Klar, Studium OLÉ :D Mein Vater hat "10€" zu viel verdient, um Bafög zu bekommen. Musste daher mein Hobby (Leistungssport) aufgeben weil ich neben dem Studium noch arbeiten gehen "musste" (was mir sicherlich NICHT geschadet hat!!!). Wenigtens war zu wenig Geld zum Feiern da :D
Ich bin arm aufgewachsen. Hab mich rausgekämpft, war erfolgreich selbständig, dann hatte ich mehrere Schicksalsschläge, hab durchgehalten, doch dann wurde ich körperlich schwer krank, bin erwerbsunfähig geworden und dadurch sehr arm. Nun leide ich unter Panik- und Angstattacken und schweren Depressionen. Bin sozial isoliert. Mein Spitzname war früher Sonne, weil ich immer gestrahlt habe. Ich werde kränker, durch Mangelernährung und Schlafstörungen. Es ist eine Abwertsspirale. Ich möchte umschulen, das „Problem“: ich bin erwerbsunfähig, daher bin ich nicht berechtigt. Ich kann keinen Job mehr machen, der an Menschen gekoppelt ist, da ich Schübe bekomme und unzuverlässig bin, um es mal ganz oberflächlich zu sagen. Und da nicht gesichert ist, dass ich mich jemals komplett selbst versorgen kann, bekomme ich keinerlei Fördermittel (Bildungsgutschein). Ich mache und tue und es wird irgendwie immer schwieriger. Man ist so ausgelaugt. Das ist heftig. Ich bräuchte tatsächlich eine finanzielle Spritze, Hilfe zur Selbsthilfe, um wieder auf null zu kommen (durch Armut verschuldet - KEINE Konsumschulden!). Und um mir eine neue Grundlage für eine Selbstständigkeit aufzubauen. Ich sage immer, meine Möglichkeiten sind nicht weg, nur verschoben und diese muss man rausfinden und nutzen. Jedoch schwinden sie tatsächlich von Tag zu Tag, da die Kapazitäten schwinden und die Akkus nicht aufgeladen werden können. Verrückt, wie es manchmal gehen kann im Leben. Allen betroffenen wünsche ich nur das Beste. Ich hoffe, ihr findet da irgendwie wieder raus. 🙏🏻🍀
Man braucht Ausdauer und muss in die Aktivität kommen. Aber man braucht auch Menschen, die es gut mit einem meinen. Jedoch solche Hilfen muss man dann auch als solche erkennen und annehmen können. Mir fällt immer wieder auf, dass Menschen zu Stolz sind um Hilfe anzunehmen wenn sie angeboten wird. Glauben alles alleine schaffen zu können und die Hilfe dann ablehnen... oder einfach weil man zwar in der Hölle lebt, aber das die Komfortzone ist... So seltsam es klingt. Unabhängig davon sollte die Lohnabhängigkeit beseitigt werden und Housing first Weltweit stattfinden. Dann ist Armut beseitigt. Und alles in allem wäre das billiger als das was jetzt läuft. Das ist meine Utopie. Das erlaube ich mir. 😊 ganz einfach.
Als Kind in Armut zu leben, ist schrecklich. Kaum Kleidung, man spielt nie mit dem Spielzeug das man sich wünscht und nie ein Hobby ausgeübt. Immer diese Panik, dass etwas unerwartet für die Schule gekauft werden muss. Maximale Ausgrenzung wenn man nie teilhaben kann und sich keinen Verein oder eine Geburtstagsfeier leisten kann. Und um einen herum sieht man die Kinder, die von allem genug haben😢 Das macht was mit einem! Man fühlt sich das ganze Leben minderwertig. Als wäre man egal😢
Ja, Armut kann eine immense Belastung für Kinder und ihre Familien sein und beeinflusst das Wohlbefinden stark. Danke, dass du deine Erfahrungen teilst.
Wir sollten alle erstmal aufhören so zu tun als wenn man selbst für seine Armut verantwortlich ist bzw. das man sich nur anstrengen muss um dort raus zukommen. Es gibt immer imens viele Faktoren die da mit rein spielen. Es wäre schon mal ein Anfang wenn man als Moderatorin einer Talkshow ( Misoga, Maischberger, Will usw) mal wehement wieder spricht wenn da wieder einer über arme herzieht und es nicht einfach kommentarlos hin nimmt.
Der Grund ist einfach: Wenn man sich einredet, jemand sei selbst schuld, reduziert das die Angst davor, dass es einem selbst so ergehen kann. Dieses Zeigen mit dem Finger macht man zur Selbstvergewisserung. So ist es auch, wenn man eine Krankheit als “Gottes Strafe” und sich selbst gleichzeitig als gottgefällig ansieht. Denn dann kann es einen ja nicht mehr treffen. D.h. man diskriminiert andere, um sich selbst besser zu fühlen. Das findet aber unbewusst statt. PS: Noch einen Schritt weitergedacht: Diesen Mechanismus nutzen Populisten gezielt aus. Arme, Ausländer und andere Minderheiten werden als Feindbild markiert, damit sie ihren Anhängern ein Überlegenheitsgefühl vermitteln können, das dann wie eine Droge wirkt.
Ja, solche Sprüche höre ich auch immer wieder über Bettler, die sollen doch arbeiten (wie, wenn man krank ist und keine Wohnadresse/Bankverbindung hat?), die sind auf der Straße, weil sie saufen (mag sein, vielleicht ist es auch anders rum oder gar nicht wahr), die betteln nur zum Spaß und brauchen das Geld gar nicht (ja klar, wer würde nicht lieber Leute auf der Straße anbetteln, statt im bequemen Büro zu sitzen 🤦). Das sind alles die Vorurteile, mit denen man sich abgrenzt, um sich mit dem Elend anderer nicht auseinander setzen zu müssen und der Tatsache, dass es einem im ungünstigsten Lebensverlauf auch mal treffen könnte (schwere Krankheit, teure Medikamente und Behandlungen, Haus kann nicht wie geplant abbezahlt werden, Schulden, Depressionen, Sucht, Räumungsklage)
Es ist ein großer Unterschied, ob man bewusst einen bescheidenen Lebensstil führt oder aus Armut heraus einfach aus so gut wie allem ausgeschlossen ist, was einen Menschen in der modernen Gesellschaft so ausmacht. Ja, Armut kann der Seele sehr schaden, auch wenn viele sich das schönreden oder einfach ignorieren.
Wenn man denkt, dass Menschen in Armut selbst Schuld sind, muss man sich keine Sorgen machen, dass das einem selbst passieren kann. Klassische Verdrängung dass man nicht alles unter Kontrolle hat.
Ich habe einige Kollegen/Bekannte, die mit ü30 noch auf 0 Ende Monat leben. Ich gehörte auch lange dazu, nie in die Ferien aber 100% gearbeitet und das macht Wütend! Ich war so oft wütend und traurig zu gleich.
@TerraXplore Ja deutlich, gehören jetzt zum guten Mittelstand, aber auch nur dank meines Ehemanns, welcher gut verdient und mich unterstützt hat (Weiterbildung ermöglicht) also alleine wäre ich wohl nie herausgekommen.
Ich bin ebenfalls in armut groß geworden, ich hatte keinen abschluss und habe im ghetto gelebt. Nach und nach habe ich abschluss für abschluss nachgeholt, erst haupt, dann real. Ich habe dann mit 23 meine Ausbildung und mein Fachabi gleichzeitig nachgeholt.Ich hab schon alleine gewohnt und circa 900 Euro verdient. Nach miete und Fixkosten hatte ich 200 euro zum leben. Das amt hat meinen antrag auf wohngeld abgelehnt, keine zuschüsse nichts. Hätte mein vater mich nicht unterstützt hätte ich abbrechen müssen.. es war hart aber heute kann ich gut leben es gibt immer Hoffnung wenn man was erreichen will ❤
Ich arbeite seit vielen Jahren in der Sucht- und Wohnungslosenhilfe. Der Satz ist toll, dass jedeR eine Wohnung bekommen sollte. Da steckt ganz viel Wahrheit drin! Danke für das tolle Format und das du dich mit diesen Themen beschäftigst! Ich hoffe es schauen sich viele Menschen an, die nicht betroffen sind ❤ und lernen dazu!
Leon, ich bewundere deine sanfte und empatische Art. Du schaffst es dass sich Menschen zu so einem sensiblen Thema verletzlich zeigen. Ich bin selbst seit 10 jahren chronisch krank und hab den Einstieg ins Berufsleben mit jetzt 30 jahren noch nicht so wirklich geschafft. Habe einen bachelor in Soziale Arbeit. Ohne familiäre Unterstützung wüsste ich nicht weiter. Die selbstscham für das kranksein und das gefühl deshalb weniger wert zu sein ist wahnsinnig schlimm für mich.
Deine Geschichte klingt meiner so ähnlich. Chronisch schwer krank, vollkommen abhängig von der Familie. Ich habe mit 27 Jahren keinen Berufsabschluss, meine Ausbildung in einem Sozialen Beruf steht momentan auf der Kippe durch aktuelle gesundheitliche Kompkikationen...und mitunter kann man sich erschreckend einsam fühlen, wenn man in diesem Alter so einschränkend krank ist und Gleichaltrige scheinbar ganz andere Lebensrealitäten haben
@@TerraXploreja klar die Miete ist teuer und das Essen kann man nicht alles leiten immer auf vieles verzichten und lieber kochen statt etwas zu kaufen und Restaurants besuchen oder Urlaub machen kommt nicht in die frage. Man kann auch sagen es ist nur eine Phase trotzdem ist man ständig nicht zufrieden.
Ich, ehemalige Intensivschwester, bin durch Erwerbsminderungsrente in Armut und den absoluten Absturz geraten. Die gesamte Palette von obdachlos für paar Monate in Spanien, Heirat durch die ich alles verloren habe, Scheidung, Insolvenz bis zur 20 jährigen Schmerztherapie mit Morphium habe ich fast alles durch. Man isoliert sich und ist gesellschaftlich raus. Ich bin alleine wieder auf die Reihe gekommen. Mietshaus, zusätzliche selbstständige Arbeit, Morphium alleine entzogen, 32 Kilo abgenommen, Verantwortung für mich übernommen. War ein langer Weg. Für Obdachlose fordere ich ein Grundrecht auf Wohnungen und Housing first. Ob Frühberentungen im jungen Alter immer sinnvoll sind, stelle ich zur Debatte. Man kann den sozialen Halt verlieren. Wenig Anerkennung fusst auf Sozialneid, in meinen Augen.
Geldsorgen hatte ich bisher nicht direkt. Mit Blick in die Zukunft werde ich diese aber vermutlich noch bekommen , wenn die Dinge sich so weiterentwickeln. Die Möglichkeiten die es gibt um diesen Entwicklungen und Armut entgegenzuwirken wird nicht jederMensch gleichermaßen nutzen können, obwohl es theoretisch jeder kann. Hierfür sind verschiedene Faktoren verantwortlich. Persönlich sehe ich nicht nur eine falsche Betrachtungsweise von Oben nach unten , sondern auch eine falsche Betrachtungsweise von Menschen die erst vor kurzem nach oben gekommen sind. Hier fehlt oftmals ein tieferer Blick über die Faktoren die dies ermöglichen oder verhindern.
Ich habe ein paar Menschen in meinem Umfeld die durch ihr Alter noch bis in die Rente von der Firma getragen wurden ich war eine Zeit lang arbeitslos und habe zu wen diese Menschen mich angegriffen haben immer gesagt ich finde es toll das du Glück hattest und nicht gekündigt wurdest weil du vor mir geboren wurdest das macht die zwar wütend aber ich brauche mich auch nicht angreifen lassen und des stimmt ja auch die 60 er Jahre Generation wird noch in die Rente getragen weil die Glück hatten wenn die in denn 90 ern geboren worden wären keine Chance
Weil das Grundlagen der menschlichen Kleidung sind. Das soll nicht respektlos oder vorführend sein, sondern zeigen, das selbst die grundlegendsten Sachen für Obdachlose nicht gegeben sind. Das macht deutlich, wie schlimm die Situation ist.
Ein bißchen off topic; In der Wohnung mit Depressionen gelebt, draußen auf der Straße ist sie weg. Ist Depression also vielleicht so eine Art Wohlstandskrankheit, weil der Geist denkt es sich "leisten" zu können?
@@katrin-cw1yt Zumal Menschen oft in ihren Wohnungen verkümmern können, gänzlich ohne soziale Kontakte. Gefährlich ist aber Depressionen zu verharmlosen als "Wohlstandkrankheit". Ich hatte eine tiefe Depression, obwohl ich nicht besonders gut verdiene. Und, ich hab sie mir nicht ausgesucht weil mir langweilig war.
Die Prävalenzraten von Depressionen sind in Entwicklungsländern genauso hoch wie in hochentwickelten Industrieländern. Depressionen sind also keine "Wohlstandskrankheit".
Hattest du schon einmal Geldsorgen? Wie hat sich das auf deine Psyche ausgewirkt?
Klar, Studium OLÉ :D
Mein Vater hat "10€" zu viel verdient, um Bafög zu bekommen.
Musste daher mein Hobby (Leistungssport) aufgeben weil ich neben dem Studium noch arbeiten gehen "musste" (was mir sicherlich NICHT geschadet hat!!!). Wenigtens war zu wenig Geld zum Feiern da :D
Ich bin arm aufgewachsen. Hab mich rausgekämpft, war erfolgreich selbständig, dann hatte ich mehrere Schicksalsschläge, hab durchgehalten, doch dann wurde ich körperlich schwer krank, bin erwerbsunfähig geworden und dadurch sehr arm. Nun leide ich unter Panik- und Angstattacken und schweren Depressionen. Bin sozial isoliert. Mein Spitzname war früher Sonne, weil ich immer gestrahlt habe. Ich werde kränker, durch Mangelernährung und Schlafstörungen. Es ist eine Abwertsspirale.
Ich möchte umschulen, das „Problem“: ich bin erwerbsunfähig, daher bin ich nicht berechtigt. Ich kann keinen Job mehr machen, der an Menschen gekoppelt ist, da ich Schübe bekomme und unzuverlässig bin, um es mal ganz oberflächlich zu sagen. Und da nicht gesichert ist, dass ich mich jemals komplett selbst versorgen kann, bekomme ich keinerlei Fördermittel (Bildungsgutschein).
Ich mache und tue und es wird irgendwie immer schwieriger. Man ist so ausgelaugt. Das ist heftig. Ich bräuchte tatsächlich eine finanzielle Spritze, Hilfe zur Selbsthilfe, um wieder auf null zu kommen (durch Armut verschuldet - KEINE Konsumschulden!). Und um mir eine neue Grundlage für eine Selbstständigkeit aufzubauen. Ich sage immer, meine Möglichkeiten sind nicht weg, nur verschoben und diese muss man rausfinden und nutzen. Jedoch schwinden sie tatsächlich von Tag zu Tag, da die Kapazitäten schwinden und die Akkus nicht aufgeladen werden können. Verrückt, wie es manchmal gehen kann im Leben.
Allen betroffenen wünsche ich nur das Beste. Ich hoffe, ihr findet da irgendwie wieder raus. 🙏🏻🍀
@@animaanima5228 Das können wir nachvollziehen, dass das eine belastende Situation ist. Wir wünschen dir ganz viel Kraft 💚
@@TerraXplore ganz lieben Dank. 💚
Man braucht Ausdauer und muss in die Aktivität kommen. Aber man braucht auch Menschen, die es gut mit einem meinen. Jedoch solche Hilfen muss man dann auch als solche erkennen und annehmen können. Mir fällt immer wieder auf, dass Menschen zu Stolz sind um Hilfe anzunehmen wenn sie angeboten wird. Glauben alles alleine schaffen zu können und die Hilfe dann ablehnen... oder einfach weil man zwar in der Hölle lebt, aber das die Komfortzone ist...
So seltsam es klingt.
Unabhängig davon sollte die Lohnabhängigkeit beseitigt werden und Housing first Weltweit stattfinden. Dann ist Armut beseitigt. Und alles in allem wäre das billiger als das was jetzt läuft. Das ist meine Utopie. Das erlaube ich mir. 😊 ganz einfach.
Als Kind in Armut zu leben, ist schrecklich. Kaum Kleidung, man spielt nie mit dem Spielzeug das man sich wünscht und nie ein Hobby ausgeübt. Immer diese Panik, dass etwas unerwartet für die Schule gekauft werden muss. Maximale Ausgrenzung wenn man nie teilhaben kann und sich keinen Verein oder eine Geburtstagsfeier leisten kann. Und um einen herum sieht man die Kinder, die von allem genug haben😢 Das macht was mit einem! Man fühlt sich das ganze Leben minderwertig. Als wäre man egal😢
Ja, Armut kann eine immense Belastung für Kinder und ihre Familien sein und beeinflusst das Wohlbefinden stark. Danke, dass du deine Erfahrungen teilst.
Wir sollten alle erstmal aufhören so zu tun als wenn man selbst für seine Armut verantwortlich ist bzw. das man sich nur anstrengen muss um dort raus zukommen. Es gibt immer imens viele Faktoren die da mit rein spielen. Es wäre schon mal ein Anfang wenn man als Moderatorin einer Talkshow ( Misoga, Maischberger, Will usw) mal wehement wieder spricht wenn da wieder einer über arme herzieht und es nicht einfach kommentarlos hin nimmt.
Der Grund ist einfach: Wenn man sich einredet, jemand sei selbst schuld, reduziert das die Angst davor, dass es einem selbst so ergehen kann. Dieses Zeigen mit dem Finger macht man zur Selbstvergewisserung. So ist es auch, wenn man eine Krankheit als “Gottes Strafe” und sich selbst gleichzeitig als gottgefällig ansieht. Denn dann kann es einen ja nicht mehr treffen. D.h. man diskriminiert andere, um sich selbst besser zu fühlen. Das findet aber unbewusst statt.
PS: Noch einen Schritt weitergedacht: Diesen Mechanismus nutzen Populisten gezielt aus. Arme, Ausländer und andere Minderheiten werden als Feindbild markiert, damit sie ihren Anhängern ein Überlegenheitsgefühl vermitteln können, das dann wie eine Droge wirkt.
Ja, solche Sprüche höre ich auch immer wieder über Bettler, die sollen doch arbeiten (wie, wenn man krank ist und keine Wohnadresse/Bankverbindung hat?), die sind auf der Straße, weil sie saufen (mag sein, vielleicht ist es auch anders rum oder gar nicht wahr), die betteln nur zum Spaß und brauchen das Geld gar nicht (ja klar, wer würde nicht lieber Leute auf der Straße anbetteln, statt im bequemen Büro zu sitzen 🤦). Das sind alles die Vorurteile, mit denen man sich abgrenzt, um sich mit dem Elend anderer nicht auseinander setzen zu müssen und der Tatsache, dass es einem im ungünstigsten Lebensverlauf auch mal treffen könnte (schwere Krankheit, teure Medikamente und Behandlungen, Haus kann nicht wie geplant abbezahlt werden, Schulden, Depressionen, Sucht, Räumungsklage)
Es ist ein großer Unterschied, ob man bewusst einen bescheidenen Lebensstil führt oder aus Armut heraus
einfach aus so gut wie allem ausgeschlossen ist, was einen Menschen in der modernen Gesellschaft so ausmacht.
Ja, Armut kann der Seele sehr schaden, auch wenn viele sich das schönreden oder einfach ignorieren.
Da hast du auf jeden Fall recht, dass das ein großer Unterschied ist.
Das hast du gut gesagt. ✌️
Wenn man denkt, dass Menschen in Armut selbst Schuld sind, muss man sich keine Sorgen machen, dass das einem selbst passieren kann. Klassische Verdrängung dass man nicht alles unter Kontrolle hat.
Ich habe einige Kollegen/Bekannte, die mit ü30 noch auf 0 Ende Monat leben. Ich gehörte auch lange dazu, nie in die Ferien aber 100% gearbeitet und das macht Wütend! Ich war so oft wütend und traurig zu gleich.
Hat sich deine Situation mittlerweile verbessert?
@TerraXplore Ja deutlich, gehören jetzt zum guten Mittelstand, aber auch nur dank meines Ehemanns, welcher gut verdient und mich unterstützt hat (Weiterbildung ermöglicht) also alleine wäre ich wohl nie herausgekommen.
Ich bin ebenfalls in armut groß geworden, ich hatte keinen abschluss und habe im ghetto gelebt. Nach und nach habe ich abschluss für abschluss nachgeholt, erst haupt, dann real. Ich habe dann mit 23 meine Ausbildung und mein Fachabi gleichzeitig nachgeholt.Ich hab schon alleine gewohnt und circa 900 Euro verdient. Nach miete und Fixkosten hatte ich 200 euro zum leben. Das amt hat meinen antrag auf wohngeld abgelehnt, keine zuschüsse nichts. Hätte mein vater mich nicht unterstützt hätte ich abbrechen müssen.. es war hart aber heute kann ich gut leben es gibt immer Hoffnung wenn man was erreichen will ❤
Ich arbeite seit vielen Jahren in der Sucht- und Wohnungslosenhilfe. Der Satz ist toll, dass jedeR eine Wohnung bekommen sollte. Da steckt ganz viel Wahrheit drin!
Danke für das tolle Format und das du dich mit diesen Themen beschäftigst! Ich hoffe es schauen sich viele Menschen an, die nicht betroffen sind ❤ und lernen dazu!
Leon, ich bewundere deine sanfte und empatische Art. Du schaffst es dass sich Menschen zu so einem sensiblen Thema verletzlich zeigen. Ich bin selbst seit 10 jahren chronisch krank und hab den Einstieg ins Berufsleben mit jetzt 30 jahren noch nicht so wirklich geschafft. Habe einen bachelor in Soziale Arbeit.
Ohne familiäre Unterstützung wüsste ich nicht weiter. Die selbstscham für das kranksein und das gefühl deshalb weniger wert zu sein ist wahnsinnig schlimm für mich.
Deine Geschichte klingt meiner so ähnlich. Chronisch schwer krank, vollkommen abhängig von der Familie. Ich habe mit 27 Jahren keinen Berufsabschluss, meine Ausbildung in einem Sozialen Beruf steht momentan auf der Kippe durch aktuelle gesundheitliche Kompkikationen...und mitunter kann man sich erschreckend einsam fühlen, wenn man in diesem Alter so einschränkend krank ist und Gleichaltrige scheinbar ganz andere Lebensrealitäten haben
Studenten und Auszubildende wurden vergessen zu erwähnen.
Hattest oder hast du selber in der Situation Geldmangel erlebt?
@@TerraXploreja klar die Miete ist teuer und das Essen kann man nicht alles leiten immer auf vieles verzichten und lieber kochen statt etwas zu kaufen und Restaurants besuchen oder Urlaub machen kommt nicht in die frage. Man kann auch sagen es ist nur eine Phase trotzdem ist man ständig nicht zufrieden.
Wär schonmal cool wenn man nicht 76 Jahre auf einen Therapieplatz warten müsste
Danke ❤
Gerne 😊
Ich, ehemalige Intensivschwester, bin durch Erwerbsminderungsrente in Armut und den absoluten Absturz geraten. Die gesamte Palette von obdachlos für paar Monate in Spanien, Heirat durch die ich alles verloren habe, Scheidung, Insolvenz bis zur 20 jährigen Schmerztherapie mit Morphium habe ich fast alles durch. Man isoliert sich und ist gesellschaftlich raus. Ich bin alleine wieder auf die Reihe gekommen. Mietshaus, zusätzliche selbstständige Arbeit, Morphium alleine entzogen, 32 Kilo abgenommen, Verantwortung für mich übernommen. War ein langer Weg. Für Obdachlose fordere ich ein Grundrecht auf Wohnungen und Housing first. Ob Frühberentungen im jungen Alter immer sinnvoll sind, stelle ich zur Debatte. Man kann den sozialen Halt verlieren. Wenig Anerkennung fusst auf Sozialneid, in meinen Augen.
Sie ist vielleicht einfach die bescheidenste und herzerwärmendste Person, die es gibt💖💖💖💯
Geldsorgen hatte ich bisher nicht direkt.
Mit Blick in die Zukunft werde ich diese aber vermutlich noch bekommen , wenn die Dinge sich so weiterentwickeln.
Die Möglichkeiten die es gibt um diesen Entwicklungen und Armut entgegenzuwirken wird nicht jederMensch gleichermaßen nutzen können, obwohl es theoretisch jeder kann.
Hierfür sind verschiedene Faktoren verantwortlich.
Persönlich sehe ich nicht nur eine falsche Betrachtungsweise von Oben nach unten , sondern auch eine falsche Betrachtungsweise von Menschen die erst vor kurzem nach oben gekommen sind.
Hier fehlt oftmals ein tieferer Blick über die Faktoren die dies ermöglichen oder verhindern.
Dieses Video hat mir sehr weiter geholfen... Ich habe endlich verstanden dass ich nicht arbeiten wollte sondern mein ganzes Leben nicht konnte
Arbeite bitte!
Wozu ne Unterhose?Fliegen halten auch warm!
Ich habe ein paar Menschen in meinem Umfeld die durch ihr Alter noch bis in die Rente von der Firma getragen wurden ich war eine Zeit lang arbeitslos und habe zu wen diese Menschen mich angegriffen haben immer gesagt ich finde es toll das du Glück hattest und nicht gekündigt wurdest weil du vor mir geboren wurdest das macht die zwar wütend aber ich brauche mich auch nicht angreifen lassen und des stimmt ja auch die 60 er Jahre Generation wird noch in die Rente getragen weil die Glück hatten wenn die in denn 90 ern geboren worden wären keine Chance
Ach was, die seele erblüht, beim täglichen, stumpfen knechten für peanuts
15:10
Warum fragt der Reporter den Obdachlosen ob er eine frische Unterhose trägt. Solche demütigen Fragen sind einfach respektlos.
Weil das Grundlagen der menschlichen Kleidung sind. Das soll nicht respektlos oder vorführend sein, sondern zeigen, das selbst die grundlegendsten Sachen für Obdachlose nicht gegeben sind. Das macht deutlich, wie schlimm die Situation ist.
Natürlich tut armut weh - poor man cry - man weint aus erschöpfung. Alles gut?
Uff. Ich finde den Witz mit wer wird Millionär ganz ganz unangenehm...
Bist du woke?
@blutigeramateur3598 Was ist woke?
👍
Ein bißchen off topic; In der Wohnung mit Depressionen gelebt, draußen auf der Straße ist sie weg. Ist Depression also vielleicht so eine Art Wohlstandskrankheit, weil der Geist denkt es sich "leisten" zu können?
In Einzelfällen nicht auszuschliessen.
Ich könnte mir vorstellen auf der Straße ist der komplette Leistungsdruck weg, mit dem nötigsten zufrieden zu sein nimmt eindeutig einen Druck weg.
@@katrin-cw1yt Zumal Menschen oft in ihren Wohnungen verkümmern können, gänzlich ohne soziale Kontakte.
Gefährlich ist aber Depressionen zu verharmlosen als "Wohlstandkrankheit". Ich hatte eine tiefe Depression, obwohl ich nicht besonders gut verdiene. Und, ich hab sie mir nicht ausgesucht weil mir langweilig war.
Die Prävalenzraten von Depressionen sind in Entwicklungsländern genauso hoch wie in hochentwickelten Industrieländern. Depressionen sind also keine "Wohlstandskrankheit".
Erste!
👏