In unserer heutigen Zeit der völligen Verblödung empfinde ich diese Lehrvideos als klingende Oase. Ich habe beruflich nicht mit der Orgel zu tun, freue mich aber sehr, dass hier so intensiv in alle Richtungen der Orgelgeschichte geleuchtet wird, sodass man sich bei Interesse sehr intesiv damit beschäftigen kann. Vielen Dank für diesen anregenden und vermittelnden Diskurs.
Heute Abend werden wir die Reihe zur Klais-Orgel komplettieren können, sodass dann das Kompendium von 14 Features gesamt verfügbar ist. In Bälde werden wir dann auch zu Bauphase II eine kleine Serie produzieren und dazu ein komplett anderes Format auflegen.... Ich danke Ihnen sehr für die Metapher der "klingenden Oase"!
Sehr spannend zu hören! Den Höhepunkt im Sinne einer Crescrndodynamik fand sicherlich A. C.-C. Oder wie bewerten Sie das im Vergleich mit den deutschen Mitstreitern? ACC beklagte da ja immer "Seuselstimmen"
A.C.-C. = Frankreichs wichtigster Orgelbauer des 19. Jh. beklagte in der Tat die gewisse "Kraftlosigkeit" der Orgel dessen, den ich als Deutschlands wichtigsten Orgelbauer des 19. Jh. sehe: E.F.W. Über dessen 1833 als Pioniertat im Weltmaßstab vollendete Orgel in der Frankfurter Paulskirche redet A.C.-C. in einem ziemlich unschönen Vergleich: "Ein französischer Soldat für zehn deutsche". Da man, wie ich sehr klar meine, Kunst nicht gegen Kunst ausspielen darf, muß man verstehen, dass die französische Klangkultur im Unterschied zur deutschen Romantik eines Jean Paul, eines Franz Schubert oder eben eines E.F.W. keine Affinität zur Gebrochenheit hat. Das ist - wenn man so will - bis heute das eigentliche Problem, das es zu verstehen gilt, sofern man tatsächlich an einer Art "klanglicher Völkerverständigung" interessiert ist. Im Klartext: Für den Einen redet in der Holzharmonika oder der Physharmonica das Herz; der Andere hört nur "Seuselstimmen".
vorsichtige Frage: Ist es wirklich physikalisch korrekt zu sagen "der Deckel verstärkt den 3. Teilton"...? ein Deckel ändert die grundlegenden physikalischen Eigenschaften einer Pfeife (Stehende Welle in beidseitig offenem ggü einseitig offenem Rohr) in einem einseitig offenem Rohr können sich nur ungerade Teiltöne ausbilden (aber mit doppelter Wellenlänge, daher klingen gedackte Pfeifen etwa eine Oktave tiefer als eine gleichlange offene Pfeife besitzten aber im Vergleich mit dieser nur "die Hälfte" der Obertöne) im Gegensatz dazu überblasene Pfeifen bei denen die Ausbildung des ersten Teiltones verhindert wird (daher klingen überblasene Pfeifen exakt (?) eine Oktave höher als eine gleichlange... besitzt aber im Vergleich mit dieser "doppelt so viele" Obertöne) Klugscheißer Modus Ende
Lieber Prof Christoph Bossert ich bin sicherlich kein Experte was Orgelpfeifen und Intonation betrifft aber ich möchte hier zumindest anmerken, dass der "Intonateur Rainer Janke (ganz sicher ein Experte ;-) zum Beispiel schreibt von 55 Parametern, und dass die Aufschnittshöhe und der Winddruck deutlich mehr Einfluss auf den Klang einer Labialpfeife hätten als der Durchmesser." 🤫 und es gibt durchaus auch unter Experten die Meinung, dass das Material der Pfeife keinen oder kaum Einfluss auf ihren (den der Pfeife ;-) Klang hat... 🙊
In unserer heutigen Zeit der völligen Verblödung empfinde ich diese Lehrvideos als klingende Oase. Ich habe beruflich nicht mit der Orgel zu tun, freue mich aber sehr, dass hier so intensiv in alle Richtungen der Orgelgeschichte geleuchtet wird, sodass man sich bei Interesse sehr intesiv damit beschäftigen kann. Vielen Dank für diesen anregenden und vermittelnden Diskurs.
Heute Abend werden wir die Reihe zur Klais-Orgel komplettieren können, sodass dann das Kompendium von 14 Features gesamt verfügbar ist. In Bälde werden wir dann auch zu Bauphase II eine kleine Serie produzieren und dazu ein komplett anderes Format auflegen....
Ich danke Ihnen sehr für die Metapher der "klingenden Oase"!
Feature 4/14 fehlt im Moment noch :) EDIT: Ah, siehe Videobeschreibung. :)
Diese Orgel hat einen sehr schönen Klang.
Sehr spannend zu hören! Den Höhepunkt im Sinne einer Crescrndodynamik fand sicherlich A. C.-C. Oder wie bewerten Sie das im Vergleich mit den deutschen Mitstreitern? ACC beklagte da ja immer "Seuselstimmen"
A.C.-C. = Frankreichs wichtigster Orgelbauer des 19. Jh. beklagte in der Tat die gewisse "Kraftlosigkeit" der Orgel dessen, den ich als Deutschlands wichtigsten Orgelbauer des 19. Jh. sehe: E.F.W. Über dessen 1833 als Pioniertat im Weltmaßstab vollendete Orgel in der Frankfurter Paulskirche redet A.C.-C. in einem ziemlich unschönen Vergleich: "Ein französischer Soldat für zehn deutsche".
Da man, wie ich sehr klar meine, Kunst nicht gegen Kunst ausspielen darf, muß man verstehen, dass die französische Klangkultur im Unterschied zur deutschen Romantik eines Jean Paul, eines Franz Schubert oder eben eines E.F.W. keine Affinität zur Gebrochenheit hat. Das ist - wenn man so will - bis heute das eigentliche Problem, das es zu verstehen gilt, sofern man tatsächlich an einer Art "klanglicher Völkerverständigung" interessiert ist.
Im Klartext: Für den Einen redet in der Holzharmonika oder der Physharmonica das Herz; der Andere hört nur "Seuselstimmen".
vorsichtige Frage: Ist es wirklich physikalisch korrekt zu sagen "der Deckel verstärkt den 3. Teilton"...?
ein Deckel ändert die grundlegenden physikalischen Eigenschaften einer Pfeife (Stehende Welle in beidseitig offenem ggü einseitig offenem Rohr)
in einem einseitig offenem Rohr können sich nur ungerade Teiltöne ausbilden (aber mit doppelter Wellenlänge, daher klingen gedackte Pfeifen etwa eine Oktave tiefer als eine gleichlange offene Pfeife
besitzten aber im Vergleich mit dieser nur "die Hälfte" der Obertöne)
im Gegensatz dazu
überblasene Pfeifen bei denen die Ausbildung des ersten Teiltones verhindert wird (daher klingen überblasene Pfeifen exakt (?) eine Oktave höher als eine gleichlange...
besitzt aber im Vergleich mit dieser "doppelt so viele" Obertöne)
Klugscheißer Modus Ende
Lieber Prof Christoph Bossert ich bin sicherlich kein Experte was Orgelpfeifen und Intonation betrifft aber ich möchte hier zumindest anmerken, dass der "Intonateur Rainer Janke (ganz sicher ein Experte ;-) zum Beispiel schreibt von 55 Parametern, und dass die Aufschnittshöhe und der Winddruck deutlich mehr Einfluss auf den Klang einer Labialpfeife hätten als der Durchmesser." 🤫
und es gibt durchaus auch unter Experten die Meinung, dass das Material der Pfeife keinen oder kaum Einfluss auf ihren (den der Pfeife ;-) Klang hat... 🙊