Dog & Talk Podcast

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  • Опубліковано 29 гру 2024
  • Das Wohlbefinden unserer Hunde sollte stets an erster Stelle stehen. Doch was bedeutet Wohlbefinden wirklich? Ein zentraler Aspekt, der oft übersehen wird, ist die sogenannte Agency - also die Möglichkeit zur Selbstbestimmung und Wahlfreiheit. Diese Wahlmöglichkeiten können das Leben unserer Hunde positiv beeinflussen und spielen eine entscheidende Rolle für ihre Lebensqualität.
    Die fünf Säulen des Wohlbefindens
    Ein hilfreiches Modell, um das Wohlbefinden von Tieren zu verstehen, ist das 5-Domains-Modell. Dieses unterteilt das Wohlbefinden in fünf zentrale Bereiche:
    1. Ernährung
    2. Gesundheit
    3. Umwelt
    4. Verhaltensmöglichkeiten
    5. Mentales Wohlbefinden
    Während wir oft großen Wert auf Ernährung und Gesundheit legen, werden die anderen Bereiche manchmal unbewusst vernachlässigt. Doch ein ausgewogenes Zusammenspiel aller Faktoren ist essenziell. Ein Hund, der gesund und gut ernährt ist, aber kaum Möglichkeiten hat, seine Umgebung aktiv mitzugestalten oder eigene Entscheidungen zu treffen, wird kein vollständiges Wohlbefinden erfahren.
    Warum Wahlfreiheit so wichtig ist
    Hunde, die ständig daran gehindert werden, eigene Entscheidungen zu treffen, verlieren oft ihre Motivation, sich überhaupt noch zu verhalten. Sie passen sich an und zeigen äußerlich keine negativen Reaktionen mehr. Doch innerlich kann dieser Zustand negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit haben - auch wenn diese nicht sofort sichtbar sind. Mehr zu diesem Thema erzähle ich in Podcastfolge #131 (www.dogs-conne...)
    Schon das bloße Gefühl, keine Wahlmöglichkeiten zu haben, kann Stress auslösen. Vielleicht erinnerst du dich an die Einschränkungen während der Pandemie? Die Begrenzung unserer Entscheidungsfreiheit hat viele von uns belastet.
    Für Hunde, die vollständig von uns abhängig sind, ist das Alltag: Wir bestimmen, wo sie ihr Geschäft verrichten, wann sie spazieren gehen und welche Aktivitäten stattfinden. Es liegt in unserer Verantwortung ein Gegengewicht zu schaffen und den Hunden Wahlmöglichkeiten zu bieten, wo immer es möglich ist.
    Selbstbestimmung im Alltag
    Ein Hund, der Selbstbestimmung erleben darf, ist oft ausgeglichener und weniger gestresst. Studien zeigen, dass Hunde mit mehr Selbstwirksamkeit innere Ruhe und emotionale Stabilität entwickeln. Diese Selbstbestimmung kann in vielen Bereichen des Alltags integriert werden:
    • Spiel: Lass deinen Hund entscheiden, womit er spielen möchte. In meinem Alltag mit Kenny habe ich überall Zugriff auf Spielzeug ermöglicht. Kenny kann mir signalisieren, wenn er ein Bedürfnis hat - sei es Schlecken, Zerren oder etwas anderes.
    • Umweltgestaltung: Gib deinem Hund die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Liegeplätzen oder auch Spazierwegen zu wählen.
    • Aktivitäten: Frage dich, ob dein Hund wirklich Freude an der geplanten Aktivität hat oder ob er vielleicht etwas anderes benötigt und schau, was er dir zeigt.
    Wahlmöglichkeiten als Grundlage für Resilienz
    Hunde, die die Möglichkeit haben selbstbestimmt zu handeln, können besser mit Stress umgehen. Sie bauen eine emotionale Resilienz auf, die sie stabiler macht - gerade in herausfordernden Situationen. Das ist besonders wichtig bei Hunden, die von Natur aus sensibler oder stressanfälliger sind.
    Durch ein solides Fundament an Wohlbefinden können diese Hunde mehr Herausforderungen bewältigen, ohne emotional aus der Balance zu geraten. Selbstbestimmung ist dabei kein nettes Extra, sondern ein Muss in der Abhängigkeit, in der unsere Hunde leben.
    Enrichment als Schlüssel zur Selbstwirksamkeit
    Ein bewährtes Konzept, um Wahlfreiheit zu fördern, ist Enrichment. Dabei geht es darum, die Umgebung des Hundes so zu gestalten, dass sie mentale Stimulation und Verhaltensmöglichkeiten bietet. Das können einfache Dinge wie Schnüffelspiele, Kauknochen oder Suchaufgaben sein. Mehr dazu findest du in meinem Blog (www.dogs-conne...) oder im Oktober-Webinar der Dog&Learn Membership (www.dogs-conne....
    Verantwortung bewusst wahrnehmen
    Selbstverständlich sind wir als Hundehalter:innen die verantwortliche Instanz, die über das Wohl unserer Hunde wacht. Doch Verantwortung bedeutet nicht, jeden Aspekt ihres Lebens zu kontrollieren.
    Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du deinem Hund Selbstbestimmung ermöglichen kannst, höre dir unbedingt die aktuelle Podcastfolge an. Gemeinsam können wir daran arbeiten, das Leben unserer Hunde nicht nur sicher, sondern auch erfüllend zu gestalten.
    Außerdem kannst du hier noch tiefer in das Thema abtauchen:
    Littlewood KE, Heslop MV and Cobb ML (2023) The agency domain and behavioral interactions: assessing positive animal welfare using the Five Domains Model. Front. Vet. Sci. 10:1284869. doi: 10.3389/fvets.2023.1284869

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