«Chüeli» - DE

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  • Опубліковано 17 жов 2023
  • Die Schnitzwerkstatt von Sämi Frick und sein Handwerk sind weit über die Kantonsgrenzen bekannt. Der Landwirt ist jedem Kind bekannt, das schon einmal im Reka-Dorf in Urnäsch AR zu Gast war. Sämi ist dort nämlich als Kutscher tätig und kennt die Vornamen von über 3000 Kindern auswendig. Der stolze zwanzigfache Grossvater liebt den Trubel an seinem Arbeitsort. Ruhe findet Sämi Frick immer dann, wenn er seinem Hobby, dem Schnitzen, frönt. Seine ersten Schnitzversuche unternahm Sämi Frick vor über vierzig Jahren. Damals begann er, für die Haube seines Silvesterchlaus-Kostüms, bäuerliche Szenen mit Holzfiguren darzustellen. In den Folgejahren wurde Sämi Frick von seinen Brüdern, die gemeinsam den «Waisenhaus-Schuppel» bilden, stets damit beauftrag, für sämtliche Hauben der Chlausegruppe die Figuren anzufertigen. Das bedeutet konkret: Siebzig bis achtzig Figuren hat Sämi jeweils für eine neue Hauben-Garnitur zu schnitzen.
    Beim Schnitzen schwört Sämi auf frisches Lindenholz: Es ist weich, reisst nicht, und es lässt sich gut kerben, schmirgeln, beizen und bemalen. Die groben Umrisse sägt er mit einer Bandsäge aus. Danach erweckt er die Rohlinge mit Hilfe von Aale, Stechbeitel und Schnitzmesser zum Leben. Sind sie fertig geschnitzt, werden die Figuren gebeizt und anschliessend von Sämis Frau Elsbeth in Feinarbeit bemalt.
    Die Appenzeller Senntumsschnitzerei, auch Chüeli-Schnitzerei genannt, hat sich im 20. Jahrhundert entwickelt. Anfänglich besteht sie fast nur aus Alpfahrten mit Geissbub, Ziegen, Geissmädchen, Sennen, Kühen, Bauer, Bläss und Lediwagen. Später kommen weitere Motive aus Brauchtum und bäuerlichem Alltag wie Silvesterchläuse, Blochfahrt, Streichmusik, Tanzgruppen, Holzen oder Käsen hinzu.
    Weitere Informationen zum gelebten Brauchtum und der Appenzeller Volkskunst finden Sie auf der Website vom Appenzeller Brauchtumsmuseum Urnäsch: www.museum-urnaesch.ch/brauch...

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