Soest, Brunsteinkapelle, Kleppen und Durchläuten der Glocke

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  • Опубліковано 11 вер 2024
  • Kleppen und Durchläuten der Glocke der Brunsteinkapelle in Soest, Soester Börde.
    Bei der Kapelle handelt es sich um die letzte erhaltene von ursprünglich 20 mittelalterlichen Bürgerkapellen in der Stadt.* Sie wurde 1150/1200 erbaut und 1225 erstmals urkundlich erwähnt. Sie war vermutlich eine Stiftung der Familie Brunstein, genannt Schonekind. Ihre heutige Form erhielt sie in zwei Bauperioden in den Jahren 1320 und 1400. Zur Zeit der Rekatholisierung wurde die Kapelle 1552 vom Rat der Stadt bereitgestellt, um in ihr das evangelische Abendmahl in beiderlei Gestalt zu feiern. Nachdem die reformierte Gemeinde umgezogen war und die Kapelle nicht mehr nutzen konnte, wurde sie an die St.-Petri-Gemeinde verkauft, jedoch nach der Zerstörung der reformierten Kirche Alt-St.-Thomä 1949 erneut von der reformierten Kirchengemeinde als Gottesdienststätte genutzt. Ab 1988 zog die evangelische Baptistengemeinde 10 Jahre in die Kapelle. Nach dem Umzug in ein neues Gemeindezentrum erwarb der Künstler Fritz Risken das Gebäude, welches er seitdem als Atelier nutzt.**
    Bei der heutigen Glocke handelt es sich um einen Umguss aus dem Jahr 1727. Aufgrund der Glockenzier, besonders der Ornamente, kann B. W. Stule mit Sicherheit als Gießer angenommen werden. Die Inschrift in Antiqua lautet: DIE REFORMIRTE GEMEINDE BINNEN SOIST / HABEN MICH VMBGIESEN LASSEN IM IAHR 1727. Der Glockenmantel trägt einen Fries aus Fächerpalmetten sowie einen schmalen weiteren Fries aus Rankenvoluten. 1899 wurde die Glocke an die reformierte Gemeinde zu Wickede (Ruhr) ausgeliehen, kehrte aber vermutlich schon früher wieder zurück zur Brunsteinkapelle. Dort wurde sie nicht wieder an ihrem ursprünglichen Platz im Dachreiter zwischen dem Mittelständer und einem Außenständer aufgehängt, sondern erhielt wegen des schlechten Bauzustandes einen Platz zwischen zwei Dachbalken über dem Chorraum, wo sie bis heute hängt. Seitdem die Brunsteinkapelle nicht mehr von der reformierten Gemeinde genutzt wird, ist die Glocke stillgelegt. Laut Einschätzung des Glockensachverständigen Claus Peter handelt es sich bei der Glocke der Brunsteinkapelle im Vergleich zu anderen Stule-Glocken um einen recht ordentlichen Guss.***
    Glockendaten (alle: ****):
    Gussjahr: 1727
    Gießer: vermutlich B. W. Stule
    Durchmesser: 363 mm
    Gewicht: ca. 30 kg
    Nominal/Schlagton: d‘‘‘- ~5
    Ein herzlicher Dank dem Inhaber der Brunsteinkapelle, dem Künstler Herrn Fritz Risken, für die freundliche Erlaubnis der Aufnahme.
    Aufnahmedatum: 29.07.2018 anlässlich des Glockenkonzertes der Soester Altstadtkirchen.
    Verwendete Quellen und Literatur:
    *Wikipedia-Artikel zur Brunsteinkapelle: de.wikipedia.o... (Stand: 10.09.2018)
    **gesamter Abschnitt: Brunsteinkapelle - Atelier Risken, Zur Geschichte: www.fritz-riske... (Stand: 10.09.2018)
    ***allgemeine Literatur gesamter Abschnitt: Peter, Claus, Glockensachverständiger des Landeskonservators und der evangelischen Kirche von Westfalen: Inventarisationsunterlage zur Glocke der Brunsteinkapelle, Ort: Soest, Kirche/Gebäude: Brunsteinkapelle (St. Nikolaus), 18.02.1999
    **** Peter, Claus, Glockensachverständiger des Landeskonservators und der evangelischen Kirche von Westfalen: Sonstiges, in: Inventarisationsunterlage zur Glocke der Brunsteinkapelle, Ort: Soest, Kirche/Gebäude: Brunsteinkapelle (St. Nikolaus), 18.02.1999

КОМЕНТАРІ • 3

  • @lucarichard5899
    @lucarichard5899 6 років тому +1

    Sehr nett.

  • @GlockenHZ
    @GlockenHZ 6 років тому +1

    Sehr schönes Glöckchen. Ein Gewicht am Läutearm würde bei dieser kuriosen Konstruktion das Läuten sicher erleichtern. Da mir das Kleppen in dieser Form kein Begriff war, hatte ich mich bis zur Hälfte des Videos schon gewundert... :-)

  • @GKD2015
    @GKD2015 6 років тому +1

    Der Seilzug ist aber sehr kompliziert... Aber eine sehr schöne Glocke ist das!