Der Ansatz, dass bei Pareto-Effizienz niemand Nachteile hat (alle gewinnen, manche nur wenig, andere viel), ist historisch betrachtet, doch eher falsch. Zwar haben theoretisch alle in der Ausgangs-Situation A nur Vorteile, in der Folgesituation B z.B. der Erben haben einige wenig am Start, andere viel, es ergibt sich also auf Dauer wachsende Ungleichheit. Diese steigert sich in Situation C der nächsten Generation. Historisch gesehen ist es toll, dass heute (beschränkt auf Deutschland) niemand mehr verhungert, Armut gibt es aber trotzdem, nur auf neuem Gesamtniveau. So gesehen ist Pareto-Effizienz nur dann mit Gewinn für alle verbunden, wenn man die daraus erwachsenden relativen Unterschiede auslässt. Oder? Ausgelassen: Machtverhältnisse, die dafür sorgen, dass es real tatsächlich auch vielen schlechter geht. Bildlich: Alle wollen nach Rom, die einen bekommen neue Schuhe, die anderen einen Lear-Jet. Jeder hat gewonnen …
So weit ich Pareto-Effizienz verstehe und im Studium gelernt habe, ist diese kein Maß irgendeiner Verteilungsgerechtigkeit, sondern sagt bloß aus, ob Ressourcen effizient verteilt wurden oder nicht. Effizient wiederum sagt nicht mehr aus, als dass nichts mehr umverteilt oder neu verteilt werden kann, sodass ein Gewinn für alle entsteht. Pareto-Effizienz ist also kein normatives Kriterium, von dem man ein Werturteil ableiten könnte. Wenn ich 1000 Euro besitze und diese mit einer anderen Person teilen soll. So wäre eine Allokation, bei der ich 300 und die andere Person 400 Euro erhält vielleicht relativ fair, jedoch nicht Pareto-Effizient, da es ja noch 300 Euro gibt, die ich verteilen könnte, ohne einen Nachteil für irgend eine Person zu erzeugen. Wenn ich nun jedoch von den 1000 selbst 999 und der anderen Person 1 Euro gebe, so wäre diese Verteilung Pareto-Effizient, da, wollte man die andere Person besser stellen, mir von meinen 999 Euro etwas weggenommen werden müsste. Dies impliziert, dass eine Pareto-ineffiziente Verteilung nie wünschenswert ist, während eine Pareto-effiziente Verteilung genau dann wünschenswert ist, wenn sie bestimmten normativen Kriterien wie substanzieller Gleichheit, Nachhaltigkeit etc. entspricht.
Super Vortrag...schade, dass man nichts mehr hört... :(
Der Ansatz, dass bei Pareto-Effizienz niemand Nachteile hat (alle gewinnen, manche nur wenig, andere viel), ist historisch betrachtet, doch eher falsch. Zwar haben theoretisch alle in der Ausgangs-Situation A nur Vorteile, in der Folgesituation B z.B. der Erben haben einige wenig am Start, andere viel, es ergibt sich also auf Dauer wachsende Ungleichheit. Diese steigert sich in Situation C der nächsten Generation. Historisch gesehen ist es toll, dass heute (beschränkt auf Deutschland) niemand mehr verhungert, Armut gibt es aber trotzdem, nur auf neuem Gesamtniveau. So gesehen ist Pareto-Effizienz nur dann mit Gewinn für alle verbunden, wenn man die daraus erwachsenden relativen Unterschiede auslässt. Oder? Ausgelassen: Machtverhältnisse, die dafür sorgen, dass es real tatsächlich auch vielen schlechter geht. Bildlich: Alle wollen nach Rom, die einen bekommen neue Schuhe, die anderen einen Lear-Jet. Jeder hat gewonnen …
So weit ich Pareto-Effizienz verstehe und im Studium gelernt habe, ist diese kein Maß irgendeiner Verteilungsgerechtigkeit, sondern sagt bloß aus, ob Ressourcen effizient verteilt wurden oder nicht. Effizient wiederum sagt nicht mehr aus, als dass nichts mehr umverteilt oder neu verteilt werden kann, sodass ein Gewinn für alle entsteht. Pareto-Effizienz ist also kein normatives Kriterium, von dem man ein Werturteil ableiten könnte. Wenn ich 1000 Euro besitze und diese mit einer anderen Person teilen soll. So wäre eine Allokation, bei der ich 300 und die andere Person 400 Euro erhält vielleicht relativ fair, jedoch nicht Pareto-Effizient, da es ja noch 300 Euro gibt, die ich verteilen könnte, ohne einen Nachteil für irgend eine Person zu erzeugen. Wenn ich nun jedoch von den 1000 selbst 999 und der anderen Person 1 Euro gebe, so wäre diese Verteilung Pareto-Effizient, da, wollte man die andere Person besser stellen, mir von meinen 999 Euro etwas weggenommen werden müsste. Dies impliziert, dass eine Pareto-ineffiziente Verteilung nie wünschenswert ist, während eine Pareto-effiziente Verteilung genau dann wünschenswert ist, wenn sie bestimmten normativen Kriterien wie substanzieller Gleichheit, Nachhaltigkeit etc. entspricht.