Das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen (Mt 13,24-30) | 4.5.2
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- Опубліковано 22 гру 2024
- Worthaus 4 | Heidelberg: 22. Juni 2014 von Prof. Dr. Siegfried Zimmer
Wenn es vor zweitausend Jahren schon so etwas wie ein Copyright gegeben hätte, dann hätte Jesus aus Nazareth das Copyright für Gleichnisse gehabt. Er hat sie erfunden. Er hat sie eifrig genutzt, um seine Botschaft seinen Zuschauern »vor Augen« zu führen. Deshalb gilt: Wer wissen möchte, was Jesus wichtig war, muss seine Gleichnisse kennen und wissen, was seine Gleichnisse bedeuten. Doch da sich die heutigen Lebensumstände in Deutschland gravierend von den Lebensumständen Palästinas im 1. Jahrhundert unterscheiden, kann dies nur gelingen, wenn man den historischen Hintergrund und die konkreten Situationen der Gleichnisse genau betrachtet. Noch etwas schwieriger wird es, wenn sich in der Bibel die Interpretation eines Gleichnisses findet, die dem Meister in den Mund gelegt wird, aber eigentlich in frühen christlichen Gruppen herangewachsen ist. Das macht diese Interpretation zwar nicht weniger interessant, aber sie verstellt automatisch den Blick für die ursprüngliche Jesus-Botschaft.
Und weil das Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen aus dem Matthäus-Evangelium ein Gleichnis ist, auf das dies zutrifft, blendet Siegfried Zimmer die »Standard«-Interpretation aus, und geht seiner Lieblingsbeschäftigung nach, der genauen Untersuchung von Gleichnis-Texten. Das Ergebnis ist so verblüffend wie überraschend. Statt Verdammnis entdeckt Siegfried Zimmer eine Sicht auf die Realität, die die Abgründe des Lebens nicht ausblendet. Doch trotzdem lässt sich diese Sicht nicht zur Destruktivität hinreißen. Denn sie sieht außer all dem Elend und den Katastrophen noch etwas anderes genauso deutlich: Hoffnung.
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