerade am Abend dort extrem gemütlich.
Gerade auf Wikipedia nach der Einwohnerzahl von Frankfurt/Main im Mittelalter geschaut: 10.000 bis 7.500 Einwohner. Die lebten laut Wikipedia in unhygienischen Verhältnissen. 😌
Vielen Dank für den Beitrag und deine Gedanken am Ende. Ein Klischee, welches ich das letzte Mal gehört hatte, war: „Das Mittelalter war rückschrittlich und hat sich nicht weiterentwickelt. Im Gegenteil, die Antike war fortschrittlicher.“ Ich habe fast die Fassung verloren …
Wissen ist Information, die überprüft und für richtig befunden wird. Informationen, die falsch sind oder historisch nicht belegbar sind, die kann man getrost vergessen. Was ich über das Mittelalter erfahre finde ich richtig toll.
Wie immer extrem interessant! Als Reenactor als Nordmann um 750 habe ich , zusammen mit meiner Gruppe, auch immer wieder viel mit Klischees zu tun. Gerade auf Märkten mit Lagern (wir haben ein offenes Lager, versuchen neutral aufzuklären). Und ja, das verbreitete, populäre, Halb- bis garnicht Wissen sehe ich auch als Gefahr. Nicht nur was das MA angeht…
Letztendlich auch nur wie Scholastik, ich nehme eine Grundaussage und passe die Fakten solange an bis sie für mich logisch zur unbelegten Grundaussage passen
Bin sehr dankbar für deinen Kanal. Bin hier beim surfen drüber gestolptert. Räumst schön auf mit dem Unfug der sonst so vermittelt wird. Alles logisch und plausibel was Du sagst. Klasse Danke
Das mit dem Nachtopf aus dem Fenster habe ich in der Grundschule gelernt 1971-75 (München). Die Lehrpläne sind seither offenbar nicht überarbeitet worden.
In Wr. Neustadt und der Nachbarstadt Neunkirchen gibt es noch recht viele Häuser die noch diese mittelalterlichen Fassadenmalereien erhalten oder zumindest in teilen erhalten haben
Danke für das Video. Ich hab es mir nochmal angesehen, da ich im Livestream den Anfang verpasst habe. So Klischees halte ich schon für sehr gefährlich. Zum einen wegen der zuletzt angesprochenen Entwicklung in der Moderne. Aber das Problem ist wirklich, dieses festsitzende Bild, was oft unreflektiert wieder gegeben wird. Sehe ich oft, wenn ich ein Lets Play zu einem Spiel sehe, wo es um Geschichtliche Zeiträume geht und da auch so Sprüche kommen wie "Ja im Mittelalter hatten die eh kein Glas in den Fenstern". Nur als Beispiel.
Ich finde, man sieht das immernoch in Tübingen sehr schön, die verschiedenen Häuser, manche mal schmal und dazwischen gebaut, aber je zentraler, desto breiter, hohe Decken, die auch noch aus dem Mittelalter kommen, ausladend. Dann mal eine riesen Scheune dazwischen, große Plätze, Kirchen und Spitale, Gotische Kirchen und ein riesen Schloss.
Wie passend. Ich lese gerade wieder die Stadt im Mittelalter aus der Reihe Geschichte kompakt. Die war so toll. Ideal für den Einstieg in ein Thema. Gut für Proseminare. Oder auch Hauptseminare.
@@GeschichtsfensterIch hatte es mir zur Vorlesung mit demselben Titel von Prof Enno Bünz. Und hatte auch es benutzt, als ich später bei ihm 1000 Jahre Leipzig als Hauptseminar belegte. Wobei Bünz den Lehrstuhl für sächsische Landesgeschichte inne hat, nicht etwa Mittelalter. Aber ich fand ihn spannender. Und netter als den Prof für Mittelalter...
Hey Andrej, hab mir das Buch gleich bestellt. Hast du noch mehr Bücher die empfehlen kannst? PS: Dein Content überrascht mich immer wieder. Du bist für mich ein echt guter UA-camr und Historiker. Schön das es deinen Channel gibt ❤❤❤
Also ich kann im Prinzip alles bestätigen weil ich wohne in einer mittelalterlichen Kleinstadt in Bayern in einem mittelalterlichen Haus. Gut, die Böden, Wände und Decken sind alle schief, der Grundriss ist suboptimal, die Böden sind knacksig und knarzig, der Keller ist ein Loch bzw. ein Schlauch wo man immer den Kopf einziehen muss, aber alles in allem ist es gemütlich. Blöd ist z. B., dass Wohn- und Schlafzimmer zur Straße, also zum Krach raus sind. Die Innenwände sind aus einer Mischung aus Holzständerbauweise und innenliegendem Fachwerk. Der Putz ist z. T. mit Roßhaar armiert.
@@gernotkopke6948 Wegen der Gründung. Die Innenwände sind z. T. mit einer Art Pfahlgründung oder / und schmalen Balken und keinen breiteren Streifenfundamenten gegründet und offenbar mit der Zeit eingesunken. Damit sind die Räume zur Hausmitte hin nach unten gegangen.
Witzig ist, dass ich beim Anschauen des Videos an meinem Tisch in der gleichen Perspektive aufs Fenster schaue wie in dem Bild bei 39:47. Neben der Perspektive hat noch der Boden Ähnlichkeiten mit meinem. Auffällig ist die Breite der Bodenbretter, d. h. es waren sehr dicke Stämme (aller Wahrscheinlichkeit nach Fichten). Meine sind noch breiter und stammen vermutlich aus Bergwäldern, von denen die Stämme per Floß in die Stadt gebracht wurden. Die Größe und Dicke der Bretter, die dichte, spaltenlose Verlegeart und der Unterbau sorgten nicht nur für eine plane Bodenfläche sondern auch für eine gute Wärmedämmung. Zwischen dem dichten und relativ steifen Bodenbelag und der Schüttung ist ein relativ dicht abgeschlossener Luftraum, was zum Erdboden oder dem Geschoß darunter gut isoliert. Der Deckenaufbau aus Holz und die sehr dicken Außenwände sorgten ebenfalls für relativ gute Dämmung. Wärmeverlust durch die Fenster reduzierte man mit Fensterläden, Vorsatzläden oder Vorsatzblenden und / oder - in Bayern vermutlich seit der Zeit um 1500 - Vorsatzfenster ("Winterfenster").
Wie immer sehr gutes Video! 😊❤ Ich fand früher Schwurbler eher lustig und harmlos, seitdem ich in der Lokalpolitik aktiv bin, erkenne ich, welche Saat da gesät wurde - es ist teilweise furchtbar, was man dort als "Argumente" oder "Ansichten" man abbekommt und mit welcher Energie/Gewalt diese zum Teil verteidigt werden. 😢😢😢
13:53, schöne feine Türmen und Häuser mit Wetterstimmung.Der Mahler hat evtl. negatives ausgelassen. (Z.b abgefallenen Verputz oder fehlende Fassadenteile.
Das mit dem Nachts besuchen habe ich sogar in der Grundschule in Geschichte gelernt. Dieser Schwamm am Stock war höchstwahrscheinlich eher dazu gedacht die Toilette zu reinigen und die Römer werden Stoffreste als Klopapier genutzt haben
45:35 Bei Don Quijote gibt es eine Stelle, die den ersten und zweiten Schlaf erwähnt. Wie gut das als Quelle taugt ist dann eine andere Frage. Generell würde ich aber von einem Tagesrhythmus ausgehen, der deutlich stärker vom Sonnenlicht abhängig ist als unser heutiger.
Ich denke, im Geschichtsbild wird oft eine Linearität angesetzt, die unsinnig ist. D.h. wenn Menschen heute vergleichsweise häufig duschen oder baden und in der frühen Neuzeit seltener, dann muss es im Mittelalter noch seltener gewesen sein. Wie das zur Antike passt, ist offen.
Dass Erdgeschosse zu Kellern wurden ist in Freiburg nachweisbar ^^ allerdings wurde da bewusst aufgeschüttet um ein Gefälle zu produzieren, dass es erlaubte die Bächle zu bauen!
Ja, genau das wird oft als Beispiel genommen und tatsächlich sind die Freiburger Bächle eine großartige Leistung. Kommt im Video über Wassernutzung auch vor.
Do muas ma dauernd aufpassn, dass ma ned neisteigt und si de Haxn verknackst. Frage am Rande: Bist Du zufällig eine gebürtige Freiburgerin und unverheiratet oder getrennt?
@@mmedujard Was zum... auf deinem Kanal ein Video mit 37 Millionen Aufrufe darüber wie man ein altes Kleid anzieht? Oha, krass ^^ Edit: In den Ding könnte man ja fast wohnen, zumindest wenn man im Sommer mal nicht nach Hause kommt hat man schon ein Zelt dabei :D
Unwissenheit ist halt bequem! Die Arroganz unserer Zeit kennt (fast) keine Grenzen. Und da wir vergessen, dass unsere Kultur(en) jahrtausendealte Wurzeln haben, sind wir leider so geworden. Deshalb finde ich diesen Kanal super!
Wilhelmine Luise von Anhalt-Bernburg (*1799, +1882), Ehefrau des Prinzen Friedrich Wilhelm Ludwig von Preußen (*1794, +1863), war zwar nicht die Prinzessin auf der Erbse, aber die Prinzessin mit dem kurzen Bett auf Burg Rheinstein.
Tolles Video- In London war es dreckig und stinkend allerdings später 1870 - dazu gibt es Dokumente z.b. von Henry Mayhew. Die Strassen waren z.b. durch Pferdedung verdreckt, könnte das auch im Mittelater so gewesen sein?
Vielen vielen Dank für Ihre wirklich hochwertigen Videos. Ich wünschte,es würden mal Beiträge von Ihnen als Doku oder ähnliches in den Medien gezeigt. DAS wäre Bildungsfernsehen. Aber da soetwas vollkommen fehlt, bin ich schon seit jahren vom fernseher auf Kanäle wie Ihren gewechselt. Bitte weiter so. Sie bilden wirklich....zumindest bei der relativen(im vergleich zum ZDF) kleinen Zuschauerzahl,die Ihren Kanal verfolgen. Danke.
Auf den Färöer-Inseln war ich mal in einem Museums-Bauernhaus wo es einen „Schlafschrank“ gab, in dem die Familie angeblich sitzend geschlafen hat. Das wurde mit der Notwendigkeit die Körperwärme zu erhalten und dem Platzmangel in dem kleinen Häuschen erklärt.
Wieder ein super Beitrag von Dir. Dankeschön für all die Informationen. Mich würde nur die Sache mit der linken Hand interessieren. Da musste man doch bestimmt auch öfters abwischen und das Wasser musste direkt neben dem Linkshänder stehen. 😂
Da kommt dann wieder die Frage der Ernährung ins Spiel. Ein gesunder Mensch muss da nämlich erstaunlich wenig abwischen, die Natur hat das eigentlich recht praktisch eingerichtet, mit Schleimhäuten, die eine Selbstverschmutzung minimieren. Funktioniert natürlich nicht immer. Aber die Ernährung spielt da auf jeden Fall eine große Rolle. Vielleicht ist es außerhalb unserer aktuellen Lebenswelt schlicht einfacher, sich sauber zu halten.
@@Geschichtsfenster In Europa ist aus dem Mittelalter die Verwendung von alten Lappen, Stoffresten, Wollbällchen oder auch Moos, Blättern, Heu und Stroh belegt, ab dem 16. Jahrhundert auch von Abfall- und minderwertigem Papier.[14] Bei Ausgrabungen mittelalterlicher Latrinen, beispielsweise aus der Hansestadt Tartu (Estland), wo mehr als 3200 als Toilettenpapier genutzte Textilreste aus mehreren Haushalten ausgewertet wurden, konnten qualitative Unterschiede der als Toilettenpapier genutzten Textilien analog zu dem sozialen Status des zugehörigen Haushaltes beobachtet werden. (Wikipedia)... Ich habe aber auch von einer mittelalterlichen Latrine gehört, wo sehr viel konservierte Moosballen gefunden wurden.
Ich glaube das wird dich interessieren: von München gibt es von 1570(!) ein hölzernes Stadtmodell im Bayrischen Nationalmuseum. Ist zwar relativ spät zeigt aber gut wie selbst 1570 die Stadt noch nicht vollständig zugebaut war. Jakob Sandtner hat auch Modelle von Straubing, Landshut, Ingolstadt und Burghausen gemacht, alle sehr detailliert und genau.
Krasser wurde es eher in der Frühen Neuzeit. Die Schilderungen von Paris im 18. Jh. durch Zeitgenossen sind heftig. Allein schon der überfüllte Friedhof Les Innocents mitten in der Stadt, gruselig. Allerdings gab es auch da noch viele ländliche Bereiche in den Faubourgs.
zur Toilettenhygiene: ich glaube auch, dass die linke Hand plus Wasser aus einem bereit stehenden Wassergefäß mit Schöpfkelle oder ähnlichem, das Mittel der Wahl war. Genauso wie heute in vielen Ländern des Orients.
Zum Thema ab 1:23:20 "Ganz schnell..." gab es nicht. Von meiner Mutter weiß ich, dass das "Heu mähen" nie so geplant wurde, dass die Einfuhr auf einen Sonntag fiel.
Die Geschichte mit dem Fleisch dass man als Fisch deklariert, beruht auf einer Begebenheit in Bayern wo ein Jude beim Metzger war. Als er an der Reihe war fragte der Metzger: "Wos derfs sei?" Der Jude zeigt in Richtung von einem ganzen Schinken und sagt: "Ich hätt gern diesen Fisch dort." Der Metzger: "Sie moana den Schinkn do?" Der Jude: "Ja, ich hätt gerne den Fisch!" Der Metzger: "Aber des ist ein Schinken." Der Jude: "Hob ich sie gfrogt wie der Fisch heißt?"
Danke für die Einordnung, ich liebe den Kampf gegen Klischees, so vergeblich er auch sein mag. Auch Terry Pratchett hat das wunderbar gemacht, da haben wir diese All-times-in-all-Stadt zwischen Mittelalter und früher Neuzeit mit allem was nicht dazwischen liegt. (Nachtrag: Mir fällt gerade die Eisenbahn in den späteren Geschichten ein, also über die frühe Neuzeit hinaus, sogar ein Klischee über die technische Entwicklung). Diese Bilder haben wir alle im Kopf, darum funktionieren sie. In gewisser Weise sind sie auch Kultur. Wichtig ist, was wir damit anfangen. Als vermeintliche Wissenshäppchen abspeichern und stolz darauf sein - oder sich drüber wundern und durch Einordnung und Spielen das Beste draus machen.
Noch ein interessanter Punkt zum Thema "Menschliche Ausscheidungen auf der Straße": In Erfurt wurden Fässer für die Sammlung von Urin bereitgestellt, da das ebenfalls ein wertvoller Rohstoff war. Der Urin wurde zur Gärung von Färberwaid genutzt, den man für blaue Farbe brauchte - diese Farbe machte Erfurt reich. Das wird zwar auch nicht immer gut gerochen haben, aber auf die Straße wurde es sicher nicht gekippt.
Hast du eigentlich mal etwas gemacht, zur Familie im Mittelalter? Mir fällt gerade auf, dass ich so gar keine konkrete Vorstellung davon habe, wie Familien im Mittelalter gelebt haben, wie die Bindungen untereinander waren, welche Regeln es gab, wie Erziehung insgesamt funktionierte und all solche Dinge. Gibt es dazu eigentlich viele Quellen?
Der Detailgrad der maler ist ja atemberaubend! In hattingen a.d.ruhr haben wir nen pranger. Direkt neben dem alten rathaus. Ist aber eher so ne art Käfig
Tolle Bilder. Wäre aber sehr hilfreich, wenn du zu jedem Bild das ungefähre Entstehungsdatum nennst. Schließlich lassen sich Vorurteile übers Mittelalter nicht über jede Menge Renaissance-Bilder entkräften.
Hallo mein Name ist Jan, ich wohne in der bekannten Edelstein &Schmuckstadt Idar-Oberstein!Wir haben zwei Burgen (Burg Bosselstein aus dem 11 Jh. &Burg Oberstein)und die bekannte Felsenkirche (welche übrigens auch ursprünglich eine Burg gewesen sein soll,die Burg im Fels )!Unser ältestes Fachwerk Haus (heute al Gaststätte genutzt "Zum Goten")ist laut Schild um 1450 gebaut!Teile der Stadtmauer sind noch erhalten und sogar ein Wachturm in runder Form der in ein Wohnhaus verbaut aber noch begehbar ist !
Ich war gerade auf Schloss Chambord in Frankreich und habe mich dort auch über sehr kurze Baldachinbetten (ich glaube es waren zwei oder drei) gewundert. Das werden dann wohl auch diese Hochzeitsbetten gewesen sein.
Zum Thema Pflaster: unser Haus ist ca. 1600 und war zu der Zeit ein winziges Dorf. Wir haben vorm Haus unter dem Betonpflaster und etwas Erde ein einfaches Pflaster gefunden. Warum MUSSTE gepflastert werden? Der Boden hier ist ein sehr fetter Lehm. Unbefestigter Boden wird sehr schnell sehr rutschig. Um das Pflaster anzulegen wurden einfach Steine gesammelt und ausgelegt. Dazu brauchte man kein Wissen und keinen Handwerker. Ich denke wir müssen über die Menschen realistischer und praktischer denken, denn sie waren vielleicht abergläubisch aber keinesfalls dumm. Mit einfachsten Mitteln wurden Gebäude errichtet die heute noch stehen. Gegenbeispiel von heute: der Ortsrat muss erstmal einen Vorschlag machen, einen Kiesweg zu asphaltierten. Dann muss die Gemeinde.... Damals wohl eher "wer hat Steine übrig?" Die liegen übrigens überall im Lehmboden verteilt. Sammeln, auslegen und fertig ist das Pflaster.
Gezielt anlegen ist das eine. Selbst wenn man es nur sporadisch macht, durch mitnehmen einzelner Steine von irgendwoher auf dem Rückweg nach Hause, wächst das quasi organisch in einem überschaubaren Zeitraum. Man legt den Stein da hin, wo er am meisten gebraucht wird - oder sammelt sie an einem Punkt, um dann einen bereich zu pflastern...
Also ich sehe mehr Gründe für die Klischees: Vereinfachung einer komplexen Situation, Verallgemeinerung von Einzelsituationen, Übertragungen von Problemen aus einer anderen Zeit. Problematisierung von normalen Vorkommnissen, Ich hätte noch: Fehlinterpretation von Quellen, die Berichte aus einer vorhergehenden Zeit bebildern, Fehlinterpretation von Humor und Ironie in Quellen. Und warum glauben wir es so gerne: Weil wir heute gerne besser wären, als wir sind. Deshalb muss die Vergangenheit in jeder Hinsicht schlecht gewesen sein. Eine komplexe Sicht, die Problematisches und Abschreckendes und Faszinierendes und Zum Denken anregendes entdeckt, passt da nicht. Und was auch nicht gern gekauft wird: Zuzugeben, dass man vieles gar nicht weiß.
wo du am Ende die Brunnenvergiftergeschichten erwähnst: könntest du auch eine Sendung zu mittelalterlichen Verschwörungsmythen machen? und eine, die sich auf das Mittelalter beziehen, aber modern sind?
Für mich ein ganz wichtiger Punkt, auf dem man gar nicht zu viel herumreiten kann: das Meiste, was ich von klein auf als "uralt" präsentiert bekam, stellt sich bei genauer Betrachtung als 19. Jh. heraus. Die Mittelalterklischees sind da ein besonders anschauliches Beispiel, also bitte gerne meckern, und bitte gerne auch mit aller gebotenen Penetranz.
Die Inselstadt Lindau (Bodensee) hatte die Hinrichtungsstätte auf einer Sandbank, die Galgeninsel. Diese Sandbank ist, durch den niedrigeren Wasserstand, nur im Winter sichtbar. Den Rest des Jahres ist sie einfach unter Wasser.
Habe Mal wider Säule der Erde durchgeschaut. Auf der einen Seite habe ich es erneut gefeiert die kurz Serie . Aber mit dir fallen ein die ganzen Diskrepanzen auf. Aber ich kann es nur jeden empfehlen einmal gesehen zu haben. ❤
Eine Kollegin hat mich auf deinen Kanal aufmerksam gemacht und in den letzten Minuten sprichst du mir aus der Seele, es ist unglaublich, was alles im Geschichtsunterricht dekonstruiert werden muss.
Kann ich nur bestätigen. Zunächst: Freue mich auch diesen Account gefunden zu haben und dann: Ich unterrichte Geschichte und bekomme stets Zustände, wenn ich die Geschichtsbücher der Schüler vor mir habe :D Aber ich lasse die Information darin nie ungefiltert an die Schüler.
Leider sind sehr viele Lehrmaterialien so richtig schlecht. Wenn ihr übrigens noch Negativbeispiele habt, ich sammle noch für ein Video darüber.
Schlecht? Sie sind eine Lüge!
@@Geschichtsfenster Kam das Video schon oder ist das noch in Arbeit? :) Übrigens, super Kanal arbeite bald selber im Archiv und du hast mir den Einstieg in das Mittelalter leichter gemacht, nachdem ich mich bisher eher nur mit der Zeit der Industrialisierung befasst habe.
Abgesehen davon dass das ganze Video sehr sehenswert ist, sprechen mir die letzten 10 Minuten aus der Seele. Als Mensch, der versucht immer eine objektive Sicht einzunehmen, fühlt man sich zunehmend verloren, weil man von allen Seiten mit so viel Mist bombardiert wird. Das macht Content wie deinen auch sehr wertvoll.
Deine Kommentare zur Medien und Diskurs Lage heutzutage, haben mir aus der Seele gesprochen. Vielen Dank für Deine Arbeit! Großartiges Video!
Er muss nur noch kapieren, das man diese Dinge, die er über die Berichterstattung über's Mittelalter bemängelt, auf alle anderen Berichte, Nachrichten und Dokus, die aus den von ihm genannten Quellen stammen, übertragen kann, auch auf brandaktuelle.
Warum glaubst du, ich würde das nicht kapieren? Auch bei anderen Berichten informiere ich mich und ordne kritisch ein. Nur dass die Medien da meistens einen deutlich besseren Job machen. Nicht ohne Kritikpunkte aber weit weg von dem Unfug der beim Thema Geschichte zu lesen ist.
Diese ver******* YTBlacklist ist dermassen fkn lächerlich, unfassbar.
Es ist unmöglich hier eine vernünftige Antwort zu schreiben, geschweige denn eine Diskussion zu führen, zum 🤮
Wie soll man auf solche Leute reagieren wenn einem YT das unmöglich macht?
@@marcbaur677 Eure Allwissenheit imponiert uns sehr, so lasse uns an deiner Erkenntnis teilhaben, oh du grösster aller Denker.
Die Terra X Videos zur Antike und frühen Neuzeit sind auch oft Schwachsinn, ansonsten werden zu Themen der späteren Neuzeit gerne linke Talkingpoints abgearbeitet und Fakten selektiv ausgewählt. Was bleibt also übrig?
Genau diesen Punkt, den du am Ende ansprichst, halte ich für den wichtigsten.
Es wird technisch immer leichter, Fakes zu erzeugen, die sich nicht mehr auf den ersten Blick erkennen lassen. Und das stellt uns als Gesellschaft vor eine riesige Herausforderung.
Das mit dem unterbrochenen Schlaf hab ich kürzlich auch erst in irgendeinem Podcast gehört (weiß leider nicht mehr wo genau). Da wurde das auch so erzählt, dass die Menschen nicht die ganze Nacht durchgeschlafen haben sondern geteilt und auch die Besuche beim Nachbarn wurden da erwähnt :-D
Und, dass die Leute im Sitzen (ohne Bett, auf dem Boden und an die Wand gelehnt!) geschlafen haben hab ich schon auf Burgführungen gehört. :-D
Lieber Andrej, ich folge dir seit einigen Jahren und schreibe jetzt auch mal was.
Durch dich bin ich auf Brügge aufmerksam gemacht worden und bin dann mit der ganzen Familie hingegangen. Eine wirklich traumhaft schöne Stadt im gotischen Style ! Habe deine Faszination sofort verstanden und Danke für die tollen Beiträge immer !
Die Bauern teilen heute noch ihre Maschinen. Das nennt man Maschinenring. Die wenigsten Bauern haben einen eigenen Mähdrescher oder ein eigenes Güllefass. In meiner Kindheit (80er- 90er) haben wir uns immer mit den Nachbarn, die Sähmaschine und die Erntemaschinen geteilt. Die wurden zusammen angeschafft. wir hatten auch eine Kühlgemeinschaft ( bis 2002) ein Haus mit großem Kühlraum und eine große Kühltruhe mit 12 abschließbaren Fächern.
Bei dem, was sowas kostet in Relation dazu, wie oft man bestimmte Maschinen benötigt, die absolut logische und wirtschaftliche Herangehensweise.
Was mann nicht alles teilen kann Sogar TIere
In awingerclubs teilt man sich Partner.
Kenn ich auch noch. Bin auf dem Dorf großgeworden und es gab eine Genossenschaft mit Maschinen und gemeinsamem, billigerem Einkauf von Futtermittel, Saatgut und allem was man sonst so braucht und ein gemeinsam genutztes Backhaus, da haben immer mehrere Familien sich zum Anfeuern und Brotbacken verabredet, Kühlhaus für das Einfrieren großer Mengen machte Sinn in Zeiten der Hausschlachtung. Man kann ja ein ganzes Schwein nicht auf einmal und nicht allein aufessen.
Ich kann mich auch erinnern das in meiner Kindheit meine Mutter ins Kühlhaus ging. Einen Kühlschrank hatten wir damals nicht. Irgendwie ging das auch.
Selbst die Stadt im 20. Jahrhundert war oftmals geprägt von privaten Gärten, Ställen und sogar kleinen Feldern. Als im Jahr 1920 Groß-Berlin gegründet wurde, bestand es weitgehend aus Feldern und Wiesen. Danke vor allem für die letzten Worte.
kenne ich auch noch, obst gemüse kartoffeln aus den gärten meiner oma oder tante, im pflaumenbaum sitzen und pflaumen direkt vom baum essen.
kaninchenzucht gab es bei der tante,schweine hühner zur eigenversorgung bei meiner oma.
herrliche leckere zeiten, kein vergleich zum supermarktscheiss heute
Groß-Berlin war und ist ja die Zusammenfassung einer ganzen Region in einer politischen Gemeinde und Stadt.
Ja, wollte auch auf Berlin kommen. Welches ja auch eine Zusammenfügung von Dörfern ist, was bis heute sehr stark spürbar ist (inkl. Kiezidentität bei den Ureinwohnern :)!) Der Dorfkern ist in den meisten Bezirken noch (ganz oder tw. in Teilen) erhalten.
Als Kind bin ich in Westberlin noch an Pferdekoppeln vorbeimarschiert und immerhin beherbergt Berlin den wohl einmaligen innerstädtischen Bauernhof mit U-Bahnanschluss, die Domäne Dahlem (wo wir als Kinder noch von Schule aus mit s.g. "Vorzugsmilch" versorgt wurden).
Allerdings lagen eben diese Dörfer und heutigen Bezirke viele km entfernt vom eigentlichen Zentrum von Berlin (oder Cölln).
Was bis heute vielleicht sogar ein bisschen mittelalterlich anmutet sind die vielen Mietergärten. Kleine Parzellen, in denen die Mieter eben ein bisschen Obst und Gemüse anbauen. Diese gehören zu den Wohngebäuden und sind eben nicht Schrebergärten. Z.B. die Siedlung zwischen Von-Laue-Straße und Rudeloffweg (aufgeführt bei Wiki unter Kulturdenkmäler in Berlin-Dahlem). Die Häuser haben btw. auch sichtbares Fachwerk. Sie sind NICHT mittelalterlich. Aber man sieht: die "Idee" ist eben auch nicht neu :).
ich bin Ruhrpott-Kind. Mittendrin aufgewachsen. Am Ende unserer Sackgasse gab es noch ein Kornfeld. Der Bauer war nicht glücklich über unsere Labyrinthe ( wir waren klein und hatten keinen Verstand ;)) Und Brachflächen gab es, sogenannte "Wildnis". Ohne Ende. In einer hatten wir unseren geheimen Treffpunkt. Dafür, dass es im Herzen des Ruhrgebietes war, war es ganz schön grün. Und heute...ist es nicht mehr so wild-romantisch, aber dafür sind jetzt anstelle von Feld und Wildnis Schrebergärten und Parkanlagen mit Spielplätzen , Teiche und Wildwiesen...schon wieder grün ;)
Ich möchte das Video gerne mehrmals liken! Vielen Dank auch für deine klaren Worte zum Schluss!
Ja, ich finde gerade Deepfake, KI Bilder, ChatGPT ect. gruselig was das Thema Mittelalterklischees angeht.
Und dann musst du noch bedenken, dass das auf Algorhytmen basiert, d.h. die KIs lernen was sie lesen. Da kannst du dir mal denken was für Blödsinn so kursiert.
ich bin 1967 in ein Außenbezirk West Berlins geboren worden und bin da auch aufgewachsen. Gab es da überall gepflasterte Straßen? Nein. Es gab viele Straßen aus Sand und komischerweise auch Hähnekrähen. Zudem gab es viele Kaninchenzüchter, die ihre Tiere auch geschlachtet haben. Es gab Bauernhöfe, Viehzucht, Äcker. Alles im damaligen West Berlin. Sogar Pferdefuhrwerke habe ich noch gesehen und Traktoren, die mit "John Deere" nun so gar nichts zu tun hatten. Auf den Straßen lagen oft Pferdeäpfel und Stoh - festgefahren. Es waren schon ganz andere Zeiten.
Karnivoren
ich kenne noch gaslaternen
@@AndreasHertel-g5n Hatten wir auch und Strom-Oberleitungen und eine Jauchegrube.
@@Karnivoren1Gibts beides nach wie vor. Oberleitungen bei diversen städtischen Öffis und Jauchegruben außerhalb der Städte.
@@FreddyKruegerl666 Ne ich meine normale Stromleitungen, nicht die Öffis. Da gab es auch öfters mal ein Stromausfall, ohne dass da die Welt zusammengebrochen wäre. Wir hatten ja auch einen Holzofen-Herd in der Küche.
Echt spannend zu hören.
"Warum liegt denn hier Stroh?
Und warum hast du ne Maske auf?" (Zum Henker)
Porno 🙈😂😂😂
Wollte ich auch gerade schreiben 😄😄
Warum da Stroh liegt weiß halt kein Mensch XD
Außer Chuck Norris
@@HE13272326 doch, ein kaputter Schaltkasten ist der Grund
Bei Gewürzen darf man auch nicht vergessen dass man Gewürze wie Kümmel, Fenchelsamen, Wacholder, Senf und noch viele andere, auch einfach selber anbauen oder in der Natur sammeln konnte
Konnte und kann!
@@andreapoppini3993 wie meinst du das? Natürlich kann man das heutzutage auch noch machen ich sammle auch gerne Wacholderbeeren im Wald weil die aromatischer sind als gekauften
Demnächst bin ich wieder mal in Quedlinburg . Schönes Flair😁
Pauschalisierungen, Klischees und Vorurteile begleiten die Menschheit seit jeher.
Schön , dass Andrej in Bezug auf das Mittelalter dagegen ankämpft.
Geschichtsverzerrung halte ich aus den gennannten Gründen auch für extrem problematisch.
Es gibt ein paar Themen bei denen ich mich auskenne (nicht Geschichte), aber jedes mal wenn ich in den Nachrichten/Wissenssendungen etwas falsches dazu sehe,
frage ich mich immer bei welchen andern Themen ich noch Falschinformationen bekomme...
Genau so ist es. In den Themengebieten, in denen ich mich recht gut auskenne, sehe ich wie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk dummer Schmarrn erzählt wird. Und genauso sagen es mir Leute, die sich in anderen Themen auskennen. Nicht oft aber immer wieder wird es einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, was für Schmarrn erzählt wird. In der letzten Zeit waren das z. B. die Getreidebiene, die Vorteile von Mondholz, Sprengstoff in Pflanzenform usw. Ein Dauerbrenner sind die Märchen zu Elektroautos, die erstaunlicherweise gerne schlecht geredet werden (insbesondere Tesla) sowie die heißen politischen Theme z. B. um die meist negierte Kriminalität von Nichtdeutschen, Energiewende etc.
Neben den Faktoren Zeit und Geld spielen halt auch didaktisch gewünschte Vereinfachungen und "lustige" Anekdoten zur Auflockerung eine Rolle, um eine größere Zielgruppe zu interessieren. Da ist dann der Übergang zum "Märchenerzähler" fließend ;)
Es ist zwar noch nicht lange her, aber ich habe letztens, von den senilen Scholz gehört, Putin hat uns das Gas abgestellt.
Stimmt das geht mir auch so. In den Themen die ich zB studiert habe finde ich überall Haufenweise grobe Fehler in öffentlichen Medien aller Art. Es gibt auch massenweise total furchtbar schlechte Wissenschaftliche Arbeiten und Artikel die dann vom Pöbel oder Journalisten online gerne Zitiert werden. Die normalen Leute können diese Themen nicht Qualitativ beurteilen und deuten die Artikel falsch oder sehen die Fehler und Probleme nicht. Bei Sachen die ich nicht studiert habe wie zB Medizin verstehe ich ja auch nicht was da eigentlich in den Artikeln steht, die benutzen zig Fachbegriffe welche man nur wirklich verstehen kann wenn man sehr viel übers Thema weiß. Grade die Leute die am wenigsten Wissen sind am meisten dazu geneigt einfach zu glauben was sie lesen und zu glauben sie hätten es auch richtig verstanden.
es ist unglaublich wichtig gegen Die Vorurteile also falschen Vorstellungen und Unwissenheit vorzugehen.Danke dafür
Ich stand letztes Jahr ganz unverhofft plötzlich auf dem Marktplatz in Alsfeld und war ganz verliebt. 😍
Hab mir gerade Bilder von Alsfeĺd aufgrund deines Kommentars angeschaut. Direkt ebenfalls schockverliebt. ❤
Da muss ich mal hin.
Ich tatsächlich auch 😊❤ Das ist ja einfach nur wunderschön.
Eine Freundin von mir kommt da her, von den Bildern her die sie geschickt hat, ist dieser wirklich sehr schön.
Wow, ich habe ebenfalls durch Ihren Kommentar Bilder angesehen....so schöne Altstadt bzw Marktplatz. Definitiv einen Besuch wert.
Alsfeld heißt Alsfeld weil ein Landgraf gesagt haben soll „ei Kerle, wos päift hie de Wind, aals fellt mer de Hut foem Kopp!"😁😁😁
Ja der Klassiker: Hungersnot überall aber gleichzeitig massig Müll auf den Straßen.
Woher sollte der Müll (Plastik gab es damals nicht, also reden wir von Lebensmittel-Abfällen) dann kommen?
Cool auch der Beitrag, wo das mit den Pisspötten an Ortseingängen (schon aus Römerzeit bekannt) erzählt wurde -> Urin als Rohstoff...
Vielen Dank für deine Arbeit. Einer der wenigen Kanäle, die ich mir noch gerne an schaue. Sehr interesaant, kurzweilig und immer ist was dabei was ich noch nicht wusste. Ich glaube, daß die immense Flut an falschen Informationen und die Skrupellosigkeit von (digitalen) Schmierblättern aus einer Mücke einen Elefanten zu machen (siehe Trikot) Hauptprobleme unserer Zeit sind. Was einige Leute aufregt, klickt sich gut und alle springen drauf an. Wird wieder und wieder verbreitet. Früher wäre es eine Randnotiz in der Zeitung gewesen und paar ewig gestrige hätten sich am Stammtisch darüber aufgeregt. Erstaunlich finde ich immer wieder was Leute alles so glauben. Egal wie absurd, es gibt Menschen die es glauben. Auf übliche Mittelalterklischees bin ich allerdings auch reingefallen 😅 Dank deines Kanals wurde ich eines besseren belehrt.
So ein toller Kanal. Man müsste unbedingt mal diese Wahrheiten einem großen Publikum auf Englisch zugängig machen. In Nürnberg usw. gab es natürlich zusätzliche Erweiterungen.
Das hört sich nach einer tollen Idee und einer schönen "Serie" an. Ich freue mich drauf :)
früher war es ganz sicher viel angenehmer in einer Stadt zu leben als heute. Danke für deine tollen Videos. Ich schätze deine Arbeit sehr.
und ungefährlicher
@@Ahmose61 das würde ich jetzt nicht sagen ... wir sind auch nicht in den USA oder Südafrika. Lächerlich bei uns im Vergleich. Leute übertreiben es so dermaßen ... es nervt.
Ich weiß nicht - Kühlschrank, Kochen und Heizen ohne Brennmaterial, fließend Wasser und ein komplettes Badezimmer für jeden Haushalt sind schon ein großes Plus.
@@SNWWRNNG das mein ich nicht! heutzutage ist viel zu viel Verkehr in der Stadt.
@@anjachan und du sitzt den ganzen Tag in der Wohnung? Ohne Möbel ? Hast nichts zu essen und zu trinken? Du und deine "Mitbürger" sind der Verkehr.
Wahnsinn! Ich habe gleich nach der unterbrochenen Nachtruhe gegoogelt. Das ist so unglaublich für mich! Wie unwahrscheinlich es ist. Danke für das tolle Video!
Bin froh, haben wir in Geschichte gelernt kritisch zu sein und mit Quellen zu arbeiten und auch zu hinterfragen.. Aber wenn die meisten Quellen den gleichen Mist sagen, dann bringt das kritische denken und hinterfragen aber auch nix😕
Quellenkritik ist so wichtig. Danke für deine klaren Worte am Schluss
Ihre Arbeit finde ich wahnsinnig toll und wichtig. Vor allem den Anspruch kritisch mit Quellen umzugehen und keinen Quatsch zu erzählen. Aber ganz ehrlich: Was mache ich jetzt mit meinen Kindern und den Kinderbüchern, die es zu dem Thema Mittelalter gibt. Haben sie eine Empfehlung für Kinder zum Thema Mittelalter (ausser natürlich ihrem Content hier auf dem Kanal)?
Bleiben sie bitte weiter so motiviert. Sie erreichen, die die hören und sehen möchten. Ganz grosses Kino.
Huhu! Einen wichtigen Punkt haben Sie selbst erwähnt: Wer zuhören und richtig hinsehen mag, der wird das richtige finden. Grade Kindern kann man das toll beibringen: neugierig bleiben und hinterfragen und mehrere Meinungen einholen. Ich kenne zugut diese süssen Kinderbücher über Ritter und Co. Sie sollen für mich nur die Neugier auf Geschichte und Altertum wecken... wer später mehr wissen will muss tiefer gehen, wie zB auf so einen tollen Kanal wie hier! ♡
Vielen Dank für die interessanten Infos, und die Mühe, die Du Dir immer mit Deinen Beiträgen machst!
Ein Hinweis zum norddeutschen Hallenhaus und den von Dir erwähnten Alkoven zum schlafen. Die Häuser, die noch Alkoven hatten, waren ja älteren Datums. Ebenso gab es in diesen älteren Häusern damals tatsächlich noch keine Schornsteine, sondern die offene Feuerstelle befand sich im Flett, also vorne in der Diele und der Qualm zog von dort vorne zur Dielentür raus und nach oben durch das dort gelagerte Erntegut. In Museum Cloppenburg steht noch ein derartiges Haus, wo oft das Feuer brennt und man nachempfinden kann, wie stark die Menschen ständig "eingeräuchert" waren. Die Alkhofen sind tatsächlich beeindruckend kurz ;-) Die angeblichen Gründe, die dafür angegeben werden sind tatsächlich die von Dir genannten - dass die wegen dem Husten nicht flach schlafen konnten oder viel kleiner waren. Aber Du hast natürlich völlig recht, man muss ja gar nicht ausgestreckt schlafen.
Allerdings befinden sich die Alkoven im Kammerfach, also hinaten bei den Stuben wo die Bauersleute wohnten. Die Knechte und Mägde wohten eher in den Abseiten der Diele, nächer beim Vieh. Und hatten (zumindest so in den Museen zu sehen), oft einfache Betten (für mehrere gleichzeitig). Bei den neueren Häusern gab es dann Betten statt Alkoven und Schornsteine. Und damit einhergehend erstmals eine Trennwand zwischen Diele und Wohnbereich, weil es sonst durchgezogen hätte. Tatsächlich sind diese Häuser ja alle lange nach dem Mittelalter entstanden und sind sehr bäuerlich ausgelegt, mit Platz fürs Erntegut und das Vieh.
Da wir selber noch ein solches Haus bewohnen - restauriert natürlich ;-) - habe ich mich mit dieser Historie viel beschäftigt.
Sehr schön, der Abend ist gerettet 😊
So hab ich das noch nie betrachtet. Sehr gute Ansätze. Danke
Hallo Andrej, vielen ❤-lichen Dank für Dein tolles, sehr fundiert recherchiertes Mittelalter-Clichee-Video!! War sehr interessant, Dir zuzuhören!! 😊
Danke Andrej für den Beitrag. Ich bin immer Dein Fan. Für die Bemerkung, dass die Leute heute endlich mal anfangen selbst zu denken, dafür bekommst Du meinen besonderen Beifall! Besser und neutraler hätte ich´s nicht ausdrücken können!
Ich finds lustig, wie in YT Kommentaren meistens Leute bei denen man schon am Kommentar sieht, dass sie mit "selber denken" bzw. allgemein denken so ihre Probleme haben davon sprechen, dass "die Leute heutzutage" nicht mehr selber denken. :D
Aber gut wenn man nie was erreicht hat im Leben worauf man stolz sein kann und das einem zu was besonderem macht,
dann will man wenigstens zu "den Erleuchteten" gehören die "Dinge wissen, von denen ihr euch überhaupt keine Vorstellung machen könnt", auch wenn man dafür irgendwelche komplett verwirrten Leute bejubeln, hofieren und die Realität komplett verdrehen, auf den Kopf stellen und leugnen muss in den meisten Fällen und man dann eigentlich selber genau zu denen gehört die keinen eigenen Gedanken mehr haben, schon gar keine sinnvollen
aber das merkt man ja zum Glück mit der Zeit gar nicht mehr oder hat es sowieso nie mitgekriegt,
weil man ja von Anfang an nicht gerade zu den hellsten Kerzen auf der Torte gehört, sonst müsste man sich so etwas ja nicht einreden, ne? ;)
Aber es ist sowieso egal, Hauptsache man hat irgendeinen Grund sich anderen überlegen zu fühlen,
auch wenn man eigentlich überhaupt nichts weiss, nichts kann und noch nie irgendwas geleistet hat, so lange man sich ein paar Phrasen merken kann ist man dabei.
Dasselbe wie Leute die sich irgendwas auf ihre Herkunft oder Farbe der Haut einbilden, wenn man sonst nichts hat dann wenigstens das. 😆
Die Schlußrede ist großartig. Vielen Dank. Hoffentlich wird sie von vielen zur Kenntnis genommen.
Gerade Geschichte finde ich sehr spannend und ich muß sagen Du vermittelst sie sehr gut. Neben den Fakten bringst du auch
das Lebensgefühl, die Geisteshaltung jener Zeit gut rüber und man kann sich hineinversetzen. Leider wird unsere
Aufmerksamkeit heute von den Medien für Unmengen, schnelllebiger und nur auf die Sensation zielende Meldungen
gefordert. Besser ist es sich auszusuchen wem man seine Aufmerksamkeit schenkt und dabei in die Tiefe zu gehen.
Bravo für dieses tolle Video. In allen Belangen kann ich nur zustimmen und halte Deinen Kommentar am Ende des Videos für genau treffend! Durch diese ganze Beliebigkeit, die sich in unserer Gesellschaft einstellt, die sich dadurch auszeichnet, das man alles was vor dem Preussischem Kaiserreich existierte in einen Topf zu werfen nach dem Argument: "Das interessiert doch sowieso keinen wirklich was damals geschah. Ob 10. 12. 16. oder 18 Jahrhundert. Alles ein Brei"
Man sieht es ja auch schon in der heuten "Mittelaltermarkt"-Kultur - da mag man in 95% der Märkte gar nicht mehr von Mittelalter reden.
Mit dieser Beliebigkeit wird Meinung gemacht und dadurch dann "Macht" oder EInfluss generiert. Ich mein, jeder von uns kann doch bestimmt, ohne lange nachzudenken, mindestens 5 Verschwörungstheorien oder Schwurbelei benennen, die immer mehr präsenter werden. Und was präsenter und immer öfters wiederholt wird - da muss ja auch was wahres dran sein.
Von mir aber auch, wie eigentlich immer, ein *thumbs-up* für das Video.
Klar, ich kann dir sogar hier 5 Kommentare zeigen in denen Schwurbelei vorkommt xD
In so einer Stube wie bei 40:00 war ich auch schon mal. Das war mitten im Schwarzwald und war mal eine "Wohnung" für Holzarbeiter. Da gab es auch genau so einen Kachelofen und die Einrichtung war zwar leicht moderner als auf dem Bild, aber ziemlich ähnlich. War trotzdem gerade am Abend dort extrem gemütlich.
Gerade auf Wikipedia nach der Einwohnerzahl von Frankfurt/Main im Mittelalter geschaut: 10.000 bis 7.500 Einwohner. Die lebten laut Wikipedia in unhygienischen Verhältnissen. 😌
Danke Geschichtshauptmeister!
😂
Vielen Dank für den Beitrag und deine Gedanken am Ende. Ein Klischee, welches ich das letzte Mal gehört hatte, war: „Das Mittelalter war rückschrittlich und hat sich nicht weiterentwickelt. Im Gegenteil, die Antike war fortschrittlicher.“ Ich habe fast die Fassung verloren …
Ich bin gespannt, der Titel verspricht großartiges.
Wissen ist Information, die überprüft und für richtig befunden wird. Informationen, die falsch sind oder historisch nicht belegbar sind, die kann man getrost vergessen. Was ich über das Mittelalter erfahre finde ich richtig toll.
Wie immer extrem interessant!
Als Reenactor als Nordmann um 750 habe ich , zusammen mit meiner Gruppe, auch immer wieder viel mit Klischees zu tun. Gerade auf Märkten mit Lagern (wir haben ein offenes Lager, versuchen neutral aufzuklären).
Und ja, das verbreitete, populäre, Halb- bis garnicht Wissen sehe ich auch als Gefahr. Nicht nur was das MA angeht…
Das Hemd steht dir wirklich gut und das obwohl ich die Farbe gar nicht so gerne mag. Mit der grauen Weste ist das sehr ansehnlich.
Im Mittelalter konnten die Menschen in den Minbetten ausgestreckt schlafen, die Menschen waren ja auch nur Mini.
Klischee trifft auf Klischee 😅
Letztendlich auch nur wie Scholastik, ich nehme eine Grundaussage und passe die Fakten solange an bis sie für mich logisch zur unbelegten Grundaussage passen
In Nürnberg gibt es heute noch den Ortsteil Galgenhof, der heute noch außerhalb der Stadtmauer liegt.
Bin sehr dankbar für deinen Kanal. Bin hier beim surfen drüber gestolptert. Räumst schön auf mit dem Unfug der sonst so vermittelt wird. Alles logisch und plausibel was Du sagst. Klasse Danke
Das mit dem Nachtopf aus dem Fenster habe ich in der Grundschule gelernt 1971-75 (München). Die Lehrpläne sind seither offenbar nicht überarbeitet worden.
Wie immer ein gutes Video. Gut recherchiert und angenehm zu sehen. Was du am Ende, da stimme ich dir vollkommen zu. Das ist ungemein gefährlich.
In Wr. Neustadt und der Nachbarstadt Neunkirchen gibt es noch recht viele Häuser die noch diese mittelalterlichen Fassadenmalereien erhalten oder zumindest in teilen erhalten haben
Danke für das Video. Ich hab es mir nochmal angesehen, da ich im Livestream den Anfang verpasst habe. So Klischees halte ich schon für sehr gefährlich. Zum einen wegen der zuletzt angesprochenen Entwicklung in der Moderne. Aber das Problem ist wirklich, dieses festsitzende Bild, was oft unreflektiert wieder gegeben wird. Sehe ich oft, wenn ich ein Lets Play zu einem Spiel sehe, wo es um Geschichtliche Zeiträume geht und da auch so Sprüche kommen wie "Ja im Mittelalter hatten die eh kein Glas in den Fenstern".
Nur als Beispiel.
Ich finde, man sieht das immernoch in Tübingen sehr schön, die verschiedenen Häuser, manche mal schmal und dazwischen gebaut, aber je zentraler, desto breiter, hohe Decken, die auch noch aus dem Mittelalter kommen, ausladend. Dann mal eine riesen Scheune dazwischen, große Plätze, Kirchen und Spitale, Gotische Kirchen und ein riesen Schloss.
Wie passend. Ich lese gerade wieder die Stadt im Mittelalter aus der Reihe Geschichte kompakt. Die war so toll. Ideal für den Einstieg in ein Thema. Gut für Proseminare. Oder auch Hauptseminare.
Das hat meine ehemalige Professorin geschrieben. Steht auch hier neben mir im Regal. Tolles Buch von einer tollen Historikerin.
@@GeschichtsfensterIch hatte es mir zur Vorlesung mit demselben Titel von Prof Enno Bünz. Und hatte auch es benutzt, als ich später bei ihm 1000 Jahre Leipzig als Hauptseminar belegte.
Wobei Bünz den Lehrstuhl für sächsische Landesgeschichte inne hat, nicht etwa Mittelalter. Aber ich fand ihn spannender. Und netter als den Prof für Mittelalter...
Ein perfekt differenziertes Ende 👌Selten, viel zu selten. Danke dafür!
Wieder ein geniales Video Danke André 👍👍👍😊😊😊😊
Hey Andrej, hab mir das Buch gleich bestellt. Hast du noch mehr Bücher die empfehlen kannst? PS: Dein Content überrascht mich immer wieder. Du bist für mich ein echt guter UA-camr und Historiker. Schön das es deinen Channel gibt ❤❤❤
Welches Buch? :) das muss ich verpasst haben
Unter dem Video ist ein Amazonlink mit Empfehlungen von Andrej.
Also ich kann im Prinzip alles bestätigen weil ich wohne in einer mittelalterlichen Kleinstadt in Bayern in einem mittelalterlichen Haus. Gut, die Böden, Wände und Decken sind alle schief, der Grundriss ist suboptimal, die Böden sind knacksig und knarzig, der Keller ist ein Loch bzw. ein Schlauch wo man immer den Kopf einziehen muss, aber alles in allem ist es gemütlich. Blöd ist z. B., dass Wohn- und Schlafzimmer zur Straße, also zum Krach raus sind. Die Innenwände sind aus einer Mischung aus Holzständerbauweise und innenliegendem Fachwerk. Der Putz ist z. T. mit Roßhaar armiert.
Schief vermutlich eher wegen dem Zahn der Zeit, oder?
@@gernotkopke6948 Wegen der Gründung. Die Innenwände sind z. T. mit einer Art Pfahlgründung oder / und schmalen Balken und keinen breiteren Streifenfundamenten gegründet und offenbar mit der Zeit eingesunken. Damit sind die Räume zur Hausmitte hin nach unten gegangen.
Witzig ist, dass ich beim Anschauen des Videos an meinem Tisch in der gleichen Perspektive aufs Fenster schaue wie in dem Bild bei 39:47. Neben der Perspektive hat noch der Boden Ähnlichkeiten mit meinem. Auffällig ist die Breite der Bodenbretter, d. h. es waren sehr dicke Stämme (aller Wahrscheinlichkeit nach Fichten). Meine sind noch breiter und stammen vermutlich aus Bergwäldern, von denen die Stämme per Floß in die Stadt gebracht wurden. Die Größe und Dicke der Bretter, die dichte, spaltenlose Verlegeart und der Unterbau sorgten nicht nur für eine plane Bodenfläche sondern auch für eine gute Wärmedämmung. Zwischen dem dichten und relativ steifen Bodenbelag und der Schüttung ist ein relativ dicht abgeschlossener Luftraum, was zum Erdboden oder dem Geschoß darunter gut isoliert. Der Deckenaufbau aus Holz und die sehr dicken Außenwände sorgten ebenfalls für relativ gute Dämmung. Wärmeverlust durch die Fenster reduzierte man mit Fensterläden, Vorsatzläden oder Vorsatzblenden und / oder - in Bayern vermutlich seit der Zeit um 1500 - Vorsatzfenster ("Winterfenster").
Wie immer sehr gutes Video! 😊❤
Ich fand früher Schwurbler eher lustig und harmlos, seitdem ich in der Lokalpolitik aktiv bin, erkenne ich, welche Saat da gesät wurde - es ist teilweise furchtbar, was man dort als "Argumente" oder "Ansichten" man abbekommt und mit welcher Energie/Gewalt diese zum Teil verteidigt werden. 😢😢😢
Grünlinke sind halt wiederlich
Welche Ansichten kriegst du denn ab?
13:53, schöne feine Türmen und Häuser mit Wetterstimmung.Der Mahler hat evtl. negatives ausgelassen. (Z.b abgefallenen Verputz oder fehlende Fassadenteile.
Das mit dem Nachts besuchen habe ich sogar in der Grundschule in Geschichte gelernt. Dieser Schwamm am Stock war höchstwahrscheinlich eher dazu gedacht die Toilette zu reinigen und die Römer werden Stoffreste als Klopapier genutzt haben
Tolles Video, starkes Abschlussstatement! Weiter so!
Habe gerade erst Deinen Kanal gefunden und bin jetzt alle Videos am gucken. Super!
45:35 Bei Don Quijote gibt es eine Stelle, die den ersten und zweiten Schlaf erwähnt. Wie gut das als Quelle taugt ist dann eine andere Frage. Generell würde ich aber von einem Tagesrhythmus ausgehen, der deutlich stärker vom Sonnenlicht abhängig ist als unser heutiger.
Ich denke, im Geschichtsbild wird oft eine Linearität angesetzt, die unsinnig ist. D.h. wenn Menschen heute vergleichsweise häufig duschen oder baden und in der frühen Neuzeit seltener, dann muss es im Mittelalter noch seltener gewesen sein. Wie das zur Antike passt, ist offen.
Dass Erdgeschosse zu Kellern wurden ist in Freiburg nachweisbar ^^ allerdings wurde da bewusst aufgeschüttet um ein Gefälle zu produzieren, dass es erlaubte die Bächle zu bauen!
Ja, genau das wird oft als Beispiel genommen und tatsächlich sind die Freiburger Bächle eine großartige Leistung. Kommt im Video über Wassernutzung auch vor.
Do muas ma dauernd aufpassn, dass ma ned neisteigt und si de Haxn verknackst. Frage am Rande: Bist Du zufällig eine gebürtige Freiburgerin und unverheiratet oder getrennt?
@@Propellerschrauber das stimmt! Ich bin per Definition Freiburger Bobbele und mein Mann ist tatsächlich is Bächle gefallen 😂
@@Propellerschrauber Frage am Rande: Bist Du zufällig verzweifelt auf Partnersuche?
😆
@@mmedujard Was zum... auf deinem Kanal ein Video mit 37 Millionen Aufrufe darüber wie man ein altes Kleid anzieht? Oha, krass ^^
Edit: In den Ding könnte man ja fast wohnen, zumindest wenn man im Sommer mal nicht nach Hause kommt hat man schon ein Zelt dabei :D
Unwissenheit ist halt bequem! Die Arroganz unserer Zeit kennt (fast) keine Grenzen. Und da wir vergessen, dass unsere Kultur(en) jahrtausendealte Wurzeln haben, sind wir leider so geworden.
Deshalb finde ich diesen Kanal super!
Wilhelmine Luise von Anhalt-Bernburg (*1799, +1882), Ehefrau des Prinzen Friedrich Wilhelm Ludwig von Preußen (*1794, +1863), war zwar nicht die Prinzessin auf der Erbse, aber die Prinzessin mit dem kurzen Bett auf Burg Rheinstein.
Ihre Erklärungen stellen die (vergangene) Welt auf die Füße. 😀 Danke! LG
Tolles Video- In London war es dreckig und stinkend allerdings später 1870 - dazu gibt es Dokumente z.b. von Henry Mayhew. Die Strassen waren z.b. durch Pferdedung verdreckt, könnte das auch im Mittelater so gewesen sein?
Ei Gude, wieder einmal ein ganz tolles Video! Vielen Dank für die Aufklärung!
LG Uwe
40:47 darf man nachts durchheizen? Weil es heißt bei den Nachtwächter Führungen 22 Uhr Licht/ Feuer aus
Vielen vielen Dank für Ihre wirklich hochwertigen Videos. Ich wünschte,es würden mal Beiträge von Ihnen als Doku oder ähnliches in den Medien gezeigt. DAS wäre Bildungsfernsehen. Aber da soetwas vollkommen fehlt, bin ich schon seit jahren vom fernseher auf Kanäle wie Ihren gewechselt.
Bitte weiter so. Sie bilden wirklich....zumindest bei der relativen(im vergleich zum ZDF) kleinen Zuschauerzahl,die Ihren Kanal verfolgen.
Danke.
Dann bin ich mal gespannt. ;)
Kann Ihnen bei Ihrem rant zum Schluss nur Recht geben! 100%.
Auf den Färöer-Inseln war ich mal in einem Museums-Bauernhaus wo es einen „Schlafschrank“ gab, in dem die Familie angeblich sitzend geschlafen hat. Das wurde mit der Notwendigkeit die Körperwärme zu erhalten und dem Platzmangel in dem kleinen Häuschen erklärt.
Wieder ein super Beitrag von Dir. Dankeschön für all die Informationen. Mich würde nur die Sache mit der linken Hand interessieren. Da musste man doch bestimmt auch öfters abwischen und das Wasser musste direkt neben dem Linkshänder stehen. 😂
Vermutlich, aber wie gesagt, es gibt heute noch genug Regionen wo das genau so praktiziert wird.
Da kommt dann wieder die Frage der Ernährung ins Spiel. Ein gesunder Mensch muss da nämlich erstaunlich wenig abwischen, die Natur hat das eigentlich recht praktisch eingerichtet, mit Schleimhäuten, die eine Selbstverschmutzung minimieren.
Funktioniert natürlich nicht immer. Aber die Ernährung spielt da auf jeden Fall eine große Rolle. Vielleicht ist es außerhalb unserer aktuellen Lebenswelt schlicht einfacher, sich sauber zu halten.
@@Geschichtsfenster In Europa ist aus dem Mittelalter die Verwendung von alten Lappen, Stoffresten, Wollbällchen oder auch Moos, Blättern, Heu und Stroh belegt, ab dem 16. Jahrhundert auch von Abfall- und minderwertigem Papier.[14] Bei Ausgrabungen mittelalterlicher Latrinen, beispielsweise aus der Hansestadt Tartu (Estland), wo mehr als 3200 als Toilettenpapier genutzte Textilreste aus mehreren Haushalten ausgewertet wurden, konnten qualitative Unterschiede der als Toilettenpapier genutzten Textilien analog zu dem sozialen Status des zugehörigen Haushaltes beobachtet werden. (Wikipedia)... Ich habe aber auch von einer mittelalterlichen Latrine gehört, wo sehr viel konservierte Moosballen gefunden wurden.
Super Video. Und ein tolles Schlusswort!
Ich glaube das wird dich interessieren: von München gibt es von 1570(!) ein hölzernes Stadtmodell im Bayrischen Nationalmuseum. Ist zwar relativ spät zeigt aber gut wie selbst 1570 die Stadt noch nicht vollständig zugebaut war. Jakob Sandtner hat auch Modelle von Straubing, Landshut, Ingolstadt und Burghausen gemacht, alle sehr detailliert und genau.
Ganz tolles Video.
Vielen Dank
9:03 wuhu, Zülpich wurde erwähnt, von da komme ich :D (so klein, wie die Stadt ist, freue ich sich immer, wenn sie irgendwo erwähnt wird)
Krasser wurde es eher in der Frühen Neuzeit. Die Schilderungen von Paris im 18. Jh. durch Zeitgenossen sind heftig. Allein schon der überfüllte Friedhof Les Innocents mitten in der Stadt, gruselig.
Allerdings gab es auch da noch viele ländliche Bereiche in den Faubourgs.
zur Toilettenhygiene: ich glaube auch, dass die linke Hand plus Wasser aus einem bereit stehenden Wassergefäß mit Schöpfkelle oder ähnlichem, das Mittel der Wahl war. Genauso wie heute in vielen Ländern des Orients.
34:38 in der wewelsburg haben die auch butzen Glas und die meinten das sei zu der Zeit einfacher herzustellen
Ich mag Deinen Kanal und Deine Argumente als wie mehr.
Man hat übrigens in Versailles Quellen und Teile der Badewanne von Ludwig XIV gefunden.Aus rotem Stein, wenn ich mich recht erinnere.
Zum Thema ab 1:23:20
"Ganz schnell..." gab es nicht. Von meiner Mutter weiß ich, dass das "Heu mähen" nie so geplant wurde, dass die Einfuhr auf einen Sonntag fiel.
Die Geschichte mit dem Fleisch dass man als Fisch deklariert, beruht auf einer Begebenheit in Bayern wo ein Jude beim Metzger war.
Als er an der Reihe war fragte der Metzger: "Wos derfs sei?"
Der Jude zeigt in Richtung von einem ganzen Schinken und sagt: "Ich hätt gern diesen Fisch dort."
Der Metzger: "Sie moana den Schinkn do?"
Der Jude: "Ja, ich hätt gerne den Fisch!"
Der Metzger: "Aber des ist ein Schinken."
Der Jude: "Hob ich sie gfrogt wie der Fisch heißt?"
Deine Oma hat fischige Schinken
Danke für die Einordnung, ich liebe den Kampf gegen Klischees, so vergeblich er auch sein mag. Auch Terry Pratchett hat das wunderbar gemacht, da haben wir diese All-times-in-all-Stadt zwischen Mittelalter und früher Neuzeit mit allem was nicht dazwischen liegt. (Nachtrag: Mir fällt gerade die Eisenbahn in den späteren Geschichten ein, also über die frühe Neuzeit hinaus, sogar ein Klischee über die technische Entwicklung). Diese Bilder haben wir alle im Kopf, darum funktionieren sie. In gewisser Weise sind sie auch Kultur. Wichtig ist, was wir damit anfangen. Als vermeintliche Wissenshäppchen abspeichern und stolz darauf sein - oder sich drüber wundern und durch Einordnung und Spielen das Beste draus machen.
Noch ein interessanter Punkt zum Thema "Menschliche Ausscheidungen auf der Straße": In Erfurt wurden Fässer für die Sammlung von Urin bereitgestellt, da das ebenfalls ein wertvoller Rohstoff war. Der Urin wurde zur Gärung von Färberwaid genutzt, den man für blaue Farbe brauchte - diese Farbe machte Erfurt reich. Das wird zwar auch nicht immer gut gerochen haben, aber auf die Straße wurde es sicher nicht gekippt.
Hast du eigentlich mal etwas gemacht, zur Familie im Mittelalter? Mir fällt gerade auf, dass ich so gar keine konkrete Vorstellung davon habe, wie Familien im Mittelalter gelebt haben, wie die Bindungen untereinander waren, welche Regeln es gab, wie Erziehung insgesamt funktionierte und all solche Dinge. Gibt es dazu eigentlich viele Quellen?
Der Detailgrad der maler ist ja atemberaubend!
In hattingen a.d.ruhr haben wir nen pranger. Direkt neben dem alten rathaus. Ist aber eher so ne art Käfig
Tolle Bilder. Wäre aber sehr hilfreich, wenn du zu jedem Bild das ungefähre Entstehungsdatum nennst. Schließlich lassen sich Vorurteile übers Mittelalter nicht über jede Menge Renaissance-Bilder entkräften.
Hallo mein Name ist Jan, ich wohne in der bekannten Edelstein &Schmuckstadt Idar-Oberstein!Wir haben zwei Burgen (Burg Bosselstein aus dem 11 Jh. &Burg Oberstein)und die bekannte Felsenkirche (welche übrigens auch ursprünglich eine Burg gewesen sein soll,die Burg im Fels )!Unser ältestes Fachwerk Haus (heute al Gaststätte genutzt "Zum Goten")ist laut Schild um 1450 gebaut!Teile der Stadtmauer sind noch erhalten und sogar ein Wachturm in runder Form der in ein Wohnhaus verbaut aber noch begehbar ist !
Ich war gerade auf Schloss Chambord in Frankreich und habe mich dort auch über sehr kurze Baldachinbetten (ich glaube es waren zwei oder drei) gewundert. Das werden dann wohl auch diese Hochzeitsbetten gewesen sein.
'Warum liegt hier Stroh?'😂😂
lol
Zum Thema Pflaster: unser Haus ist ca. 1600 und war zu der Zeit ein winziges Dorf. Wir haben vorm Haus unter dem Betonpflaster und etwas Erde ein einfaches Pflaster gefunden.
Warum MUSSTE gepflastert werden? Der Boden hier ist ein sehr fetter Lehm. Unbefestigter Boden wird sehr schnell sehr rutschig. Um das Pflaster anzulegen wurden einfach Steine gesammelt und ausgelegt. Dazu brauchte man kein Wissen und keinen Handwerker. Ich denke wir müssen über die Menschen realistischer und praktischer denken, denn sie waren vielleicht abergläubisch aber keinesfalls dumm. Mit einfachsten Mitteln wurden Gebäude errichtet die heute noch stehen.
Gegenbeispiel von heute: der Ortsrat muss erstmal einen Vorschlag machen, einen Kiesweg zu asphaltierten. Dann muss die Gemeinde....
Damals wohl eher "wer hat Steine übrig?" Die liegen übrigens überall im Lehmboden verteilt. Sammeln, auslegen und fertig ist das Pflaster.
Gezielt anlegen ist das eine. Selbst wenn man es nur sporadisch macht, durch mitnehmen einzelner Steine von irgendwoher auf dem Rückweg nach Hause, wächst das quasi organisch in einem überschaubaren Zeitraum. Man legt den Stein da hin, wo er am meisten gebraucht wird - oder sammelt sie an einem Punkt, um dann einen bereich zu pflastern...
Also ich sehe mehr Gründe für die Klischees: Vereinfachung einer komplexen Situation, Verallgemeinerung von Einzelsituationen, Übertragungen von Problemen aus einer anderen Zeit. Problematisierung von normalen Vorkommnissen,
Ich hätte noch: Fehlinterpretation von Quellen, die Berichte aus einer vorhergehenden Zeit bebildern, Fehlinterpretation von Humor und Ironie in Quellen.
Und warum glauben wir es so gerne: Weil wir heute gerne besser wären, als wir sind. Deshalb muss die Vergangenheit in jeder Hinsicht schlecht gewesen sein. Eine komplexe Sicht, die Problematisches und Abschreckendes und Faszinierendes und Zum Denken anregendes entdeckt, passt da nicht. Und was auch nicht gern gekauft wird: Zuzugeben, dass man vieles gar nicht weiß.
wo du am Ende die Brunnenvergiftergeschichten erwähnst: könntest du auch eine Sendung zu mittelalterlichen Verschwörungsmythen machen? und eine, die sich auf das Mittelalter beziehen, aber modern sind?
Schau mal bei hamilkar, der hat einen Dreiteiler zu den Templern gemacht
Mach doch mal ein video über den Brückenfrieden in Frankfurt am Main und zur Fehde mit Königstein.
Für mich ein ganz wichtiger Punkt, auf dem man gar nicht zu viel herumreiten kann: das Meiste, was ich von klein auf als "uralt" präsentiert bekam, stellt sich bei genauer Betrachtung als 19. Jh. heraus. Die Mittelalterklischees sind da ein besonders anschauliches Beispiel, also bitte gerne meckern, und bitte gerne auch mit aller gebotenen Penetranz.
Die Inselstadt Lindau (Bodensee) hatte die Hinrichtungsstätte auf einer Sandbank, die Galgeninsel. Diese Sandbank ist, durch den niedrigeren Wasserstand, nur im Winter sichtbar. Den Rest des Jahres ist sie einfach unter Wasser.
Habe Mal wider Säule der Erde durchgeschaut. Auf der einen Seite habe ich es erneut gefeiert die kurz Serie . Aber mit dir fallen ein die ganzen Diskrepanzen auf. Aber ich kann es nur jeden empfehlen einmal gesehen zu haben. ❤