Danke fürs Hochladen. Ein echtes Zeitdokument. Wenn ich da aber den Regierenden Bürgermeister Walter Momper reden höre, klingt es für mich wie alles schon klar wäre und das Reisen schon möglich wäre. Das aber zum Zeitpunkt der Sendung (am Donnertagabend) noch lange nicht klar. Obwohl Schabowski, was nicht aus dem Bericht der Pressekonferenz hervorgeht, sagt die Regelung gelte absofort. Es sollten noch gut 2 Stunden dauern bis die ersten Ostberliner über den ersten Grenzübergang durften
Zur Zeit von DDR-Umbruch und Mauerfall leistete ich gerade meinen zwanzigmonatigen Zivildienst in einem Klinikum in Westdeutschland. Nach Feierabend war ich immer richtig erpicht darauf schnell nach hause vor den Fernseher zu kommen und die neuesten deutsch-deutschen und osteuropäischen Entwicklungen mitzuerleben. - Eine wahrhaft aufregende Zeit. Schade nur, dass mit der Wiedervereinigung auch die ganze Umschichtung von Vermögen von unten nach oben begonnen hat. Die SBZ bzw. DDR hat weit mehr Reparationen an die UdSSR geleistet als die Westzonen bzw. die BRD an die Westmächte, für einen Krieg, den das g e s a m t e Deutsche Reich geführt hatte. Daher der wirtschaftliche Rückstand der DDR. Die Kosten für den Aufbau Ost sind demzufolge auch nicht durch eine "sozialistische Misswirtschaft" entstanden sondern sind im Grunde verschleppte Kriegsfolgekosten. Diese Kosten hätten nach dem Lastenausgleichsgesetz der BRD der Nachkriegszeit bestritten werden müssen. Dieses Gesetz sorgte einst dafür, dass derjenige, dessen Haus und Vermögen durch reines Glück vom Krieg verschont geblieben war, demjenigen, der durch Flucht oder Zerstörung alles verloren hatte über die Steuer einen Ausgleich leistete. Dieses Gesetz regelte somit nichts anderes als eine Besteuerung von Vermögen. Der Aufbau Ost hätte demnach auch nicht nicht durch weiteres Auftürmen von gigantischen Staatschulden finanziert werden dürfen, sondern direkt über Vermögenssteuern bezahlt werden müssen. Stattdessen bekamen diejenigen, die in der BRD ohnehin schon reich waren, nicht nur die Steuern erlassen und neue Absatzmärkte erschlossen, sondern auch noch das DDR-Volksvermögen zu Ramschpreisen überlassen und hunderte Milliarden an unkontollierten Subventionen (siehe Doku "Goldrausch - Die Geschichte der Treuhand"). Die Mittelschicht und die kleinen Leute sind seit über zehn Jahren dabei für diese Staatsverschuldung und die Misswirtschaft von Kohl, Schröder und Merkel aufzukommen durch: - Einführung und Erhöhungen von Gebühren und Abgaben - steigende Bußgelder - Einsparungen bei den öffentlichen Diensten und Bauten - Privatisierung von öffentlichem Vermögen und Betrieben - Anhebung des Renteneintrittsalters - Erhöhung von Krankenkassenbeiträgen bei gleichzeitigem Abbau von medizinischen Leistungen - Anhebung der Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte, - Nullzins-Politik der EZB - Massive Erhöhung der Geldmenge durch die EZB (Inflation bzw. Geldentwertung ist Enteignung durch die Hintertür) - Absenkung des Kündigungsschutzes - Ausbau der Leiharbeit zu 70% des Festangestelltenterifs (statt wie in Frankreich gesetzl. vorgeschrieben zu 110 %) - Jahrelange Blockade eines gesetzlichen Mindestlohnes - Vollständiger Rückzug des Staates aus dem Sozialen Wohnungsbau (Die Stadt Wien hat in den letzten Jahren hierfür mehr ausgegeben als die gesamte Bundesrepublik Deutschland.) usw. usf. Gleichzeitig senkt man den Reichen noch den Spitzensteuersatz um 13 Prozentpunkte, streicht die Vermögenssteuer, streicht die Erbschaftssteuer fast vollständig, stellt Veräußerungsgewinne steuerfrei, schafft die Körperschaftssteuer ab, schafft die Börsenumsatzsteuer ab, schafft immer neue Steuerschlupflöcher, baut den Lobbyismus aus und vieles andere mehr. Ich dachte vor 25 Jahren wirklich das DDR- Regime sei nur schändlich gewesen und Westdeutschland trotz vielem Kritikwürdigem das menschlichere und rechtschaffenere Land. Inzwischen sehe ich, dass die Machthaber im Westen vor der Wende nur so gut zu ihrem Fußvolk waren, weil sie ein Konkurrenz-Gesellschaftssystem zu fürchten hatten. Seitdem dieses weggebrochen ist können sie ungestört machen was sie wollen. Ich empfehle Hans-Martin Tillacks Buch >Die korrupte Republik
Danke fürs Hochladen. Die Sendungen sind historische Dokumente.
Danke fürs Hochladen. Ein echtes Zeitdokument. Wenn ich da aber den Regierenden Bürgermeister Walter Momper reden höre, klingt es für mich wie alles schon klar wäre und das Reisen schon möglich wäre. Das aber zum Zeitpunkt der Sendung (am Donnertagabend) noch lange nicht klar. Obwohl Schabowski, was nicht aus dem Bericht der Pressekonferenz hervorgeht, sagt die Regelung gelte absofort. Es sollten noch gut 2 Stunden dauern bis die ersten Ostberliner über den ersten Grenzübergang durften
Ja, aber gerade die Tatsache, dass es eben Menschen gab, die Schabowskis Ankündigung wörtlich namen, löste im Nachhinein diese Dynamik aus.
Zur Zeit von DDR-Umbruch und Mauerfall leistete ich gerade meinen zwanzigmonatigen Zivildienst in einem Klinikum in Westdeutschland. Nach Feierabend war ich immer richtig erpicht darauf schnell nach hause vor den Fernseher zu kommen und die neuesten deutsch-deutschen und osteuropäischen Entwicklungen mitzuerleben. - Eine wahrhaft aufregende Zeit.
Schade nur, dass mit der Wiedervereinigung auch die ganze Umschichtung von Vermögen von unten nach oben begonnen hat.
Die SBZ bzw. DDR hat weit mehr Reparationen an die UdSSR geleistet als die Westzonen bzw. die BRD an die Westmächte, für einen Krieg, den das g e s a m t e Deutsche Reich geführt hatte. Daher der wirtschaftliche Rückstand der DDR. Die Kosten für den Aufbau Ost sind demzufolge auch nicht durch eine "sozialistische Misswirtschaft" entstanden sondern sind im Grunde verschleppte Kriegsfolgekosten. Diese Kosten hätten nach dem Lastenausgleichsgesetz der BRD der Nachkriegszeit bestritten werden müssen. Dieses Gesetz sorgte einst dafür, dass derjenige, dessen Haus und Vermögen durch reines Glück vom Krieg verschont geblieben war, demjenigen, der durch Flucht oder Zerstörung alles verloren hatte über die Steuer einen Ausgleich leistete.
Dieses Gesetz regelte somit nichts anderes als eine Besteuerung von Vermögen.
Der Aufbau Ost hätte demnach auch nicht nicht durch weiteres Auftürmen von gigantischen Staatschulden finanziert werden dürfen, sondern direkt über Vermögenssteuern bezahlt werden müssen.
Stattdessen bekamen diejenigen, die in der BRD ohnehin schon reich waren, nicht nur die Steuern erlassen und neue Absatzmärkte erschlossen, sondern auch noch das DDR-Volksvermögen zu Ramschpreisen überlassen und hunderte Milliarden an unkontollierten Subventionen (siehe Doku "Goldrausch - Die Geschichte der Treuhand").
Die Mittelschicht und die kleinen Leute sind seit über zehn Jahren dabei für diese Staatsverschuldung und die Misswirtschaft von Kohl, Schröder und Merkel aufzukommen durch:
- Einführung und Erhöhungen von Gebühren und Abgaben
- steigende Bußgelder
- Einsparungen bei den öffentlichen Diensten und Bauten
- Privatisierung von öffentlichem Vermögen und Betrieben
- Anhebung des Renteneintrittsalters
- Erhöhung von Krankenkassenbeiträgen bei gleichzeitigem Abbau von
medizinischen Leistungen
- Anhebung der Mehrwertsteuer um drei Prozentpunkte,
- Nullzins-Politik der EZB
- Massive Erhöhung der Geldmenge durch die EZB (Inflation bzw. Geldentwertung ist
Enteignung durch die Hintertür)
- Absenkung des Kündigungsschutzes
- Ausbau der Leiharbeit zu 70% des Festangestelltenterifs (statt wie in Frankreich
gesetzl. vorgeschrieben zu 110 %)
- Jahrelange Blockade eines gesetzlichen Mindestlohnes
- Vollständiger Rückzug des Staates aus dem Sozialen Wohnungsbau
(Die Stadt Wien hat in den letzten Jahren hierfür mehr ausgegeben als die gesamte
Bundesrepublik Deutschland.)
usw. usf.
Gleichzeitig senkt man den Reichen noch den Spitzensteuersatz um 13 Prozentpunkte, streicht die Vermögenssteuer, streicht die Erbschaftssteuer fast vollständig, stellt Veräußerungsgewinne steuerfrei, schafft die Körperschaftssteuer ab, schafft die Börsenumsatzsteuer ab, schafft immer neue Steuerschlupflöcher, baut den Lobbyismus aus und vieles andere mehr.
Ich dachte vor 25 Jahren wirklich das DDR- Regime sei nur schändlich gewesen und Westdeutschland trotz vielem Kritikwürdigem das menschlichere und rechtschaffenere Land. Inzwischen sehe ich, dass die Machthaber im Westen vor der Wende nur so gut zu ihrem Fußvolk waren, weil sie ein Konkurrenz-Gesellschaftssystem zu fürchten hatten. Seitdem dieses weggebrochen ist können sie ungestört machen was sie wollen.
Ich empfehle Hans-Martin Tillacks Buch >Die korrupte Republik
So legendär wie die Tagesthemen mit Hajo Friedrichs an jenem Abend.