Aalto-Musiktheater Essen: Lohengrin - Richard Wagner

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  • Опубліковано 8 гру 2016
  • © Theater TV
    Lohengrin
    Romantische Oper in drei Aufzügen von Richard Wagner
    Dichtung vom Komponisten
    Mit Übertiteln
    Musikalische Leitung: Tomáš Netopil
    Inszenierung: Tatjana Gürbaca
    Bühne: Marc Weeger
    Kostüme: Silke Willrett
    Licht: Stefan Bolliger
    Choreinstudierung: Jens Bingert
    Dramaturgie: Markus Tatzig
    Premiere am 4. Dezember 2016
    www.aalto-musiktheater.de/prem...
    Elsa von Brabant wird des Mordes an ihrem Bruder Gottfried bezichtigt. Dabei ist sie den Vorwürfen der Ankläger Telramund und Ortrud komplett ausgeliefert. Die Gesellschaft zeigt sich aufgewühlt und verunsichert, doch selbst König Heinrich kann die Wogen nicht glätten. Denn: Es scheint um noch mehr, um Existenzielles, aber auch um Subtiles zu gehen, als bloß um missgünstige Beschuldigungen. Die Suche nach der Wahrheit wirkt ausweglos. Da betritt ein Mann von außen das Geschehen, ein “Erlöser” in potenziell zweifacher Hinsicht - für die Gesellschaft und auch für Elsa. Vermutlich ist er der fehlende Zahn am Rad. Er will Elsa helfen, sie verteidigen und für Gerechtigkeit kämpfen. Außerdem will er nicht von ihrer Seite weichen, sie sogar heiraten. Doch er knüpft sein Hilfsangebot an eine Bedingung, die höchstes, beinahe blindes Vertrauen verlangt: Niemals solle Elsa nach seinem Namen und seiner Herkunft fragen. Diesem auf den ersten Blick womöglich nicht ganz nachvollziehbaren Liebesbeweis (oder eben Schrei nach Liebe) willigt Elsa ein. Aber die Sache geht schief. Elsa plagen, verständlicherweise, urmenschliche Fragen. Sie bricht mit dem Pakt, indem sie das Unausgesprochene einfordert - und verliert alles. Wagners Erzählung von einer Humanisierung des Göttlichen, um den Konflikt vom Heiligen, das Glauben, und von der Liebe, die Vertrauen verlangt, markiert einen wichtigen Punkt am Übergang von der Oper hin zum musikalischen Drama. Wagner nimmt uns mit in eine Welt, die musikalisch tief berührt und in ihren Bann zieht. In seinen übrigen Werken verspricht der Tod zumindest noch eine utopische, metaphysische Erlösung durch Liebe. In “Lohengrin” aber ist die tragende Kraft die Liebe. Und genau deshalb ist es - das schreibt Wagner selbst - sein einziges wirklich tragisches und trauriges Musiktheaterwerk.

КОМЕНТАРІ • 3

  • @hboeckenkroeger
    @hboeckenkroeger Рік тому

    eine der besten aufführungen , die ich im aalto gesehen habe, wenn er wieder aufgenommen wirdm werde ich ihn mir nochmala an schauen

  • @godehardbrysch7905
    @godehardbrysch7905 6 років тому

    Andres Kommentar ist durchdacht und beweist gute Kenntnisse. Es ist für ihn wahrscheinlich nicht tröstend, dass ich in anderen Opernhäusern ähnliches gesehen habe. In Frankfurt Lohengrin in einem Kino der 50er mit Elsa im Zuschauerraum. In Duisburg kein Kampf zwischen Lohengrin und Friedrich, man tauschte sich irgendwelche (Steuer)papiere aus, Kunst sollte einen nicht überfordern. Musikalisch aber recht überzeugend in beiden Städten. So gesehen fand ich die Aufführung in Essen schon besser. Ja, aber über allen steht natürlich Jessica Muirhead. Eine begnadete Sängerin, eine großartige Elsa und ich musste mitleiden, wie sie am Ende mit dem riesigen roten Blutfleck auf ihrem weißen Kleid starb, dass war gut inszeniert, wenn auch nicht konform mit Wagners Libretto.
    Dennoch: Aalto ist ein hervorragendes Theater, durchdachtes Angebot, diskussionswürdige Aufführungen, ein transparentes Online System. Faire Preise. Ich komme aus dem Oberbergischen und freue mich jedes mal wenn in Essen etwas für mich angeboten wird. Klar, Jessica Muirhead als Agathe im Freischütz ist eine Verpflichtung und natürlich auch als Michaela in Carmen.

  • @AndreEssen
    @AndreEssen 7 років тому

    Wenn man die Augen zu macht kann man das Stück in Essen voll geniessen. Immerhin besser an den letzten Lohengrin im Aalto. Laufend bewegt sich was in dem kleinen Bühnenraum. Wer oder was Elsa bewegt die FRAGE zu stellen wird total verdreht. Der Raum ist immer in Licht getaucht, sodass die Lichtgestalt, der Ritter als eine normal sterbliche Figur daher kommt. Er wird in den Strudel der Antagonisten hineingezogen, dabei will er doch nur seinen Job machen, nämlich Elsa retten. Plötzlich ist Krieg, immerhin wird er auf wehenden Fahnen angekündigt, warum weiss keiner. Ordtrud murkst jemanden auf er Bühne ab, und ein Soldat bekommt einen epileptischen Anfall. Wäre ich Lohengrin, ich wäre froh die Bühne bzw. was als solche konsturiert wurde verlassen zu dürfen. Und insgeheim hab ich mir auch fürs nächste Leben vorgenommen kein Operensänger zu werden, um mit solch wilkürlichen Interpretationen nicht konfrontiert werden zu müssen - Ein frohes neues Jahr