HERMANN HESSE - ODE AN HÖLDERLIN

Поділитися
Вставка
  • Опубліковано 5 вер 2024
  • Dichtung von Hermann Hesse 1913 /
    Rezitation: Fritz Stavenhagen /
    Anmerkung: Die Welt zu durchschauen, sie zu verachten, mag großer Denker Sache sein. Mir aber liegt einzig daran, die Welt lieben zu können, sie und mich und alle Wesen mit Liebe und Bewunderung und Ehrfurcht betrachten zu können. (H.Hesse))
    Freund meiner Jugend, zu dir kehr ich voll Dankbarkeit
    Manchen Abend zurück, wenn im Fliedergebüsch
    Des entschlummerten Gartens
    Nur der rauschende Brunnen noch tönt.
    Keiner kennt dich, o Freund; weit hat die neuere Zeit
    Sich von Griechenlands stillen Zaubern entfernt,
    Ohne Gebet und entgöttert
    Wandelt nüchtern das Volk im Staub.
    Aber der heimlichen Schar innig Versunkener,
    Denen der Gott die Seele mit Sehnsucht schlug,
    Ihr erklingen die Lieder
    Deiner göttlichen Harfe noch heut.
    Sehnlich wenden wir uns, vom Tag Ermüdete,
    Der ambrosischen Nacht deiner Gesänge zu,
    Deren wehender Fittich
    Uns beschattet mit goldenem Traum.
    Ach, und glühender brennt, wenn dein Lied uns entzückt,
    Schmerzlich brennt nach der Vorzeit seligem Land,
    Nach den Tempeln der Griechen
    Unser ewiges Heimweh auf.
    ***
    Friend of my youth, to you I return full of gratitude
    On many an evening, when in the lilac bushes
    Of the slumbering garden
    Only the rushing fountain still sounds.
    No one knows you, oh friend; the newer era has
    Distanced itself far from Greece’s quiet enchantments;
    Without prayer and deprived of gods,
    The people wander prosaically in the dust.
    But for the secret band of devout contemplative ones,
    Whose souls the god struck with yearning,
    For them the songs of your
    Divine harp still ring out today.
    Yearningly we, wearied by the day,
    Turn to the ambrosial night of your songs,
    Whose wafting pinions
    Shadow us with a golden dream.
    Ah, and, when your song enraptures us, more glowingly,
    More painfully, for the ancient blessed land,
    For the temples of the Greeks
    Our eternal homesickness flames.
    Siehe auch hier: de.wikipedia.o...
    hhesse.de/7/fr...
    de.wikipedia.o...

КОМЕНТАРІ • 4

  • @corneliamueller1041
    @corneliamueller1041 3 роки тому +3

    Wundervoll... besonders die Anmerkung. Lieben Dank!

  • @hanni6225
    @hanni6225 3 роки тому +2

    Wundervoll rezitiert 🌹🌿🌟

  • @thorstensteinhoff2208
    @thorstensteinhoff2208 3 роки тому +4

    Wunderschön ! .... Anmerkung mal einfach so nebenbei : Von der Frühromantik Hölderlins zu Hermann Hesse (ich ehre beide innigst) ...dann zu Rilke (hatte ich eben in einem Kommentar gelesen,.... ich ehre Rilke auch sehr) .... Also Hölderlin, Hesse, Rilke ..... Ich werde hier wunderbar verwöhnt !!! Fehlt nur noch Novalis, ( Freiherr v. Hardenberg) und ich kippe vor Erstaunen glatt in Ohnmacht ! ;-) Ach, ich mag sie ALLE. Man muss nur aufpassen, dass man die griech. antike Mythologie als Solche zu verstehen weiß.... und sich nicht gleich in multiple Gottheiten verirrt. Denn es gibt nur EINEN (für manche auch Keinen....) . Aber, .... die Anmerkung von Hesse überwiegt natürlich die Meinige. In der heutigen Zeit, vermisse ich jeden klugen Kopf, von denen, die ich eben nannte ! Dankeschön!!!

    • @LYRIK_literaturforum
      @LYRIK_literaturforum  3 роки тому +1

      Wie schon fast gewohnt eine wunderbare Anmerkung. Insbesondere zur griech. Mythologie. Heute lege ich noch einen oben drauf. Lieben Gruss und weiterhin gute Unterhaltung. Manfred : )