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Zeugen der Zeitzeugen
Germany
Приєднався 28 гру 2013
Nur noch wenige der in Deutschland lebenden Juden sind Betroffene bzw. Überlebende des Holocausts. Besonders für junge Leute ist das eine der allerletzten Chancen, nicht nur Dokumentationen über den Holocaust zu sehen, sondern die Betroffenen selbst zu treffen und mit ihnen zu reden.
Der Verein „Zeugen der Zeitzeugen“ setzt sich für Begegnungen zwischen Schoah-Überlebenden und deren Nachfahren ein, um das Gedenken an die Schoah wach zu halten und an die junge Generation weiterzugeben. Durch Austauschprogramme, Bildungsreisen und -veranstaltungen möchten wir die deutsch-israelischen Beziehungen stärken und Antisemitismus in seinen verschiedenen Erscheinungsformen entgegenwirken.
Der Verein „Zeugen der Zeitzeugen“ setzt sich für Begegnungen zwischen Schoah-Überlebenden und deren Nachfahren ein, um das Gedenken an die Schoah wach zu halten und an die junge Generation weiterzugeben. Durch Austauschprogramme, Bildungsreisen und -veranstaltungen möchten wir die deutsch-israelischen Beziehungen stärken und Antisemitismus in seinen verschiedenen Erscheinungsformen entgegenwirken.
Interview mit dem Schoah-Überlebenden Ernst Otto Krakenberger
Ernst Otto Krakenberger wurde am 22. Dezember 1940 in Naarden, Großraum Amsterdam, in die Familie von Martha Krakenberger (geb. Kissinger 1901 - 1994) und Jakob Otto Krakenberger (1898 - 1991) geboren.
Seine Eltern waren vor Beginn des Zweiten Weltkriegs aus Nürnberg in die Niederlande geflohen. Jakob Otto Krakenberger kannte durch seine Aktivitäten im Hopfenhandel
einen deutschen Geschäftsmann in Amsterdam mit Namen Stockmann. Im Mai 1940 kapitulierten die Niederlande vor Nazi-Deutschland.
Wissend, was auf Juden in von Deutschen besetzten Ländern zukommen würde, machte Familie Stockmann der Familie Krakenberger 1941 folgendes Angebot: „Wenn
etwas ist, wir nehmen ihren Sohn.“
So kam es, dass Ernst Krakenberger ab Mitte 1942 bei der Familie Stockmann lebte. Seine Hauptbezugsperson wurde Margret (Maja) Stockmann, das mittlere der drei
Kinder der Bankiersfamilie. Mit der Familie Stockmann lebte er in Aerdenhout bis Mitte 1943, dann mit Maja Stockmann alleine an verschiedenen Orten in Haarlem und
Umgebung, da Familie Stockmann ebenfalls untertauchen musste (Deutsche Abstammung - Wehrmacht - Arbeitsdienst/Volkssturm). Herrn Krakenbergers Eltern waren bis
1945 in den KZs und Außenstellen Vught, Westerbork, Bergen-Belsen und Biberach interniert.
Durch die Hilfe eines niederländischen SS-Mannes konnten Stockmanns auch Bilder von Herrn Krakenberger in einem Laib Brot seinen Eltern zukommen lassen. Direkter
Kontakt zu ihrem Sohn Ernst war in dieser Zeit unmöglich.
Zahlreiche Verwandte aus dem Kissinger-Zweig und ein Onkel Krakenberger starben während der Shoah. In Bad Kissingen wurden zu ihrem Gedenken Stolpersteine
angebracht.
An Mai 1945, als kanadische Truppen Amsterdam befreiten, hat Herr Krakenberger erste eigene Erinnerungen an sein Umfeld. Im September 1945 hörte Herr Krakenberger
beim Einkaufen mit Maja: „Sie sind wieder da!“ und traf auf zwei Unbekannte, die ihm als seine Eltern vorgestellt wurden. Er begrüßte sie mit: „Dag Mijnheer, dag MeVrouw.“
- auf Deutsch: „Guten Tag gnädiger Herr, guten Tag gnädige Frau.“
Weiterführende Links:
ZdZ Bildungsplattform Themenbereich „SCHOAH“: Zeugen der Zeitzeugen e.V. (zeugen-der-zeitzeugen.de)
Newsletter Artikel ZdZ mit Kurzinterview mit Ernst Otto Krakenberger (2022): www.zeugen-der-zeitzeugen.de/img/zdz-newsletter-09_ev.pdf
Seine Eltern waren vor Beginn des Zweiten Weltkriegs aus Nürnberg in die Niederlande geflohen. Jakob Otto Krakenberger kannte durch seine Aktivitäten im Hopfenhandel
einen deutschen Geschäftsmann in Amsterdam mit Namen Stockmann. Im Mai 1940 kapitulierten die Niederlande vor Nazi-Deutschland.
Wissend, was auf Juden in von Deutschen besetzten Ländern zukommen würde, machte Familie Stockmann der Familie Krakenberger 1941 folgendes Angebot: „Wenn
etwas ist, wir nehmen ihren Sohn.“
So kam es, dass Ernst Krakenberger ab Mitte 1942 bei der Familie Stockmann lebte. Seine Hauptbezugsperson wurde Margret (Maja) Stockmann, das mittlere der drei
Kinder der Bankiersfamilie. Mit der Familie Stockmann lebte er in Aerdenhout bis Mitte 1943, dann mit Maja Stockmann alleine an verschiedenen Orten in Haarlem und
Umgebung, da Familie Stockmann ebenfalls untertauchen musste (Deutsche Abstammung - Wehrmacht - Arbeitsdienst/Volkssturm). Herrn Krakenbergers Eltern waren bis
1945 in den KZs und Außenstellen Vught, Westerbork, Bergen-Belsen und Biberach interniert.
Durch die Hilfe eines niederländischen SS-Mannes konnten Stockmanns auch Bilder von Herrn Krakenberger in einem Laib Brot seinen Eltern zukommen lassen. Direkter
Kontakt zu ihrem Sohn Ernst war in dieser Zeit unmöglich.
Zahlreiche Verwandte aus dem Kissinger-Zweig und ein Onkel Krakenberger starben während der Shoah. In Bad Kissingen wurden zu ihrem Gedenken Stolpersteine
angebracht.
An Mai 1945, als kanadische Truppen Amsterdam befreiten, hat Herr Krakenberger erste eigene Erinnerungen an sein Umfeld. Im September 1945 hörte Herr Krakenberger
beim Einkaufen mit Maja: „Sie sind wieder da!“ und traf auf zwei Unbekannte, die ihm als seine Eltern vorgestellt wurden. Er begrüßte sie mit: „Dag Mijnheer, dag MeVrouw.“
- auf Deutsch: „Guten Tag gnädiger Herr, guten Tag gnädige Frau.“
Weiterführende Links:
ZdZ Bildungsplattform Themenbereich „SCHOAH“: Zeugen der Zeitzeugen e.V. (zeugen-der-zeitzeugen.de)
Newsletter Artikel ZdZ mit Kurzinterview mit Ernst Otto Krakenberger (2022): www.zeugen-der-zeitzeugen.de/img/zdz-newsletter-09_ev.pdf
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Відео
Interview mit Simona Rosenberg, geb. Roitmann (2. Generation, *1947)
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Frag einen Schoah-Überlebenden
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"Frag einen Schoah-Überlebenden" 07. Oktober 2024 *Nie wieder ist JETZT*. Im ersten Interview erzählt Roman Haller, ein Überlebender der Schoah, seine bewegende Geschichte und erinnert daran, wie wichtig es ist, sich gegen Hass und Antisemitismus einzusetzen. Lasst uns gemeinsam Verantwortung übernehmen - für ein *Nie wieder* im Hier und Jetzt. #NieWiederIstJetzt #Schoah #7.10 #zdz
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David Rosenberg über seine Erfahrungen als Urenkel einer Schoah-Überlebenden
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Zum ganzen Interview geht es hier: ua-cam.com/video/zN-WaW4gN2Y/v-deo.html
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Chanukka Grüße 2023 von Daniel Müller, 1. Vorsitzender Zeugen der Zeitzeugen e.V.
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www.zeugen-der-zeitzeugen.de/de
Das Erbe der Zeitzeugen - Bildung für die Nachwelt
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As Witness of the Witnesses / Zeugen der Zeitzeugen, this is our message to the people of Israel. Am Israel Chai
Voices of Israel - Interview with Ayala whose family suffers from the Hamas terror attacks
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