Liebe Natascha, vielen Dank für die Vorstellung dieser durchgehend sehr interessanten Titel. Von Annihilation kenne ich sowohl das Buch als auch den Film, - es ist tatsächlich so (wie so oft), dass der Film deutlich vom Buch abweicht, ich finde ihn aber auf seine eigene Weise auch sehr sehenswert, diese Empfehlung ist aber mit 'a grain of salt' zu nehmen, ich bin definitiv kein Filmexperte und daher sicher anfällig für Fehlurteile kosmischen Ausmaßes 😂 Schön, dass Du das Geheimnis lüftest, auf welche Sprache Du Dich in Deinem Studiengang fokussierst 😊, - Englisch ist natürlich eine gute Wahl und erschließt einen ungeheuer großen Literaturkosmos. Mir geht das auch so, dass das erste in einer Fremdsprache gelesene 'echte' Buch immer einen besonderen Platz einnimmt. Auf Englisch sind das für mich Wildes 'Dorian Gray' und Poes 'Tales of Mystery and Imagination'. Vielen Dank für die Einbindung der sehr gut gewählten Zitate, die vermitteln einen guten Eindruck von Stil und zentralen Thematiken der Romane. Beeindruckt hat mich die Passage von Solnit über die Ambivalenz unserer selbstkonstruierten Narrative, die sowohl hilfreich, lebensrettend und sinnstiftend, als auch einengend und destruktiv sein können, wenn wir zu lange an eigentlich überholten oder gar für uns toxischen Narrativen festhalten. Ich sehe hier auch eine inhaltliche Verbindung zum Roman Underland: auch diese Narrative sind für mich Teil unserer internen 'Underworld', - oder überstrapaziere ich den Interpretationsramen damit? Noch eine Interessensfrage zum ersten Buch (children's bible): beschränken sich die Referenzen und Parallelitäten zwischen Handlung und (Kinder-)Bibel auf kosmogonische und eschatologische Aspekte (das legt die Grundthematik der Naturkatastrophen ja nahe), oder werden auch Aspekte der Orthopraxie (z.B. ethische Maßstäbe für zwischenmenschliches Handeln) mit einbezogen? Wird die kindliche Abwendung von den Eltern in Beziehung gesetzt zum Sündenfall-Mythos (menschliche Abwendung von der göttlichen Vaterfigur)? By the way: cooles Bücherkleid, - wäre einen Versuch wert, das als Dienstbekleidung steuerlich abzusetzen 😂. Liebe Grüße, - David. P.S.: mit meinem eigenen Projektzeitplan für Ende Juli bin ich etwas hinterher, - aber Du weißt sicherlich: mit Männerschnupfen ist nicht zu spaßen. Bin jetzt aber wieder fit und mache mich dran.
Ich liebe diese Art von Büchern, wobei ich nur "Underland" von Deiner Liste gelesen habe. Ich stimme zu: Ich fand's auch toll! Die "Annihilation" Trilogie möchte ich auch unbedingt noch lesen.
Hallo Carina, das freut mich, schön, dass es noch andere "Underland"-Begeisterte gibt :) Welche Bücher in die Richtung liest du denn so oder was könntest du noch empfehlen? Die Annihilation Trilogie zu lesen ist bestimmt auch eine tolle Sache und hatte ich auch schon mal überlegt, weil es an sich doch echt spannend war. Lg, Natascha
Liebe Natascha, danke für die Buchvostellungen. Ich liebe dein Kleid, mit diesem schönen Motiv. Magst du mir bitte sagen, wo ich diese Kleid bekommen kann?
Hallo Erika, danke dir für deinen netten Kommentar! :-) Das Kleid gibt's in verschiedenen Varianten bei Lindy Bop. Ist eine englische Firma, die aber mittlerweile in Spanien ihren Sitz hat, soviel ich weiß. Solltest du leicht finden, wenn du es googlest. Lg
@@booksandpoets Lieben Dank für die schnelle Info. Ich werde mal bei der Firma reinschauen. Ich liebe Bücher, bin ebenfalls eine Leseratte. Ein anderes Hobby ist das Nähen, deshalb ist mir dieses Kleid gleich aufge
Geoff Dyer und Rebecca Solnit habe ich mal auf die Wunschliste gesetzt. Danke dir, Natascha! - Kennst du von Robert Macfarlane den wunderschön illustrierten Gedichtband "Die verlorenen Wörter", übersetzt von Daniela Seel?
Hallo Esther, ui, das freut mich, dass du dir Geoff Dyer und Rebecca Solnit einmal vorgemerkt hast. Solltest du sie mal gelesen haben und daran denken, lass mich gerne wissen, ob sie dich ebenfalls begeistern konnten! Ich habe den Band von Macfarlane damals gesehen, habe ihn aber dann doch nicht gekauft. Hast du ihn denn? LG, Natascha
Kuriose Mischung, liebe Natascha. Richtig grenzgängerisches, struppiges Zeug dabei. Unis sind auch nicht mehr das, was sie sowieso noch nie waren. Dyer ist ein Phänomen, der bringt die Vielseitigkeit, Gründlichkeit und Neugier eines guten Journalisten mit und schreibt in seinem eigenen Bermudadreieck von Belletristik, Reportage, Essay und Geschichtsschreibung (auch des laufenden Augenblicks). Macht kaum jemand so gut wie er. LG, Thomas
Lieber Thomas, ja da hast du recht - mein Englisch-Lehrer ist wirklich sehr alternativ unterwegs und so ist auch seine Literaturgeschmack. Für den Unterricht eines Sprachkurses war das einfach mega, was er uns da geboten hat. Und ich habe Bücher entdeckt, die ich so NIEMALS gelesen hätte. Sehr cool, dass du Dyer kennst. Ich war wirklich von ihm begeistert. Was von seinen weiteren Büchern würdest du denn besonders empfehlen? Ich hatte jetzt mal White Sands auf meiner Wunschliste. Lg, Natascha
@@booksandpoets Liebe Natascha, ohne schnippisch sein zu wollen, möchte ich die Frage nach Dyer-Tipps mit "alles!" beantworten. 😛 Aber ich habe doch ein paar ganz persönliche Favoriten, auf die ich gerne hinweise. Ich liebe Jazz, also ist "But Beautiful", sein exzellentes Buch über diese Musik, mir ans Herz gewachsen. Außerdem bin ich ja der verschrobenen Meinung, dass wir die Rolle des Krieges als ewiger und zentraler Menschheitserfahrung viel zu konsequent verdrängen. Daher empfehle ich immer wieder Dyers "The Missing of the Somme". Als 2014 zum Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs viel auch in den Feuilletons an Literaturlisten zum Thema auftauchte, habe ich alle KollegInnen gleich mal als SchwätzerInnen aussortiert, die dieses Buch von Dyer nicht im Kanon haten. Weißte Bescheid. Und dann bin ich ein alter Sack am Ende seiner Puste, unter Dyers vielen großartigen Essaysammlungen hänge ich also besonders an "The Last Days of Roger Federer and Other Endings". Aber ich merke schon wieder, wie ich jetzt Buch um Buch weitermachen möchte. Also sag ich's jetzt einfach mal mit einem Lieblingsjugendausdruck aus der fernen Ära, als ich mir noch ohne Herztablette meine Schnürsenkel binden konnte: Dyer ist der Babo!
@@schundleser Na, du bist mir einer - das macht die Entscheidung aber nicht einfacher 😝 Lieben Dank für diese Einblicke! Das Buch zum Thema Jazz klingt wirklich sehr spannend. Ich verstehe zwar nichts von Jazz (Schande über mein Haupt), aber hey, von Tarkowski und Stalker hatte ich vorher auch keinen Plan. 🤭 Und es ist eben doch immer so: Es kommt einfach darauf an WIE einem Jemand was erzählt, nicht WAS. Und da ist Dyer auf den ersten Eindruck hin einfach grandios. Lg, Natascha
@@booksandpoets Tja, Booktube macht einem das Leben nicht einfacher. Was glaubst Du denn, warum alle zu Booktok flüchten? 😛 Liebe Grüße und eine gute Nacht, Thomas
Liebe Natascha, vielen Dank für die Vorstellung dieser durchgehend sehr interessanten Titel. Von Annihilation kenne ich sowohl das Buch als auch den Film, - es ist tatsächlich so (wie so oft), dass der Film deutlich vom Buch abweicht, ich finde ihn aber auf seine eigene Weise auch sehr sehenswert, diese Empfehlung ist aber mit 'a grain of salt' zu nehmen, ich bin definitiv kein Filmexperte und daher sicher anfällig für Fehlurteile kosmischen Ausmaßes 😂 Schön, dass Du das Geheimnis lüftest, auf welche Sprache Du Dich in Deinem Studiengang fokussierst 😊, - Englisch ist natürlich eine gute Wahl und erschließt einen ungeheuer großen Literaturkosmos. Mir geht das auch so, dass das erste in einer Fremdsprache gelesene 'echte' Buch immer einen besonderen Platz einnimmt. Auf Englisch sind das für mich Wildes 'Dorian Gray' und Poes 'Tales of Mystery and Imagination'. Vielen Dank für die Einbindung der sehr gut gewählten Zitate, die vermitteln einen guten Eindruck von Stil und zentralen Thematiken der Romane. Beeindruckt hat mich die Passage von Solnit über die Ambivalenz unserer selbstkonstruierten Narrative, die sowohl hilfreich, lebensrettend und sinnstiftend, als auch einengend und destruktiv sein können, wenn wir zu lange an eigentlich überholten oder gar für uns toxischen Narrativen festhalten. Ich sehe hier auch eine inhaltliche Verbindung zum Roman Underland: auch diese Narrative sind für mich Teil unserer internen 'Underworld', - oder überstrapaziere ich den Interpretationsramen damit? Noch eine Interessensfrage zum ersten Buch (children's bible): beschränken sich die Referenzen und Parallelitäten zwischen Handlung und (Kinder-)Bibel auf kosmogonische und eschatologische Aspekte (das legt die Grundthematik der Naturkatastrophen ja nahe), oder werden auch Aspekte der Orthopraxie (z.B. ethische Maßstäbe für zwischenmenschliches Handeln) mit einbezogen? Wird die kindliche Abwendung von den Eltern in Beziehung gesetzt zum Sündenfall-Mythos (menschliche Abwendung von der göttlichen Vaterfigur)? By the way: cooles Bücherkleid, - wäre einen Versuch wert, das als Dienstbekleidung steuerlich abzusetzen 😂. Liebe Grüße, - David. P.S.: mit meinem eigenen Projektzeitplan für Ende Juli bin ich etwas hinterher, - aber Du weißt sicherlich: mit Männerschnupfen ist nicht zu spaßen. Bin jetzt aber wieder fit und mache mich dran.
Ich liebe diese Art von Büchern, wobei ich nur "Underland" von Deiner Liste gelesen habe. Ich stimme zu: Ich fand's auch toll! Die "Annihilation" Trilogie möchte ich auch unbedingt noch lesen.
Hallo Carina, das freut mich, schön, dass es noch andere "Underland"-Begeisterte gibt :) Welche Bücher in die Richtung liest du denn so oder was könntest du noch empfehlen? Die Annihilation Trilogie zu lesen ist bestimmt auch eine tolle Sache und hatte ich auch schon mal überlegt, weil es an sich doch echt spannend war. Lg, Natascha
Bei circa 3:14 sieht Lunis in seiner linken Ecke aus, als würde er dir ganz aufmerksam lauschen :D Ich musste so schmunzeln!
Das ist mir gar nicht aufgefallen *lach* Ich bin auf jeden Fall schon froh, wenn sie mich mal nicht beim Filmen stören :)
Liebe Natascha, danke für die Buchvostellungen. Ich liebe dein Kleid, mit diesem schönen Motiv. Magst du mir bitte sagen, wo ich diese Kleid bekommen kann?
Hallo Erika, danke dir für deinen netten Kommentar! :-) Das Kleid gibt's in verschiedenen Varianten bei Lindy Bop. Ist eine englische Firma, die aber mittlerweile in Spanien ihren Sitz hat, soviel ich weiß. Solltest du leicht finden, wenn du es googlest. Lg
@@booksandpoets Lieben Dank für die schnelle Info. Ich werde mal bei der Firma reinschauen. Ich liebe Bücher, bin ebenfalls eine Leseratte. Ein anderes Hobby ist das Nähen, deshalb ist mir dieses Kleid gleich aufge
Aufgefallen
Nur mal so nebenbei: hübsches Kleid❣️👍😘
Oh, vielen lieben Dank :) Ich mag es auch sehr gerne, alles mit Büchern drauf ist einfach gut :)
Geoff Dyer und Rebecca Solnit habe ich mal auf die Wunschliste gesetzt. Danke dir, Natascha! - Kennst du von Robert Macfarlane den wunderschön illustrierten Gedichtband "Die verlorenen Wörter", übersetzt von Daniela Seel?
Hallo Esther, ui, das freut mich, dass du dir Geoff Dyer und Rebecca Solnit einmal vorgemerkt hast. Solltest du sie mal gelesen haben und daran denken, lass mich gerne wissen, ob sie dich ebenfalls begeistern konnten! Ich habe den Band von Macfarlane damals gesehen, habe ihn aber dann doch nicht gekauft. Hast du ihn denn? LG, Natascha
Kuriose Mischung, liebe Natascha. Richtig grenzgängerisches, struppiges Zeug dabei. Unis sind auch nicht mehr das, was sie sowieso noch nie waren. Dyer ist ein Phänomen, der bringt die Vielseitigkeit, Gründlichkeit und Neugier eines guten Journalisten mit und schreibt in seinem eigenen Bermudadreieck von Belletristik, Reportage, Essay und Geschichtsschreibung (auch des laufenden Augenblicks). Macht kaum jemand so gut wie er. LG, Thomas
Lieber Thomas, ja da hast du recht - mein Englisch-Lehrer ist wirklich sehr alternativ unterwegs und so ist auch seine Literaturgeschmack. Für den Unterricht eines Sprachkurses war das einfach mega, was er uns da geboten hat. Und ich habe Bücher entdeckt, die ich so NIEMALS gelesen hätte. Sehr cool, dass du Dyer kennst. Ich war wirklich von ihm begeistert. Was von seinen weiteren Büchern würdest du denn besonders empfehlen? Ich hatte jetzt mal White Sands auf meiner Wunschliste. Lg, Natascha
@@booksandpoets Liebe Natascha, ohne schnippisch sein zu wollen, möchte ich die Frage nach Dyer-Tipps mit "alles!" beantworten. 😛 Aber ich habe doch ein paar ganz persönliche Favoriten, auf die ich gerne hinweise. Ich liebe Jazz, also ist "But Beautiful", sein exzellentes Buch über diese Musik, mir ans Herz gewachsen. Außerdem bin ich ja der verschrobenen Meinung, dass wir die Rolle des Krieges als ewiger und zentraler Menschheitserfahrung viel zu konsequent verdrängen. Daher empfehle ich immer wieder Dyers "The Missing of the Somme". Als 2014 zum Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs viel auch in den Feuilletons an Literaturlisten zum Thema auftauchte, habe ich alle KollegInnen gleich mal als SchwätzerInnen aussortiert, die dieses Buch von Dyer nicht im Kanon haten. Weißte Bescheid. Und dann bin ich ein alter Sack am Ende seiner Puste, unter Dyers vielen großartigen Essaysammlungen hänge ich also besonders an "The Last Days of Roger Federer and Other Endings". Aber ich merke schon wieder, wie ich jetzt Buch um Buch weitermachen möchte. Also sag ich's jetzt einfach mal mit einem Lieblingsjugendausdruck aus der fernen Ära, als ich mir noch ohne Herztablette meine Schnürsenkel binden konnte: Dyer ist der Babo!
@@schundleser Na, du bist mir einer - das macht die Entscheidung aber nicht einfacher 😝 Lieben Dank für diese Einblicke! Das Buch zum Thema Jazz klingt wirklich sehr spannend. Ich verstehe zwar nichts von Jazz (Schande über mein Haupt), aber hey, von Tarkowski und Stalker hatte ich vorher auch keinen Plan. 🤭 Und es ist eben doch immer so: Es kommt einfach darauf an WIE einem Jemand was erzählt, nicht WAS. Und da ist Dyer auf den ersten Eindruck hin einfach grandios. Lg, Natascha
@@booksandpoets Tja, Booktube macht einem das Leben nicht einfacher. Was glaubst Du denn, warum alle zu Booktok flüchten? 😛 Liebe Grüße und eine gute Nacht, Thomas