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Interessanter Beitrag, sehr aufschlussreich und informativ. Ich hatte auch schon in dem Bookazin "Feine Hilfen" #45 über dieses Projekt von team-HUF gelesen und mir kam das Thema letzten Monat in den Sinn, als ich im Naturschutzgebiet Gelting an der Ostsee in Schleswig Holstein war. Dort werden ja auch Pferde und Rinder zur Landschaftspflege eingesetzt und ich hoffe, dass inzwischen aus Fehlern gelernt wurde. Allerdings sah ich dort nur noch bis zur Narbe abgegraste Flächen auf denen die einzig langen Halme das Jakobskreuzkraut war - auch nicht so toll.

Was mich hier stört, ist dass Koppen als Untugend bezeichnet wird. Für mich sind alle Verhaltensveränderungen Hilferufe und nichts, was sich Pferde angewöhnen, um uns Menschen das Leben schwer zu machen. Koppen, Weben, Wetzen und dergleichen funktionieren hierbei als Ventile. Der innerliche Druck wird so groß, dass er sich in derlei Verhaltensweisen zeigt. Besonders erschreckend ist, dass Fohlen beim Absetzen diesen Weg wählen, weil es sie emotional überfordert so früh von ihren Müttern getrennt zu werden (was es mit den Müttern macht, ist ähnlich). Das ist traumatisch für alle Pferde, aber nicht alle beginnen zu koppen oder zu weben etc. Anstatt zu überlegen, was man gegen Verhaltensauffälligkeiten tun oder wie man sie akzeptieren oder annehmen kann wäre es wünschenswert die Pferde so zu halten und zu behandeln, dass sie gar nicht entstehen müssen. Mit Training, das am Verhalten selbst (also am Koppen) arbeitet kann man keine emotionalen Probleme lösen. Man kann dem Pferd allerdings in den Situationen, die das Koppen auslösen helfen, sie emotional anders (friedvoll) zu erleben und so das Bedürfnis nach diesem Ventil loszulassen. Zufällig entstehen solche Verhaltensveränderungen nie. Sie zeigen emotionale Nöte. Es ist kein Zufall sondern abhängig von der Persönlichkeit und Sensibilität des Pferdes, welche Mechanismen es entwickelt mit emotionalen Nöten umzugehen.

Ich verstehe nicht, warum man von einem schlechten Verhalten spricht, wenn das Tier mit diesem Verhalten eine Lösung für ein Problem gefunden hat. Interessant fände ich herauszufinden, ob das Pferd im Falle des Verstärkers dasselbe Gefühl wie beim ersten Mal empfindet, also dass es immer noch darin die Lösung seines Urproblems sieht.

Aber dann könnte man doch annehmen, dass ein Trauma zugrunde liegt. Könnte dann nicht eine Trauma Auflösung erfolgreich sein?

Mich erinnert das irgendwie an Nägel kauen, Hospitalismus oder Haare drehen, Daumenb lutschen usw. beim Menschen.

Danke für die Erläuterungen. ❤

Geduld, Gleichmut, Freude, Vertrauen, Nichtangst, Verstehen, Mitgefühl sind alle in uns angelegt. Die Frage ist, ob wir wissen, wie wir sie kultivieren können. Das lehrt bereits der Buddha vor 2.500 Jahren. Die Praxis des achtsamen Atmens. Dazu gibt es 16 Übungen. Thich Nhat Hanh wiederum hat die Praxis der Achtsamkeit in seiner Lehre des angewandten Buddhismus dem Westen zugänglich gemacht. Jeder trägt die Kapazität zur Verwandlung in sich.❤

Danke 🙏

Um sich mehr Wissen anzueignen kann ich die Online Reitschule von Dr. Thomas Ritter empfehlen.

Die Problematik ist, dass es kaum sehr gute Ausbilder und Reitlehrer gibt.

Tolle Reitlehrerin. 👍

Tausend Dank,ich habe sehr viel gelernt!

Besten Dank.

9:28 Wenn Pferde einmal schreien vor Schmerz und Panik, ist alles zu spät. Die Pferde, die man in die Weltkriege schickte, auf die Schlachtfelder, in den Bomben- und Granatehagel, in die Feuerstürme der Städte, die hörte man schreien. Die waren dann aber meist schon so verletzt, dass ihnen die Gedärme aus den aufgerissenen Bäuchen hingen, in denen sie sich in Panik mit den Hufen verfingen. Das sind Szenarien, in denen ein Pferd schreit - und die möchte niemand erleben. Aber als Fluchttier ist ein Pferd gepolt, Schmerzen und Unwohlsein so lang wie möglich zu verbergen. Deshalb muss ein Besitzer schon sehr genau auf kleine Auffälligkeiten achten, hinter denen sich schon grössere Probleme verbergen können.

Wow, vielen Dank für dieses unheimlich tolle Gespräch! Ich versuche gerade nach 17 Jahren Pause wieder einzusteigen. Da mein Ausstieg damals unfreiwillig war, habe ich ganz lange garnicht mehr Richtung Pferdeweltg eschaut. Es tat einfach zu sehr weh. Jetzt, wo ich langsam zurückkehre, bin ich leider überwiegend negativ überrascht. Ihr verstärkt meinen Eindruck noch. Es hat sich bezüglich des Richtens scheinbar in den letzten 17 Jahren nichts in Richtung pro Pferd entwickelt. Dabei haben wir damals im Stall schon weggearbeitet von der Rollkur usw. Was mir persönlich auch auffällt ist, was den Dreijährigen heutzutage abverlangt wird. In meiner Jugend wurde da mal so langsam mit Longieren und Reitergewicht gestartet, zumindest auf den kleinen Gestüten. Und im Privatstall, wo es nicht um Prestige ging, wurde erstmal fast alles vom Boden am Langzügel usw. Erarbeitet. Dem Pferd wurde Zeit gegeben, sich selbst kennenzulernen und auszubalancieren und erst dann kam dann mal der Reiter nach und nach drauf. Und jetzt donnern die mit übermäßig strammen Zügeln im Stechtrab durch die Bahn. Auch das mit der Bildung rund ums Pferd ist mir aufgefallen. Neulich hat mir eine Freundin ein Bild ihrer Jugendlichen Tochter hoch zu Ross gezeigt. Mit einer völlig falsch eingestellten Zäumung. Das Gebiss war viel zu hoch eingestellt ( also nicht nur dezent, wie es früher bei Zungenstreckern gelegentlich gemacht wurde) und das Hannoversche Reithalfter lag unter den Backenstücken. Als ich das Mädel das nächste Mal sah, sprach ich sie darauf an und fragte sie ein bisschen blöde, ob es inzwischen üblich wäre, ein hannoversches Reithalfter so zu verschnallen uns. Sie reitet seit zehn Jahren und wusste weder den Unterschied zwischen Hannoverschem und englischem Reithalfter, noch wusste sie etwas von Zungenstreckenn und wie ein Gebiss üblicherweise zu liegen hat. Was mir auch auffiel, aber damals schon, dass die meisten Reiter auf dem Platz ihrem Pferd während des Reitens, keine Pausen gönnen, da wird eine Lektion nach der nächsten gerissen, je spektakulärer desto besser. Es ist ja nichts dagegen einzuwenden, dem Pferd etwas abzuverlangen, aber jedem sollte doch klar sein, dass eine dauerhafte Spannung der Muskulatur durch die dann anaerob arbeitende Muskulatur zur Übersäuerung und zur Verspannung führt. Ich habe es schon immer als selbstverständlich empfunden dem Pferd kurze Pausen in einer gerade passenden Gangart zu gönnen. Auch gerne mal am wirklich langen Zügel. Natürlich muss man darauf achten, dass Pferd nicht anfängt einem die Zügel aus der Hand zu ziehen, wenn es der Meinung ist, die Lektion ware abgeschlossen, aber generell ist die Zusammenarbeit dann viel motivierter und definitiv weniger spannig. So genug gesülzt. Vielen Dank für eure wertvolle Arbeit, weiter so!

Kündigt eure Mitgliedschaft in der FN.Klare Kante zeigen

Ich habe mich schon lange gefragt, warum die Kandarre spätestens ab M-Dressur Pflicht ist?? In der L gibt es immerhin noch Prüfungen auf Trense ausgeschrieben. Es sollte doch dem Reiter überlassen werden, wenn er mit milderen Mitteln sportliche Leistungen erbringen kann, warum diese Bevormundung? Ich bin selbst Dressurreiterin und habe das nie verstanden.

Pferde sind keine Sportgeräte und dürfen dazu nicht mißbraucht werden. In allen Diszipinen kommt es zu Tierquälerei. Dies wird sich nie abstellen lassen außer alle Wettbewerbe werden verboten. Hierzu ist es nun an der Zeit.

Auch hier wieder einmal danke. Ich betrachte das Pferd im Allgemeinen schon lange als großartigen Therapeuten und so ist es auch hier wieder - es sind einige Erinnerungen hochgekommen an besondere Momente der Verbundenheit, aber auch Momente, in denen ich mich zu wenig wahrgenommen habe und darum mit unbewussten Erwartungshaltungen bzw Ängsten durch die Welt gelaufen bin (und mich sehr über das negative Feedback des Pferdes geärgert habe). Ich hoffe, dass dieser Kanal noch ordentlich wächst und möglichst viele Menschen erreicht. :)

Beendet endlich die Pferdequälerei und Tötung für Profit im Pferdesport !!!

Ich hab leider von dem Buch von Frau Rheinwald nichts mitbekommen und möchte das gerne noch nachholen. Zwar hab ich als Kind schon sehr früh das Thema Gewalt im Stall / am Turnier und eben das typische FN-Getue mitbekommen, was mich sehr weit von diesen Kreisen weggetrieben hat (sprich ich war Wendy-Reiter, was mich öfter Spott ausgesetzt hat), aber sicherlich ist eine faktische Argumentationsgrundlage immer besser als eigene unbelegte Erfahrungen. Wenn ich den Bericht so höre, dann möchte ich gern mal anregen, dass man sich mit Jonas Ems unterhält. Das ist ein junger Mann, der sich mit großer Reichweite auf UA-cam und anderen Plattformen für Tierwohl einsetzt. Er hatte zwei sehr aufsehenerregende Videos über das Reiten bzw. Gewalt gegenüber Pferden im Sport veröffentlicht, nachdem er ja selbst nichts mit Pferden zu tun hat. Auch über die Blutfarmen auf Island hat er einen Bericht gebracht, ich denke, das ist nochmal ein weiterer Aspekt, wenn wir über Gewalt im Pferdesport sprechen. Vielleicht kann man ab irgendeinem Punkt diese vielen Erscheinungsformen zusammenreduzieren auf die Kernfrage Umgang mit dem Pferd aus der Perspektive von Menschen, die sich evidenzbasiert mit dem Tierwohl und dem Sport gleichermaßen befassen. Jonas hat sehr viel berechtigte Kritik für Fehlinformationen bekommen, die er einfach schlecht recherchiert hat. Er sagte aber auch, dass er kompetente Ansprechpartner gesucht hat und nahezu alle, die er angesprochen hat bzw, die ihm empfohlen wurden, hätten laut ihm ein Interview verweigert. Das Ansinnen der Videos war eigentlich die Vermittlung zwischen "den Reitern" und den Nichtreitern, das ist leider nicht gut gelungen. Am Ende hat er mit einer Vertreterin und ehemaligen Reiterin von Peta sowie einer jungen Bereiterin/Influencerin gesprochen, die jeweils nicht die beste Leistung als Sprachrohr abgeliefert haben. Wirklich sachliche Argumente und Fakten gab es da nicht. Ich will damit sagen, dass kritische und aufklärende Medien/Diskussionsplattformen innerhalb der Pferdeszene einfach von außen nicht gesehen werden. und teilweise wohl auch nicht gesehen werden sollen. Es ist daher nur eine Anregung, ob man zu dem Thema nochmal die Brücke zu Nichtreitern schlagen könnte - gerade jetzt, wo die nächste viel gelobte Reiterin an der Weltspitze mit Tierquälerei aufgefallen ist und es quasi kein Ende nimmt mit den Selbst-Offenbarern. Vielleicht könnte man (wenn es nicht zu viele gemischte Themen sind) nochmal das Thema Mustang Make Over einbeziehen, also die Ursuppe ob es wirklich tiergerecht ist, halbwilde Schlachtpferde aus den USA hier her zu karren, einem sehr stressigen "Anreiten" zu unterziehen und sie dann teuer zu verhökern mit dem Slogan "Pferde retten". Also mir geht es bei der Sache vor allem um den Widerspruch Pferdewohl vs. Geldgier, denn auch solche Veranstaltungen sind ja Teil des Reitsports. Danke für das Interview, für mich war da nochmal einiges neues drin. Die Tonqualität war leider an einigen Stellen etwas schwierig durch Übersteuerung.

Hallo ich habe leider ein Pferd was genau das hat ich bräuchte bitte mehr Info zu was ich Medikament usw geben kann und machen kann - meine Stute hat es seit 6 Monate und kein Tierarzt hat es erkannt.es ist ein auf und ab mal besser man schlechter

Wann kommt denn der zweite Teil? 😀

Ich war auch sehr berührt, als ich von Christian und Wotan erfahren habe! So ein schöner Weg! 🎉

Tolles Interview. Bringt Spaß Euch beiden fachlich zuzuhören😊

Großartige Persönlichkeit, ein Gewinn für die Pferde. Habe die Ausbildung 2014/2015 absolviert und seit dem noch einige andere Ausbildungen besucht. An die Qualität und Tiefe von Fr. Michels kam bisher nichts ran. Danke