Das IEMA-Ensemble 2023/24 spielt die Uraufführung des Werkes "overload" von der Komponistin Arevik Beglaryan am 25.05.2024 im Großen Saal der HfMDK Frankfurt.
Werkkommentar:
Audio-Fragmente schmücken kurze Videos („Reels“) in den sozialen Medien und sind an die begrenzten Gestaltungsmöglichkeiten der Plattformen gebunden. Dabei kann jedes Reel unterschiedliche Klangkategorien umfassen: von Musikstücken verschiedener Genres bis hin zu alltäglichen Geräuschen aus dem Alltag wie dem Schneiden von Gemüse. Nun werden zahlreiche dieser Audio-Fragmente aus dem digitalen Reel-Format herausgelöst und in die Performance eines 13-köpfigen akustischen Ensembles eingebettet. Welche Wirkung entfalten die Audio-Fragmente, wenn sie für sich alleinstehen? Welche Assoziationen werden hergestellt? Und welchen Einfluss hat der weit verbreitete Konsum dieser Videos auf unser ästhetisches Empfinden und den Umgang mit Kunst?
Auch die Wischbewegungen (Swipes), die als „tiny habits“ große Auswirkungen haben und Suchtverhalten beim Konsumieren der Reels auf den sozialen Plattformen fördern, werden musikalisch in das Ensemble integriert und in ein Spannungsverhältnis zu den Audio-Zitaten gesetzt. Allmählich verdrängen sie die Zitate und führen uns vor Augen, was das automatisierte Swipen und der Überfluss herbeiführen können: Leere, Passivität, Brachland.
IEMA-Ensemble 2023/24
Hwajune Kim, Flöte
Megumi Nakajima, Oboe
Pablo Piñeiro Mundín, Klarinette
Olivia Palmer-Baker, Fagott
Robyn Blair, Horn
Jinhyoung Kim, Trompete
Noah Perkins, Posaune
Grzegorz Chwalinski, Schlagzeug
Shan-Chi Hsu, Klavier
Isaac Bifet, Violine
Elijah Spies, Viola
Uschik Choi, Violoncello
Emmett Jackson, Kontrabass
Raimonda Skabeikaitė, Dirigentin