Die grösste Neozoenart in Deutschland - The largest neozoan species in Germany - The Greater rhea

Schon seit 24 Jahren gibt Nandus als freilebende Population in Mecklenburg Vorpommern. Vor Jahren waren es noch hunderte Nandus, knapp über 500 Individuen verteilten sich in Meck-Pomm und angrenzend in Schleswig-Holstein. Doch es wurden zu viele, der Abschuss wurde dann irgendwann genehmigt. Etwas überrascht war ich, dass ich im Herzstück der Verbreitung der Tiere nur noch sehr kleine Gruppen vorfand. Die größte zusammenhängende Herde, die ich zählen konnte, war 31 Tiere stark. Und an einem Tag zählte ich 17 und 18 große Gruppen. Aber mehr als 35 Tiere konnte ich nie gleichzeitig observieren. Den tatsächlichen aktuellen Bestand kenne ich nicht, aber immerhin hat man zwei weiße Nandus leben lassen und die verraten gefühlt auf 2km Entfernung schon, wo die Gruppe sich gerade befindet. Beim Filmen der großen Vögel sprach ich mit einem Bauern vor Ort. Aufgrund der Schäden in der Landwirtschaft werden sie nur geduldet, mehr aber auch nicht. Der Bauer konnte meine Faszination für die Tiere nicht nachvollziehen. Er verabschiedete sich freundlich bei mir mit den Worten "Die können sie gerne mitnehmen". Da Nandus im Laufen den Raps fressen, entstehen nie an einer Stelle Kahlfrass und keiner spricht über den fantastischen Dünger, den die Tiere ausscheiden. Da kommt ganz schön viel raus aus einem so großen Vogel, der locker 1kg Grünzeug am Tag verputzen mag. Aber ganz ehrlich, die kleinen Gruppen, die jetzt noch dort leben, richten nun wirklich keinen Schaden an. Bei hunderten Tieren mag die Situation ganz anders ausgesehen haben. Dafür wurden aber Feldforschungen und Untersuchungen durch die AG Nandu-Monitoring gemacht.
Im November 2022 wurden bei der Herbstzählung 144 Tiere festgestellt. Vielleicht werden demnächst noch mal von der AG Nandu Monitoring Zahlen veröffentlicht, denn gezählt wird gleichzeitig mit mehreren Leuten, damit keine Doppelzählungen möglich sind und auch flächendeckend geschaut wird. Die Tiere sind leider aufgrund der Bejagung recht scheu geworden. Es ist mittlerweile schwierig nah heran zu kommen für Film- und Fotoaufnahmen.
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