Türchen 13: Der Buttlarer Turm

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  • Опубліковано 12 гру 2023
  • Türchen 13: Der Buttlarer Turm
    Hunderte Autofahrer passieren ihn Tag für Tag. Sein Anblick sorgt bei den meisten inzwischen nicht mehr für erhöhte Aufmerksamkeit. Er ist jedoch ein besonderer Vertreter seiner Art. Die Rede ist von dem Beobachtungsturm der Grenztruppen der DDR an der B 84, kurz vor der Gemeinde Buttlar in Thüringen.
    Aufgrund der Bedeutung dieser Straße - sie ist Teil der Via Regia und wird seit Jahrhunderten als Handels- und Heerstraße genutzt -, unterlag sie schon vor der Grenzabriegelung im Mai 1952 besonderer Beobachtung. Zur Überwachung der Grünen Grenze entstanden an dieser Stelle Beobachtungsbunker und zunächst einfache Holztürme, die an Hochstände erinnerten. Vor diesem Hintergrund mutet es fast überraschend an, dass es bis März 1976 dauerte, bis der aus Beton-Fertigteilen bestehende B-Turm errichtet wurde.
    Dafür weist der BT-9 an dieser Stelle zwei besondere Eigenschaften auf. Erstens war er einer der ersten Beobachtungstürme mit quadratischer Grundfläche (2x2 m), wie sie seit 1976 die instabilen BT-11 mit runder Grundfläche sukzessive ersetzten; zweitens war die Zugangstür nicht an der grenzabgewandten Seite eingebaut. Dies blieb eine bauliche Ausnahmeerscheinung. Die Nutzung des „Buttlarer Turms“ unterschied sich indes nicht von seinen baugleichen Verwandten. Meistens beobachteten die Grenztruppen nur für eine gewisse Zeiten die „Staatsgrenze West“, bevor sie ihre Patrouille fortsetzten. Bei großen Manöverübungen in Westdeutschland verlängerten sich die Aufenthalte im B-Turm jedoch durchaus.
    Am Morgen des 18. November 1989 fiel schließlich der Grenzzaun, der für viele Jahre den alten Verkehrsweg durchschnitten hatte. Die Fahrbahn wurde im Eiltempo instandgesetzt, eine provisorische Grenzübergangsstelle eingerichtet, die Menschen konnten nach Belieben reisen. Heute ist der Weg nach Rasdorf bzw. Buttlar eine gewöhnliche Bundesstraße - der BT-9 blieb erhalten und ist ein stiller Mahner an die einstige deutsche Teilung und das Leid, das damit einherging.
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КОМЕНТАРІ • 14

  • @makm.8016
    @makm.8016 7 місяців тому +3

    Wieder ein schönes und informatives Türchen, wir danken dem Herrn Historiker.

    • @Point_Alpha
      @Point_Alpha  7 місяців тому +1

      Immer wieder gerne! Wir hoffen Du schaltest morgen wieder ein 😃

    • @makm.8016
      @makm.8016 7 місяців тому

      Ganz bestimmt@@Point_Alpha

  • @lausimeyer6558
    @lausimeyer6558 7 місяців тому +3

    Erneut ein wirklich gelungenes Video. Danke dafür!

  • @karl-heinzkastner3807
    @karl-heinzkastner3807 5 місяців тому +1

    Ich kenne das Tor aus der Zeit von 1974 ohne Turm. Bin 1989 am 18. November das 1. Mal nach Fulda auf dieser Str. mit meinem Trabi gefahren.

  • @user-eq6hs4bt5r
    @user-eq6hs4bt5r 7 місяців тому +1

    Hi, ich kenne den Turm, denn ich habe bis 1989 in Buttlar gedient. Der Turm ist echt erhaltenswert und man sollte unbedingt mal wieder Hand anlegen. Ist echt kein schöner Anblick mehr!

    • @Point_Alpha
      @Point_Alpha  7 місяців тому

      Hi, da hast Du recht, der Turm ist definitiv erhaltenswert. Aber der Turm ist offenbar auch verpachtet worden, vielleicht sind dir die Mobilfunkantennen aufgefallen. Die Beobachtungstürme wurden nach der Widervereinigung oft an Mobilfunkkonzerne verpachtet...

    • @user-eq6hs4bt5r
      @user-eq6hs4bt5r 7 місяців тому +1

      @@Point_AlphaMann sollte auch die Pächter mit einbinden, sie verdienen auch nicht schlecht mit den Antennen auf unseren BT!

    • @m.b.8558
      @m.b.8558 6 місяців тому

      verpachtet-wahrscheinlich zu Treuhandmethoden für 1€ im Jahr

  • @frankludwig6644
    @frankludwig6644 7 місяців тому

    Danke für das wieder informative Video, den Turm kenne ich auch noch persönlich. In Buttlar war ich im Frühjahr 83 zur Gruppenführer Ausbildung. Soweit ich mich erinnere war am Tor zum GSZ ein Gedenkstein für einen Grenzer, bin mir aber nicht mehr sicher. 🤔

    • @Point_Alpha
      @Point_Alpha  7 місяців тому +1

      Hallo Frank,
      vielleicht meinst Du den Gedenkstein für Waldemar Estel?
      Der Gedenkstein steht heute an der B84 in Richtung Buttlar. Waldemar Estel war Gefreiter bei der DDR-Grenzpolizei und wurde am 3. September 1956 von einem ausländischen Grenzgänger erschossen. Die west- und ostdeutsche Polizei haben nach der Tat zusammen ermittelt, die Tat konnte aber nie ganz aufgeklärt werden. Es wird vermutet, dass es sich bei dem Täter um einen Spanier gehandelt hat - evtl. einem Oberst der Luftwaffe. Dieser hat anscheinend das Staatsgebiet der DDR betreten und wurde festgenommen. Er konnte aber Waldemar Estel überwältigen und hat ihn dann erschossen.
      Ich habe dir hier noch eine Quelle von der FU-Berlin verlinkt, dort erfährst Du mehr über den Fall:
      www.fu-berlin.de/sites/fsed/Sozialistische-Grenzregime/05_Todesfaelle-im-Grenzdienst/Estel_Waldemar/index.html

  • @matthiasbohme211
    @matthiasbohme211 7 місяців тому

    83/84 habe ich hier gedient 👍
    Sieht schrecklich aus, kann man den kaufen

    • @Point_Alpha
      @Point_Alpha  7 місяців тому

      Hallo Matthias, wir hoffen dir hat das Video gefallen.
      Um den Turm zu kaufen, müsste man vermutlich mit der Gemeinde Geisa oder Buttlar sprechen. Aber wir hoffen das der Turm dereinst restauriert wird und dann weiter als Erinnerungssymbol dienen kann. Da wäre es schön wenn der Turm in öffentlicher Hand bleibt.