Hambacher Gespräche 2016 | Was nun Europa? | Kontinent der Hoffnung? | Dr. Klaus Kinkel

Der Europäische Kontinent ist für Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlinge ein ‚Kontinent der Hoffnung‘ und ein Hort des Friedens. Stellt die Bewältigung der Finanz- und Staatsschuldenkrise bereits eine enorme Herausforderung an die Mitglieder der Eurozone dar, offenbaren die scharfen und emotionalen Auseinandersetzungen über den Umgang mit den Flüchtlingen zwischen den EU-Mitgliedsstaaten ein noch tiefergehendes Zerwürfnis innerhalb der Union. Zahlreiche Mitgliedsstaaten lehnen die deutsche Großzügigkeit vehement ab. Uneinig in der grundsätzlichen Haltung, werden Errungenschaften wie die innereuropäische Reisefreiheit gleichsam mit dem Bade ausgeschüttet. Ist das Schengen-Abkommen und damit die Reisefreiheit bald nur noch Geschichte? Wie solidarisch werden die Mitglieder in Zukunft mit jenen Ländern sein, die aufgrund ihrer geografischen Lage im Zentrum der Erstaufnahme von Flüchtlingen stehen? Inwieweit lässt sich der „Deal“ mit der Türkei als Erfolg bezeichnen und welchen (moralischen) Preis hat die EU hierfür bezahlt?
Es spricht: Bundesaußenminister a.D. Dr. Klaus Kinkel